AW: Bitcoins: Demokratisches Geld oder Schneeballsystem? - Unser Bericht über Kauf, Verkauf und Mining
@debalz:
Ich frage mich gerade genau das selbe. Klar die Erklärungen von Reinhard und mülla verstehe ich. Aber trotzdem muss doch irgendjemand was von diesen Berechnungen haben, oder? Weil warum sollte man dafür ansonsten einen Gegenwert bekommen?
Die Miner übernehmen de facto die Abwicklung des Systems. Also die Rolle, die bei normaler Währung die Banken als Dienstleister wahrnehmen. Die Bezahlung läuft derzeit noch auf Basis von "Nachdrucken", also der Schaffung neuer Bitcoins, über die Allgemeinheit/Inflation (die durch andere Faktoren mehr als ausgeglichen wird). In Zukunft soll es primär über Transaktionsgebühren laufen.
Bitcoins sind auf eine feste Menge definiert, daher der Wert, denn im Vergleich zu den inflationären Währungen die wir verwenden, kann man davon nicht einfach wie derzeit geschehen beliebig viel neues Spielgeld nachdrucken (und damit den Kaufwert einer einzelnen Einheit herabsetzen). Das alleine verleiht dieser "Währung" schon Wert, da sie wie Edelmetalle zum Beispiel endlich ist.
Mit dem Unterschied, dass Edelmetalle wenigstens ein paar praktische Anwendungen (Elektrik, Schmuck) haben und auf ein wesentlich breiteres Interesse zurückgreifen. Ein besserer Vergleich wären vielleicht limitierte Sammelsticker. Die nur z.B. Barcodes zeigen und die nie jemand wegen dem Motiv gegen anderes Geld tauschen würde.
Die Wertsteigerung erfolgt daher automatisch durch die Entwertung die den normalen inflationären Währungen inherent ist und wird durch den Hype um die Bitcoins zusätzlich noch im Wert befeuert, da immer mehr Leute mitmachen. Im Grunde ists Spekulation, die aber noch auf absehbare Zeit gut gehen wird.
Nicht "zusätzlich", sondern ausschließlich. Der Wert hängt vom Verhältnis aus existierenden Währungseinheiten zu Nachfrage/Interesse ab. Die Gesamtzahl an Bitcoins ist zwar insgesamt endlich, aber weder ist die Gesamtzahl derzeit stabil (im Gegenteil, außerhalb Venezuelas dürfte derzeit kaum eine Währung so stark "nachgedruckt" werden), noch würde eine stabile Gesamtzahl bei konstantem Interesse zu Kurssteigungen führen. Die resultieren allein daraus, dass die Nachfrage derzeit von "quasi nichts" auf "sehr wenig" explodiert ist.
Bitcoin ist super für Leute, die bereits welche besitzen. Durch den Hype und die ständig steigende Anzahl an Minern und auch Abnehmern für Bitcoins ist eine Wertsteigerung noch für eine längere Zeit garantiert, wer auf Bitcoins sitzt muss wirklich nur abwarten, irgendwann wird sich die Kurve bei der Wertentwicklung allerdings abflachen, dann sollte man dringlichst verkaufen, da der Absturz im Wert der Bitcoins rasch geschehen wird.
Und da es keinerlei Wirtschaftsfaktoren gibt, die mit reinspielen und die meisten Bitcoin-Nutzer wenig Erfahrung mit Kursentwicklungen haben, gibt es quasi keine Möglichkeit sein, den Beginn des Sturzes vorherzusehen. Könnte morgen passieren. Oder nächstes Jahr. Oder vor 5 Minuten.
Fest steht nur eins: Da 99% der Bitcoins nur als Spekulationsobjekt genutzt werden und mangels stabilisierender Instanz ein Wertverfall bis auf nahe null wahrscheinlich ist, wird der Absturz aus extrem schnellen Panikverkäufen verstehen. Ich tippe auf <24h, mit Wertverlusten >90% innerhalb der schnellsten 12 Stunden.
Die US-Immobilienblase ist im Vergleich zu Bitcoins ein schmelzender Gletscher gewesen.
die werte waren doch erst am 7.12.-.8.12 im keller haben sich aber schon wieder stabilisiert ist doch klar das ab einen gewissen wert die Leute ihre gewinne mit nehmen ist eben wie im echten Aktienhandel
Ich meinen keinen Rückgang um ein paar 100 €, ich meine einen Kollaps auf <1 €. Wobei es ein kleines positives Zeichen ist, dass es damals nicht zu Panikverkäufen kam. Offensichtlich derzeit noch soviele Leute so gierig, dass die Nachfrage bei niedrigen Kursen schneller steigt, als die meisten Anleger den Kurssturz überhaupt bemerken.