Volksentscheid in Berlin: Umwandlung von Wohnungen in Sozialwohnungen

Wenn man sich München nicht leisten kann, muss man halt a) umziehen oder b) einen Job suchen, um sich München leisten zu können.
Es gibt keinen Rechtsanspruch darauf, in München zu wohnen.
Das mit dem nicht vorhandenen Rechtsanspruch ist nur theoretisch richtig und zu kurz gesprungen.
Der Müllwagenmann, die Erzieherin, der Krankenpfleger, die Kellnerin, die Verkäuferin usw. müssen/ sollen/ dürfen ihre Dienstleistungen in München anbieten bzw. arbeiten,
sollen aber, weil sie tendenziell geringer verdienen, dann ins (immer noch sehr teure) Umland ziehen und jeden Tag einfache Stecke 2 h pendeln???
Das kann auch nicht richtig sein.
Auf obige oder auch andere Dienstleistungen ist eine Stadt und deren reiche Bewohner nun mal angewiesen und ich glaube kaum, dass die meisten dieser Menschen zwangsweise in München wohnen wollen,
weil ihnen die Stadt so gut gefällt, sondern weil sie einfach Arbeit brauchen.
Hier kann es eigentlich nur eine Kombination aus mehreren Maßnahmen geben:
a) sozialen Wohnraum für Einkommen unter 2.000 € netto schaffen (ja, soweit sind wir, habe 21 Jahre lang in München bis 2017 gearbeitet und bin jeden Tag 140 km einfache Strecke gependelt)
b) ÖPNV massiv und schnellstens ausbauen, München ist da schon seit Jahren an der Kotzgrenze.
c) Löhne und Gehälter gerade ein sozialen Berufen massiv erhöhen, gerade vorgestern wieder so ein toller Bericht in der lokalen Presse gesehen:
Älterer reicher Pflegefall in Pullach hat per Handy den Altenpfleger seines Vertrauens angerufen, weil er sich nicht wohl fühlt, der kommt so schnell wie es geht mit einem ausgeliehenen Auto aus Ebersberg angedüst und als er ankommt, ist der alte Herr schon tot.
Tja...

Dann bau mal selbst und guck dir an, was dir der Staat alles an Auflagen in den Weg legt.

Dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen.
Bin ja aus der Baubranche, alleine die "Verschärfung" von Vorschriften aus der DIN-EN in z. B. die bayr. Bauordnung (da ist ENEV und Lärm erst mal außen vor) hat in den letzten 10 Jahre zu guten 10% Mehrkosten geführt.
Die in kürze geltende bayr. Landesbauordnung 2018 wird das gnadenlos toppen...
 
Durch die aktuelle Nullzinspolitik investieren immer mehr Leute/Institute in Wohnungen. Und dabei geht es diesen Leuten/Instituten nur um Gewinnmaximierung.
Privatleute wollen so wenig Arbeit wie möglich als Vermieter und lassen die Wohnung verkommen bzw. scheren sich nen Dreck um den Mieter, weil einzig die Rendite zählt.
Große Unternehmen wie Blackrock und Co investieren zwar in die Modernisierung, aber gerade so dass damit die Mieten deutlich steigen dürfen und der Rendite maximiert wird.
Hinzu kommt dann noch in Großstädten die Gentrifizierung.
Das ist im Prinzip eine Umverteilung des Geldes. Diejenigen die Kohle haben werden noch reicher. Den anderen bleibt gar nichts anderes übrig als zu zahlen sofern man nicht die Kohle hat um selber zu bauen.

Hier ist der Staat gefragt und zwar deutlich. Kapitalismus hin oder her, aber der Wohnungsmarkt gehört in staatliche Regulierung.
 
München kommt auch ohne Pfleger/in zurecht , sollen die doch woanders hin

Ironie

Man muss halt seine Bedürfnisse ggf. anpassen, es gibt kein Anrecht darauf in München gepflegt zu werden, oder das man dort seinen Müll entsorgt bekommt, oder das man dort ausreichend Erzieher und Polizisten hat, die sich alle die Mieten dort leisten können. :schief::ugly:
Müssen die Leute halt woanders hinziehen, wo es das alles gibt. <- Kaaruzo Logik
 
Zuletzt bearbeitet:
Was soll dazu ein Münchner Student sagen?

