M
Monokuma
Guest
Meine Erfahrungen mit Vodafone sind eher durchschnittlich. Bei meinem Einzug in meine Wohnung vor sechs Jahren hatte ich keine Wahl, als mein Internet über Vodafone Kabel Deutschland zu beziehen, da die Telekomiker es nicht für nötig gehalten hatten, in meiner Straße VDSL auszubauen und genügend Ports zur Verfügung zu stellen (die hätten mir also damals allerhöchstens Telefon/ISDN anbieten können). Vor zwei Jahren war dann endlich auch VDSL verfügbar, aber da der Kabelanschluss funktionierte und abgesehen vom Upstream wesentlich bessere Konditionen bot, wäre jeder Wechsel ein Downgrade gewesen – weniger Leistung für das gleiche oder gar mehr Geld. Vor einem Jahr hat Vodafone dann die Gegend Gigabit-fähig gemacht und den CableMax-Tarif angeboten, was für mich fünffach schnelleres Internet zum dauerhaft gleichen Preis bedeutete, und trotz zwei Euro höherer Monatsgebühr für die Fritzbox 6591 (die nur den Nachteil hat, dass man sie nicht selbst updaten kann und dass sie als Mietgerät nach drei Jahren so viel kostet wie die Kaufversion) zahle ich seitdem insgesamt sogar einen Euro weniger im Monat, weil ich die 50 MBit/s Upstream nicht mehr extra dazubuchen muss. Die Vertragslaufzeit begann dadurch natürlich wieder von vorn, aber ich habe eh keinen Anlass, zu wechseln. Größere Störungen oder Ausfälle, von denen ich konkret betroffen bin, gibt es im Schnitt so drei bis fünf im Jahr, und natürlich fühlt sich jeder Einzelne in dem Moment an, als passiere das „dauernd“ (womit man einer wesentlichen Ursache für die auffällige Anzahl an Kundenbeschwerden auf die Schliche kommt), aber mich würde es nicht wundern, wenn VDSL-Anbieter auf eine ähnliche Quote kommen sollten. In Speedtests erreiche ich zwar nur selten mal annähernd 1 GBit/s, aber selbst in Stoßzeiten werden fast immer mindestens 60% davon erreicht, außerhalb dieser sind es eigentlich immer mindestens 750 MBit/s. Vielleicht habe ich auch einfach nur Glück, dass bei mir im Block viele alte Leute wohnen, deren Internetnutzung sich in Grenzen halten dürfte. Ein großer Dorn im Auge ist mir aber, dass wie bei wohl allen ISPs nur Vodafone auf die gemietete Fritzbox ein Update aufspielen kann, und damit lassen sie sich erfahrungsgemäß stets *sehr* viel Zeit (bei Nachfrage wird AVM die Schuld in die Schuhe geschoben), ohne dass es für Kunden nachvollziehbar wäre, was da genau angepasst werden muss, vor allem wenn die gekauften Fritzboxen mit sofort aufgespielten Updates auch problemlos funktionieren.
Bei Störungen zeigt sich Vodafone, wie wohl jedes Telekommunikationsunternehmen, von seiner wahren Seite: Solange es funktioniert, ist alles gut, aber wehe, man hat mal ein Problem, dann begibt man sich auf die buchstäbliche Suche nach dem Passierschein A38, vor allem wenn es um den Kabelanschluss geht. Wann immer mir auf der „Support“-Website diese Androidin („Julia“?) entgegenschlägt, bekomme ich schon Stresspickel. Ein Kontaktformular oder eine E-Mail-Adresse, um das Problem zu schildern, gibt es nicht, stattdessen darf man sich durch einen nichtssagenden FAQ-Dschungel navigieren, um dann am Ende allerhöchstens eine Telefonnummer zu bekommen. Sehr witzig, wenn gerade das Telefon nicht geht (Internet aber schon) – was sollen Leute tun, die kein Handy haben?
Hinzu kommt der für Telekommunikationsunternehmen typische Schabernack mit lächerlichen Kündigungsfristen (drei Monate sind bei so einem Vertrag m.E. grundsätzlich zu viel, ein Monat oder sechs Wochen täten es auch), stillschweigendem Weiterlaufenlassen alter Verträge (gleicher oder höherer Preis, schlechtere Konditionen), deren Laufzeiten der Gesetzgeber bereits einschränken musste. Im Mobil-Bereich habe ich dieses Problem allerdings vor zwei Jahren durch den Wechsel zu Prepaid gelöst: Für mich bedeutete das damals mehr Datenvolumen zum halben Jahrespreis, keine Kündigungsfristen mehr beachten zu müssen und die sofortige Weitergabe verbesserter Konditionen wie Erhöhung des Datenvolumens (wurde seitdem ohne Aufpreis zweimal um jeweils 500 MB erhöht). Jedem, der nicht die Datenvolumina der Vertragstarife regelmäßig ausreizt oder so Services wie „Pässe“ nutzt, mit denen bestimmte Apps (z.B. Spotify) kein Volumen verbrauchen, kann ich nur raten, es genauso zu machen, egal bei welchem Anbieter, das Einsparpotential hinsichtlich Kosten und Ärger ist enorm. Ich reize auch 3 GB im Monat fast nie aus, schon gar nicht, wenn ich dank Pandemie größtenteils zuhause bin. Auch da hätte ich den Anbieter wechseln können, aber Telekom ist wieder teurer, Vodafones Netzabdeckung nach meiner Einschätzung nicht so viel schlechter (dafür aber die von Telefónica/O2), und Discount-Anbieter hatten lange Zeit keinen Zugang zum LTE-Netz, das dürfte bei 5G und zukünftigen Standards vermutlich nicht anders laufen, und wenn sich schon bei den großen Anbietern die Qualität des Kundensupports im Problemfall in Grenzen hält, erwarte ich bei den Discountern in der Hinsicht erst recht nichts Gutes.
