AW: Die Rückkehr der Dinosaurier: Die besten Weltraum-Simulationen von Aquanox bis X-Wing
Ja, I-War war wirklich ganz großartig. Sensationelle Flugphysik, Story und Atmosphäre. Das erste I-War sah 1997 sogar noch ohne 3D-Beschleuniger super aus, und später gab es dann einen Patch zu Unterstützung von 3DFX Voodoo-Karten. Der Nachfolger "Independence War 2 - Edge of Chaos" war und ist DirectX-fähig und kommt ebenfalls mit einer tollen Story daher. (Schaut auf jeden fall mal ein "Let's play") Ich verstehe bis heute nicht, warum das Studio vor die Hunde gegangen ist. Schade, schade.
Nochmal zur Physik:
- Antriebe: Das ungewöhnliche an der den I-War-Spielen ist, dass man nicht in kleinen Jägern durch die Gegend düst, sondern mit größeren Kampfschiffen ("Dreadnaught"), die etwas träger zu steuern sind, dafür sind sie sowohl mit einem Jump-Drive für den Hyperraum und LDS (Linear Displacement System) ausgestattet. Letzteres ermöglicht das nahtlose Beschleunigen bis auf Lichtgeschwindigkeit bei fortgesetzter Steuermöglichkeit. Na gut, dabei werden die Waffen deaktiviert, aber wer kann bei dem Tempo schon noch zielen.
Hyperraumsprünge sind an Lagrange-Punkten möglich, an Punkten fast vollständiger Nullgravitation (ziemlicher Quatsch aus relativistischer Sicht, aber storymäßig passts). Natürlich gibt's auch einen Autopiloten.
- Steuerung: Es herrscht völlige Dreh- und Bewegungfreiheit entlang 6-Achsen. Insbesondere besteht die Möglichkeit, zwischen zwei Flugmodi umzuschalten. In dem einen simuliert ein Hilfscomputer in etwa das Flugverhalten eines Jets in der Atmosphäre, so dass sich leicht kurven fliegen lassen, der Freiflug-Modus hingegen ist so in keinem mir bekannten Spiel vertreten. Wie "Asteroids" in 3D: Die Schiffe erhalten über die Steuer- und Schubdüsen Impulse und bewegen sich dann gemäß Massenträgheit und Bewegungsenergie weiter. So ist es möglich mit den Hauptschubdüsen Gas zu geben, sich auf die Seite zu drehen und so im raschen Seitwärtsflug Gegner auf's Korn zu nehmen. Außerdem gab es so spannende Andockmanöver (ja, kann notfalls auch der Autopilot) und Physikspielchen. (An Frachtcontainer andocken, beschleunigen, abdocken, abdrehen und in sicherer Entfernung zusehen, wie der Container auf die Mine rasselt).
- Kampf: Abgefeuerte Munition folgt den gleichen Gesetzen. Feuert man eine Salve während man sich rasend schnell auf ein Ziel zubewegt, treffen dort in kurzer Folge viel mehr Projektile auf. Schilde sind so ausgelegt, dass sie das Schiff nicht komplett umhüllen, sondern von einem Computer in Richtung angreifender Ziele gebündelt werden. Hat man zwei Projektoren und wird von drei Gegnern angegriffen, ist man auf geschicktes Manövrieren angewiesen. Durch gezielte Bündelung nach vorne lassen sich Schilde auch zum Rammen als Waffen umfunktionieren... usw uws.
Das Spiel hat eine super Atmosphäre, für die Zeit tolle Grafik. Sogar die deutschen Sprecher waren ganz brauchbar. Und mit meinem guten Force-Feedback-Joystick habe ich damals das Zu-Bett-Gehen des Öfteren einfach vergessen.
Ich hoffe, dass sich eines der kommenden Spiele wieder mal ein bißchen mehr auf ein cooles Flugmodell einlässt und ich meinen Joystick wieder hervorkramen kann.