Skysnake
Lötkolbengott/-göttin
AMD stellt endlich neue FirePro, mit kleiner Überaschung, vor UPDATE4: Produktseite online
Update 4:
Inzwischen ist nun auch die offizielle Produktseite der "W"-Series online: AMD FirePro
Hier auch noch ein Link zu einigen Bildern von der SIGGRAPH 2012 mit dem AMD Stand: http://fireuser.com/blog/pics_from_siggraph_2012_day_1_-_amd_firepro_booth/
Update 3:
Carsten und Marc haben mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, das OIT bereits mit der HD5800 Serie, alias Cypress, eingeführt wurde. Bis jetzt hat man davon allerdings nicht viel mit bekommen, weshalb es z.B. mir unbekannt war. Danke nochmal an dieser Stelle.
Soweit ich die von Marc hierzu in diesem Topic geposteten Folien verstanden habe, bezieht sich dieses Feature auch nur auf DirectCompute/DX11/CS5. Ausschlaggebend hierbei ist wohl dieser Passus:
"DirectCompute enables Single Shader Pass transparen pixel sorting - DX11/CS5-specific features used: Atomic operations and Append Buffer"
Anscheinend also keine Auswirkung auf OpenGL, sondern nur für speziellen Funktionen unter DirectCompute zu verwenden, die dafür sorgen, dass eine Sortierung der transparenten Objekte auf Pixelebene erfolgt. Somit ist diese Funktion Implementierungsabhängig und erfolgt nicht ohne das Zutun der Softwareentwickler.
Update 2:
PCGH_Carsten war so freundlich im Beitrag von PCGH die kompletten slides online zu stellen. Ich kann nur empfehlen, sich diese einmal in ihrer Gesamtheit an zu schauen, wen das Thema interessiert.
Eine Folie möchte ich aber doch nochmals genauer beleuchten, und zwar folgende:
Hier sieht man Transparenz Artefakte auf der einen Seite und ein korrekt dargestelltes Bild auf der anderen Seite. Abgehandelt wird das ganze unter OIT - Order Independent Transparency, also reihenfolgenunabhängiger Transparenz. Das scheint auf den ersten Blick nichts besonderes zu sein. Wer allerdings einmal mit OpenGL programmiert hat, und hierauf wird dies sicherlich gemünzt sein, weiß, das Transparenzeffekte abhängig von der Reihenfolge sind, in der Sie gezeichnet werden. Ein Objekt sieht erst so aus, als ob es hinter einer Scheibe liegen würde, wenn die Scheibe nach dem eigentlich Objekt gezeichnet wird. Ist dies nicht der Fall, dann sieht man diesen Effekt nicht. Sofern die hier vorgestellte Technik wirklich dazu in der Lage wäre, die Darstellung unabhängig von der Reihenfolge der gezeichneten Objekte zu machen, dann wäre dies unter OpenGL ein gewaltiger Fortschritt. Wie das Ganze funktionieren soll, und ob es sich wirklich um die Behandlung genau dieses Problems dreht ist leider nicht ersichtlich. Man wird aber sicherlich in Zukunft noch einiges darüber hören.
Gerade wenn man an die Spieleportierung auf Linux durch Valve denkt, wäre dies eine große Erleichterung, und damit auch definitiv für den ganz normalen Gamer eine interessante Technologie.
Quelle:AMD: FirePro-Workstation-Beschleuniger der W-Serie und FirePro Workstation-APU - Bildergalerie - 2012/08/AMD_FirePro_W-Series___12_.png
Update:
Auf tomshardware.de ist nun auch ein Test der neuen FirePro inkl. Vergleich zum Vorhänger als auch zu nVidias Quadros auf Fermi-Basis.