Teils schon bald 600€ warm für 12m², wer will sowas von 450€ Nebenverdienst abzüglich Verpflegungskosten denn bezahlen?
Vom lausigen BAföG etwa? Hat man keinen Anspruch drauf oder bekommt schlicht zu wenig dazu, nützt einem das auch wenig.

Und dann wundern sich die Soziologen drüber, warum immernoch so viele Mitte/Ende Zwanzig bei Mutti und Pappi wohnen.:schief:
 
Damit hätte ich ja auch kein Problem wenn die Superreichen aus Dubai und London enteignet werden. Das Problem ist eher das vermutlich wieder irgend ein Gesetz zur Enteignung erlassen wird und diese Supereichen es am Ende eben nicht trifft.

Mit dem Grundgesetz habt ihr es nicht so, oder? Es darf niemand ohne Entschädigung enteignet werden, auch keine "Superreichen" aus Dubai und London.
 
Wenn du Mietnomaden (im schlimmsten Fall noch Messis) hast, kannst du - außer dem Mietausfall – unter Umständen noch Renovierungskosten haben.

Und zum Thema zivilrechtliche Ansprüche. Wer nichts hat, kann auch nichts abdrücken. Dieses Risiko trägt der Vermieter ganz alleine. Und deshalb wird er sich eher im Luxussegment umgucken, wo mehr Geld zu machen ist, um dieses wirtschaftliche Risiko zu senken.

Das mit den Messis ist aber eine deutliche Minderheit. Die meisten Mieter verhalten sich ordentlich und werden trotzdem rausgeworfen.
 
Was soll dazu ein Münchner Student sagen?

Teils schon bald 600€ warm für 12m², wer will sowas von 450€ Nebenverdienst abzüglich Verpflegungskosten denn bezahlen?
Vom lausigen BAföG etwa? Hat man keinen Anspruch drauf oder bekommt schlicht zu wenig dazu, nützt einem das auch wenig.

Und dann wundern sich die Soziologen drüber, warum immernoch so viele Mitte/Ende Zwanzig bei Mutti und Pappi wohnen.:schief:

Die meisten Studenten werden von ihren Eltern unterstützt. München ist schlicht die teuerste Stadt Deutschlands, man muss sich eben gut überlegen wo man studieren will, im Osten sind die Mieten niedrig und die Universitäten trotzdem nicht schlecht.
Um so mehr Leute eben in eine Stadt wollen, um so teurerer wird es eben, da der Wohnraum sich nicht von heute auf morgen ändert.
Nicht jeder muss in einer der wenigen sehr großen Städte wohnen, der Zugzug von immer und immer mehr Leuten hat die Wohnungen eben erst so teuer gemacht, aber viele scheinen hier das Angebots und Nachfrage Prinzip nicht verstanden zu haben.
 
Wobei München auch für Arbeiter sehr teuer ist. Wobei dann auch der Arbeitgeber unter die Arme greifen kann.
Ein Prof. von mir ist im Sommer zu Zitis gewechselt und bekommt in München eine 4-Zimmerwohnung und einen Dienstwagen gestellt. :D
 
Die meisten Studenten werden von ihren Eltern unterstützt. München ist schlicht die teuerste Stadt Deutschlands, man muss sich eben gut überlegen wo man studieren will, im Osten sind die Mieten niedrig und die Universitäten trotzdem nicht schlecht.
Um so mehr Leute eben in eine Stadt wollen, um so teurerer wird es eben, da der Wohnraum sich nicht von heute auf morgen ändert.
Nicht jeder muss in einer der wenigen sehr großen Städte wohnen, der Zugzug von immer und immer mehr Leuten hat die Wohnungen eben erst so teuer gemacht, aber viele scheinen hier das Angebots und Nachfrage Prinzip nicht verstanden zu haben.
Was zum Teufel will ich im Osten, wenn die für meinen Interessenbreich beste Uni im selben Bundesland (aber 100km vom eigenen Wohnort entfernt) liegt?:rollen:
Was ist mit Eltern, denen das Geld fehlt?
Es wurde vor über 10 Jahren in der Politik beschlossen, dass Deutschland jeder die gleichen Chancen auf Bildung zugesprochen bekommen soll. Das hast du offenbar nicht kapiert, leider aber auch immernoch nicht ein Großteil unserer Politiker.

