Für dich ist durchdringende, staatliche Überwachung, marxistisch orientierte Schulbildung und einer Regierung, welcher in Teilen recht deultich noch an der leninistischen Kaderpartei orientiert, also kein Kommunismus?
Nein, weil der Kommunismus eine Gesellschaftsidee ist und sich nicht nur daraus definiert wie die politische Führung eines Landes aufgebaut ist. Es gab bis heute auch noch keinen Staat der es geschaft hätte diese Gesellschaftsidee von Marx, Engels und Lenin umzusetzen, nicht mal Lenin selbst ist das gelungen. Staatdesen haben wird dann das, was Dummköpfe heute gerne als Kommunismus bezeichnen, Stalinistische und sozialistische Systeme gehabt. Ja, die DDR, aber auch andere Staaten, haben sich selbst nicht als realkommunistische Staaten gesehen (bis auf vieleicht die Sovjetunion selbst) und bezeichnet, sondern als sozialistische, die nach dem kommunistischen Ideal strebten, weil keines von ihnen die Ideale des Kommunismus erfüllte. Gleichwohl waren sie, zumindest in ihrer eigenen Sicht, Anhänger der kommunistischen Idee.
Davon mal abgesehen, eine massive staatliche Überwachung findest du in quasi wirklich jeder Diktatur, bzw. Autokratie, nur die technischen Möglichkeiten ändern sich halt mit dem fortschreiten der Technik. Im nationalsozialistischen Deutschland gab es auch eine massive Überwachung (Blockwarte, staatliche Jugendorganisationen, die Aufforderung zur Denunziation, die Idee des perfekten Staatsbürgers, Inlandsgeheimdienst, usw.). Selbst in den USA findest du viele Mechanismen eines Polizei und Überwachungstaates. Das einzige was da den "vermeindlichen" Unterschied macht ist das auf dem Papier steht (wer kann schon sagen wie oft der Staat sich an dieses Papier auch wirklich hält, oder die Regeln doch bricht) dies eigentlich nie gegen seine Bürger einsetzen würde.
Was die Schulbildung angeht wird in China vor allem die maoistische Auslegung des Kommunismus unterrichtet, das hat wenig mit dem marxistischen und leninistischen Unterrichtsstoff zu tun der in der UDSSR und anderen Ostblockstaaten unterrichtet wurde. China hat sich auch schon recht früh von dem Führungsanspruch Moskaus, innerhalb des Ostblocks, abgespalten und einen eigenen Weg eingeschlagen, entsprechend gibt es auch in der Auslegung und Ansichten Maos diverse Unterschiede zu Lenin und Marx.
Guck dir doch nur alleine deren Konzept eines gesellschaftlichen Bonitätssystems an.
Das ist Big Brother schlechthin.^^
Nochmal, was hat die Überwachung mit mit Kommunismus zu tun?
Im Manifest steht nirgends das es im Kommunismus einen Überwachungsstaat zu geben hat, oder die totale staatliche Kontrolle das Ziel sei.
Verdammt viel, wenn die Entwicklung von Wissenschaft und Technik vor allem von der Regierung bestimmt werden, wie in China.
Nein wird es nicht, man bestimmt nur welche wirtschaftlichen Schwerpunkte und somit Unternehmen besondere staatliche Förderung und Priorität genießen, da stellt sich niemand von der Partei hin und bestimmt im Unternehmen das morgen explizit an einer CPU geforscht werden soll, oder an einem neuen Antriebssystem für ein Auto, das ergibt sich schlicht von selbst und den auftretendenen Notwendigkeiten.
Sie haben auch mit die besten Klaviere und beliebtesten Jagdgewehre mit mehr als zwei Läufen produziert.
Nur haben sie das für den Devisenhandel gebraucht, viel mehr konnten sie ja nicht exportieren.
Zumal die in vielen anderen Bereichen auf der Strecke blieben, was haben die denn im Automobilbereich groß zustande gebracht?
Den P603 zum Beispiel, noch vor dem VW Golf, der aus reinen wirtschaftlichen Mängeln (Kosten, fehlende Rohstoffe) nie gebaut wurde, also der P603, nicht der Golf...
Wurde der VW Golf in der DDR erfunden? >> Go for Launch >> SciLogs - Wissenschaftsblogs
Politische und wirtschaftliche Unzulänglichkeiten der Planwirtscht und fehlende Rohstoffe waren das generelle Hauptproblem der DDR, nicht fehlende Innovationskraft, die war mehr als ausreichend vorhanden, immer mal wieder sogar Firmen der BRD vorraus, oder zumindest einem vergleichbaren Niveau, aber zu oft eben nicht umsetzbar, aus genannten Gründen.
Ein Auto aus Pappe
Die von dir so herrablassend als "Pappe" bezeichnete Verkleidung des Trabant bestand aus Naturfaserverstärkten Kunststoff und stell dir vor, das findet sogar heute noch breite Verwendung im Autobau, wenn auch aktuell weniger für die Außenverkleidung:
Heute bestehen viele Bauteile im Innenraum von PKW aus naturfaserverstärkten Kunststoffen, darunter beispielsweise
Türinnenverkleidungen, Bauteile des Armaturenbretts,
Säulenverkleidungen und andere. Dabei werden heute unterschiedliche Fasern wie Hanf- und Flachs,
Abacá und weiterhin Baumwolle und Holz eingesetzt, als Matrix dienen Kunststoffe wie
Polypropylen und
Polyethylen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturfaserverstärkter_Kunststoff
Gemacht hat man das allerdings nur weil, wie so oft die Rohstoffe fehlten (Aluminium und Stahl war halt Mangelware, oder musste teuer importiert werden).
