AW: Spotify: Adblocker-Nutzer können sofort rausgeworfen werden
Allerdings, und jetzt wird es interessant, erst einmal nicht für deutsche Kunden.
Wie auch? - Es wurde ja bereits gerichtlich bestätigt, dass das Nutzen von Adblockern erlaubt ist. Genauso wie der Aufkleber auf dem Briefkasten, der das Einwerfen von Werbung untersagt, kann natürlich ein PC-Besitzer untersagen, dass man in sein Gerät Werbung injiziert. Alles andere wäre unglaublich falsch.
Wie in der realen Welt besteht die Möglichkeit durch zahlungspflichtige Angebote Kunden zu gewinnen, die zur Finanzierung beitragen.
Das Problem, das vor allem die Plattenfirmen haben - was man aber auch bei Zeitungen usw. sieht: Durch die Vernetzung reichen deutlich weniger Anbieter zur Publikation aus, diese können sehr viel kostengünstiger operieren und Zwischenfirmen sind nutzlos geworden.
Im Bezug auf Musik gibt es für die Weltbevölkerung immer breiteren Zugang und zugleich greifen immer mehr Leute auf die Top-Titel zu, die vielleicht zuvor nicht in ihrem Land verfügbar waren.
Bei Printmedien und Filmen das gleiche: Es werden zentrale Medien von mehr Menschen konsumiert, während die ganzen Regionalblätter und regionalen Filme weniger Zulauf erhalten.
Die Globalisierung macht gerade in dem Bereich immaterieller Güter viele Unternehmungen nutzlos. Wer braucht ein lokales Schmierblatt, wenn er The Sun oder Bild per Mausklick hat? - Selbst wenn er in Südkorea wohnt... Wer braucht BMG usw. - sind die nicht bereits völlig nutzlos?
Es ist ganz einfach: Die, die den Leuten das bieten können, das sie wollen, werden übrig bleiben und werden sehr günstig ihre Services bereitstellen können, sodass alle Konsumenten davon profitieren.
Die, die herum heulen und nicht erkennen, dass sie schlicht nutzlos geworden sind, werden verschwinden. Sie können es vielleicht durch das Geheule hinauszögern und versuchen, die Leute zum Anschauen von Werbung zu zwingen, aber wegen ihrer Nutzlosigkeit nicht aufhalten.
Fazit: Wer selbst nützliche Inhalte schafft, sie konkurrenzfähig bereitstellt und ein Bezahl- und Werbemodell hat, das möglichst viele Einkommensschichten einschließt, mit dem er sich finanzieren kann, ist vor der Veränderung ziemlich gut geschützt. Wer etwas abliefert, das jeder in kürzester Zeit einfach ersetzen kann, wird dagegen in den nächsten 10-20 Jahren bangen müssen, dass er sich selbst so lange über Wasser halten kann, bis die überflüssig gewordenen Konkurrenten sich ausgedünnt haben.
Aber das wird für die Plattenfirmen nicht mal funktionieren. Sie werden, genau wie auch Fernseh- und Radiosender (außer auf Live-Events spezialisierte) schlicht aus der Kette komplett verschwinden, weil sie nicht nur ausgedünnt werden, sondern komplett nutzlos sind. Der Ruf nach (staatlichem) Zwang ist nur der letzte Hilferuf, die eigene Existenz zu sichern.