ruyven_macaran
Trockeneisprofi (m/w)
Ich sehe das Problem nicht.
Dann kann ich dir auch nicht helfen, wenn du bei "ein Teil der Fahrten wird unmöglich" kein Problem siehst.
Die könnten aber auch Bahn fahren.
Dich möchte ich sehen mit Camping-Gepäck für 2-3 Wochen im Zug. Und der Zug fährt auch nicht bis zum Ziel.
Ich kann dieses Beispiel des Urlaubers auch nicht mehr hören. Das kostet vielleicht zwei Stunden Zeit im Jahr. Wieso sollte man sich deswegen extra ein deutlich größeres, schweres und teureres Auto kaufen müssen?
Ich habe dafür ein leichteres, kleineres, günstigeres Auto gekauft. Mit 52 l Tank.
So wie sich das zu entwickeln scheint, vermutlich schon. Zumindest für den einzelnen, der spart, weil dann doch einfach weiter fossile Brennstoffe verwendet werden.
Das wird nur über den Gesetzgeber gehen. Aber ja: Die Mehrheit wählt leider Parteien, die fossilen Dreck so billig wie möglich halten wollen. Sowohl bei Strom wie auch bei Sprit.
Dann muss die Bahn für weitere Strecken halt die erste Wahl werden. Ich denke, dass das schon möglich ist. Keine sauteuren vielspurigen Autobahnen mehr, dafür getrennter Schienenpersonalverkehr und niedrigere Fahrpreise bei der Bahn auch oder gerade für Gelegenheitsfahrer würden meiner Meinung nach schon viel ausmachen. Und die Bahn muss natürlich einen akzeptablen Grad an Zuverlässigkeit erreichen. Ist schon ein Mammutprojekt, weil es halt so lange so vernachlässigt wurde, aber meiner Meinung nach würde sich das schon lohnen.
Ich bin voll dafür, wesentlich mehr in der Richtung zu machen. Aber ich sehe selbst im Optimalfall Grenzen für dieses Konzept. ÖPV scheitert beinahe unvermeidbar bei drei Punkten:
- Es muss mehr transportiert werden, als eine einzelne Person tragen kann.
- Start oder Ziel liegen an einem Ort, von oder zu dem wenige Leute reisen.
- Start und Ziel liegen soweit auseinander, dass nur wenige Leute auf dieser Strecke reisen.
Ich habe gerade mal meine Urlaubsziele der letzten Jahre geprüft - ein Totalausfall (gar keine Bahnverbindungen in 50-60 km Umkreis), eine Unmöglichkeit (25+ Stunden um 30 km entfernt zu stehen) und eine Sache, die heikel wäre (4 Anschlüsse müssen klappen, Ausweichmöglichkeiten existieren nicht), selbst wenn das Gepäck per Teleporter reisen würde und man ein Taxi für die letzten 20 km einplant. Was irgendwie das Konzept "ohne Auto hinkommen" adabsurdum führt.
Für Kurztripps in Metropolen ist die Bahn auch auf längeren Strecken eine gute Idee, aber ansonsten hat man da einfach individuellen Verkehr: Zu unterschiedliche Ansprüche als dass die sich in einen Zug bündeln ließen. ÖPV hat seine Stärke da, wo viele Leute die gleiche Strecke zurücklegen worden. Pendelverkehr kann man damit gut ersetzen und das Massenaufkommen zwischen nationalen Großstädten. Aber auf große Entfernungen werden die Anschlüsse zu komplex, weil einfach zuwenig Leute genau diese Route wollen, um ganze Züge damit zu füllen.
Ich weiß nicht, ob deine Definition von autoerfordernd wirklich hält. Gerade die Landbevölkerung kriegt ohne Auto extrem wenig hin und die fährt auf ihren alltäglichen Wegen trotzdem höchst selten auf die Autobahn.
"Landbevölkerung" sind für mich Leute, die auf dem Land leben und auf dem Land arbeiten. Also <5% der Bevölkerung. Wie schon mehrfach erwähnt, sind für die Batterieautos in ihrer heutigen Form eine gute Lösung. Aber das ist halt ein Sonderfall, den ich bei einer allgemeinen Diskussion nicht als erstes abhandle. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt mittlerweile in Städten und was ich von Leuten halte, die sowohl gute Stadtjobs als auch billige Land-Lebenserhaltungskosten abgreifen wollen, habe ich, denke ich, schon oft genug dargelegt.
Die meisten fliegen ja inzwischen. Auto war gestern, heute Flugzeug, Klima hin oder her.
/sign.
Und der Flug muss dann bitte auch ein Direktflug sein und von und zum Flughafen geht es mit dem (Miet-)Auto. Alles andere wäre schon zu umständlich, womit eigentlich auch alles zur Durchsetzungschance von Bahnreisen gesagt wäre.
Tatsächlich wäre es schon ein Fortschritt, wenn mehr Leute mit dem Verbrenner in den Urlaub fahren würden. Stattdessen muss man sich von Leuten, die jährlich 2-5 Tonnen CO2 allein für den Weg von und zum Urlaubsziel raushauen (oder gar das Mehrfache, weil es UrlaubzielE sind) anhören lassen, dass Batterieautos mit 300 km Reichweite ja reichen und "jeder" auf dem eigenen Grundstück laden könnte.
Auto: Vom Steuerzahler subventioniert. Strom: Vom Steuerzahler subventioniert. Eigenheim, auf dem der Strom gewonnen wird und an dem das Auto entspannt laden kann: Vom Steuerzahler subventioniert. Ökologische Fußabdruck: Katastrophe. Selbstverständniss: Halten sich für Vorzeigebürger, deren Lebensstil von kopiert werden soll.
Dabei wäre das eine Klimakatastrophe und die Mehrheit kann es sich nicht einmal annähernd leisten. [/rant]