Gendern? Ja/Nein/Vielleicht

Auch Dein Beispiel zeigt, wie tief verwurzelt die weibliche Diskriminierung in die Sprache integriert ist. Frauen waren früher von quasi allen sportlichen Wettbewerben ausgeschlossen. Eine Mannschaft bestannt immer nur aus Männern. Die letzten Horte dieses Denkens finden wir in Studentenverbindungen und beim Männerfussball.
Nein, du findest das in jedem Leistungssport, weil es für Frauen sonst unfair wird.
Fußball ist das beste Beispiel hierfür: Die weiblichen top Mannschaften der Welt verlieren gegen Kreisliga und jugendliche.

Der Deadlift Weltrekord der Männer liegt bei über 500 KG, die Frauen sind bei 318 KG. Merkste was?
 
@Neuer_User die Antwort verheiratet ist so offensichtlich dass ich mich Frage wo der Haken sein soll. Oder meinst du tatsächlich das längst abgelegte Vorurteil dass Frauen keine Ärzte sein können?
@Topic: Vielleicht.
Es stört mich nicht. Bei den Freunden die im Alltag gendern, bemerke ich meist erst im nachfassen dass sie jetzt ein leicht abgewandeltes Wort benutzt haben. Erst in Texten fällt es überhaupt auf.
Den Mehwert sehe ich aber auch nicht wirklich.
 
Also würdest du behaupten Frauen werden schon seit über 10.000 Jahren in der Sprache diskriminiert? :schief:
Sie werden seit dem Neolitikum massiv diskriminiert. Ja, das ist so. Es deutet sich immer mehr an, dass in Gruppen der Jägenden und Sammelnden beide Geschlechter nur nach Größe, Kraft und Geschick unterschiedliche Wege gingen, dass Geschlecht an sich aber relativ untergeordnet war. Erst mit dem Neolitikum begann die Trennung. Zuerst beim Essen, das wenige eiweishaltige Fleisch nahmen sich bevorzugt die Männern, Frauen, früher von der Gestalt den Männern ebenbürtig, wurden in Folge kleiner und schwächer und später wurden sie als Besitz des Mannes angesehen. Rechtlos, landlos, besitzlos. Nicht überall, in Sparta war das z.B. im Gegensatz zum restlichen Griechenland anders, aber es hat sich mit den Jahrhunderten überall durchgesetzt. Und in Folge wurde die Sprache angepasst. In vielen Jahrtausenden.

Das in einer Generation rückgängig zu machen, wird natürlich nicht funkionieren. Aber der Weg ist wichtig.
@Neuer_User die Antwort verheiratet ist so offensichtlich dass ich mich Frage wo der Haken sein soll. Oder meinst du tatsächlich das längst abgelegte Vorurteil dass Frauen keine Ärzte sein können?
Es spricht für Dich und Dein Umfeld. Du scheinst jünger zu sein als ich.
Stelle ich solche Fragen in meinem Umfeld, kommt das große Raten:
"Ähhh, das ist der miterziehende Brudes des Vaters"
"Ähhh, das sie der richtige Vater, der anders ist der neue Ehemann der Mutter"....
 
Warum sagt niemand sofort" Es ist die Mutter"? Weil jeder beim Begriff "Notärzte" ausschließlich an Männer denkt. Obwohl aktuell über 50% der Behandelnden Ärztinnen sind.
Weil das Kind adoptiert sein kein bzw. die Geschlechter der Eltern nicht klar sind?
Es können ja auch zwei Väter sein?

Du scheinst biased zu sein und deshalb nur in eine Richtung zu denken. Dass es eine andere Erklärung als Diskriminierung für sowas gibt, hältst du gar nicht für möglich.
 