In der Hinsicht war es also durchaus auch hier wieder, wenn auch aus Mangel geboren, äußerst innovativ diese funktionierende Ausweichlösung zu finden.
Auch nur am Rande, wohin die Entwicklung in der Autoindustrie wieder geht:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...aerkte-kunststoffe-hanf-an-bord-a-654836.html
Na wenn da der Trabi nicht mal sogar seiner Zeit aus der Not geboren vorraus war.
Sorry, aber das macht deren wirtschaftliche Einmischung in anderer Länder Industrie auch nicht besser.
Das ist gang und gäbe, nicht nur bei den Chinesen, das man sich in die Wirtschaft anderer Länder einmischt und dort Unternehmen und know how einkauft, oder was denkst du tun westliche Unternehmen, oder auch staatliche Konzerne wie Samsung aus Südkorea?
Nur mal am Rande Opel z.B. gehörte Jahrzehnte lang zu GM, inzwischen zu PSA, einer französischen Automobilgruppe.
Deutsche Mobilfunkunternehmen besitzen in verschiedenen Ländern dortige Mobilfunkanbieter die sie dort aufgekauft haben.
Vattenfall ist ein schwedischer Energiekonzern, der einen erheblichen Anteil am Deutschen Strom inne hat.
usw.
Waren das nicht die Batterien, die sich schon öfter gefährlich überladen haben und explodiert sind?
Du benutzt vermutlich auch jeden Tag ein Smartphone mit einem chinesischen Akku, ist es dir schon um die Ohren geflogen?
Schrott und einen gewissen Prozentsatz an fehlerhafter Ware gibt es überall, übrigens auch von / in westlichen Firmen.
Außerdem: Woher sichert sich denn China das nötige Kobalt und Lithium für die Batterien?
Richtig, aus entsprechenden Minen in Afrika, in denen voll tolle Bedingungen für die dortigen Arbeiter herrschen und die alle supertoll dafür bezahlt werden, das giftige Zeug abzubauen.
Woher sichern sich westliche Unternehmen ihre Rohstoffe? Oh wait, nein, Mist, auch aus Afrika, unter denn gleichen Bedingungen und mit denn gleichen Methoden.
Du vergleichst jetzt nicht ernsthaft ein demokratisch regiertes Land wie Japan mit China?
Welche Doktrin und welche Weltmachtsansprüche die VR China hatt denn bitte Japan? Ist das auch eine Diktatur oder habe ich das was nicht mitbekommen?
Hmm, also bis 1945 war Japan nun so garnicht demokratisch und wollte sich ganz Asien und mehr einverleiben...
Auch nachdem es nach 1945 formell demokratisch war war es noch weit ab vom heutigen Stand, die nächsten Jahrzehnte ist man vor allem durch preiswerte, aber innovationslose Autos, billige kopierte Armbanduhren, Fernsehr usw. bekannt geworden, alles technisch hinter westlichen Produkten, oder maximal auf dem gleichen Niveau. Innovationen und Standards hat man da nicht gesetzt. Das hat man erst ab Ende der 1979 Anfang der 1980er Jahre langsam.
Davon ab vergleiche ich vor allem die Ausgangslage und Entwicklung beider Länder, weil die ist recht vergleichbar gewesen.
Übrigens, die allerersten ersten eigenen, wirklichen, nennenswerten Innovationen, aus der Wirtschaft, gab es in Japan erst in den 1930er Jahren im Eisenbahn, Flugzeug- und Schiffsbau, zuvor hat Japan auch vor allem westliche Technologie lizensiert und mäßige Eigentwicklungen fabriziert.
Aha, ich bashe also wenn ich (inkl. Link und Begründung) auf Chinas bewusst-gewollter Erschaffung von wirtschaftlichen Abhängigkeiten hinweise.
Wirtschaftliche Abhängigkeiten sind gang und gäbe, die gab es während des kalten Krieges im Ostblock schon genauso wie zu der Zeit im Westen. Kein westlicher Staat ist heute wirtschaftlich nicht mehr abhängig von anderen, dafür hat spätestens die Globalisierung gesorgt. Wir alle in Europa sind z.B. abhängig von der IT-Hardware und auch vieler Software aus den USA. Ohne USA würde der Computermarkt quasi über Nacht zusammenbrechen, ähnliches, wenn auch weniger extrem beim Smartphone und das China dafür sorgt das andere Länder wirtschaftlich von ihnen abhängig sind ist nur logisch.
China macht also nichts was andere nicht auch machen würden, es bindet durch seine wirtschaftliche Macht Länder an sich, genau wie es auch die USA seit Ende des zweiten Weltkriegs gemacht haben.
Jeder Staat sollte doch nun wirklich wissen worauf er sich da mittel- und langfristig einlassen wird, sobald er China sich in seine Wirtschaft lässt, durch Entwicklungshilfe und Einkauf, wie aktuell auch vor allem in Afrika der Fall.
Aber Hauptsache wieder schön von oben herab auf andere eingehackt, da kann man sich schön dran aufgeilen, ich weiß schon.
Joa, da beschreibst du meine Wahrnehmung deines vorrangegangenen Posts perfekt. Scheint dich geil zu machen von oben herrab so richtig über die minderbemittelten Chinesen und vermeindlichen "Kommunisten" herziehen zu können.