jamie
PCGHX-HWbot-Member (m/w)
[Anleitung] Asus Matrix R9 290x: Lautstärke und Kühlleistung immens verbessern (~20K) ohne Garantieverlust
Wichtig! Bei zwei (vllt. drei) Karten, bei denen die Modifikation durchgeführt wurde, kam es danach im Betrieb zu einem Defekt. Da die Karte über eine gute Sensorik verfügt, lassen sich auch Memory- und VRM-Temps auslesen, die allesamt unauffällig aussahen. Trotzdem lässt sich nicht zu 100% ausschließen, dass es was mit dem Umbau zu tun hat. Deshalb nochmal der Hinweis: alle Arbeiten auf eigene Gefahr!
Update: Wie sich herausgestellt hat, waren viele der verkauften Karten (einschließlich meiner) Rückläufer, die als neu verkauft wurden. Erkennbar ist das z.B. an der fehlenden Folie auf der Backplate. Das unterstreicht die Annehme, dass nicht die Modifikation für die Defekte verantwortlich ist. Eien offizielle Stellungnahme von Seiten Asus oder CSL-Computer gab es noch nicht!
Moin,
ich möchte ich in dieser bebilderten Anleitung zeigen, wie ihr bei der doch sehr lauten und heißen Asus Matrix R9 290x die Kühlleistung einfach, schnell und ohne Garantieverlust stark verbessern könnt. Ein erster FurMark-Test hat (bei geschlossenem Gehäuse) bei mir eine Verbesserung von 94°C und 100% Lüftergeschwindigkeit auf 73°C und 70% Lüftergeschwindigkeit ergeben. Das eröffnet auch neuen Spielraum, den Lüfter runterzuregeln oder die Karte zu übertakten. Die Leistung in Spielen werde ich nachher auch testen und nachliefern.
Vorwort
Vor ein paar Tagen gab es von CSL-Computer eine eBay-Aktion, bei der man benannte Karte für 289€ - 45€ Asus-Cashback, also effektive 244€ ergattern konnte. Dieses außerordentliche Schnäppchen habe sich einige User (einschließlich mir) nicht entgehen lassen. Schnell jedoch häuften sich Berichte über Temperaturen von 94°C unter Last und unerträglichen Lärm. Mein Dank gilt an dieser Stelle vor Allem Collin, borchi05 und allen anderen aus dem Thread, die es ermöglicht haben, eine simple Lösung für dieses nervige Problem zu finden.
Problemstellung
Demontiert man den Kühler der Grafikkarte, fällt ein großes Problem der Karte sofort in's Auge. Anstatt einen für Hawaii geeignet Kühler zu entwickeln, hat Asus einfach seinem Matrix-Kühler, der vor Allem auf Nvidia-Karten ausgelegt ist, draufgeklatscht. Wie man sieht, passt der aber nicht so recht zu dem ziemlich kleinen Chip, sodass zwei der fünf Heatpipes gar keinen Kontakt haben. Da hat dann auch der beste Kühler keine Chance.
Nun könnte man natürlich einen Aftermarkt-Kühler installieren, aber die zusätzliche Anschaffung würde das Schnäppchen nicht mehr so schnäppchenhaft dastehen lassen.
Im Laufe der Diskussion haben sich zwei Dinge als sehr hilfreich herausgestellt: 1. die Plastikabdeckung zu entfernen und 2. die WLP auszutauschen.
Da Asus einen Kühlertausch erlaubt, so lange dabei die Karte nicht beschädigt wird, bleibt bei beidem die Garantie erhalten. Wer auf Nummer sichergehen will, tauscht die WLP nicht aus, sondern demontiert lediglich die Abdeckung. Das lässt sich schnell wieder rückgängig machen und man läuft nicht Gefahr, Schaden anzurichten. Bereists das hilft immens; beides zusammen ist natürlich noch wirkungsvoller.
Erste Messung
Ich nutze eine Nanoxia Deep Silence 1. Es sind nur die drei Standard-Lüfter sind verbaut. Auf dem Mainboard thront ein Alpenföhn Brocken 2, der einen i5 4570 kühlt. Den Fetplattenkäfig habe ich soweit wie möglich demontiert und alle Kabel weitestgehend versteckt, sodass einem guten Airflow nichts im Wege steht.
