AW: Brocken 3 im Test: EKL stürmt PCGH-Kühler-Charts
Wenn ich mich an die Ausführungen in den Kommentarbereichen von CPU/GPU-Tests erinnere, hieß es da immer das ein Rangliste nicht für Durchschnittsanwender normiert werden wird bei PCGH, da hier nur nach reiner Leistung gelistet wird. Und jetzt geht das auf einmal. Nichtsdestotrotz ein schöner Testbericht
Es findet auch hier keine Normierung für Durchschnittsanwender statt, wie sie in CPU-Kommentarthreads gefordert wurde. Sonst hätten wir statt Endnoten eine Prozentwertung, bei der irgendein Mittelklassekühler die 100 Prozent markiert. Im Gegensatz zu CPUs und GPUs, bei denen die Rechenleistung der mit Abstand wichtigste Aspekt ist und linear gemessen werden kann, gibt es bei Kühlern mit der Lautheit und der Kühlleistung zwei gleichwertige Paramete, Messungen der Kühlleistung fallen zudem stark nicht linear aus. Für eine einzelne Endnote müssen diese Aspekte gewichtet miteinander verrechnet werden und diese Gewichtung orientiert sich am Durchschnittsanwender. Das ist im Kühlungsbereich auch vergleichsweise einfach möglich, schließlich bewegen sich Spieler-CPUs seit 15 Jahren zwischen 70 und 140 Watt Abwärme und der von den meisten Menschen als "nicht störend" empfundene Lautheits-Bereich ist sogar über Jahrtausende relativ konstant. Versuche, etwas die Grafikkartenleistung langfristig in Abhängigkeit eines "typischen Bedarfs" gewichtet zu benoten, wären zum scheitern verurteilt.
guten Tag,
danke für den Test.
für mich kommt der Lüfter etwas zu spät, habe schon letzten Monat zum Mugen 5 gegriffen. Ich bin auch kein Fan von Direct Touch. Ich wollte einfach einen kompakteren Kühler als den Macho haben und bin wunschlos glücklich mit dem.
Der Serien-Mugen-5 ist außerhalb des Ultra-Silent-Bereichs ein gleichwertiger bis besserer Kühler. Wenn dich bislang die leichten Nebengeräusche nicht gestört haben, würdest du beim Brocken 3 vermutlich keine Vorteile bemerken, ein erheblicher Teil des Notenvorsprungs bei dieser Paarung geht auf die Testergebnisse mit Referenzlüfter zurück. Hier erfordert der Mugen 5 bei gleicher Leistung zum Teil eine deutlich größere Lüfterstärke.
Mich hätte es interessiert wie sich der Kühler mit einen aktuellen System verhält z.b ein R7 mit 3,9 GHZ Takt. Klar lauter wird es nicht, aber kann er die CPU bändigen ? Eure CPU ist schon etwas älter, die dürfte noch verlötet sein und der DIE ist auch größer, somit dürfte der Wärmeübergang besser als bei aktuellen CPUs sein.
Wir benutzen absichtlich eine verlötete CPU für exaktere Messergebnisse – aber da Ryzen auch verlötet ist und in der Spitze beinahe genauso viel Energie umsetzt, ist das Testsystem in diesem Fall kein Nachteil. Für die PCGH 10/17 erstelle ich aber gerade einen Sonder-Vergleich mit 10 Kühlern auf einem Sockel-1151-Testsystem (kleiner Die, unverlötet). Neben vier Kühlern, die ich mit Sandy Bridge E nie hätte testen können, werden dort sechs kleinere Kühler aus älteren Tests antreten. Dann kann man direkt vergleichen, welche Auswirkungen die Testplattform auf die relativen Abstände hat. Absolut fallen die Temperaturen bei den bisherigen Testkandidaten niedriger aus, gerade bei gedrosselter Drehzahl sogar deutlich niedriger.
Schöner Kühler und schöner Test,
vielen Dank dafür!
Aber:
Ich fände einen Vergleich mit festgelegten Drehzahl-Stufen irgendwie aussagekräftiger / einfacher zu vergleichen als einen mit "% PWM".
Oder noch besser: einen Vergleich der Kühlleistung bei einem festgelegten dB / Sone Wert.
Zumindest anhand der Testwerte lässt sich aktuell nur sehr schwierig ein Vergleich anstellen, welcher Kühler bei welcher Lautstärke vergleichbare Kühlleistungen erbringt.
Den einzigen Vergleich, den ich aktuell vernünftig herauslesen kann, ist, dass der Brocken 3 bei 100% Leistung minimal leiser ist als ein Noctua NH-U14S bei 75% (10 vs. 10.1 Sone), dabei aber auch minimal schlechter kühlt (52.5 vs 52.1°C).
Natürlich schafft der Vergleich mit den SW2 Referenzlüfter ein wenig mehr Klarheit, aber damit klammert man die Qualität der Stock-Lüfter natürlich komplett aus und über die will man ja auch was wissen.
Auf Messungen mit gleicher Drehzahl verzichte ich absichtlich. Ich weiß, dass andere Tester dies so handhaben, aber viele Leute setzen diese verkürzt mit identischer Lautheit gleich – dabei erzeugen unterschiedliche Lüfter bei gleicher Drehzahl ganz andere Geräuschkulissen. Am Ende gilt dann der Kühler als "bester", der bei "1.000 U/min" am besten kühlt – auch wenn er 50 Prozent lauter ist als die Konkurrenz. (Tatsächlich beobachte ich einen Trend zu Lüftern mit höherer Förderleistung und Lautheit bei niedrigeren Drehzahlen.) Man muss also auch mit konstanten Drehzahlen weiterhin Lautheits- und Leistungsmesswerte abgleichen und zusätzlich gäbe es immer wieder Kühler, die bestimmte Drehzahlen gar nicht erreichen und so ein einheitliches Wertungssystem erschweren. 100/75/50 Prozent vermitteln dagegen einen Eindruck von der Leistungscharakteristik, die der Hersteller vorsieht.
Messungen bei gleicher Lautheit wären dagegen ein echter Fortschritt und genau aus diesem Grund habe ich die 1,0-Sone-Messung für unsere Print-Tests eingeführt. Leider scheitert eine vollständige Umstellung des Testsystems auf Lautheits-Stufen an der verfügbaren Messtechnik – um zwei Kühler auf "0,1 Sone" einzuregeln, müsste ich zumindest hundertstel Sone präzise messen. Praktisch kann auch unser Messgerät nicht einmal den Unterschied zwischen "0,151" und "0,249" auflösen. Um 1,0 Sone reicht die Fehlerspanne von 0,95 bis 1,04 – das ist gerade noch tollerabel. Aber einige beliebte Kühler (zum Beispiel auch der Brocken 2) scheitern schon daran, überhaupt mehr als 0,9 Sone zu erreichen.