Ohne AMD voll verteidigen zu wollen bedarf es hier dennoch ein paar kleiner Richtigstellungen.
Die verschwundene Ryzen 1 Kompatibilität ist mittlerweile unter Kennern ein alter Hut und Schnee von gestern. Das bestraf die kurz hintereinander erschienenen Microcodes AGESA Combo-AM4 1.0.0.3 abb, und abba, sofern ich keine vergesse habe...
Mit AGESA 1.0.0.4 und 5 läuft Ryzen 1 auf allen AM4, gut der A320 ist sowieso nur ein kleines OEM-Board. Dass da welche Zen 2 Support bekommen haben, grenzt an ein Wunder.
Zum Boostverhalten muss ich beisteuern, dass der8auer hauptsächlich auf Asus und Gigabyte (Aorus Extreme und Elite) getestet hat. Wieder in anderen Foren liest man, dass das Boost-Verhalten auch abhängig vom Board ist - man hätte großflächig MSi und Asrock mit testen müssen. Da mir bei Gigabyte das UEFI nicht zusagt und Asus nur noch aus Marketing und Support nur für die teuersten Boards besteht, empfahl ich willigen Aufrüstern bisher erfolgreich das X570 Steel Legend, solange sie beim ersten Anblick nicht in Starre verfallen sind.
Die Aussage "wir können 4375 MHz nicht auf 4400 MHz aufrunden" lässt mich dann vollends resignieren. Viele CPUs schafften dieses fast im Boost-Versprechen liegende Ergebnis.
Jeder, der einen Ryzen hat, weiß, dass bei hohen Multiplikatoren schon eine minimale Busschwankung auf 99,4 bis 99,5 MHz nach unten ausreicht um 25 MHz zu verlieren. Niemand merkt, ob er mit 4375 oder 4400 MHz unterwegs ist, unqualifizierte Aussage. Zumal die Zen 2 nur so kurz boosten, dass die Software das oft nicht einmal mitbekommt. Seit diesem Video schaue ich lieber Buildzoid.
Ja, bei AMDs Marketing und Werbung kann man manchmal nur peinlich ergriffen lächeln, aber man muss genau hinschauen.
Seit Anfang an steht da "bis zu". Selbst Intel sagt nur "Maximale Turbofreuqenz". Die Umstände, unter denen die Taktraten vorkommen, sind unbekannt, bei AMD zumindest.
https://www.amd.com/de/products/cpu/amd-ryzen-7-3700x
Und: Nein, ich habe noch nie bei einem Intel wegen 25 MHz Boost-Takt geweint, nur als ich 2011 einen frischen Intel mit defektem Chipsatz hatte. Die haben auch gute Prozessoren, nur muss man die nicht auf Gedeih und Verderb auf über 5 GHz übertakten, wenn man die bei 4,6 bis 4,8 GHz viel schonender betreiben kann. Sie sind aus meinen Empfehlungen einfach wegen des Preises raus.
Warum sagt niemand, wie die Intel-CPUs mit boxed-Lüfter beim Normal-Käufer beim Zocken drosseln und es ruckelt, weil der kleine Lüfter nach 3 h Gaming völlig überfordert ist?
Eine Beispiel-CPU, die bei ausreichender Grundleistung 20% günstiger ist und nur 15% langsamer als die Konkurrenz, gewinnt für mich immer oder sie muss für einen Aufpreis gewissen Mehrwert bieten (Kerne, SMT, Effizienz). Der Ryzen 3600 bietet gegenüber dem 9400 SMT (Zukunft, da sich 4-Kerner mit SMT auch besser gehalten haben), der 3700X gegen den 9700K ebenso und ist günstiger. Ich wüsste jetzt auch keinen 3700X/B450-Käufer, der schon an die nächste CPU-Aufrüstung denken würde.
Die planen eher größere SSDs und sparen für Grafikkarten.
PCIe 4.0 braucht man mit einem alten Mainboard auch nicht hinterher trauern, laut Aussage der meisten, die bei Intel bleiben, "braucht man PCIe 4.0 doch sowieso nicht".
Es wurden noch nie ungetestet PCIe-Standards auf schon erhältlichen Boards freigeschaltet, außer vielleicht manchem P67-Mainboard ohne PLX-Switches beim Upgrade auf Ivy Bridge. Ich erinnere da an den i7 3930 für Sockel 2011, welcher theoretisch trotz SandyBridge Architektur schon PCIe 3.0 konnte.
GameStar
Hää?
EDIT
Ich persönlich nehme an, dass das Boost-Verhalten von der VRM-Switching Frequenz abhängt.
AMDs Boost-Takt im Vergleich mit mehreren Mainboards und einem Ryzen 7 3800X | Planet 3DNow!