CPU- und Gehäuselüfter habe ich voll aufgedreht, trotzdem blieb die Lautstärke angenehm.
Einen FurMark-Test habe ich nach 7 Minuten bereits beendet, da die ungemodddete Karte bei 100% Lüfterdrehzahl bereits 94°C erreicht hatte und sehr laut war - Tests sprechen von 60 Dezibel.
Die ungemoddete Karte im Karton und im Computer verbaut | das Temperatur-sensitiv leuchtende ROG-Logo | FurMark-Test
Airflow
Um mir vor den vorgeschlagenen Umbauten noch selbst ein Bild über die Lage zu machen, öffnete ich das Gehäuse und analysierte den Airflow. Auffällig war, dass die Karte etwas warme Luft nach hinten durch die Slotblende los wird, nahezu keine über die Seite und den Größen Teil nach vorne rausbläst, also gegen die Frontlüfter arbeitet. Dies macht plausibel: die Abdeckung muss weg.
Vorbereitung
Der Karton der Karte mit umgedrehtem Schaumeinsatz gibt eine prima Arbeitsfläche. Ihr solltet auch Schraubenzieher bereitlegen. Für den Tausch der WLP natürlich WLP, Küchenrolle ( o.ä)., Aceton (oder ein anderes Lösungsmittel - da gibt's sogar Speziallösungen) und einen Spatel/Kreditkarte (oder etwas anderes zum verstreichen). Ein Pinsel, eine Druckluft-Dose oder Staubsauger und ein Schaschlikspieß können auch nicht schaden.
Ihr solltet euch in jedem Fall vorher erden. Z.B. an einer Heizung.
Natürlich Übernehme ich keine Haftung für die Schäden, die ihr anrichtet. Alle Arbeiten auf eigenen Gefahr.
Umbau
Die Plastikabdeckung des Matrix-Kühlers wird von zwei kleinen Schrauben gehalten. An der Abdeckung befestigt ist ein ROG-Logo, an dessen Unterseite eine LED-Feld ist, dass je nach Temperatur der Karte in einer anderen Farbe leuchtet. Da diese Leuchtanzeige von der Abdeckung gehalten wird, muss man sie danach irgendwo im Gehäuse verstauen, was aber dank des recht langen Kabels kein Problem ist, oder wahlweise einfach abstecken.
Das Leuchtfeld wird von einer weiteren kleinen Schraube gehalten, die rausgedreht werden muss.
Wer nur die Abdeckung entfernen will und bei dem bisher alles glatt gegangen ist, der ist an dieser Stelle fertig. Einfach die Karte wieder einbauen und den Rechner starten. Die Temperatur der Karte dürfte bereits deutlich besser sein. Wer jedoch mehr will, der lese weiter. Außerdem kann bei der Demontage auch ein kleine Problem auftreten. Zumindest bei mir kam es so. Das lässt sich aber leicht lösen.
Ein neues Problem
Während sich die erste Schraube problemlos entfernen ließ, wollte die zweite partout nicht. Ich habe es mit verschiedenen Schraubenziehern probiert, von unterschiedlichen Seiten Druck ausgeübt, um eine mögliche Verkeilung zu lösen. ergebnislos.
Also beschloss ich erstmal den Kühler zu demontieren.
Demontage des Kühlers
Auch die Demontage des Kühlers gestaltet sich denkbar einfach. Auf der Rückseite der Karte sind relativ zentral vier Schrauben in die Backplate eingelassen. Diese schraubt man heraus und kann den Kühler abnehmen. Auf einer dieser Schrauben ist ein Siegel, dass aber nicht von Bedeutung ist. Am besten legt man die Karte auf den Kühler, schraubt und hebt dann die PCB vom Kühler. Um die beiden komplett zu trenne, muss man an einem Ende noch die Stromkabel für LED und Lüfter abstecken, was etwas fummelig sein kann. Einfach vorsichtig wackeln und ziehen.
Et voilà: Kühler und Karte sind getrennt. Neben der für diesen Chip schlechten Heatpipe-Anordnung, fällt vor Allem die grottige WLP in's Auge. Diese ist schon recht hart und klumpig.
