Online-Handel: Paketdienste planen Zusatzgebühren für persönliche Zustellung und Weihnachtssendungen

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Der DPD Fahrer bringt die Pakete (3 von 3 die letzten 2 Jahre) grundsätzlich zum NKD (Paketshop), obwohl immer jemand bei uns zu Hause ist. Der kommt noch nicht mal vorbei, logischerweise gibt es auch keinen Zettel im Briefkasten. Ich erfahre immer durch die Online-Abfrage (Sendungsverfolgung), dass zwischen 10-11 Uhr Vormittags die Sendung nicht zugestellt werden konnte. Meine gezogenen Konsequenzen, ich bestelle bei Online-Shops die mit DPD zusammenarbeiten grundsätzlich nicht mehr.
Geht mir mit DPD ganz genauso. Und man hat ja so wenig Handhabe bei einer Beschwerde. Dann wird einem erzählt, der "Zettel kann auch aus dem Briefkasten gefallen sein" o.ä.
Deswegen gebe ich bei DPD mittlerweile grundsätzlich eine Abstellerlaubnis. Auch dann, wenn ich genau weiß, dass ich da bin.
Dann kann der Fahrer nämlich schwerlich begründen, warum er das Paket nicht abgestellt hat, sondern zum Paketshop gefahren ist, um mal wieder den halben Ort zu umfahren.
Seither läuft es.

Man verstehe mich nicht falsch: Paketboten sind heute das, was noch vor ein paar Jahren die Call-Center-Leute waren (nämlich Sklaven). Aber die Pakete quasi gar nicht auszuliefern, kann nicht die Lösung sein.
Ich würde gerne mehr für ein Paket bezahlen, damit die Fahrer entlastet werden und ich mein Zeug auch tatsächlich geliefert bekomme. Aber ich befürchte, dass die Fahrer dieses Geld nie zu Gesicht bekommen werden.
Bei den Paketdiensten muss sich etwas ganz grundsätzlich ändern.
 
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Grundsätzlich bestehe ich auf DHL, es sei denn das ist eine Ebay-Bestellung die länger dauern kann (ware aus China etc).

GLS, DPD, Hermes - alle bei mir unten durch. DHL liefert wie gewohnt, aber gerade zum Mittag ist das nicht immer praktisch.

Die haben genug Arbeit und die steigenden Paketzahlen werden schon dafür sorgen das da keine Arbeitsplätze verloren gehen wenn die Leute das an die Packstation liefern lassen etc.

Aber gerade bei großen oder schweren Bestellungen setze ich auf die Lieferung vor der Tür, das ist ja die Idee dahinter damit man es nicht selbst schleppt, dafür zahlt man ja!
 
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Das finde ich aber drollig. Erst kommt eine Doku über die Ausbeutung der Zusteller von Hermes und DPD nun sollen die Preise steigen weil Hermes keine Zusteller mehr findet.

TV Doku: Ausbeutung bei Hermes Paketzustellern
YouTube
 
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Ähnlich wie Incredible Alk bin ich definitiv nie zuhause, wenn Pakete ausgeliefert werden bis vielleicht Samstag Vormittag.
Wie gefühlt die allermeisten und die Post sich stetig wundert das keiner da ist :ugly:.
Zum Glück ist bei mir die Verwandtschaft um die Ecke wo fast immer jemand da ist und ich es direkt hin liefern lasse. Funktioniert meist auch super, nur manche Shops scheinen Rechnungs- und Versandanschrift nicht auseinanderhalten zu können.

Aber trotzdem wäre es toll wenn man die Pakete direkt aus dem eigenen Paketkasten holen könnte. Oder wenigstens bei einer gut zu Fuß erreichbaren Packstation.
Wahrscheinlich wollen die Paketdienste so vor allem auch das Thema "Tagsüber keiner da" lösen und die Zustellung quasi dem Kunden zu überlassen. Egal wie blöd Öffnungszeiten sind oder wo die nächste Packstation ist.
 
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Ein wunderbares Beispiel für den Mythos Marktwirtschaft.

