Windows 10 on ARM versucht seit Jahren, "alte" x86-Programme softwareseitig zu emulieren, damit man diese auch z.B. mit einem Qualcomm Snapdragon 8cx nutzen kann.
Wo versuchen sie es ernsthaft (ja, Du schreibst mit Absicht x86)? Nur 32 Bit, das ist für mich nur ein PoC und kein ernsthafter Versuch. Die Windows-Kunden (wenn sie sich das Tablet selber kaufen sollen) sind halt oft oft nicht berei, sich nur wegen einem Tablet neue SW oder HW zu kaufen (falls es die SW überhaupt gibt, viele Fotosoftware gibt es nur noch als 64 Bit Version, auch weit abseits von Adobe).
Den alten Treiber für meinen Epson AiO Drucker/Scanner kann ich auf dem Intel-Tablet problems installieren und den Scanner nuzten, für ein Surface Pro X müsste ich einen neuen Scanner kaufen und erst einmal aufwändig heraus finden, welcher denn von MS gnädigerweise unterstützt wird, da emulierte Treiber ja auch nicht funktionieren.
Wenn man softwareseitig emulierte Programme nutzt, dann schmilzt auch die Akkulaufzeit dahin, denn die Angaben der Hersteller gelten ausschließlich unter Einhaltung spezieller Bedingungen, wie etwa die Nutzung von nativ, also neu kompilierten, laufenden Apps, im Falle der neuen Macs also z.B. nur bei Nutzung des Apple Safari-Browsers...
Bei macOS wird vermutlich ganz schnell Mozilla selber FF neu compilieren. XCode läuft auf (!!!!,, nicht daneben, wie VS bei Microsoft) dem ARM Mac, FF lässt sich mit XCode übersetzen. Falls FF keine Funktionalitäten nutzt, die macOS/ARM nicht unterstützt, sollte das kein großes Problem sein. U.U. nötige Anpassungen wege big/little sollte es schon geben, die muss man "nur" noch für den macOS Port aktivieren.
FF nativ für Windows/ARM gibt es auch schon länger.
Mal ganz davon abgesehen, dass noch nicht einmal MS eine Emulation geschrieben hat, sondern, genauso wie Apple mit Rosetta, einen JiT, der den Intel-Code nach ARM übersetzt und den ARM-Code dann ausführt. Ob das mit 32 Bit nicht so performant möglich ist wie mit 64 Bit oder MS keine Lust auf eine vernünftige Unterstützung hatte (wie die Ignoranz von 64 Bit für mich nahe legt), weiss ich natürlich nicht.
Und? Die aktuellen Ultrabooks laufen doch ähnlich lange wie die neuen Macs, oder?
Tun sie das? Und tun sie das auch, wenn sie "always on" in dem Sinne sind, dass sie sofort (und damit meine ich sofort und nicht erst nach 5 Sekunden) verfügbar sind. Also Deckel auf, GUI ist da, WLan ist schon aktiv und ich kann sofort im Browser auf "refresh" klicken? Also genau so, wie man es seit fast einem Jahrzehnt vom Smartphone oder Tablet gewohnt ist, ohne, dass diese mit "suspend to ram" massenweise Akkuleistung kosten würde.
Aktiviere ich sowas an irgendeinem meiner Windows Tablets oder Notebooks, ist der Akku spätetsnes nach zwei Tagen Nichtnutzung leer. Da hält nicht nur das iPhone (inkl. Telefoniebereitschaft) länger durch, sondern auch jedes iPad oder Android-Tablet.
Apple wirbt mit sowas für die neuen ARM-Macs.
Ich denke Intel und AMD werden im Mobilesegment tatsächlich irgendwann Probleme bekommen.
Noch nicht einmal das glaube ich, so lange viel zu viele Leute auch mobil (und lokal ohne Cloud und Netzwerkzugriff) auf ihre gewohnte Software zurück greifen wollen oder müssen. Die Probleme gibt es erst, wenn Microsoft Windows komplet gegen die Wand fährt.
Ich bin mal sehr auf Benchmarks gespannt und damit den Vergleich zwischen der schnellsten x86 mobil CPU (müsste das Tiger Lake Flaggschiff sein) und der schnellsten ARM CPU die in den MacBooks verbaut wird.
Würde mich nicht verwundern, wenn die ARM CPU bedeutend schneller ist.
Gleich schnell, und das mit nur 4 brauchbaren Kernen und 4, die den unnützen Hintergrundmist des OS übernhmen, sollte mobil zunächst genügen. Mehr wäre natürlich immer schön, aber dann braucht man irgendwann auch mehr Ram.
Die Frage ist für mich eher, ob man solche realen Tests überhaupt sehen wird. U.U. dort, wo OpenSource Software durch einfaches Recompile auf macOS/ARM lauffähig ist.
Wird die SW an Apple silicon angepasst/optimiert, wird man dort auch die diverse Zusatz-HW nutzen. Und schon landet man bei dem Effekt, dem man heute schon bei den Leuten sieht, die ihre Videos auf dem iPad Pro schneiden. Subjektiv ist die SW dort rasend schnell, was aber nicht viel mit der CPU zu tun hat. Dem Anwender ist das natürlich egal, der will performance und stabile Software nutzen.
In der rein benchmarkseitige CPU-Leistung war jedenfalls schon der A14 erstaunlich gut:
www.anandtech.com