Der Test ist sehr umfangreich, lässt sich aber doch mit wenigen Worten zusammenfassen: "Licht und Schatten", wobei man bei Schatten wohl eher von tiefster Finsternis sprechen kann. Mal schlagen sich die neuen FirePro hervorragend, dann stürzen Sie wieder völlig ab und unterliegen den nun doch schon etwas betagten Quadros von nVidia haushoch. Tomshardware kommt hier zu dem Schluss, dass es sich wohl um Probleme/nicht optimierte Treiber handelt, dem ich mich voll und ganz anschließen kann. Die Unterschiede sind teilweise einfach so immens, dass es einfach keine andere rationale Erklärung dafür gibt. Dem Betroffenen hilft dies aber absolut nichts, da er eben mit dieser Leistung dann leben muss. Zumindest bis die Treiberentwicklung diesen Puntk ausgebessert hat, was aber, wie wir ja alle wissen, eine nicht absehbare Zeitspanne in Anspruch nehmen kann. Hiermit haben wir auch sicherlich die Erklärung, warum wir so lange auf die GCN FirePros warten mussten. "Treiber". Schlicht und ergreifend "Treiber" haben wohl dafür gesorgt, das wir so lange warten mussten, denn was nützt einem die beste Hardware, wenn die Treiber nicht mitspielen und man quasi nen Ferrarimotor im Trabi hat. Richtig. Einfach gar nichts. Hier muss AMD auch ganz klar noch viel Kraft und Geld in die Weiterentwicklung der Treiber stecken. Da es sich allerdings um eine völlig neue Architektur handelt, die nun ersteinmal für die nächsten Jahre wohl eine recht solide Grundlage sein wird, besteht Grund zur Hoffnung, das sich AMD diesem Thema erfolgreich annehmen wird können. Im Moment kann man aber nur sagen, das jeder Interessent selbst schauen muss, welche Karte wie bei seinen Anwendungen performt. Der Markt, die Hardware, als auch die Software sind einfach viel zu unterschiedlich, als das man hier eine generelle Kaufempfehlung aussprechen könnte. Weder für AMD, noch für nVidia. Denn eines muss auch klar sein. Die Software in diesem Bereich ist oft sehr stark optimiert, und durch solche Optimierung, sofern Sie nur für einen der beiden Hersteller erfolgen, kann dafür sorgen, das mal die eine Karte vorne liegt, und ein anderes mal eben die andere.
Hier noch eine umfangreiche Übersicht über die neuen FirePro Karten. Auffallend hierbei ist, das die W8000 zwar auf einen Tahiti Pro sezt, aber nur über ein 256Bit Speicherinterface und damit nur 4 GB Speicher verfügt. Hiermit soll wohl ein zusätzlicher Kaufanreiz für die W9000 geschaffen werden.
Einen Punkt möchte ich allerdings noch herausstellen. Die W9000 hat laut obiger Tabelle eine DP-Leistung von 1024 GFlop/s. AMD hätte damit die "magische" TFlop/s Grenze bei doppelter Genauigkeit überschritten. Zwar handelt sich sich hier nur um den theoretischen Wert, und nicht den realen Wert in DGEMM, man sollte der TFlop-Grenze damit aber schon sehr nahe kommen. Zum Vergleich sowohl Intel mit XeonPhi als auch nVidia mit GK110, alias K20, wollen die TFlop-Grenze bei doppelter Genauigkeit in DGEMM/Linpack knacken. AMD hat also allein von den technischen Daten erstmals wirklich ein völlig konkurrenzfähiges Produkt für den profesionellen Markt (zumindest HPC) am Start. Bleibt abzuwarten, ob Sie diese Chance nutzen können oder nicht.
Quelle:
GCN geht Arbeiten: AMD FirePro W9000 und W8000 im Workstation-Test : Übersicht und Einführung
Orginalnews:
AMD machte mit seiner neuen GCN Architektur Ende 2011 einen großen Schritt in Richtung mehr Flexibilität bei Computingaufgaben auf der GPU. Man verabschiedete sich vom bisherigen VLIW-Design, welches zwar in einigen Bereichen unschlagbar war, dem aber einfach eine entsprechende Performance bei einer Vielzahl von Problemen fehlte. Hier hatte nVidia insbesondere mit ihrer Fermi-Architektur gut vorgelegt, auch wenn diese mit massiven Startproblemen zu kämpfen hatte.
Um so größer war natürlich die Erwartung an AMD, da diese bereits seit längerem von ihren neuen FirePro Karten sprechen. Besonders schmerzlich hierbei ist, das nVidia zwar mit den Desktop-Karten der neuen Generation einige Monate nach AMD erst auf den Markt kam, ihren Tesla (nVidia Äquivalent einer FirePro) Karten aber bereits kurze Zeit später auf dem Markt war. Auf den ersten Blick scheint es so, als ob AMD wieder einmal eine gute Chance verpasst hätte, Marktanteile zu gewinnen. Glück im Unglück, kann AMD aber auf die, in diesem Bereich wichtige, unzulängliche Double-Percision-Leistung der Tesla K10 von nVidia hoffen, wofür nVidia auch einiges an Kritik einstecken musste, da Sie eben dieses mal die Rolle der effizienten Karte, die aber nicht in allen Bereichen überzeugen kann einnehmen.