Wie wäre es mit "Sportgruppe", oder "Trainingsgruppe", damit kann man noch viel besser differenzieren als mit dem schnöden undefinierten "Mannschaft". Es ist in der Regel so einfach. Man kann auch "Verein" nutzen, ich z.B. bin im Paddelverein und fuhr früher sogar auf einem Weltmeisterschaftslauf mit. Das ganze waren Drachenbootrennen und das Boot musste paritätisch mit ca. 50% Frauen besetzt sein. Können auch 30% gewesen sein, ist zu lange her.

Ein Beispiel in anderer Richtung. Ich z.B. mag Menschen, völlig egal, ob das Männer oder Frauen sind. Beziehungen hatte ich mit allen. Wenn man mit Unbekannten oder Kollegen redet, schafft es einfach zu viel unnötige Diskussion, wenn man von Partnerin spricht. Ich nutze in solchen Fällen dann einfach den Begriff "Meine Beziehung", und das ist viel genauer als der Begriff Freund/Freundin, denn das umfasst eine viel größere Bandbreite. Geht um um Mannsvolk, rede ich natürlich zum Ehemann oder Freund, weil es dann keine dummen Kommentare gibt.
 
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Als hätten wir in Deutschland und der Welt keine dringlicheren Probleme.
Das sind die Probleme der Rechten und Konservativen. Die drücken diese Themen in den Vordergrund. Die anderen kümmern sich um wichtigere Themen, wie Klimaschutz, Zukunftsindustrien, Energiesicherheit, etc.

Ich mag Begriffe wie BürgerInnen auch nicht, ich nutze halt weiter Bürger und Bürgerinnen. Aber es gibt viele Fälle, da kann man einfach und ohne Verrenkung neutral bleiben, wie z.B. mit Studierende oder Mietende usw.
 
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Was Schori sagt.

Ich mag Gendern nicht. Es klingt bescheuert, hat keinen Mehrwert außer die Gewissensberuhigung von ein paar Leuten die sonst keine anderen Probleme im Leben haben und zum Glück ist die Nutzung davon freiwillig.

Disclaimer: Diese Meinung zum Gendern ist scharf zu trennen von irgendwelchen Meinungen zu Frauen oder Gleichberechtigung - denn da bin ich klar dafür.
 
Sie werden seit dem Neolitikum massiv diskriminiert. Ja, das ist so. Es deutet sich immer mehr an, dass in Gruppen der Jägenden und Sammelnden beide Geschlechter nur nach Größe, Kraft und Geschick unterschiedliche Wege gingen, dass Geschlecht an sich aber relativ untergeordnet war. Erst mit dem Neolitikum begann die Trennung. Zuerst beim Essen, das wenige eiweishaltige Fleisch nahmen sich bevorzugt die Männern, Frauen, früher von der Gestalt den Männern ebenbürtig, wurden in Folge kleiner und schwächer und später wurden sie als Besitz des Mannes angesehen. Rechtlos, landlos, besitzlos. Nicht überall, in Sparta war das z.B. im Gegensatz zum restlichen Griechenland anders, aber es hat sich mit den Jahrhunderten überall durchgesetzt. Und in Folge wurde die Sprache angepasst. In vielen Jahrtausenden.
Habt ihr euch solche Geschichten immer im schwarzerischen Hanfkeksbackkreis, beim sonntaglichen Hanfkekse backen, ausgetauscht, oder Freitags im erlauchten Kreise der Brigade Warsteiner, beim leeren des Kastens Warsteiner? :P
 
