Der letzte Test den ich gelesen habe, war in der PCGH 03/2021. Hier waren LM und WLP sogar auf einer Höhe bei einem 9900k unter Prime 95 Last . Sie unterschieden sich nur im Nachkommabereich.
Im Grunde habe ich gar keine Lust auf solch eine Diskussion weiter eingehen zu müssen, aber was du schreibst zeigt nur das du keine Erfahrungen und Kenntnisse dazu hast und deine besagten Test lasse ich hier mal außen vor, weil mir die dazugehörigen Tests nicht bekannt sind und unter welchen Bedingungen sie stattgefunden haben.
Fakt ist jedoch das alle Bedingungen dazu auch passen müssen, denn die Wärmeleitpaste verbessert nur unter bestimmten Bedienungen die Wärmeleitfähigkeit und da spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel die Beschaffenheit eines Chips und die Kühlleistung eines Kühlers.
Denn LM wird dir auch nichts bringen, wenn in deinem System bezüglich einer luftgekühlten Grafikkarte 50°C herrschen und ein luftgekühlter CPU-Kühler nicht unter Umgebungstemperatur herunterkühlen kann. Mit einer AIO die oben raus fördernd verbaut ist, dasselbe. Weil hier immer die Umgebungstemperatur eine Rolle spielt.
In meinem Test jedoch konnte ich bezüglich meiner verbauten Wasserkühlung (mit Mora und intern verbaute Radiatoren) stets 28°C Wassertemperatur halten und erreichte hier ein Punkt wo die Wärme nicht mehr mit WLP schnell genug abgeführt werden konnte. Dadurch, weil es im Kern schneller heiß wurde als überhaupt abgeführt werden konnte erreichte ich sehr schnell 100°C ohne ein AVX-Offset und die Wassertemperatur war hier aber nicht der Engpass, weil mit nur 28°C noch genug Wärme hätte abgeführt werden können. Mit LM konnte jetzt aber die Wärme selbst ohne ein AVX-Offset setzen zu müssen besser abgeführt werden, so das nun auf dem heißesten Kern nur noch 91°C anlag und nicht wie zuvor direkt 100°C erreicht wurden.
Natürlich hat es unter normalen Bedingungen dann nicht mehr so viel ausgemacht, weil der Kern sich nicht mehr so stark und schnell aufgeheizt hat und genug Wärme abgeführt werden konnte. Ich spreche hier aber von Szenarien die kaum Real auftreten, daher hat man zwar mit LM mehr Spielraum, wenn solch eine extrem hohe Last anliegt, aber solch ein Szenarium wie aus meinem extremen Test wird eher unwahrscheinlich sein. Aus diesem Grund reicht in diesem Fall normalerweise auch WLP gut aus. Aber 5 GHz auf alle Kerne mit meinem 9900K mit Prime95 + 8K + AVX hätte ich ohne LM nie durchbekommen.
Beispiel Grafikkarten
Das konnte ich mit einer MSI 2080 und einer Asus 2080 Super feststellen.
Beide Chips waren nicht ganz plan. Es zeigte sich das, nachdem der Kühler abgenommen wurde in der Mitte die WLP komplett verdrängt wurde und nur zu den Rändern hin mehr WLP zu sehen war. Das Ergebnis war immer dasselbe. Mit neuer WLP hatte ich eine Temperatur von etwa 43°C. Ein paar Wochen später ging die Temperatur bereits auf 46° und noch einige Zeit später auf etwa 50°C.
Gut das sind immer noch gute Temperaturen und im Grund auch kein Grund LM verwenden zu müssen. Dennoch habe ich es mit LM austesten wollen. Mit LM kam ich im Schnitt mit derselben Wassertemperatur nicht über 37-39°C und mit Droops bis auf 40-41°C. Das Ganze hat sich auch nach einem Jahr nicht verändert. Es kommt noch dazu, das LM nicht wie WLP austrocknen kann und daher auch langlebiger ist.
Entwerder man will/braucht die paar Kelvin oder nicht
Genau und darum geht es im Grunde.
Denn die paar Grad sind oft zu vernachlässigen.
Aber LM ist auch leitend und daher sollte auch hier, wenn es zum Einsatz kommt mit bedacht und möglichst auch mit Kenntnisse eingesetzt werden.
Meine neue 3080 Grafikkarte mit original verbautem Wasserblock von Gigabyte erreicht dieselben guten Temperaturen wie zuvor mit meiner 2080 Super und LM, daher sehe ich hier kein Handlungsbedarf und sah es auch nicht als nötig an, erneut LM zu verwenden.