Na du hast aber Ahnung. Mit nem Toslink kommt man ohne Probleme über 10 Meter, zumindest wenn man ein Glasfaserkabel nimmt.
Selbst meine Onboard Soundkarte hat Koax-S/PDIF... und optisch hat man schon garkeine Probleme. Eher ist die digitale Übertragung auf TP Kabeln "selten" aber auch hier kommt man mit geeigneter Technik locker über 100m ohne irgendeinen Qualitätsverlust.
Nunja von der Dicke des Kabels kann man aber auf die Qualität der Schirmung schließen, daher stimmt das schon, es ist halt schwierig in der heutigen Zeit, weil es fast keine eindeutigen Merkmale für Qualität gibt.
Es mag zwar stimmen das "dicke" Audiokabel
tendentiell besser geschirmt sind aber das ist dennoch eine absolut haarsträubende Daumenpeilung, das ist als würde man die Höchstgeschwindigkeit eines Autos anhand seiner Lautstärke abschätzen...
Echte Qualitätskriterien wären etwa:
-Geometrie: Verseilte bzw. Twisted Pair (TP) Kabel/Koaxial/einfache Zweidrahtleitung
-Geometrische Gleichmäßigkeit und Präzesion (weitgehend vernachlässigbar)
-Schirmung: einfach/mehrfach, Folie und/oder Drahtgeflecht (die Bedeutung von Schirmung ist von der Anwesenheit von Störquellen abhängig; zur Not kommt man insbesondere bei TP und Koax Kabeln auch ohne auch noch über mehrere Kilometer...)
-Wellenwiderstand (bei Analog Audio und (nur) 10m
weitgehend vernachlässigbar)
-Dielektrikum (weitgehend vernachlässigbar)
-Leitermaterial (weitgehend vernachlässigbar)
-Leiterquerschnitt (sollte mit großzügigem Sicherheitsabstand groß genug für die Stromstärke sein; mehr ist prinzipiell bis zu gewissen Grenzen besser; in diesem Fall reicht der Querschnitt wohl jedes Audiokabels bequem aus)
-Art: Optische Verbindungen sind tendentiell in jeder Hinsicht wesentlich besser als (normale) Elektrische, auch im analogen Bereich wo sie aber kaum genutzt werden
Wodurch entstehen Störungen?
Und was sind eindeutige Merkmale für die Qualität eines Kabels?
-Wärmerauschen im Leiter (vernachlässigbar) -hängt nur sehr eingeschränkt und indirekt mit der Dicke zusammen
Gegenmittel: besser leitfähiges Leitermaterial, größerer Querschnitt, größerer Signalpegel, Modulation des Signals auf eine höhere Frequenz, kühlen; (wenig praktikable) Patentlösung: Supraleiter
Kennzeichnende Größe: Rauschleistung/Rauschspannung; proportional zum Ohmschen Widerstand
-Reflexionen in der Leitung (vernachlässigbar*) -hängt nicht mit der Dicke zusammen
Gegenmittel: Bessere Geometrie für gleichmäßige Induktivität; bei analog-Audio aufgrund der geringen Frequenzen praktisch völlig vernachlässigbar
Kennzeichnende Größe: Fertigungstoleranz/Maximale Abweichung der Impedanz
-Reflexionen am Ende der Leitung (vernachlässigbar*) -hängt nicht mit der Dicke zusammen
Gegenmittel: Abschlusswiderstand besser abgleichen, Leitung mit genauer definiertem Wellenwiderstand; bei analog-Audio aufgrund der geringen Frequenzen erst bei mehreren Kilometern Leitungslänge im Telekommunikationsbereich wirklich relevant
Kennzeichnende Größe: Fertigungstoleranz/Maximale Abweichung der Impedanz
-Rauschen im Dielektrikum (vernachlässigbar*) -hängt nur sehr eingeschränkt und indirekt mit der Dicke zusammen
Gegenmittel: besseres Dielektrikum (Perfekt aber wenig praktikabel: Vakuum), besser abgestimmter Signalpegel
-Dämpfung (vernachlässigbar*)
Gegenmittel: höherer Signalpegel, besserer Leiter, besseres Dielektrikum; Abschwächung des Signals relativ zum (Wärme-)Rauschen; bei Analog Audio erst ab zig Kilometern Leitungslänge relevant
Kennzeichnende Größe: Dämpfung (Frequenzabhängig!)
-
Äußere Magnetische Störfelder -hängt nur sehr eingeschränkt und indirekt mit der Dicke zusammen
Gegenmittel: Schirmung, bessere Geometrie, größerer Signalpegel, Filter für nicht relevante/gewünschte Frequenzen am Ende der Leitung
Kennzeichnende Größe: Transferimpedanz (weniger=besser)
-Äußere Elektrische Störfelder-hängt nur sehr eingeschränkt und indirekt mit der Dicke zusammen
Gegenmittel: Schirmung, bessere Geometrie, größerer Signalpegel, Filter für nicht relevante/gewünschte Frequenzen am Ende der Leitung; lässt sich leichter schirmen als magnetische Störfelder
Kennzeichnende Größe: Transferadmittanz
-Gegenseitige Störung der einzelnen Leiter/Leiterpaare "Übersprechen"-hängt nur sehr eingeschränkt und indirekt mit der Dicke zusammen
Gegenmittel: bessere Geometrie (Koax>TP>Normales Kabel), Schirmung der Leiterpaare gegeneinander; bei Analog-Audio aufgrund der geringen Frequenzen nur bei sehr langen Leitungen relevant
Kennzeichnende Größe: (Frequenzabhängige) Übersprechungsdämpfung (crosstalk attenuation)
*vernachlässigbar bei elektrisch kurzen Leitungen