Wenden wir uns nun aber den neuen FirePro zu.
AMD teilt, wie man auf dem folgenden Bild sehen kann, ihre neuen diskreten FirePro Karten in 4 Klassen ein. Entry, Mid-Range ($599), High($899 & $1599) und Ultra High($3999). Wie man sieht, führt AMD die Entry-Klasse nicht weiter, hierzu später mehr. Bei allen anderen Klassen unterscheidet sich das Namensschema dahingehend, dass das V durch ein W und die zweite Ziffer durch eine 0 ersetzt wird. Dies führt dazu, das man nun absolut eindeutig die unterschiedlichen Leistungsstufen voneinander unterscheiden kann. So wünscht man sich das!
Betrachten wir nun, was wir für die, für den professionellen Bereich typischen, exorbitanten Preise erwarten dürfen.
Beginnen wir mit der W5000 für 599$
Der Einstieg in die GCN-FirePro Serie fällt überschaubar aus. Die Features sind bereits überwiegend aus dem Desktop bekannt. Im Einzelnen sind dies:
Für den professionellen Filmbereich stehen noch "framelock/genlock" bereit, sowie per DisplayPort 1.2 bis zu 6 Displays mit nur einer Karte betreiben zu können. Hierzu stehen allerdings "nur" 4 DisplayPort 1.2 Anschlüsse zur Verfügung, womit wohl ein DP1.2 Hub nötig sein wird, der z.B. in diesem Dokument zu sehen ist. Bei der abgebildeten Karte, mit ihren 3 Anschlüssen, handelt es sich entweder um ein Symbolbild, odr AMD hat mal wieder ihren obligatorischen Fehler in ihre Präsentation gebaut, und es sollten nur 2 DP1.2 Anschlüsse sein... EDIT: In der Übersicht ist wirklich auch nur von 2 DP-Ports die Rede, also wirklich der obligatorische AMD Fehler in einer Presentation
Ansonsten wirbt AMD noch mit einigen Leistungsdaten:
Weitere Bilder der W5000:
Die nächst größere Karte, die W7000 für noch humane 899$ gehört dann bereits zu High:
Die Features entsprechen hierbei im großen und ganzen denen der kleineren Karte und nur die Performance-Angaben haben sich geändert. Hier sieht man nun auch 4 Displayport-Anschlüsse. Die Karte kommt ebenfalls im Single-Slot Design daher.
Weitere Bilder der W7000:
Weiter geht es dann mit der W8000 für bereits stolze 1599$:
Für den großen Preissprung von 700$ gibt es auch eine ganze Reihe von Neuerungen:
Die Karte ist also ganz klar eher für große bis sehr große Systeme ausgelegt, die wohl auch eher für Compute-Aufgaben gedacht sind. Die bis zu 32TB an Texturgröße sprechen aber auch für den Einsatz in großen Renderclustern der großen Filmstudios.
Bleibt noch der obligatorische Leistungsvergleich:
Weitere Bilder der W8000:
Und zum Schluss noch der Top-Dog die W9000 für exorbitante 3999$!
Das Feature-Set unterscheidet sich nur durch zwei zusätzliche DisplayPort 1.2 Anschlüsse, die nun auch als Mini-Version ausgeführt sind. Was an dieser Stelle noch erwähnt sein sollte ist die Tatsache, das AMD keine Aussage zur Größe des verbauten Speichers tätigt. Dieser wird sicherlich aber auch einen entscheidenden Einfluss auf den Preis der jeweiligen Karte haben und sicherlich auch als zusätzliches Merkmal zur Differenzierung zwischen den einzelnen Karten dienen.
Bzgl der Performance gibt es folgendes zu verkünden:
Nun noch ein allgemeiner Punkt. AMD stellt ja insbesondere die Speicherbandbreite im Vergleich zur Konkurrenz heraus. Der Grund hierfür ist nicht unbedingt jedem klar, daher möchte ich hier noch darauf eingehen.