Nach aktueller Lehrmeinung sollte sich der Arbeitsmarkt doch einfach selbst regulieren.
Werden mehr Lieferanten gebraucht, solle die Ware Arbeit wertvoller werden, ergo der Lohn steigen. Genau das passiert aber nicht.

Die Behauptung, man würde nicht genug Menschen finden die den Job machen würden ist lächerlich (und ich bin ehrlich enttäuscht, dass dies hier so unreflektiert wiedergegeben wird). Richtig ist, dass man nicht genug Menschen findet, die den Job unter den aktuellen Bedingungen machen wollen.
Erhöhte Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen (Festanstellungen, Betriebsräte etc.) könnten da Abhilfe schaffen.
Nicht Strafgebühren für alle die den angebotenen Service rege nutzen.
Solche Begründunge ohne erst Lohnerhöhungen anzusetzen sollten strafbar sein. Soziale Marktwirtschaft, ich krieg das :kotz: .

Jetzt mal im Ernst, wenn ich immer zu meiner nächsten Post laufen darf, spar ich mir einfach den Internetkauf, dann kann ich wasauchimmer auch im Laden kaufen. Ich wohne in Berlin, alles andere ist also auch nicht weiter weg als die Post.
Auf dem Land hat der Paketservice natürlich auch dann noch seine Berechtigung, ist dann aber ein Riesenrückschritt (bzw. eine riesige Preiserhöhung).
 
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Ein wunderbares Beispiel für den Mythos Marktwirtschaft.

Nach aktueller Lehrmeinung sollte sich der Arbeitsmarkt doch einfach selbst regulieren.
Werden mehr Lieferanten gebraucht, solle die Ware Arbeit wertvoller werden, ergo der Lohn steigen. Genau das passiert aber nicht.

Die Behauptung, man würde nicht genug Menschen finden die den Job machen würden ist lächerlich (und ich bin ehrlich enttäuscht, dass dies hier so unreflektiert wiedergegeben wird). Richtig ist, dass man nicht genug Menschen findet, die den Job unter den aktuellen Bedingungen machen wollen.
Erhöhte Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen (Festanstellungen, Betriebsräte etc.) könnten da Abhilfe schaffen.
Nicht Strafgebühren für alle die den angebotenen Service rege nutzen.
Solche Begründunge ohne erst Lohnerhöhungen anzusetzen sollten strafbar sein. Soziale Marktwirtschaft, ich krieg das :kotz: .

Jetzt mal im Ernst, wenn ich immer zu meiner nächsten Post laufen darf, spar ich mir einfach den Internetkauf, dann kann ich wasauchimmer auch im Laden kaufen. Ich wohne in Berlin, alles andere ist also auch nicht weiter weg als die Post.
Auf dem Land hat der Paketservice natürlich auch dann noch seine Berechtigung, ist dann aber ein Riesenrückschritt (bzw. eine riesige Preiserhöhung).

Vielen Dank, dass ich nun weiß, nicht der einzige mit dieser Meinung zu sein.

Ich bin ja eher ein konservativer Mensch laut aktueller Mainstreamideologie. Aber in dem Punkt dann wohl doch linker als das Bahnhofsklatscherpack. Das ist harte Arbeit, die auch entsprechend entlohnt werden muss. Und das sag ich als Sesselpupser, falls das Argument jetzt fallen sollte.
 
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Das finde ich aber drollig. Erst kommt eine Doku über die Ausbeutung der Zusteller von Hermes und DPD nun sollen die Preise steigen weil Hermes keine Zusteller mehr findet.

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bei den empfohlenen Videos an der Seite gleich mal runter zu Undercover als Paketsklave, soviel zum Thema DHL

 
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bei den empfohlenen Videos an der Seite gleich mal runter zu Undercover als Paketsklave, soviel zum Thema DHL


DHL sind da noch Engel gemessen an dem was die anderen (abgesehen von UPS) so veranstalten.

