In Anwendungen, die dem Cell liegen, kommt das durchaus hin. Kompilieren konnte er z.B. extrem gut, auch in einigen anderen Anwendungen war er flott unterwegs. Wenn ihm etwas nicht lag und das ist bei einer 8 Kern In Order Architektur eine gigantische Menge, dann war die Luft schnell raus.
Der Stein des Anstoßes der Cell-Architektur war die damals geringe Multithread-Leistung damaliger CPUs - Single und -Dualcores, wohlgemerkt.
Der Cell ist im Prinzip nichts anderes, als ein Single-Core mit Vektor-Einheiten, die schon bauartbedingt nicht für singlethreaded-applications geeignet sind, das war auch ein Grund, warum das Teil in allgemeineren Anwendungen so brutal schlechter performed hat. Dazu eben die veraltete (und mit 23 Stufen nicht gerade kurze) In-Order-Pipeline ohne native Branch-Prediction, was Stalls ohne Ende fabriziert hat. Der Cell ist heute ein Haufen altes Silizium und es hat schon seine Gründe, warum die Architektur nicht weiterentwickelt wurde.
Der i7 5960X ist gewissermaßen dazu gemacht, alles zu können und damit klar die erheblich bessere CPU. Dennoch ist es interessant, dass es eine 10 Jahre alte CPU mit einem High End Chip aufnehmen konnte, wenn auch nur in bestimmten Bereichen. Sollte man an die Grenzen der Siliziumtechnik kommen, dann ist das eines der Konzepte, wie man noch mehr Leistung herausholen kann, zusammen mit dem Rambusansatz der PS3. (somit hat die PS3 zwei innovative Ansätze vereint [und nicht wirklich davon profitiert]).
Der Haswell verfügt über den AVX2-Befehlssatz und kann bei einfacher Präzision 32 Rechenoperationen pro Taktzyklus ausführen, dementsprechend 16 bei FP64-Berechnungen.
Der Cell (AltiVec) kommt maximal auf 8, wodurch er in der PS3 die +- 200 GFLOP/s erreicht. Wenn mal also alleine die theoretische Rohleistung vergleicht, da zieht der Cell im Vergleich zum i7 5960X mit seinem 8 Kernen / 16 Threads und 2,6 Mrd. Transistoren den ganz erheblich Kürzeren.
Höchstes beim Videoencoding könnte mich mir vorstellen, dass er da den i7 schlägt, da erreichte der Cell in etwa die Leistung einer GT200b-GPU. Anderswo war er dagegen nur so schnell, wie ein 3,4Ghz Pentium IV.
Die PS3 war nicht überteuert, sondern der Technik angemessen.
Gemessen an Entwicklungs- und Produktionskosten war die PS3 sogar viel zu billig. Aber es kommt immer darauf an, was der Endverbraucher dazu bereit ist zu zahlen. Und 600€ für die 60GB-Variante war vielen zu teuer, zumal es zum Verkaufsstart nicht allzu viele nennenswerte Exclusives gab. So war die dicke PS3 damals nur ein schweres Teil mit Features, die die meisten damals gar nicht genutzt haben bzw. nutzen konnten.
Habe hier noch eine der guten Versionen wo alle PS1 und PS2 Spiele laufen, wird aber nur noch für Singstar verwendet
PS1-Spiele konntest du meines Wissens mit jeder PS3-Version spielen.
Bei PS2-Games sah's etwas kompliziert aus, da auch nicht alle Fat-Versionen beide PS2-Chips (EmotionEngine und Graphics Synthesizer) verbaut hatten.