Viele, wenn nicht gar sehr viele, Probleme, bei denen man eine derartige GPU für Berechnungen einsetzt, sind Speicherbandbreiten limitiert. Das heißt, dass die Recheneinheiten nicht schnell genug mit Daten versorgt werden können und daher idlen. Dies ist bereits seit längerem ein Problem, nicht nur bei GPUs, sondern auch bei CPUs. Die Rechenleistung steigt schneller an als die Speicherbandbreite. Eine im Vergleich zur Konkurrenz höhere Speicherbandbreite ist daher ein entscheidendes Kaufargument, da teilweise/oft diese Mehrleistung direkt in mehr Gesamtperformance umgesetzt werden kann.
Hier auch nochmal alle Informationen in der Kurzübersicht
Nachdem wir nun erschöpfend die diskreten GCN FirePros betrachtet haben, wenden wir uns nun der versprochenen Überraschung zu. Der eine oder andere Leser hat vielleicht schon gemerkt, das ich von "diskreten GCN FirePro" gesprochen habe. Dies hat auch einen einfachen Grund. AMD bringt erstmals auch ihre iGPU als FirePro auf den Markt. Hiermit lässt sich auch der Wegfall des Entry-Bereichs bei den diskreten GPUs erklären. Hier spielt nun die iGPU.
Zunächst einmal die Marketingfolien:
Aus der Angabe der "Piledriver" Kerne wird klar, das es sich um APUs der Trinity Serie handeln muss, da nunmal diese auf die neuen "Piledriver" Kerne setzen. Jetzt fragt sich sicherlich der eine oder andere, warum man eine derartige APU kaufen sollte, und keine gnaz normale. Ganz einfach. Allein die Zusicherung, dass die Hardware inkl. Treiber mit den zertifiziertn Produkten reibungslos zusammenarbeitet ist vielen Firmen einiges an Geld wert, da die eventuellen Ausfälle sehr sehr sehr viel höhere Kosten verursachen würden als einige hundert Dollar höhere Anschaffungspreise für die Hardware. Also selbst bei absolut gleichen Produkten hardwareseitig spielen hier die Treiber die entscheidende Rolle. Wie entscheidend das sein kann zeigt auch die nächste Folie, in der ein Test auf dem Konkurrenzprodukt nicht ausgeführt werden kann. Dies stellt natürlich für jeden professionellen Anwender den Super-GAU dar und ist völlig inakzeptabel.
Ansonsten bleibt zu sagen, das AMD mit ihren APUs eben sehr starke iGPUs verkauft, die den entsprechenden Konkurrenzprodukten von Intel haushoch überlegen sind im Bereich der iGPU, was auch die entsprechenden Diagramme sehr deutlich veranschaulichen.
Und hier noch eine Übersicht der wichtigsten Informationen:
Quelle:
AMD stellt FirePro-Profigrafiklösungen (GCN) vor (Update) - ComputerBase
EDIT: Noch einige weitere Informationen aus der Übersicht von Tomshardware.de hinzugefügt
Update 4:
Inzwischen ist nun auch die offizielle Produktseite der "W"-Series online: AMD FirePro
Hier auch noch ein Link zu einigen Bildern von der SIGGRAPH 2012 mit dem AMD Stand: http://fireuser.com/blog/pics_from_siggraph_2012_day_1_-_amd_firepro_booth/
Update 3:
Carsten und Marc haben mich freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, das OIT bereits mit der HD5800 Serie, alias Cypress, eingeführt wurde. Bis jetzt hat man davon allerdings nicht viel mit bekommen, weshalb es z.B. mir unbekannt war. Danke nochmal an dieser Stelle.
Soweit ich die von Marc hierzu in diesem Topic geposteten Folien verstanden habe, bezieht sich dieses Feature auch nur auf DirectCompute/DX11/CS5. Ausschlaggebend hierbei ist wohl dieser Passus:
"DirectCompute enables Single Shader Pass transparen pixel sorting - DX11/CS5-specific features used: Atomic operations and Append Buffer"
Anscheinend also keine Auswirkung auf OpenGL, sondern nur für speziellen Funktionen unter DirectCompute zu verwenden, die dafür sorgen, dass eine Sortierung der transparenten Objekte auf Pixelebene erfolgt. Somit ist diese Funktion Implementierungsabhängig und erfolgt nicht ohne das Zutun der Softwareentwickler.