Wenn ich nen "Servicepartner" von XYZ-Zusteller sehe, stecke ich dem Trinkgeld zu und bestehe darauf das der das annimmt.
Ich frage auch mal nach. Die 2-3€ pro Paket bringen mich nicht um, zaubert dem Zusteller aber ein Lächeln ins Gesicht und ich weiß das der sich wenigstens was gutes zu Essen kaufen kann nach der Arbeit oder ne Pizza bestellen weil der selbst nicht mehr gerade stehen kann.
 
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Ich bitte sogar darum und hoffe beim Shoppen immer darauf, dass eine Packstation als Adresse mit angegeben werden kann. Ähnlich wie Incredible Alk bin ich definitiv nie zuhause, wenn Pakete ausgeliefert werden bis vielleicht Samstag Vormittag.

Same here.
Wenn möglich, lasse ich es mir ausschließlich an eine Abholstation liefern. Da gehe ich dann hin wenn ich zufällig in der Nähe bin, halte mein Smartphone vor den Scanner und der Kasten mit gewünschten Inhalt öffnet sich. Mich da ewig an den Schalter stellen und warten? Ist mir zu unpraktisch, außerdem haben die ja auch bestimmte Öffnungszeiten.
In die Abholstation komme ich von 0-24 Uhr immer rein, und bisher gab es noch nie Probleme damit.

Wieso ich es nur mehr so mache? Es ist unkompliziert.
Erst letztens kam der DHL-Bote, hat geklingelt, aber nur einmal kurz vor der Haustüre. Ich war gerade duschen, hab gedacht jemand hat sich verdrückt und am Abend sah ich den Zettel im Postkasten. Sendung bei Nachbar sowieso abgegeben, ok, hingegangen, Freitag Abend, niemand zuhause, dasselbe dann Samstag und Sonntag am Abend dann endlich. Ich werfe meiner Nachbarin nicht vor, dass sie nicht zuhause war. Aber es war halt für mich schlicht umständlich.

Würde der Postbote immer sagen wir mal im selben Zeitfenster kommen, vielleicht würde ich dann weniger an die Abholstation liefern lassen. Aber teilweise klingelte es um 9 Uhr, ein anderes Mal um 16:30.
Und im Endeffekt würde ich auch ohne Abholstation zur Postfiliale laufen müssen, eben da ich nie daheim bin wenn das Paket kommt.
 
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Ich wohne auf dem Lande, PKW kann ich mir nicht leisten und die nächste Packstation liegt 8Km entfernt. Ist schon "geil", mit nem randvollen Linienbus ein 25Kilo-Paket zu schleppen. Somit werde ich den Aufpreis leider zahlen müssen, obwohl ... die Busfahrt wäre um ein Vielfaches teurer.
 
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Ein wunderbares Beispiel für den Mythos Marktwirtschaft.

Nach aktueller Lehrmeinung sollte sich der Arbeitsmarkt doch einfach selbst regulieren.
Werden mehr Lieferanten gebraucht, solle die Ware Arbeit wertvoller werden, ergo der Lohn steigen. Genau das passiert aber nicht.

Die Behauptung, man würde nicht genug Menschen finden die den Job machen würden ist lächerlich (und ich bin ehrlich enttäuscht, dass dies hier so unreflektiert wiedergegeben wird). Richtig ist, dass man nicht genug Menschen findet, die den Job unter den aktuellen Bedingungen machen wollen.
Erhöhte Löhne und verbesserte Arbeitsbedingungen (Festanstellungen, Betriebsräte etc.) könnten da Abhilfe schaffen.
Nicht Strafgebühren für alle die den angebotenen Service rege nutzen.
Solche Begründunge ohne erst Lohnerhöhungen anzusetzen sollten strafbar sein. Soziale Marktwirtschaft, ich krieg das :kotz: .

Jetzt mal im Ernst, wenn ich immer zu meiner nächsten Post laufen darf, spar ich mir einfach den Internetkauf, dann kann ich wasauchimmer auch im Laden kaufen. Ich wohne in Berlin, alles andere ist also auch nicht weiter weg als die Post.
Auf dem Land hat der Paketservice natürlich auch dann noch seine Berechtigung, ist dann aber ein Riesenrückschritt (bzw. eine riesige Preiserhöhung).