Was du ebenfalls nicht kapierst, ist, dass sobald die Nachfrage zu groß wird, das Angebot eben vergrößert werden muss. Da aber der Staat Bayern jahrelang alles dafür tat, Sozialwohnungen abzustoßen, den Wohnraum für sozial schwächere Schichten zu verkleinern und stattdessen den Platz für Apartments und Firmen breitzumachen, ist es kein Wunder, dass in einem Land, in welchem in der Stadt nunmal das größte Bildungs- und Gehaltsangebot liegt, die Nachfrage übersteigt.

Daher auch kein Wunder, dass die CSU in Bayern eine Klatsche nach der anderen kassiert.;)
 
Die Lösung wäre ne gesunde Mitte - nur geht die in der Gesellschaft als auch in der Politik absolut verloren.

Und wo soll es die geben, wenn ja offensichtlich bei SPD, CDU / CSU, den Linken und Grünen und der FDP nicht? Bei der AFD? Bei Die Partei? Wohl auch kaum...
Es ist doch am Ende egal welche der auf der Wahlliste aufgestellten Parteien man wählt, es gibt keine Partei die einem grundsätzlichen Kurs folgt der beim Programm und Entscheidungen von rein pragmatischer Vernunft und dem gesamtgesellschaftlichen Interesse geleitet wird, es sind immer bis zu einem gewissen Grad idiologische / dogmatische Zwänge vorhanden, oder persöhnliche (finanzielle) Interessen / Karriere ausschlaggebend.
Es ist als Wähler am Ende immer ein abwägen zwischen Dingen die dem eigenen Weltbild und Bedürfnissen entsprechen / entgegenkommen und denen die von einer Partei nicht abgedeckt werden, was auch nicht verwunderlich ist weil kein Mensch frei von Idiologie und Dogma ist / sein kann.
Es gibt entsprechend auch niemanden der eine Partei wählt und wirklich mit allem Inhalt der dort vertreten wird überein stimmt.

Am Ende also ist das was du da als Lösung beschreibst die Utopie, die Partei die Entscheidungen immer auf Basis der besten (pragmatischsten) Lösung trifft, egal ob diese beste Entscheidung am Ende von Idiologen links, oder rechts verbucht werden würde und somit nicht realistisch.

Leider will es kaum wer wahr haben.

Weil der menschliche Geist irrational ist und neben Vernunft auch von Dingen wie Egoismus, Angst und Desinteresse vielem gegenüber bestimmt das die Person und ihrem Lebensaltag nicht direkt selbst tangiert bestimmt wird. Warum sollte man eine rationale Lösung beführworten wenn man selbst nicht davon profitiert, oder es einem mit dem Status quo, oder einer schlechten Politik persöhnlich besser geht?
Warum sollte man eine rationale Lösung beführworten wenn man nicht weiß ob sie funktionieren wird und man Angst vor ihren Auswirkungen hat?
Warum sollte man sich für ein Thema und eine Lösung interessieren wenn sie einen selbst nicht betrifft und somit uninteressant ist?

Der Mensch funktioniert leider Evolutionsbedingt schlecht als Gesellschaft die größer wird als das was ihn täglich direkt berührt (in der Regel maximal ein paar dutzend Personen), schlicht weil es unpersöhnlich wird und nicht mehr direkt seinen Lebensalltag berührt und somit nicht mehr direkt sein Mitgefühl und seine Gefühle als Individum anspricht.
Entsprechend werden Gesellschaften auch in der Regel immer ungerechter, bzw. anfälliger für Benachteiligungen der Schwachen, je größer sie werden und je anonymer sie somit werden und ich persöhnlich denke das vortschreitende Digitalisierung und Automatisierung dies bei unserer momentanen Gesellschaftsstruktur und Wirtschaftsform noch weiter verschärfen werden, weil Elend und Leid immer weniger direkt an die Menschen herrankommen und immer mehr etwas sind das nur noch indirekt durch Medien wahrgenommen wird.
Die Menschen leben zunehmend in einer Filterbubble, bestehend aus Wohnung, Arbeitsort, Freunden, einer Hand voll Locations für die Freizeit und Urlaub und dem Arbeitsplatz.
Smartphonenutzung, Musik hören wenn man unterwegs ist, Auto und Internet, sowie Fernsehr schotten zu einem großen Teil von der direkten Wahrnehmung des Leids ab das sich schon alleine um einen rum abspielt.
Schaue ich aufs Smartphone und höre Musik nehme ich die Bettler und Obdachlosen nur noch geringfügig bis garnicht mehr wahr, fahre ich mit dem Auto kann ich sie meist völlig ausblenden, verbringe ich die Freizeit zu einem erheblichen Teil im Haus muss ich weniger raus und nehme Elend auch weniger wahr, usw.