Update 2:
PCGH_Carsten war so freundlich im Beitrag von PCGH die kompletten slides online zu stellen. Ich kann nur empfehlen, sich diese einmal in ihrer Gesamtheit an zu schauen, wen das Thema interessiert.
Eine Folie möchte ich aber doch nochmals genauer beleuchten, und zwar folgende:
Hier sieht man Transparenz Artefakte auf der einen Seite und ein korrekt dargestelltes Bild auf der anderen Seite. Abgehandelt wird das ganze unter OIT - Order Independent Transparency, also reihenfolgenunabhängiger Transparenz. Das scheint auf den ersten Blick nichts besonderes zu sein. Wer allerdings einmal mit OpenGL programmiert hat, und hierauf wird dies sicherlich gemünzt sein, weiß, das Transparenzeffekte abhängig von der Reihenfolge sind, in der Sie gezeichnet werden. Ein Objekt sieht erst so aus, als ob es hinter einer Scheibe liegen würde, wenn die Scheibe nach dem eigentlich Objekt gezeichnet wird. Ist dies nicht der Fall, dann sieht man diesen Effekt nicht. Sofern die hier vorgestellte Technik wirklich dazu in der Lage wäre, die Darstellung unabhängig von der Reihenfolge der gezeichneten Objekte zu machen, dann wäre dies unter OpenGL ein gewaltiger Fortschritt. Wie das Ganze funktionieren soll, und ob es sich wirklich um die Behandlung genau dieses Problems dreht ist leider nicht ersichtlich. Man wird aber sicherlich in Zukunft noch einiges darüber hören.
Gerade wenn man an die Spieleportierung auf Linux durch Valve denkt, wäre dies eine große Erleichterung, und damit auch definitiv für den ganz normalen Gamer eine interessante Technologie.
Quelle:AMD: FirePro-Workstation-Beschleuniger der W-Serie und FirePro Workstation-APU - Bildergalerie - 2012/08/AMD_FirePro_W-Series___12_.png
Update:
Auf tomshardware.de ist nun auch ein Test der neuen FirePro inkl. Vergleich zum Vorhänger als auch zu nVidias Quadros auf Fermi-Basis.
Der Test ist sehr umfangreich, lässt sich aber doch mit wenigen Worten zusammenfassen: "Licht und Schatten", wobei man bei Schatten wohl eher von tiefster Finsternis sprechen kann. Mal schlagen sich die neuen FirePro hervorragend, dann stürzen Sie wieder völlig ab und unterliegen den nun doch schon etwas betagten Quadros von nVidia haushoch. Tomshardware kommt hier zu dem Schluss, dass es sich wohl um Probleme/nicht optimierte Treiber handelt, dem ich mich voll und ganz anschließen kann. Die Unterschiede sind teilweise einfach so immens, dass es einfach keine andere rationale Erklärung dafür gibt. Dem Betroffenen hilft dies aber absolut nichts, da er eben mit dieser Leistung dann leben muss. Zumindest bis die Treiberentwicklung diesen Puntk ausgebessert hat, was aber, wie wir ja alle wissen, eine nicht absehbare Zeitspanne in Anspruch nehmen kann. Hiermit haben wir auch sicherlich die Erklärung, warum wir so lange auf die GCN FirePros warten mussten. "Treiber". Schlicht und ergreifend "Treiber" haben wohl dafür gesorgt, das wir so lange warten mussten, denn was nützt einem die beste Hardware, wenn die Treiber nicht mitspielen und man quasi nen Ferrarimotor im Trabi hat. Richtig. Einfach gar nichts. Hier muss AMD auch ganz klar noch viel Kraft und Geld in die Weiterentwicklung der Treiber stecken. Da es sich allerdings um eine völlig neue Architektur handelt, die nun ersteinmal für die nächsten Jahre wohl eine recht solide Grundlage sein wird, besteht Grund zur Hoffnung, das sich AMD diesem Thema erfolgreich annehmen wird können. Im Moment kann man aber nur sagen, das jeder Interessent selbst schauen muss, welche Karte wie bei seinen Anwendungen performt. Der Markt, die Hardware, als auch die Software sind einfach viel zu unterschiedlich, als das man hier eine generelle Kaufempfehlung aussprechen könnte. Weder für AMD, noch für nVidia. Denn eines muss auch klar sein. Die Software in diesem Bereich ist oft sehr stark optimiert, und durch solche Optimierung, sofern Sie nur für einen der beiden Hersteller erfolgen, kann dafür sorgen, das mal die eine Karte vorne liegt, und ein anderes mal eben die andere.