Marktwirtschaft sagt zunächst einmal, dass die Preise für Lieferungen in der Weihnachtszeit steigen, wenn da viele eine Lieferung wollen und nur beschränkte Lieferkapazitäten bestehen. Und genau das passiert hier und zugunsten der Gewinnspanne des Lieferunternehmens - ebenfalls voll marktkonform. Die Schaffung zusätzlicher Lieferkapazitäten durch zusätzliche Investitionen (= Einstellung weiterer Lieferanten, ggf. gar zu höheren Löhnen) steht gemäß Theorie erst dann an, wenn die Kombination aus mehr Lieferungen zu einem dann aber niedrigeren Preis mehr Gewinn verspricht.*
Merke:
Der einzige Fehler in der Theorie des Kapitalismus ist die Behauptung, Leute ohne Kapital könnten davon profitieren. Eine Behauptung, die vor allem von Leuten mit überdurchschnittlich viel Kapital und politischen Interessen gegenüber solchen mit äußerst wenig Kapital und eine Stimmenabgabe in naher Zukunft getätigt wird... .
Alles andere funktioniert in freien Märkten ziemlich genau so, wie die Theorie das vorhersagt. D.h. die Kleinen sterben weg und die Großen machen Gewinne ohne Ende. (Was natürlich auch schlicht eine selbst erfüllende Prophezeiung ist. Die, die keine Gewinne machen, zählen als "groß" und umgekehrt.)


*Geht man etwas über die basalste Theorie hinaus und berücksichtigt den Faktor Zeit, ist der Schritt zu mehr Service, niedrigere Preise = mehr Aufträge in einem wachsenden Markt wie wir ihn im Moment haben, aber nicht zu erwarten, sondern folgt erst wenn der Markt stagniert oder schrumpft und vorhandene, überschüssige Kapazitäten eingesetzt werden um Konkurrenten aus dem Markt zu drängen. Dann gewinnen mal nicht die Unternehmer als Gruppe, sondern die Kunden. Die Arbeiter sind natürlich wieder gearscht - wenn "sozial"e Wert das höchste Gut wären, würde man es ja nicht "Kapital"ismus heißen, oder?
 
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Von mir aus können die Paketdienste das gerne einführen. Solange ich das Paket noch am gleichen Tag abholen kann ist mir das gleich. Dann erspar ich mir das entziffern der krakeligen Schrift auf dem Schein, das der Zusteller in den Briefkasten gequetscht hat.

Alternativ: Löhne entsprechend anpassen, auch für die Subunternehmer. Da gibts eine informative Doku auf WDR zu.
 
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Dann zahlt den Leuten ein ordentliches Gehalt, dann bekommt ihr auch Leute!

Kein wunder das Personalmangel herrscht niemand hat Bock sich kapput zu schuft für ein mickriges Gehalt wo dann auch noch externe subunternehmen mit billig Preisen herran gezogen werden, wo dann einfach Zettel mit "War keiner zuhause" eingeworfen werden ständig.
 
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Bei den Arbeitsbedingungen wundert mich nicht, dass sie kaum Leute bekommen. Die einzigen, die offenbar nicht bei Sub-Sub-Subunternehmen angestellt sind, scheinen UPS-Leute zu sein. Das sind auch die einzigen, mit denen ich noch keine miesen Erfahrungen gemacht habe. Und da waren durchaus einige Schwergewichte dabei (Lautsprecherset von Teufel inkl. 20kg Subwoofer z.B. und das 2 mal da defekt).
Bei GLS hatte ich 2 von 3 mal nicht mal einen Zettel kleben. Mit denen bestelle ich aus Prinzip nie wieder.
 
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ich weiss, was da helfen könnte: ordentliche Löhne. geregelte arbeitszeiten. bezahlte überstunden. ^^
Ansonsten wie schon öfter gesagt wurde: Die Leute anständig bezahlen und behandeln, dann wollen auch mehr Leute so einen Job.
Dann zahlt den Leuten ein ordentliches Gehalt, dann bekommt ihr auch Leute!