Aber nochmal zurück zu unserem Abdeckungsproblem: auch jetzt ließ sich die zweite Schraube bei mir nicht lösen. So entschloss ich mich zur Holzhammermethode, holte meinen Dremel hervor und verpasste dem Mistvieh einen neuen Schlitz. Nun ließ sie sich ohne größere Schwierigkeiten entfernen.
Wieder zur WLP: Um sie zu entfernen, bewaffnet ihr euch einfach mit einem Tuch (Taschentuch, Küchenrolle o.ä.) und einem lösungsmittel. Ich habe Aceton benutzt, weil ich davon immer ein paar Liter da habe.
Fangt an mit dem Kühler und mischt zunächst den groben Dreck mit dem Papier ab. Dann tränkt ein Stück Papier mit Lösungsmittel und wischt nach. Und das mehrmals, bis es schön glänzt. Ihr glaubt gar nicht, was da alles runterkommt. Das kann schon dauern. Keine Sorge wegen des Acetons, wenn ihr eine offene Wunde o.ä. habt. Wie Norbert immer zu sagen pflegt: "Das brennt 'n Bisschen, aber das heilt schneller!" Spaß beiseite - macht nichts, das zeug an die Finger zu bekommen. Bei längerem Kontakt lösen sich die Fingerkuppen ein Bisschen an, aber das war's. Vorsichtiger solltet ihr sein, wo ihr das ranschmiert, da es Kunststoffe angreifen kann. Deswegen beginnen wir auch mit dem Kühler, dann könnt ihr üben.
Wenn das Kupfer richtig schön glänzt, widmen wir uns dem Chip. Hier etwas vorsichtiger sein, weil ringsrum Kunstiof ist und der Chip auch nicht so solide ist, wie der Kühler. Dafür lässt er sich schneller reinigen und ihr könnt euch wunderbar drinspiegeln. Ein Hoch auf das Wellenmodell des Lichts.
Wenn ein Bisschen WLP neben den Chip suppt, ist das kein Ding. Das Grobe könnt ihr mit einem Pinsel oder dem Holzspieß entfernen und sin Bisschen WLP ist auch nicht schlimm-
Ist jetzt alles rein, wie ein Kinderpopo, kann's weitergehen.
Tragt die WLP dünn auf den Chip auf und verteilt sie gleichmäßig mit dem Spatel, der Kreditkarte, der Skalpelklinge oder was immer ihr habt. Hauptsache, ihr killt nicht den Chip.
Ist die WLP fertig aufgetragen, legen wir uns wieder den Kühler vor und legen die PCB drauf, verschrauben des ganze handfest und stecken die Stromstecker für Kühler (und wahlweise LED) wieder ein.
Wenn ihr ein Bisschen WLP an den Händen habt, ist jetzt der Zeitpunkt, in's Bad zu huschen. Wenn ihr ein Bisschen was auf den Kühler geschmiert habt, ist das auch kein Beinbruch. Einfach sauber wischen.
Dann geht's zurück mit der Karte in den Pc.
Zweite Messung
Ein 15minütiger FurMark-Test ergab bei mir 73° und 70% Lüftergeschwindigkeit.
Es kann deutlich mehr Luft über die Seite entweichen, was mich zu der Vermutung veranlasst, dass das Anbringen eines zusätzlichen Lüfters an der Seite des Gehäuses die Kühlleistung noch verbessert.
Fazit
Asus hat sich einen ganz schönen Fauxpas geleistet. Mit etwas Basteln lässt sich das aber ausbügeln und ein Kühlerwechsel sollte wohl erst recht Besserung bringen. Fest steht aber, dass der Matrix eigentlich kein schlechter Kühler ist, nur schlecht eingesetzt wird. Diese zwei kleinen Mods bringen schon gigantische Verbesserungen.
Dieser Text ist noch unter Bearbeitung. Ergänzungen, Korrekturen und Bilder gibt's nach dem Essen.
Ihr könnt ja mal eure Ergebnisse inkl. Informationen über den Umbau posten. Also z.B. Benchmark (FurMark Spiel, etc) | WLP | mit(ohne Abdeckung | Temperatur | Lüftergeschwingkeit.
Hinweis: Ich muss aber hinzufügen, das meine Karte rumspinnt und in RMA gehen wird. Ich glaube nicht, dass es an den Modifikationen liegt, aber es schadet trotzdem nicht, wenn ihr mal die VRM-Temps im Blick behaltet.