Hier noch eine umfangreiche Übersicht über die neuen FirePro Karten. Auffallend hierbei ist, das die W8000 zwar auf einen Tahiti Pro sezt, aber nur über ein 256Bit Speicherinterface und damit nur 4 GB Speicher verfügt. Hiermit soll wohl ein zusätzlicher Kaufanreiz für die W9000 geschaffen werden.
Einen Punkt möchte ich allerdings noch herausstellen. Die W9000 hat laut obiger Tabelle eine DP-Leistung von 1024 GFlop/s. AMD hätte damit die "magische" TFlop/s Grenze bei doppelter Genauigkeit überschritten. Zwar handelt sich sich hier nur um den theoretischen Wert, und nicht den realen Wert in DGEMM, man sollte der TFlop-Grenze damit aber schon sehr nahe kommen. Zum Vergleich sowohl Intel mit XeonPhi als auch nVidia mit GK110, alias K20, wollen die TFlop-Grenze bei doppelter Genauigkeit in DGEMM/Linpack knacken. AMD hat also allein von den technischen Daten erstmals wirklich ein völlig konkurrenzfähiges Produkt für den profesionellen Markt (zumindest HPC) am Start. Bleibt abzuwarten, ob Sie diese Chance nutzen können oder nicht.
Quelle:
GCN geht Arbeiten: AMD FirePro W9000 und W8000 im Workstation-Test : Übersicht und Einführung
Orginalnews:
AMD machte mit seiner neuen GCN Architektur Ende 2011 einen großen Schritt in Richtung mehr Flexibilität bei Computingaufgaben auf der GPU. Man verabschiedete sich vom bisherigen VLIW-Design, welches zwar in einigen Bereichen unschlagbar war, dem aber einfach eine entsprechende Performance bei einer Vielzahl von Problemen fehlte. Hier hatte nVidia insbesondere mit ihrer Fermi-Architektur gut vorgelegt, auch wenn diese mit massiven Startproblemen zu kämpfen hatte.
Um so größer war natürlich die Erwartung an AMD, da diese bereits seit längerem von ihren neuen FirePro Karten sprechen. Besonders schmerzlich hierbei ist, das nVidia zwar mit den Desktop-Karten der neuen Generation einige Monate nach AMD erst auf den Markt kam, ihren Tesla (nVidia Äquivalent einer FirePro) Karten aber bereits kurze Zeit später auf dem Markt war. Auf den ersten Blick scheint es so, als ob AMD wieder einmal eine gute Chance verpasst hätte, Marktanteile zu gewinnen. Glück im Unglück, kann AMD aber auf die, in diesem Bereich wichtige, unzulängliche Double-Percision-Leistung der Tesla K10 von nVidia hoffen, wofür nVidia auch einiges an Kritik einstecken musste, da Sie eben dieses mal die Rolle der effizienten Karte, die aber nicht in allen Bereichen überzeugen kann einnehmen.
Wenden wir uns nun aber den neuen FirePro zu.
AMD teilt, wie man auf dem folgenden Bild sehen kann, ihre neuen diskreten FirePro Karten in 4 Klassen ein. Entry, Mid-Range ($599), High($899 & $1599) und Ultra High($3999). Wie man sieht, führt AMD die Entry-Klasse nicht weiter, hierzu später mehr. Bei allen anderen Klassen unterscheidet sich das Namensschema dahingehend, dass das V durch ein W und die zweite Ziffer durch eine 0 ersetzt wird. Dies führt dazu, das man nun absolut eindeutig die unterschiedlichen Leistungsstufen voneinander unterscheiden kann. So wünscht man sich das!
Betrachten wir nun, was wir für die, für den professionellen Bereich typischen, exorbitanten Preise erwarten dürfen.