Ihr seid spaßig. Natürlich sind automatisch immer die reichen Geldsäcke in den Chefetagen an allem schuld und niemals die Kunden die keine Versandgebühren zahlen wollen. Wo soll denn das Geld für ordentliche Gehälter herkommen, ausschlielich von den Konten der Vorstandbosse ? Glaubt ihr, daß dies wirklich reicht um tausenden Zustellern vernünftige Gehälter zu zahlen ?

Wenn die Zusteller ein vernünftiges Gehalt und vernünftige Arbeitsbedingungen bekommen sollen dann müssen wir auch bereit sein, mehr zu zahlen. Aber nein, irgendwo hat sicher mal jemand ein Gesetz aufgestellt, daß eine Paketzustellung niemals mehr als Betrag x kosten darf, weil das schon immer so war und früher als noch kaum Pakete unterwegs waren hat es ja schließlich auch geklappt. Und wenn das bei immer weiter steigenden Paketzahlen nicht mehr möglich ist, dann können nur die Chefetagen schuld sein :ugly:

Glaubt ihr mit Amazon Prime kann man kostendeckenden Versand durchführen ? Amazon nutzt z.B. seine Marktmacht um besonders günstige Konditionen bei den Transportanbietern durchzusetzen, die dann Spottpreise anbieten müssen um den Zuschlag zu bekommen, die verdienen daran praktisch nix mehr und regeln das über Masse. Das Geld muss natürlich irgendwo wieder reingeholt werden. Ratet mal wo.
Und die aktuellen Pläne betreffen natürlich nicht Amazon, denn da zahlt man ja keine oder von Amazon festgesetzte Gebühren und die haben Verträge. Also erwischt es dann diese, die mal selbst ein Paket aufgeben und einen Versand beauftragen oder Bestellungen bei Shops, welche die Gebühren weitergeben.
Ich will gar nicht die Entscheidungsträger komplett in Schutz nehmen, sicherlich wird auch da ordentlich zugegriffen, aber man kann nicht immer mehr online bestellen, verlangen das Zusteller ordentlich bezahlt werden und gleichzeitig nicht mehr bezahlen wollen.

Unsere "Geiz ist geil" Mentalität ist an der Problematik mindestens genau so schuld wie gierige Vorstandsbosse. Aber das passt natürlich nicht ins Weltbild.

Aber glücklicherweise gibt es kein Grundrecht auf günstigen Paketversand. Wenn einem die Preise nicht passen, dann bringt man sein Paket halt selbst ans Ziel und hat es damit den Chefs von DHL, DPD, UPS, GLS und Hermes wenigstens mal so richtig gezeigt :lol:
 
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Marktwirtschaft sagt zunächst einmal, dass die Preise für Lieferungen in der Weihnachtszeit steigen, wenn da viele eine Lieferung wollen und nur beschränkte Lieferkapazitäten bestehen. Und genau das passiert hier und zugunsten der Gewinnspanne des Lieferunternehmens - ebenfalls voll marktkonform. Die Schaffung zusätzlicher Lieferkapazitäten durch zusätzliche Investitionen (= Einstellung weiterer Lieferanten, ggf. gar zu höheren Löhnen) steht gemäß Theorie erst dann an, wenn die Kombination aus mehr Lieferungen zu einem dann aber niedrigeren Preis mehr Gewinn verspricht.*
Merke:
Der einzige Fehler in der Theorie des Kapitalismus ist die Behauptung, Leute ohne Kapital könnten davon profitieren. Eine Behauptung, die vor allem von Leuten mit überdurchschnittlich viel Kapital und politischen Interessen gegenüber solchen mit äußerst wenig Kapital und eine Stimmenabgabe in naher Zukunft getätigt wird... .
Alles andere funktioniert in freien Märkten ziemlich genau so, wie die Theorie das vorhersagt. D.h. die Kleinen sterben weg und die Großen machen Gewinne ohne Ende. (Was natürlich auch schlicht eine selbst erfüllende Prophezeiung ist. Die, die keine Gewinne machen, zählen als "groß" und umgekehrt.)