Wichtig! Bei zwei (vllt. drei) Karten, bei denen die Modifikation durchgeführt wurde, kam es danach im Betrieb zu einem Defekt. Da die Karte über eine gute Sensorik verfügt, lassen sich auch Memory- und VRM-Temps auslesen, die allesamt unauffällig aussahen. Trotzdem lässt sich nicht zu 100% ausschließen, dass es was mit dem Umbau zu tun hat. Deshalb nochmal der Hinweis: alle Arbeiten auf eigene Gefahr!
Update: Wie sich herausgestellt hat, waren viele der verkauften Karten (einschließlich meiner) Rückläufer, die als neu verkauft wurden. Erkennbar ist das z.B. an der fehlenden Folie auf der Backplate. Das unterstreicht die Annehme, dass nicht die Modifikation für die Defekte verantwortlich ist. Eien offizielle Stellungnahme von Seiten Asus oder CSL-Computer gab es noch nicht!
Moin,
ich möchte ich in dieser bebilderten Anleitung zeigen, wie ihr bei der doch sehr lauten und heißen Asus Matrix R9 290x die Kühlleistung einfach, schnell und ohne Garantieverlust stark verbessern könnt. Ein erster FurMark-Test hat (bei geschlossenem Gehäuse) bei mir eine Verbesserung von 94°C und 100% Lüftergeschwindigkeit auf 73°C und 70% Lüftergeschwindigkeit ergeben. Das eröffnet auch neuen Spielraum, den Lüfter runterzuregeln oder die Karte zu übertakten. Die Leistung in Spielen werde ich nachher auch testen und nachliefern.
Vorwort
Vor ein paar Tagen gab es von CSL-Computer eine eBay-Aktion, bei der man benannte Karte für 289€ - 45€ Asus-Cashback, also effektive 244€ ergattern konnte. Dieses außerordentliche Schnäppchen habe sich einige User (einschließlich mir) nicht entgehen lassen. Schnell jedoch häuften sich Berichte über Temperaturen von 94°C unter Last und unerträglichen Lärm. Mein Dank gilt an dieser Stelle vor Allem Collin, borchi05 und allen anderen aus dem Thread, die es ermöglicht haben, eine simple Lösung für dieses nervige Problem zu finden.
Problemstellung
Demontiert man den Kühler der Grafikkarte, fällt ein großes Problem der Karte sofort in's Auge. Anstatt einen für Hawaii geeignet Kühler zu entwickeln, hat Asus einfach seinem Matrix-Kühler, der vor Allem auf Nvidia-Karten ausgelegt ist, draufgeklatscht. Wie man sieht, passt der aber nicht so recht zu dem ziemlich kleinen Chip, sodass zwei der fünf Heatpipes gar keinen Kontakt haben. Da hat dann auch der beste Kühler keine Chance.
Nun könnte man natürlich einen Aftermarkt-Kühler installieren, aber die zusätzliche Anschaffung würde das Schnäppchen nicht mehr so schnäppchenhaft dastehen lassen.
Im Laufe der Diskussion haben sich zwei Dinge als sehr hilfreich herausgestellt: 1. die Plastikabdeckung zu entfernen und 2. die WLP auszutauschen.
Da Asus einen Kühlertausch erlaubt, so lange dabei die Karte nicht beschädigt wird, bleibt bei beidem die Garantie erhalten. Wer auf Nummer sichergehen will, tauscht die WLP nicht aus, sondern demontiert lediglich die Abdeckung. Das lässt sich schnell wieder rückgängig machen und man läuft nicht Gefahr, Schaden anzurichten. Bereists das hilft immens; beides zusammen ist natürlich noch wirkungsvoller.
Erste Messung
Ich nutze eine Nanoxia Deep Silence 1. Es sind nur die drei Standard-Lüfter sind verbaut. Auf dem Mainboard thront ein Alpenföhn Brocken 2, der einen i5 4570 kühlt. Den Fetplattenkäfig habe ich soweit wie möglich demontiert und alle Kabel weitestgehend versteckt, sodass einem guten Airflow nichts im Wege steht.
CPU- und Gehäuselüfter habe ich voll aufgedreht, trotzdem blieb die Lautstärke angenehm.