Beginnen wir mit der W5000 für 599$
Der Einstieg in die GCN-FirePro Serie fällt überschaubar aus. Die Features sind bereits überwiegend aus dem Desktop bekannt. Im Einzelnen sind dies:
- All-new GCN architecture
- AMD ZeroCore
- AMD PowerTune
- PCI-E 3.0
- Single-Slot Design
- kein extra Stromstecker
- Cape Verde GPU
- 128-Bit Interface
- 2 GB GDDR5
- 16 ROPs, 40 Textureinheiten
- 640 Shader
Für den professionellen Filmbereich stehen noch "framelock/genlock" bereit, sowie per DisplayPort 1.2 bis zu 6 Displays mit nur einer Karte betreiben zu können. Hierzu stehen allerdings "nur" 4 DisplayPort 1.2 Anschlüsse zur Verfügung, womit wohl ein DP1.2 Hub nötig sein wird, der z.B. in diesem Dokument zu sehen ist. Bei der abgebildeten Karte, mit ihren 3 Anschlüssen, handelt es sich entweder um ein Symbolbild, odr AMD hat mal wieder ihren obligatorischen Fehler in ihre Präsentation gebaut, und es sollten nur 2 DP1.2 Anschlüsse sein... EDIT: In der Übersicht ist wirklich auch nur von 2 DP-Ports die Rede, also wirklich der obligatorische AMD Fehler in einer Presentation
Ansonsten wirbt AMD noch mit einigen Leistungsdaten:
- bis zu 4x der triangle Berechnungsrate
- 2,5x höhere Speicherbandbreite im Vergleich zur Konkurrenz
- bis zu 2x der compute performance der vorhergehenden Generation
Weitere Bilder der W5000:
Die nächst größere Karte, die W7000 für noch humane 899$ gehört dann bereits zu High:
Die Features entsprechen hierbei im großen und ganzen denen der kleineren Karte und nur die Performance-Angaben haben sich geändert. Hier sieht man nun auch 4 Displayport-Anschlüsse. Die Karte kommt ebenfalls im Single-Slot Design daher.
- Bis zu 2,1x der triangle Berechnungsrate
- Bis zu 5x so schnell wie die Konkurrenz bei Berechnungen
- 1,7x die Speicherbandbreite der Konkurrenz
- 1x 6-Pin
- Pitcaim GPU
- 256-Bit Speicherinterface
- 4GB GDDR5
- 32 ROPs, 80 Textureinheiten
- 1280 Shader
Weitere Bilder der W7000:
Weiter geht es dann mit der W8000 für bereits stolze 1599$:
Für den großen Preissprung von 700$ gibt es auch eine ganze Reihe von Neuerungen:
- All-new GCN architecute
- ECC Speicherunterstützung (neu)
- Unterstützung für Texturgrößen von bis zu 32TB via PRT (neu)
- AMD ZeroCore
- GeometryBoost
- PCI-E 3.0
- Dual-Slot Design
- 2x 6-Pin Stromstecker
- Tahiti Pro
- 256Bit Speicherinterface
- 4GB GDDR5
- 32 ROPs, 112 Textureinheiten
- 1792 Shader
- 900 MHz GPU-Takt 1375 MHz Ram-Takt
- 176 GB/s Speicherbandbreite
- 28,8 GP/s Pixelfüllrate
- 100,8 GT/s Texturfüllrate
- 3225,6 GFlop/s SP & 806,4 GFlop/s DP
Die Karte ist also ganz klar eher für große bis sehr große Systeme ausgelegt, die wohl auch eher für Compute-Aufgaben gedacht sind. Die bis zu 32TB an Texturgröße sprechen aber auch für den Einsatz in großen Renderclustern der großen Filmstudios.
Bleibt noch der obligatorische Leistungsvergleich:
- Bis zu 4,5x so schnell wie die Konkurrenz bei der compute leistung
- Bis zu 1,9x die triangle Berechnungsrate der Konkurrenz
- 1,5x die Speicherbandbreite der Konkurrenz
- 1x 8-Pin + 1x 6-Pin Stromstecker
- Tahiti XT
- 384Bit Speicherinterface
- 6GB GDDR5
- 32 ROPs, 128 Textureinheiten
- 2048 Shader
- 975 MHz GPU-Takt 1375 MHz Ram-Takt
- 264 GB/s Speicherbandbreite
- 32 GP/s Pixelfüllrate
- 128 GT/s Texturfüllrate
- 4096 GFlop/s SP & 1024 GFlop/s DP
Weitere Bilder der W8000:
Und zum Schluss noch der Top-Dog die W9000 für exorbitante 3999$!