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das meine ich ja, es würde ja auch keiner bei klarem Verstand auf die Idee kommen zu meinen die Brücke könnte sich weiblich fühlen und möchte Brückinn genannt werden, weil es sich imo genauso bescheuert anhört wie z.b. gamer*innen
Wer gendert Brücken?
Wenn jeder so schreibt wie er/sie will, enden wir m Chaos. Es gibt Regeln und das ist auch gut so.
Nö, man muss nur klären, dass das im Text nicht falsche ist.
Es gibt halt keine funktionierende Form zu gegendern und deswegen scheitert es auch aktuell.
Versucht doch mal "Das Buch des Politikers..." richtig zu gendern. Da kriegt man beim Lesen einen Schlaganfall: "Das Buch des/der Politiker*In" - wo ist das "s" hin? Politiker(s)*In? Wie willst du das denn sprechen?
Beim Gendern ist der Fall doch egal.
Das Buch der Politik*innen und gut.
Arzt ist auch ein gutes Beispiel, bei dem der männliche Part verloren geht: Ärzt*In(nen). Was ist ein Ärzt?
Man kann doch Ärztin schreiben.
Mein Augenarzt ist eine Frau. Ergo gehe ich zu meiner Augenärztin.
Mein Hausarzt ist ein Mann. Also gehe ich zu meinem Hausarzt.
Da muss ich nicht gendern, weil das Geschlecht ja bekannt ist,

Auch Dein Beispiel zeigt, wie tief verwurzelt die weibliche Diskriminierung in die Sprache integriert ist. Frauen waren früher von quasi allen sportlichen Wettbewerben ausgeschlossen. Eine Mannschaft bestannt immer nur aus Männern. Die letzten Horte dieses Denkens finden wir in Studentenverbindungen und beim Männerfussball.
Klar kannst du auch Team sagen, aber das gleiche hast du bei Schiffen, wenn sie bemannt werden.
Mich stört das jetzt nicht und Frauen bilden eben auch eine Mannschaft.
Aber vielleicht wird sich auch Frauschaft mal durchsetzen oder eine befraute Weltraummission.
Es ist doch gut, dass sich etwas verändert. Als ich geboren wurde konnten Frauen in Deutschland kein eigenes Bankkonto eröffnen, ohne, dass Vater oder Ehemann dafür bürgten.
Das wusste ich z.B. gar nicht. Hatte ich zufällig mal erfahren. Das ist schon albern, wenn man sich das heute anguckt aber sowas kann nur eine gesellschaft selbst verändern und andere Gesellschaft auf der Welt sind da noch nicht sio weit.
Mir fehlt hier noch eine Antwort

Warum sagt niemand sofort" Es ist die Mutter"? Weil jeder beim Begriff "Notärzte" ausschließlich an Männer denkt. Obwohl aktuell über 50% der Behandelnden Ärztinnen sind.
Lebensabschnittsgefärht*innen. ;)

Nein, du findest das in jedem Leistungssport, weil es für Frauen sonst unfair wird.
Fußball ist das beste Beispiel hierfür: Die weiblichen top Mannschaften der Welt verlieren gegen Kreisliga und jugendliche.
Darum geht es doch gar nicht.
Bei der rhythmischen Sportgymnastik haben Männer nicht den Hauch einer chance gegen Frauen.
Und beim Synchronschwimmen hat noch kein Mann eine Goldmedaille gewonnen.
Ja, aber ich vermute der grund warum es bescheuert klingt ist das wir uns daran gwöhnt haben.
Nur weil es sich komisch anhört wird trotzdem gegedert...
Ich finde das jetzt nicht, dass sich *nnen komisch anhört. Ich bemerke das inzwischen nicht mal mehr.
Ich nutze in solchen Fällen dann einfach den Begriff "Meine Beziehung", und das ist viel genauer als der Begriff Freund/Freundin, denn das umfasst eine viel größere Bandbreite. Geht um um Mannsvolk, rede ich natürlich zum Ehemann oder Freund, weil es dann keine dummen Kommentare gibt.
Ich finde die englische Schreibweise da ganz gut.
Es gibt den "friend" und es gibt den "boy/girl friend" und jeder weiß, dass letztere eine Beziehung bedeutet. sowas fehlt mir im Deutschen.
 
Nö, man muss nur klären, dass das im Text nicht falsche ist.
Nein. Ich kann auch nicht einfach jeden Satz mit einem "/" beenden, weil ich Bock drauf habe.

