Geht Jim Keller zu Intel?

Jetzt ist das offiziell, ich kann es echt nicht glauben, dass mus ich estmal verdauen, für mich ist das "Verrat"!
Wie kann man nur so realitätsfremd sein. Es geht hier nicht um Heilsbringer gegen Oberschurke, wir leben weder in Hollywood noch in einer biblischen Sage.

Ja, sperrt ihn in den Keller ein.
Ich glaube, das ist nicht nötig. Keller ist ja bereits in seinem Körper gefangen.

Übrigens mag ja Loyalität bei Großkonzernen verpönt sein, und die Leute gehen dahin, wo sie persönlich den meisten Mamon bekommen, ich kann dir aber aus eigener langjähriger Erfahrung sagen, dass das im Bereich Mittelständler völlig anders aussieht, dort werden Produktüberzeugung und Loyalität der Mitarbeiter honoriert und geschätzt, Leute die zur direkten Konkurrenz gehen, sind dann eher unten durch!
Sämtliche Statistiken zeigen unisono, dass die größten Gehaltssprünge durch Wechsel des Unternehmens zu Stande kommen, gerade auch im Mittelstand. Ein Stein im Brett beim Chef und Beförderungen bringen im Schnitt längst nicht so viel wie Unternehmenswechsel, die Zahlen lügen nicht.

Seine Mitarbeiter honoriert man in unserer Gesellschaft mit Geld. Wenn das eigene Unternehmen dann weniger bietet als andere, kann es mit der Wertschätzung von Produktüberzeugung und Loyalität nicht so weit her sein.
 
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....Meine Befürchtung ist viel eher, das es jetzt Intel macht wie der FC Bayern und den Konkurrenten auch noch alle klugen Köpfe nimmt, damit wird ein fast Monopolist, dann noch unangreifbarer, für den Kunden wird es teuerer und es findet kein Wettbewerb mehr statt....
Der Unterschied ist, bei Spielen wird es langweilig, die leben vom Spiel miteinander
und man braucht mehrere gute Teams.

Bei Produkten will ich etwas gutes, da brauche ich nicht drei Firmen, die parallel
dasselbe entwickeln. Der nächste Spung ist aber eh der Quantenrechner, der in
immer greifbare Nähe kommt. Siziliumrechner sind genauso tot wie Dieselmotoren.
Hält sich noch zwanzig Jahre, dann wird es abgelöst.
Flagship-Projekt: Milliarden-Euro-Quantenprojekt nimmt Form an - Spektrum der Wissenschaft
 
Das Wort Verrat steht in "", ich hätte dort auch Loyalität reinschreiben können!

Was genauso lächerlich wäre. Warum sollte man zu einem ehemaligen Arbeitgeber Loyalität empfinden und nicht zu dessen Konkurrenten wechseln? Keller wechselt recht häufig den Arbeitgeber. Es scheint so, als ob er immer dorthin geht, wo es eine spannende Aufgabe für ihn gibt. Das ist legitim und nicht zu beanstanden, weder moralisch noch sonst irgendwie.

Loyalität ist angebracht, solange man bei einer Firma arbeitet, hinterher darf sowas keine Rolle mehr spielen. Die Firma hat ihn für eine bestimmte Aufgabe bezahlt und wenn er das gemacht hat und geht, dann sind die quitt. Er hat Geld und seinen Spaß und AMD hat das Ergebnis seiner Arbeit. Soll er jetzt aufhören das zu tun was ihm Spaß macht und was er kann, nur weil er das bei einem Konkurrenten machen muss?

Die Firmen bei denen er war sind im Prinzip alles Konkurrenten. Warum ist Intel jetzt böser als Tesla, bei denen er Hardware für autonomes Fahren (vermutlich in enger Zusammenarbeit mit Nvidia(!)) entwickelt hat? Deine Aufteilung (der Welt?) in Gut und Böse und der vielbeschworene Kampf der Firmen ist extrem kleinkariert!

Keller hat immer bei Konkurrenten zu Intel gearbeitet, er ist ja 2012 zu AMD zurück gekommen, um mitzuhelfen das sinkende Schiff zu retten, was ja auch gelungen ist.

Du glaubst im Ernst er ist immer zu Firmen gegangen, die in Konkurrenz zu Intel standen, weil er die bekämpfen wollte?!:wow: Er hat auch immer bei Konkurrenten von VIA gearbeitet! Ich glaube das ist sein Hauptgegner!