Also Vodafones Leistungsangebot ist zweifelsohne ausbaufähig, das Netz sowieso immer, vor allem aber der Kundensupport, wenn was nicht so läuft, wie es sollte. BWL-Schnösel raus, Fachleute rein, wie eigentlich überall. Aber mir persönlich erscheinen die anderen Telekommunikationsanbieter eben auch nicht so viel besser, als dass sich ein Umstieg aus meiner Sicht lohnen würde. Deutsche Glasfaser wäre zwar aus technischer Sicht noch weit interessanter, aber da die ihr Netz vor allem außerhalb der Großstädte ausbauen, wo noch gar kein schnelles Internet verfügbar ist (was ich auch vernünftig finde), schaue ich hier in die Röhre, mal davon abgesehen, dass sie sich die technische Überlegenheit auch fürstlich bezahlen lassen; da muss man dann schon die 1 GBit/s Downstream oder 500 MBit/s Upstream auch ausreizen, damit sich das lohnt, und ich beabsichtige in absehbarer Zeit keine Inbetriebnahme eines eigenen Servers.
Bei Störungen zeigt sich Vodafone, wie wohl jedes Telekommunikationsunternehmen, von seiner wahren Seite: Solange es funktioniert, ist alles gut, aber wehe, man hat mal ein Problem, dann begibt man sich auf die buchstäbliche Suche nach dem Passierschein A38, vor allem wenn es um den Kabelanschluss geht. Wann immer mir auf der „Support“-Website diese Androidin („Julia“?) entgegenschlägt, bekomme ich schon Stresspickel. Ein Kontaktformular oder eine E-Mail-Adresse, um das Problem zu schildern, gibt es nicht, stattdessen darf man sich durch einen nichtssagenden FAQ-Dschungel navigieren, um dann am Ende allerhöchstens eine Telefonnummer zu bekommen. Sehr witzig, wenn gerade das Telefon nicht geht (Internet aber schon) – was sollen Leute tun, die kein Handy haben?
Hinzu kommt der für Telekommunikationsunternehmen typische Schabernack mit lächerlichen Kündigungsfristen (drei Monate sind bei so einem Vertrag m.E. grundsätzlich zu viel, ein Monat oder sechs Wochen täten es auch), stillschweigendem Weiterlaufenlassen alter Verträge (gleicher oder höherer Preis, schlechtere Konditionen), deren Laufzeiten der Gesetzgeber bereits einschränken musste. Im Mobil-Bereich habe ich dieses Problem allerdings vor zwei Jahren durch den Wechsel zu Prepaid gelöst: Für mich bedeutete das damals mehr Datenvolumen zum halben Jahrespreis, keine Kündigungsfristen mehr beachten zu müssen und die sofortige Weitergabe verbesserter Konditionen wie Erhöhung des Datenvolumens (wurde seitdem ohne Aufpreis zweimal um jeweils 500 MB erhöht). Jedem, der nicht die Datenvolumina der Vertragstarife regelmäßig ausreizt oder so Services wie „Pässe“ nutzt, mit denen bestimmte Apps (z.B. Spotify) kein Volumen verbrauchen, kann ich nur raten, es genauso zu machen, egal bei welchem Anbieter, das Einsparpotential hinsichtlich Kosten und Ärger ist enorm. Ich reize auch 3 GB im Monat fast nie aus, schon gar nicht, wenn ich dank Pandemie größtenteils zuhause bin. Auch da hätte ich den Anbieter wechseln können, aber Telekom ist wieder teurer, Vodafones Netzabdeckung nach meiner Einschätzung nicht so viel schlechter (dafür aber die von Telefónica/O2), und Discount-Anbieter hatten lange Zeit keinen Zugang zum LTE-Netz, das dürfte bei 5G und zukünftigen Standards vermutlich nicht anders laufen, und wenn sich schon bei den großen Anbietern die Qualität des Kundensupports im Problemfall in Grenzen hält, erwarte ich bei den Discountern in der Hinsicht erst recht nichts Gutes.
Also Vodafones Leistungsangebot ist zweifelsohne ausbaufähig, das Netz sowieso immer, vor allem aber der Kundensupport, wenn was nicht so läuft, wie es sollte. BWL-Schnösel raus, Fachleute rein, wie eigentlich überall. Aber mir persönlich erscheinen die anderen Telekommunikationsanbieter eben auch nicht so viel besser, als dass sich ein Umstieg aus meiner Sicht lohnen würde. Deutsche Glasfaser wäre zwar aus technischer Sicht noch weit interessanter, aber da die ihr Netz vor allem außerhalb der Großstädte ausbauen, wo noch gar kein schnelles Internet verfügbar ist (was ich auch vernünftig finde), schaue ich hier in die Röhre, mal davon abgesehen, dass sie sich die technische Überlegenheit auch fürstlich bezahlen lassen; da muss man dann schon die 1 GBit/s Downstream oder 500 MBit/s Upstream auch ausreizen, damit sich das lohnt, und ich beabsichtige in absehbarer Zeit keine Inbetriebnahme eines eigenen Servers.