30 Minuten an der Autobahn laden ist auch der idealfall.
Was ist denn wenn die Lader belegt sind? Oder noch besser, belegt und jeweils dahinter wartet bereits jemand. Dann heißt es friss oder stirb. Etwa 1 bis 2 Stunden warten bis man selber laden "darf" oder man muss halt woanders suchen, wenn man noch Saft hat.
Solche Fälle scheinen bislang selten zu sein.
Berechtigt ist aber natürlich die Frage, wer die Milliarden bezahlen soll, damit das auch so bleibt? Die Batterieautohersteller sagen (bis auf Tesla) "Nein". Die Stromkonzerne sagen "Nein". Die Batterieautofahrer sagen "Nein". Und bislang sagt der Staat "hey, lass mal allen Geld wegnehmen, um ein paar wenigen, ohnehin besser verdienenden, was geiles hinzubauen"...
(Wir können das ja in Zukunft umdrehen: Nachdem die unteren 90% den oberen 10% ein Ladenetz bezhalt haben, finanzieren die oberen 10% das für die unteren 90%)
Bei diesem Thema liest es sich jedes mal so, als gäbe es nur entweder oder, nichts dazwischen.
Wenn man die massiven Anstrengungen bedenkt, dass "oder" komplett zu verbieten und das "entweder" auch noch auf Kosten anderer zu finanzieren, führt das schnell zu polarisierten Debatten, ja.
Für mich kommt aus oben schon genannten Gründen ein Elektroauto im Moment nicht in Frage. Als "Laternenparker" wäre mir das zu umständlich und die ~5000km, die ich im Jahr mit dem Auto fahre, also 600€ - 700€ Benzin, machen den Braten auch nicht fett. Wäre es nicht auch schädlicher für die Umwelt, ein gutes Auto von 2013 abzugeben um sich ein neues zu kaufen?
Solange wir Kohle verstromen müssen ist jede beinahe jede Entscheidung schädlich, die dazu führt, dass ein Batterieauto außerhalb von Stop&Go Szenarien eingesetzt wird.
Irgendwann 2050-2080 dagegen, wenn der Ausbau der eneuerbaren Energien mal da ist, wo er schon 2010 hätte sein sollen, wäre es dagegen ggf. sogar sinnvoll, einen 10 Jahre alten Fossilverbrenner zu verschrotten. Mit sauberem Überschussstrom geladen lohnt sich ein Batterieauto je nach Ausführung meist zwischen 20 Mm und 50 Mm, bei sehr großem Akku und ohne Fortschritte bei deren Fertigung könnten es auch mal 75 Mm sein. Aber die schaffst selbst du innerhalb der kalendarischen Lebensdauer so eines Akkus, würdest also die kompletten zusätzlichen Herstellungsemissionen und noch ein paar mehr gegenüber einem Benziner einsparen - ggf. sogar deutlich mehr, weil dann ja auch die Produktion des Batterieautos über erneuerbare läuft und nur noch der Bergbau als Rucksack bleibt.
Offen ist derzeit noch, in weit Efuels die Gleichung verschieben können. Aber wenn fleißig weiter Steuermilliarden in Batterien steckt, wir das wegen Lock-In vermutlich nie beantwortet werden.
Womit ich allerdings liebäugele sind Elektroroller oder auch Motorräder, wobei ich bei letzteren noch keines mit herausnehmbarem Akku gesehen habe, den man nachts in der Wohnung laden kann. Wäre wahrscheinlich auch zu schwer. Ich würde mich zwar nicht von meinen drei Benzinern trennen wollen, aber sollte der kleine Roller bald den Geist aufgeben, wirds ein neuer elektrischer. Für den Stadtverkehr ideal.
Roller mit herausnehmbaren Akku gibt es einige, aber die kommen teilweise schon auf >10 kg je Modul und haben wenig Reichweite. E-Motorräder enthalten teilweise 50-100 kg Batterie. Die könnte man zwar ggf. stückeln, aber da wäre man viel am tragen und außerdem wird dann das ganze Bike schwerer, wenn nicht mehr die stabile Batterie selsbt als Rahmen dient, sondern noch einmal zusätzlich eine Schwerlasthalterung drum herum her muss.