Btw er ist bestimmt nicht zu AMD zurückgekommen um denen aus Sentimentalität zu helfen, sondern weil es da eben eine geile Herausforderung gegeben hat! Alles andere wäre zutiefst naiv!

Keller weiß sehr genau wie der Markt und Wettbewerb in Sachen CPU (auf alle Felder bezogen) aussieht.

Und jetzt meinst er müsse die alte britische Leitlinie der Balance of Power verfolgen und quasi als Robin Hood vom Silicon Valley immer den Schwachen helfen? Warum denn?

Übrigens mag ja Loyalität bei Großkonzernen verpönt sein, und die Leute gehen dahin, wo sie persönlich den meisten Mamon bekommen, ich kann dir aber aus eigener langjähriger Erfahrung sagen, dass das im Bereich Mittelständler völlig anders aussieht, dort werden Produktüberzeugung und Loyalität der Mitarbeiter honoriert und geschätzt, Leute die zur direkten Konkurrenz gehen, sind dann eher unten durch!

Das hat nix mit Großunternehmen oder Mittelstand zu tun. Langjährige Mitarbeiter, die stolz auf ihre Produkte sind, gibts überall. In Stuttgart kennt z.B. jeder den Spruch "Halt dei Gosch, i schaff beim Bosch" - kein Mittelständler, sondern eine der größten Firmen überhaupt...

Das abschätzige Reden über den Marktbegleiter (so heißt das ja heutzutage) oder gar das Anfeinden von Mitarbeitern, die wechseln hat eher was mit dem eigenen Weltbild, des Bildungsniveaus oder sonstiger Dinge zu tun. Findet sich denke ich in erster Linie bei Gewerblichen (soll nicht despektierlich gemeint sein) und da eben bei den eher einfach ausgebildeten.

Nicht falsch verstehen, ich arbeite auch seit 99 beim gleichen Arbeitgeber und habe bislang allen Headhuntern standhaft getrotzt. Aber eben vor allem, weil ich da wo ich bin, gerne bin, eine interessante Aufgabe habe, gut verdiene und keine Veranlassung habe zu wechseln. Wenn da mal was tolles käme, dann wäre aber bestimmt Loyalität kein Hinderungsgrund!
 
Du hast ganz offensichtlich nicht verstanden wie Entwicklung oder Wettbewerb funktioniert!.
Ich entwickle seit fünfundzwanzig Jahren technische Produkte in der Automobilindustrie und ist sehe nur Mängel, zu wenig Geld und halbentwickelte Produkte. Natürlich beflügelt Wettbewerb. Der Wettbewerb sind aber die eigenen alten Produkte, das vergessen viele. Warum sollte man seinen alten Prozessor, der zwanzig Jahre hält, austauschen, wenn der neue nicht min. 50% schneller ist. Es lohnt also auch für eine Firma, möglichst schnell und gut zu entwickeln. Zwei Firmen wie AMD und Intel reichen doch, um sich gegenseitig anzutreiben, warum sollten wir die Ingenieure der beiden Firmen auf zwanzig kleine Firmen aufteilen. Was würde dann in Summe herauskommen? Oder wir müssten zehnmal mehr Entwickler einstellen, um alle zwanzig Firmen gut auszustatten. Aber was würde das mit den Preisen machen?
 
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25 Jahre Erfahrung und es immer noch nicht begriffen...

Ich entwickle erst seit 20 Jahren Fahrzeuggetriebe, stelle aber fest, dass jeder unserer Wettbewerber und Kunden in dem Bereich tolle Ideen und Entwicklungen macht. Ideen, die man selbst nicht so gehabt hätte, die aber eben auch die eigenen Produkte verbessern. Das treibt alle an.
Kosten werden dadurch nicht hochgetrieben, weil pro Produkt eben nur eine bestimmte Teamgröße sinnig ist und mehr Leute nur zur Selbsthemmung führen. So macht es wenig Sinn einen Handschalter mit mehr als 3-5 Entwicklern zu machen, während ein Automat / DKG gerne auch schonmal an 3-stelligen Teamgrößen kratzt. Das aufzublasen macht das Produkt nicht besser, sonder erhöht allenfalls die Blindleistung. Die Kosten bleiben also auch da wo sie eben sind, egal wie viele Wettbewerber es gibt. Dazu werden die Produktzyklen im harten Wettbewerb kürzer und der Fortschritt schreitet schneller voran.

Was mangelnde Wettbewerber verursachen kann man an den ehemaligen Ostprodukten sehen. Der Trabi war dabei auch nicht wirklich ein Schnäppchen, trotz hoffnungslos veralteter Technik.
 
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