Brillant ist er ja, das muß man ihm lassen. Ohne ihn wäre Amazon nicht das geworden, was sie sind. Die meisten wären mit dem zufrieden gewesen, was sie hatten (bei Amazon die Marktmacht im Onlinehandel), er hat sie mit dem Marketplace, Cloudservices, Prime usw. noch viel weiter getrieben.
Er hat ja mal seine Mitarbeiter damit geschockt, dass er ihnen verkündet hat, dass Amazon pleite gehen wird. Nachdem der Shock sich etwas gelegt hat, wurde ihnen dann erklärt, dass die meisten großen Unternehmen mit einer Halbwertszeit von etwa 30-40 Jahren pleite gehen oder aufgekauft in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und dass Amazon genauso gehen könnte, wenn sie stehen bleiben. Deshalb müssen sie sich permanent weiterentwickeln, um das so weit wie möglich hinauszuzögern. Ein genialer Typ.
Naja. Nur weil eine Gesetzeslücke da ist, heisst das ja noch lange nicht, das man sie auch nutzen muß... Niemand hindert ja Firmen daran, Ihr Gewissen zu benutzen und die Steuern im jeweiligen Land wie vorgesehen zu bezahlen.
Doch, genau das müssen sie (wie du selbst geschrieben hast). Die Manager sind vom Aktienrecht her verpflichtet, das Maximum für ihr Unternehmen rauszuholen, sonst sind sie selbst haftbar. Der einzige Ausweg wäre auf der Hauptversammlung zu beschließen, diese Steueroptimierung nicht zu nutzen. Wir wissen alle, wie das ausgehen würde. Herzliches Gelächter, dann würde man realisieren, dass der Vorstand das ernst meint, dann wird der Vorstand ausgetauscht.
Es sind auch keine Gesetzeslücken. Eine Gesetzeslücke war der Fall, in dem eine Schulklasse festgestellt hat, dass alle Eltern ALG II bekommen oder anderswie bedürftig sind und das Geld vom Amt bekommen. Also haben sie eine Klassenreise nach New York gebucht, es sei ihnen gegönnt. Das ganze hat eine Welle der Empörung ausgelöst (ich finde es zeugt vom schlechten Charakter, wenn man jemanden mit einer Hartz 4 Kindheit den großen Höhepunkt seiner Jugend mißgönnt). Das mußte dann die Kassiererin herhalten, die angeblich der Klasse das mit ihren Steuergeldern finanziert (eigentlich ist ja eher der Gutverdiener, denn die zahlen am meisten Steuern). Binnen 6 Wochen wurde die Gesetzeslücke in allen Bundesländern geschlossen. Das ist nun seit mehreren Jahrzehnten bekannt und es hat sich immer noch nichts getan.
naja verdient ist so ne Sache aber "richtig" hat er es auf jeden Fall gemacht.
Ich wäre schon bei 0,01% seines Vermögen in Rente gegangen.
Irgendwann geht es dann nicht mehr so sehr um das Geld, sondern um "dein Baby". Die Vorstellung, dass jemand da Mist baut ist für viele einfach unerträglich. Außerdem wollen sie die Welt nach ihren Ideen gestalten, deshalb wenden sich viele der Philanthropie zu.