*Geht man etwas über die basalste Theorie hinaus und berücksichtigt den Faktor Zeit, ist der Schritt zu mehr Service, niedrigere Preise = mehr Aufträge in einem wachsenden Markt wie wir ihn im Moment haben, aber nicht zu erwarten, sondern folgt erst wenn der Markt stagniert oder schrumpft und vorhandene, überschüssige Kapazitäten eingesetzt werden um Konkurrenten aus dem Markt zu drängen. Dann gewinnen mal nicht die Unternehmer als Gruppe, sondern die Kunden. Die Arbeiter sind natürlich wieder gearscht - wenn "sozial"e Wert das höchste Gut wären, würde man es ja nicht "Kapital"ismus heißen, oder?

Deshalb habe ich mich später explizit auf die soziale Marktwirtschaft bezogen, in der man erwarten soll, oder besser von der wir glauben sollen, dass solche Exzesse des freien Marktes angeblich eingedämmt werden.
Wollte auch keine Theoriestunde draus machen, hätte ich aber deutlicher machen können :).
 
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Dann zahlt den Leuten ein ordentliches Gehalt, dann bekommt ihr auch Leute!

Genau so schaut es aus.
Und dann als Netto zahlen und keine Prämien und wie die Vorgesetzten ihre Löhne nennen.


Wenn ich es an einem Paketshop abholen kann wäre es nicht verkehrt, erspart einem das Warten wenn *** angibt zwischen 9 -12 Uhr da zu sein und es tatsächlich 14 Uhr ist.
 
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Bis auf den letzten Punkt muss ich dir leider zustimmen. Die "Geiz ist geil" Mentalität ist hier ein großes Problem. Ich bin mittlerweile schon so weit, jedem Lieferanten 0,5-2€ (je nachdem was ich gerade in der Börse finde) in die Hand zu drücken, damit kommt vermutlich mehr bei ihnen an, als bei 5€ mehr Versandkosten.

Bei Amazon lass ich mir mittlerweile auch nur mehr in die Postfiliale liefern. Wobei das zu einem Teil auch Bequemlichkeit ist, da die auf der anderen Straßenseite liegt und sollte ich bei Zustellung nicht zuhause sein kommt es in die Filiale meines Bezirks die 1km entfernt liegt...


Der Gesetzgeber wäre hier leider gefordert. Entweder mit einem Mindestpreis der pro Paket gezahlt werden muss oder des Verbots von verschachtelter Anstellungsverhältnisse. Ist leider beides unwahrscheinlich, bei Ersterem wäre der öffentliche Aufschrei zu groß (Kommunismus 11!!1elf) und bei Letzterem stehen vor allem VW und Co. davor, die von ähnlichen Beschäftigungsverhältnissen profitieren.
 
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Der Gesetzgeber wäre hier leider gefordert. Entweder mit einem Mindestpreis der pro Paket gezahlt werden muss oder des Verbots von verschachtelter Anstellungsverhältnisse.

Ja, das wäre richtig spaßig :D Dann müsste nämlich eine Kommission berechnen was ein Paket kosten müsste, damit alle Zusteller fair bezahlt werden können und wir auch weiterhin an Weihnachten pünktlich unsere Pakete direkt an die Haustür geliefert bekommen, und zwar von freundlichen, hilfsbereiten und erholten Paketzustellern. Und bei dem Preis der da rauskäme, behaupte ich mal, würden sich viele überrascht auf ihren Hosenboden setzen und schnell was von "der Markt wird das regeln", "Angebot und Nachfrage" und "Konkurrenz belebt das Geschäft" oder so ähnlich stammeln :lol:

Also ich wäre jedenfalls bereit in Zukunft deutlich mehr für den Versand zu bezahlen, wenn das den Zustellern hilft. Daher stören mich die aktuellen Pläne der Transportdienstleister überhaupt nicht.
 
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