Das Feature-Set unterscheidet sich nur durch zwei zusätzliche DisplayPort 1.2 Anschlüsse, die nun auch als Mini-Version ausgeführt sind. Was an dieser Stelle noch erwähnt sein sollte ist die Tatsache, das AMD keine Aussage zur Größe des verbauten Speichers tätigt. Dieser wird sicherlich aber auch einen entscheidenden Einfluss auf den Preis der jeweiligen Karte haben und sicherlich auch als zusätzliches Merkmal zur Differenzierung zwischen den einzelnen Karten dienen.
Bzgl der Performance gibt es folgendes zu verkünden:
- Bis zu 3,9x so schnell wie die Konkurrenz bei Compute
- Bis zu 1,5x die triangle Berechnungsrate der Konkurrenz
- 83% mehr Speicherbandbreite als die Konkurrenz (also 1.83x die Speicherbandbreite der Konkurrenz)
Nun noch ein allgemeiner Punkt. AMD stellt ja insbesondere die Speicherbandbreite im Vergleich zur Konkurrenz heraus. Der Grund hierfür ist nicht unbedingt jedem klar, daher möchte ich hier noch darauf eingehen.
Viele, wenn nicht gar sehr viele, Probleme, bei denen man eine derartige GPU für Berechnungen einsetzt, sind Speicherbandbreiten limitiert. Das heißt, dass die Recheneinheiten nicht schnell genug mit Daten versorgt werden können und daher idlen. Dies ist bereits seit längerem ein Problem, nicht nur bei GPUs, sondern auch bei CPUs. Die Rechenleistung steigt schneller an als die Speicherbandbreite. Eine im Vergleich zur Konkurrenz höhere Speicherbandbreite ist daher ein entscheidendes Kaufargument, da teilweise/oft diese Mehrleistung direkt in mehr Gesamtperformance umgesetzt werden kann.
Hier auch nochmal alle Informationen in der Kurzübersicht
Nachdem wir nun erschöpfend die diskreten GCN FirePros betrachtet haben, wenden wir uns nun der versprochenen Überraschung zu. Der eine oder andere Leser hat vielleicht schon gemerkt, das ich von "diskreten GCN FirePro" gesprochen habe. Dies hat auch einen einfachen Grund. AMD bringt erstmals auch ihre iGPU als FirePro auf den Markt. Hiermit lässt sich auch der Wegfall des Entry-Bereichs bei den diskreten GPUs erklären. Hier spielt nun die iGPU.
Zunächst einmal die Marketingfolien:
Aus der Angabe der "Piledriver" Kerne wird klar, das es sich um APUs der Trinity Serie handeln muss, da nunmal diese auf die neuen "Piledriver" Kerne setzen. Jetzt fragt sich sicherlich der eine oder andere, warum man eine derartige APU kaufen sollte, und keine gnaz normale. Ganz einfach. Allein die Zusicherung, dass die Hardware inkl. Treiber mit den zertifiziertn Produkten reibungslos zusammenarbeitet ist vielen Firmen einiges an Geld wert, da die eventuellen Ausfälle sehr sehr sehr viel höhere Kosten verursachen würden als einige hundert Dollar höhere Anschaffungspreise für die Hardware. Also selbst bei absolut gleichen Produkten hardwareseitig spielen hier die Treiber die entscheidende Rolle. Wie entscheidend das sein kann zeigt auch die nächste Folie, in der ein Test auf dem Konkurrenzprodukt nicht ausgeführt werden kann. Dies stellt natürlich für jeden professionellen Anwender den Super-GAU dar und ist völlig inakzeptabel.
Ansonsten bleibt zu sagen, das AMD mit ihren APUs eben sehr starke iGPUs verkauft, die den entsprechenden Konkurrenzprodukten von Intel haushoch überlegen sind im Bereich der iGPU, was auch die entsprechenden Diagramme sehr deutlich veranschaulichen.
Und hier noch eine Übersicht der wichtigsten Informationen:
Quelle:
AMD stellt FirePro-Profigrafiklösungen (GCN) vor (Update) - ComputerBase
EDIT: Noch einige weitere Informationen aus der Übersicht von Tomshardware.de hinzugefügt
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