Einen FurMark-Test habe ich nach 7 Minuten bereits beendet, da die ungemodddete Karte bei 100% Lüfterdrehzahl bereits 94°C erreicht hatte und sehr laut war - Tests sprechen von 60 Dezibel.
Die ungemoddete Karte im Karton und im Computer verbaut | das Temperatur-sensitiv leuchtende ROG-Logo | FurMark-Test
Airflow
Um mir vor den vorgeschlagenen Umbauten noch selbst ein Bild über die Lage zu machen, öffnete ich das Gehäuse und analysierte den Airflow. Auffällig war, dass die Karte etwas warme Luft nach hinten durch die Slotblende los wird, nahezu keine über die Seite und den Größen Teil nach vorne rausbläst, also gegen die Frontlüfter arbeitet. Dies macht plausibel: die Abdeckung muss weg.
Vorbereitung
Der Karton der Karte mit umgedrehtem Schaumeinsatz gibt eine prima Arbeitsfläche. Ihr solltet auch Schraubenzieher bereitlegen. Für den Tausch der WLP natürlich WLP, Küchenrolle ( o.ä)., Aceton (oder ein anderes Lösungsmittel - da gibt's sogar Speziallösungen) und einen Spatel/Kreditkarte (oder etwas anderes zum verstreichen). Ein Pinsel, eine Druckluft-Dose oder Staubsauger und ein Schaschlikspieß können auch nicht schaden.
Ihr solltet euch in jedem Fall vorher erden. Z.B. an einer Heizung.
Natürlich Übernehme ich keine Haftung für die Schäden, die ihr anrichtet. Alle Arbeiten auf eigenen Gefahr.
Umbau
Die Plastikabdeckung des Matrix-Kühlers wird von zwei kleinen Schrauben gehalten. An der Abdeckung befestigt ist ein ROG-Logo, an dessen Unterseite eine LED-Feld ist, dass je nach Temperatur der Karte in einer anderen Farbe leuchtet. Da diese Leuchtanzeige von der Abdeckung gehalten wird, muss man sie danach irgendwo im Gehäuse verstauen, was aber dank des recht langen Kabels kein Problem ist, oder wahlweise einfach abstecken.
Das Leuchtfeld wird von einer weiteren kleinen Schraube gehalten, die rausgedreht werden muss.
Wer nur die Abdeckung entfernen will und bei dem bisher alles glatt gegangen ist, der ist an dieser Stelle fertig. Einfach die Karte wieder einbauen und den Rechner starten. Die Temperatur der Karte dürfte bereits deutlich besser sein. Wer jedoch mehr will, der lese weiter. Außerdem kann bei der Demontage auch ein kleine Problem auftreten. Zumindest bei mir kam es so. Das lässt sich aber leicht lösen.
Ein neues Problem
Während sich die erste Schraube problemlos entfernen ließ, wollte die zweite partout nicht. Ich habe es mit verschiedenen Schraubenziehern probiert, von unterschiedlichen Seiten Druck ausgeübt, um eine mögliche Verkeilung zu lösen. ergebnislos.
Also beschloss ich erstmal den Kühler zu demontieren.
Demontage des Kühlers
Auch die Demontage des Kühlers gestaltet sich denkbar einfach. Auf der Rückseite der Karte sind relativ zentral vier Schrauben in die Backplate eingelassen. Diese schraubt man heraus und kann den Kühler abnehmen. Auf einer dieser Schrauben ist ein Siegel, dass aber nicht von Bedeutung ist. Am besten legt man die Karte auf den Kühler, schraubt und hebt dann die PCB vom Kühler. Um die beiden komplett zu trenne, muss man an einem Ende noch die Stromkabel für LED und Lüfter abstecken, was etwas fummelig sein kann. Einfach vorsichtig wackeln und ziehen.
Et voilà: Kühler und Karte sind getrennt. Neben der für diesen Chip schlechten Heatpipe-Anordnung, fällt vor Allem die grottige WLP in's Auge. Diese ist schon recht hart und klumpig.
Aber nochmal zurück zu unserem Abdeckungsproblem: auch jetzt ließ sich die zweite Schraube bei mir nicht lösen. So entschloss ich mich zur Holzhammermethode, holte meinen Dremel hervor und verpasste dem Mistvieh einen neuen Schlitz. Nun ließ sie sich ohne größere Schwierigkeiten entfernen.