Am geilsten fand ich die Definition der EU-Kommision, dass nur Elektro-Fahrzeuge als emissionsfrei gelten.
Hey, es kommt zwar auf den Bilanzraum an, aber was jucken uns schon Details wenn es um die Durchsetzung von Ideologien geht. Sieht man ja aktuell täglich, wenn man Nachrichten liest.
Zur "Ideologie" "der EU" gehört das erst, seitdem die deutsche Regierung aka VAG + Mercedes Batterieautos für sich entdeckt hat. (Das BMW auch mit drin hängt, könnte ausnahmsweise mal nicht der Fall sein. Zumindest wäre es reichlich dämlich von denen, nachdem sie das wegweisende Team hinter dem i3 haben fast komplett gehen lassen.)
Also bringen wir es auf den Punkt: Bisher konnten sich die brauchbaren Modelle nur Christians Buddies leisten. Für einen Durchschnittsdeutschen gibt es noch kein Modell, das ansatzweise das leistet was ein Diesel Kombi schafft, oder nen Benziner. Für Menschen ohne Garage oder Grundstück sowieso sinnfrei. Und genau die Besserverdienenden kriegen also die fette Prämie, während jetzt, wo man bald gezwungen wird und die Masse umsteigen soll, die Prämien auslaufen lässt.
Hat was von Solaranlage 2.0 oder? Denke um 2030 wenn das Gros dann umsteigt, vielleicht auch dann Kompaktwagen auf dem Markt sind die man sich angucken kann, dann wirds keine Förderung mehr geben.
Gut möglich, dass ""Kompaktwagen"" bis 2030 auf 5 m und 2,5 t anwachsen. Aber "kompakte Wagen" mit großer Batteriereichweite sind einfach physisch unmöglich. Zumindest bis wir eine komplett neue Akkuchemie finden. Und das haben wir in den letzten 150 Jahren nur zwei-drei mal gemacht.
Li-Io dagegen? Vergiss es. Der EQXX als aktuelle Sternstunde der Langstrecke verzichtet auf Haltbarkeit, auf Schnelladefähigkeit, auf Temperierung und auf Leistung und braucht trotz Einsatz teuerster Leichtbautechnik und Batterie von Übermorgen 5 kg pro kWh. Die gleiche Menge Benzin enthält 60 kWh und auch wenn man davon nur Drittel nutzen kann, ist das immer noch die 20 fache Energiemenge. (Etwas mehr im Winter, weil man die Heizung gratis dazu bekommt.) Ein normaler, alltagstauglicher Batterieautoakku ist noch einmal rund 50% schwerer.
Die Volumenleistung gibt Mercedes mit 0,4 kWh pro Liter an - Benzin hat knapp 9, also erneut das 20 fache. Und in der Rubrik liegen serientaugliche Batterieautos sogar beim doppelten Platzbedarf. Kann man sich ausreichnen, was aus dem Innenraum eines Kompaktwagens werden würde, wenn man statt einem 50-Liter-Tank eine 2000-Liter-Batterie einbauen wollte: Wortwörtlich nichts. Beim Gewicht sieht etwas besser aus, weil 40 kg Benzin einen eher geringen Anteil an der Gesamtmasse haben und man beim Ersatz des Verbrennerantriebsstrangs mehr Gewicht als Volumen einspart. Aber das 30-fache von 40 kg sind immer noch 1,2 Tonnen reine. Batterie. Masse. Und bei einem Kleinwagen entfallen maximal 50 kg Antrieb. Auch das kann unmöglich aufgehen.
Und ich wette wenn dann jeder ne Wärmepumpe hat, ne Wallbox und sonstwas, dann wird der Strom so richtig teuer mit der nächsten erfundenen Krise.
Soweit gucke ich noch gar nicht. Erstmal will Habeck mir in meiner bescheidenen Wohnung die Heizung abdrehen, während weiterhin allabendlich von mir als Steuerzahler mitbezahlte Batterieautos in mit von mir als Steuerzahler unterstützen Krediten gebauten Vorortshäusern an von mir als Steuerzahler finanzierten Wallboxen angeschlossen werden, um zu absoluten Peakzeiten in den Gaskraftwerke unvermeidbar sind, noch mehr Strom aus der Leitung zu ziehen
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