Beim Gendern ist der Fall doch egal.
Das Buch der Politik*innen und gut.
Du kannst den Satz nicht mal korrekt schreiben. Es ging um Politiker und nicht um Politik. Bei der gegenderten Variante geht das "s" von "PolitikerS" verloren. Das klingt nicht nur falsch, sondern ist auch falsch.
Gendern beißt sich mit unseren Regeln.

Man kann doch Ärztin schreiben.
Du checkst nicht um was es geht...
Man will eine Möglichkeit schaffen, niemanden zu diskriminieren. Wenn du also immer die weibliche Form nutzt, widerspricht das dem Grundgedanken des Genderns, denn es kommt wieder nur ein Geschlecht vor und "Ärzt" gibt es nicht.

Darum geht es doch gar nicht.
Bei der rhythmischen Sportgymnastik haben Männer nicht den Hauch einer chance gegen Frauen.
Und beim Synchronschwimmen hat noch kein Mann eine Goldmedaille gewonnen.
Genau das wollte ich ja damit aussagen. Es hat nichts zwangsweise mit Diskriminierung zutun, sondern kann auch an anderen Faktoren liegen.
 
Habt ihr euch solche Geschichten immer im schwarzerischen Hanfkeksbackkreis, beim sonntaglichen Hanfkekse backen, ausgetauscht, oder Freitags im erlauchten Kreise der Brigade Warsteiner, beim leeren des Kastens Warsteiner? :P
Ich habe dir erste links schon per PN gesendet. Es sind wissenschaftliche Ergebnisse aus Grabungen. Fast alle Frauengräber wurden früher als Männergräber angesehen, weil Waffen mit dabei waren und die Gebeine nach heutiger Ansicht Männerform hatten. Zur Zeit der Jägenden und Sammelnden sahen Frauen vermutlich so aus wie heutige massiv gedopte Hammerwerferinnen der Russen. Erst seit der Genanalyse bemerkt man "Huch, das waren Frauen".


"... Neue Funde zeigen, dass Frauen vor 10.000 Jahren noch auf die Jagd oder in den Kampf zogen. Erst die Neolithische Revolution veränderte das Verhältnis der Geschlechter. Ausnahmen gab es allerdings auch später. ..,

In der chinesischen Provinz Henan ergraben Archäologen einen Platz, der über 12.000 Jahre hinweg kontinuierlich besucht und besiedelt worden ist. Die Untersuchung der Skelette und Gräber mithilfe der Isotopenanalyse zeigt, dass Frauen und Männer die gleiche Nahrung zu sich nahmen. Das erklärt, warum die Größenunterschiede zwischen den Geschlechtern gering gewesen sind, was sich auch in der körperlichen Leistungsfähigkeit niedergeschlagen haben dürfte: Frauen konnten kämpfen wie Männer. ..."



"... Und natürlich ging man davon aus, dass es sich um einen Mann handelte. Was denn sonst? ... Gen-Analysen eines Teams um Charlotte Hedenstierna-Jonson von der Universität Stockholm kamen nun zu einem endgültigen Urteil. In der DNA fehlt unter anderem das Y-Chromosom. ..."

" ... Wie die Untersuchung, die in der Fachzeitschrift »PLOS ONE« veröffentlicht wurde, zeigt, nehmen in fast 80 Prozent der untersuchten Gemeinschaften auch Frauen an der Jagd teil. ...."

Eine Ursache für die Probleme kann darin liegen, dass Frauen mobiler waren. Sie zogen mit neuen Gruppen weiter. Ab der Sesshaftigkeit hatte es das Problem, dass Frauen besitzlos weiterzogen, Männer ihren Besitz aber vermehrten

Wir entfernen uns damit aber vom Thema "gendern". Der Sinn dahinter ist nur, die Domianz der Männer in allen Bereichen auf ein Maß der Gleichberechtigung zurückzuschrauben. Ein ehrenwertes Ziel, aber nicht alle Maßnahmen sind gerne gesehen. Man nimmt Männern nichts weg, man gibt "nur" Frauen mehr. Und das ist für viele Männer gleichbedeutend mit "Mir wird etwas weggenommen".
 
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