AW: Wie Laut hört Ihr eure Kopfhörer?????
b) bis zu 128dB drin liegen.
128db sind aber nicht die Maximallautstärke, sondern der Kennschallpegel. Das ist schlichtweg ein Messwert, der besagt, wie laut der Kopfhörer im Ohr bei einer Zufuhr von 1mW ist. Führe ich nun 5mW zu, unabhängig davon ob das den KH/IEM nicht bereits überlastet, so erzeuge ich deutlich mehr Lautstärke. Ob das dann noch sauber klingt sagt allerdings weder der Kennschallpegel, noch sonstwas. Übrigens sind es 121db, nicht 128.
Bei einem Verstärer/Dac geht es nebensächlich um die Lautstärke...
Verstärker ja, DAC nein. Der DAC wandelt nur, es wird aber keine Signalverstärkung oder Regelung vorgenommen, sondern eine reine Wandlung.
Zum Thema...
Meine Westone Um3x betreibe ich mit 60% Lautstärke an meinem HTC One und mit 4% Lautstärke an meiner Essence One.
Den Monoprice 108323 dagegen betreibe ich an meiner Essence One mit 8%
Den Audez'e LCD-2 hingegen musste ich mit groben 50 - 60% betreiben, um auf das gleiche Lautstärkeergebnis (nicht gemessen, rein subjektiv) zu kommen.
Wie kann das sein und warum ist diese Information eigentlich vollkommen nutzlos?
Es geht, bei einem Verstärker, wie häufig unter den Tisch gekehrt wird, nicht um die Lautstärke, ebensowenig, wie die Impedanz eines Kopfhörers eine alleinige Aussage darüber macht.
Auch subjektive Lautstärken unterscheiden sich da nochmal stark vom "richtig angetrieben werden"
Meine Freundin hört zB so leise, dass sie bestimmt mit nem Sennheiser HD800 an meinem HTC One glücklich werden könnte - unabhängig davon, was ich davon halte, der HD800 wird trotz "laut genug" nicht gut genug betrieben
Die Impedanz eines Kopfhörers, die wir so oft bei Herstellerangaben finden, wir bei 1khz Frequenz gemessen. Also KH so und so hat bei Frequenz so und so einen Widerstand von schlagmichtot Ohm.
Beispielsweise der Philips Fidelio X1 wird mit 30 Ohm Widerstand angegeben. Das mag bei 1khz grob hinkommen (hinzu sollten ganz leichte Schwankungen aufgrund von Fertigungsschwankungen kommen, aber irrelevant), allerdings besitzt er bei der Frequenz von 60 Herz schon einen Widerstand von 45 Ohm. Das führt dazu, dass der Verstärker/Zuspieler entsprechend reagieren muss und auch diese Frequenz noch entsprechend durch den Widerstand des Kopfhörers jagen muss. Sollte der Verstärker das nun nicht schaffen, diesen 45 Ohm gegenzusteuern, resultiert das dadurch, dass man, entgegen wie der Kopfhörer klingen sollte oder könnte, die 60Hz verändert hört. Simpel ausgedrückt ist er bassärmer, als er ist. Höherer Widerstand = es muss mehr Strom fließen, damit der KH betrieben kann.
Und so passiert das natürlich auch mit jedem anderen Kopfhörer. Nun sind 45 Ohm wirklich nicht viel, weswegen der X1 an fast jeder Quelle recht gut und auch ordentlich laut klingt.
Nun zurück zu den Lautstärken - mein V-Moda Crossfade M-100, hatte eine niedrige Impedanz von 32Ohm @ 1 Khz und einen Kennschallpegel von 105db - eigentlich ziemlich gut, dennoch musste ich, bis es subjektiv für mich laut genug war, den Regler auf 90% drehen.
Einflussfaktoren hier waren der Kennschallpegel von 105db - beispielsweise bei einem Kennschallpegel von 115db könnte der Kopfhörer schon doppelt so laut klingen. Und natürlich auch der Ausgangswiederstand bzw. auch die Ausgangsleistung des HTC one, die gerade mal so bei 0,44 Ohm dümpelt - wenig und eigentlich umso besser für In-Ear Kopfhörer.
Im Endeffekt geht es darum, dem Kopfhörer durch das Band weg seinen "Bestklang" zu ermöglichen - dadurch, dass man ihm genug Saft gibt. Ein DT770 mit 250 Ohm betrieben kann sicher hier und da am Handy laut genug spielen, subjektiv, aber (normales Handy zur Annahme) sicher nicht seinen Bestklang entfalten, da es wahrscheinlich ist, dass hier und da das Frequenzspektrum beschnitten wird, wenn nicht überall.
Ein teilweise schlecht angesteuerter Kopfhörer (Annahme: Mein Amp kann 30 Ohm problemlos ansteuern aber nicht 45 Ohm) führt eben, wie vorhin schon erwähnt dazu, dass der KH dann in der jeweiligen Frequenz, die diesen Wiederstand besitzt und dem Zuspieler dann mehr abverlangt, dazu, dass diese Frequenz nicht korrekt dargestellt wird. Beispielsweise dadurch, dass die Frequenz zu leise, oder auch verzerrt dargestellt wird.
Nun fällt das Otto-Normalverbraucher natürlich nicht sofort auf, insbesondere, wenn er es nicht gehört hat.
Nehmen wir an ich kenne meinen KH an Quelle a), die zu wenig Strom zur Verfügung stellt. Habe ich davor einen schlechteren Kopfhörer gehabt und bringt es untersteuerter KH an Quelle a) für mich zu akzeptabler Lautstärke, dann bin ich mit Sicherheit zufrieden.
Kenne ich nun KH an Quelle a) und Quelle b), dabei ist Quelle b) die bessere, so finde ich Quelle a) schlecht.
Kennt der andere das nur an Quelle a) und ich sage, es klingt aber an Quelle b) besser, so kann er sich das wohl schlecht vorstellen, es sei denn natürlich, er frisst mir blind aus der Hand.
Und so setzt sich das fort. Nicht jeder Amp steuert bei jedem Widerstand gleich dagegen, weswegen man zwischen Verstärkern auch Unterschiede wahrnehmen kann - oder könnte. Irgendwann werden die Unterschiede nämlich sehr subtil, das geht dann bis in den Bereich wo man sich nicht mehr sicher ist, was man hört oder was nicht und holt sich ein zweites Paar geübte Ohren, oder ein drittes dazu, um einen Hörabgleich zu machen oder was auch immer. Irgendwann geht's um Nuancen, aber zwischen nem vollkommen untersteuerten und einem "richtig angesteuerten" Kopfhörer, hört eigentlich fast jeder einen Unterschied, der es besser weiß. Und auch da kommt's dann dazu, dass der eine den Unterschied hört, der andere nicht.
Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich, ich hab nämlich schon 3 Cocktails intus