Es ist eine zunehmende Abschottung vor bis in den persöhnlichen Bereich, der dazu führt das wir selbst die Armut und das Elend um uns rum weniger wahrnehmen, steigende Mieten sorgen zusätzlich dafür das diese Schwächeren in der Gesellschaft aus diesem Blickbereich verschwinden, eben weil Gendrifizierung dafür sorgt das sie nicht mehr die Nachbarn sind und im Stadtbild so noch weniger wahrgenommen werden. ;)
 
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Das das demokratische Wahlverfahren nicht zu einer Regierung des Mehrheitsgedankens führt, dringt so langsam in immer mehr Köpfe, was die Wahlverdrissenheit oder der Zuwand zu extremen Strömungen aufzeigt. Besser wird es dennoch nicht und um ehrlich zu sein bekommen die meisten Menschen genau die Politik, welche sie verdienen denn aus lauter Angst vor linkem Gedankengut und sozialistischer Misswirtschaft und somit letztendlich aus dem gleichen egoistischen Gedanken den auch die Finanzelite hegt. sein "letztes bißchen Hab und Gut " an Sozialschmarotzer und Minderleistende zu verlieren, wählt man überwiegend weiterhin den neoliberalen Kurs der etablierten Parteien und wechselt bestenfalls mal die Köpfe und die Farbe, aber nicht den grundsätzlichen Kurs, während ein wirkliches Wechsel wohl nie eine Mehrheit finden würde. Dabei verkennt die aktuelle Mittelschicht das ihre aktuelle Belastung nicht durch den Transfer nach unten erhöht sondern von ganz oben nach ganz unten gesenkt werden könnte.

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München kommt auch ohne Pfleger/in zurecht , sollen die doch woanders hin

Ironie

Neeeein, das ist keine... Ironie!
Das ist eine Tatsache.
Zumindest der zweite Teil Deiner Aussage (und keine Sorge, ich hab das Wort Ironie verstanden).
Wie ich ja schon schrieb mussten Notaufnahmen schon schließen wegen Pflegepersonalmangel. Der Vater von Freunden lag im Altenheim und wurde akut intensivpflichtig. Man musste ihn bis Hersching raus fahren, das sind etwa 40 km. Denn es gab keine Intensiv- Betten mehr in der Stadt. Pflege wandert ab. Denn es spielt keine Rolle ob ich in München oder in irgend einer Kleinstadt mit niedrigen Mieten arbeite und lebe. Der Verdienst ist in etwa überall gleich wenn man in der Pflege arbeitet.
Und bezahlbarer Wohnraum spielt hier eine der größten Rollen.

Von daher ist dieses Dummgeschwätz vom freien Markt ziemlich Banane. Wer das unbedingt leben will, soll doch bitte in die USA auswandern. Für Deutschland wünsche ich mir eigentlich wieder eine Erstarkung der sozialen Marktwirtschaft. Das der Staat in grundlegenden Dingen regulierend eingreift. Und dazu gehört auch ganz klar der Wohnungsmarkt. Sollte es jetzt wirklich zu diesem Volksentscheid kommen und private Anleger im Immo- Sektor darunter leiden müssen, dann kann sich das unser "Staat", bzw. unsere Politiker auf seine/ ihre Fahnen schreiben.
Denn neben der Niedrig- Zins- Politik der EZB, die Anleger ja fast förmlich in den Immo-Markt gedrängt haben, hatten unsere Volksvertreter nix besseres zu tun als haufenweise Soizialwohnungen zu verramschen.
Und heute stehen wir vor dem Scherbenhaufen dieser verfehlten und kurzsichtigen Politik. Und eingen wird das erheblich wehtun. So oder so. Nur die verantwortlichen Politiker, die gehören leider nicht dazu. Von daher für sie auch kein Grund irgendetwas an ihrem Verhalten zu ändern. Ausser vllt. hie und da ein wenig verwundertes Augenreiben wegen gaaanz merkwürdigen Wahlergebnissen für die man absolut keine Erklärung hat.

Hätten die Reifen meines Autos auch nur ansatzweise derart die Bodenhaftung verloren, wie unsere Politiker würde die Polizei meinen Karren zu Recht sofort still legen.
 
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