Wieder zur WLP: Um sie zu entfernen, bewaffnet ihr euch einfach mit einem Tuch (Taschentuch, Küchenrolle o.ä.) und einem lösungsmittel. Ich habe Aceton benutzt, weil ich davon immer ein paar Liter da habe.
Fangt an mit dem Kühler und mischt zunächst den groben Dreck mit dem Papier ab. Dann tränkt ein Stück Papier mit Lösungsmittel und wischt nach. Und das mehrmals, bis es schön glänzt. Ihr glaubt gar nicht, was da alles runterkommt. Das kann schon dauern. Keine Sorge wegen des Acetons, wenn ihr eine offene Wunde o.ä. habt. Wie Norbert immer zu sagen pflegt: "Das brennt 'n Bisschen, aber das heilt schneller!" Spaß beiseite - macht nichts, das zeug an die Finger zu bekommen. Bei längerem Kontakt lösen sich die Fingerkuppen ein Bisschen an, aber das war's. Vorsichtiger solltet ihr sein, wo ihr das ranschmiert, da es Kunststoffe angreifen kann. Deswegen beginnen wir auch mit dem Kühler, dann könnt ihr üben.
Wenn das Kupfer richtig schön glänzt, widmen wir uns dem Chip. Hier etwas vorsichtiger sein, weil ringsrum Kunstiof ist und der Chip auch nicht so solide ist, wie der Kühler. Dafür lässt er sich schneller reinigen und ihr könnt euch wunderbar drinspiegeln. Ein Hoch auf das Wellenmodell des Lichts.
Wenn ein Bisschen WLP neben den Chip suppt, ist das kein Ding. Das Grobe könnt ihr mit einem Pinsel oder dem Holzspieß entfernen und sin Bisschen WLP ist auch nicht schlimm-
Ist jetzt alles rein, wie ein Kinderpopo, kann's weitergehen.
Tragt die WLP dünn auf den Chip auf und verteilt sie gleichmäßig mit dem Spatel, der Kreditkarte, der Skalpelklinge oder was immer ihr habt. Hauptsache, ihr killt nicht den Chip.
Ist die WLP fertig aufgetragen, legen wir uns wieder den Kühler vor und legen die PCB drauf, verschrauben des ganze handfest und stecken die Stromstecker für Kühler (und wahlweise LED) wieder ein.
Wenn ihr ein Bisschen WLP an den Händen habt, ist jetzt der Zeitpunkt, in's Bad zu huschen. Wenn ihr ein Bisschen was auf den Kühler geschmiert habt, ist das auch kein Beinbruch. Einfach sauber wischen.
Dann geht's zurück mit der Karte in den Pc.
Zweite Messung
Ein 15minütiger FurMark-Test ergab bei mir 73° und 70% Lüftergeschwindigkeit.
Es kann deutlich mehr Luft über die Seite entweichen, was mich zu der Vermutung veranlasst, dass das Anbringen eines zusätzlichen Lüfters an der Seite des Gehäuses die Kühlleistung noch verbessert.
Fazit
Asus hat sich einen ganz schönen Fauxpas geleistet. Mit etwas Basteln lässt sich das aber ausbügeln und ein Kühlerwechsel sollte wohl erst recht Besserung bringen. Fest steht aber, dass der Matrix eigentlich kein schlechter Kühler ist, nur schlecht eingesetzt wird. Diese zwei kleinen Mods bringen schon gigantische Verbesserungen.
Dieser Text ist noch unter Bearbeitung. Ergänzungen, Korrekturen und Bilder gibt's nach dem Essen.
Ihr könnt ja mal eure Ergebnisse inkl. Informationen über den Umbau posten. Also z.B. Benchmark (FurMark Spiel, etc) | WLP | mit(ohne Abdeckung | Temperatur | Lüftergeschwingkeit.
Hinweis: Ich muss aber hinzufügen, das meine Karte rumspinnt und in RMA gehen wird. Ich glaube nicht, dass es an den Modifikationen liegt, aber es schadet trotzdem nicht, wenn ihr mal die VRM-Temps im Blick behaltet.
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