Da wäre ein Zitat schön gewesen - ich bin mir dieser Forderung nicht bewusst.
Diese Forderung ergibt sich aus dem, was du hier von dir gibst. Eltern wollen nicht, können nicht, what ever? Dann muss die Schule das auffangen. Das war im Endeffekt (sinngemäß) deine Aussage.
Ich mache mich stark für eine Reformierung des Schulsystems und eine Reformation der Lehrpläne und Methodik.
Teile des gymnasialen Lehrsystems beruhen noch heute auf den lange überholten Ansichten und Wissensstand eines Alexander von Humboldt. Seinerzeit ein Genius und seiner Zeit weit voraus würde er wohl heute kein gutes Wort für unser System übrig haben.
Auch wäre ich vorsichtig mit dem Begriff "primäre Bezugsperson" - In einigen sozialen Schichten können dies auch mal unverwandte aus den "sozialen" Medien sein.
Nur was kann da begleitet werden - wenn keinerlei Erziehung stattfindet?
Und wenn das die Gesellschaft nicht bald abfängt - wer dann? Was wird aus diesen Kindern? Und das sind nicht wenige!
Ähhhm ja ... schön und gut. Also weil jetzt die Eltern ihren Job nicht machen haben deren Kinder Pech?
Denn auf Pflichten zu pochen löst keine Probleme. Zum einen liegt, da gewaltiges geistiges Potenzial brach, zum anderen entsteht ein gewaltiges Konfliktpotential. Egal ob bei den Kosten für den Sozialstaat, an Wahlurne oder Drogen und Kriminalität.
Bildung ist für all diese Probleme der beste Weg, Fehlentwicklungen zu verhindern. Mit mehr Bildung hätten wir bestimmt keine FDP in der Regierung ... kleiner Spass ...
Nur um das nochmals deutlich herauszustellen, da es wohl nicht so angekommen ist: Zeitgemäße Lehrpläne, mehr Lehrer, moderne Schulen samt Ausstattung und Programme Begabte wie Abgehängte zu fördern sind die Lösung.
Unser altes "breites Spektrum", wie von dir verteidigt, ist nicht mehr tauglich für die Aufgaben, die heute auf die Kinder nach der Schule warten. Es muss ein Neues her!
Dude, ich bin mir zu 100% sicher, dass du nicht im geringsten verstanden hast, dass ich mich hier mehrfach für eine Schulreform ausgesprochen habe. Ich weiß, offen gestanden nicht, worüber genau du hier mit mir diskutierst.
Bevor du hier also von Bildung sprichst, empfehle ich dir, dir die Fähigkeit anzueignen, Texte nicht nur zu lesen, sondern auch zu verstehen.
Eine Schulreform bedeutet allerdings nicht, dass die Schule Aufgaben übernehmen muss, die den Eltern obliegen. Eine klare Aufgabenverteilung muss natürlich sein, denn ansonsten haben wir weiterhin überlastete Lehrkräfte, die irgendwann das Handtuch werfen.
Du hast Recht. Mehr Lehrer, moderne Schulen, moderne Ausstattung, Programme für eine adäquate Förderung sind wichtig und absolut richtig, um Bildung zu gewährleisten.
Genau das ist die Aufgabe der Schule. Bildung vermitteln. Nicht mehr, nicht weniger. Ihre Aufgabe ist nicht, das auffangen, was erziehungstechnisch im Elternhaus schief läuft. Dafür gibt es nämlich andere Instanzen. Höchstens fungiert die Schule in diesem Fall als Vermittler und dafür, Einschätzungen an die zuständigen Instanzen abzugeben, die sich dem Kind dann annehmen. Und im besten Fall arbeitet die Schule eng mit anderen Instanzen zusammen (z.B. Horte, Bildungswerke o.ä.), hat also ein stabiles Netzwerk, um die Kinder und Jugendlichen zu unterstützen und zu begleiten.
Und nein, ich bin nicht vorsichtig mit dem Begriff "primäre Bezugsperson". Ganz simpel deswegen, weil die primäre Bezugsperson der gesetzliche Vertreter ist. In den meisten Fällen die Eltern. Manchmal auch Großeltern oder eben Pflegeeltern.
Wenn keine Erziehung im Elternhaus stattfindet, dann ist das... und das muss hier auch mal knallhart gesagt werden...nicht die Verantwortung der pädagogischen Fachkräfte und die sollte auch nicht auf diese Menschen abgewälzt werden. Lehrer sind in erster Linie für die Bildung in der Schule zuständig. Pädagogische Fachkräfte, wie Erzieher, sind erziehungsbegleitend. Das ist ihre Aufgabe. Und das bedeutet, dass diese Menschen unterstützend agieren. Aber auch nicht mehr.
Unterstützung, Begleitung und Hilfe heißt nicht, den Verantwortlichen die Arbeit komplett abzunehmen. Ich poche hier nicht auf Pflichten. Diese Pflichten haben die Eltern nun mal. Da gibt es nichts zu diskutieren. Sich zu kümmern, heißt natürlich und selbstverständlich auch, sich im Zweifelsfall Unterstützung zu suchen. Und die gibt es. Leider nicht in dem Maß, wie wir sie bräuchten. So muss sich im Endeffekt im gesamten Bildungssektor und im sozialen Bereich was ändern. Zu Gunsten der Kinder.
Sich für mehr Bildung und eine Schulreform auszusprechen und ganz klar und in aller Deutlichkeit zu sagen, dass Eltern die verdammte Pflicht haben, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern, schließt sich keinesfalls gegenseitig aus.