SSDs und Energiesparmodus bei Win7

botfly

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo zusammen,

neben Performance, Sicherheit und Stabilität war der Energieverbrauch ein wichtiger Punkt bei der Anschaffung meines neuen Systems.

Nun lese ich immer wieder, dass man bei den SSDs den Ruhezustand abschalten soll. Ich fände es ehrlich gesagt einen himmelschreienden Schwachsinn, wenn die Industrie einerseits modernste energieschonende Kompnenten herstellt, die ErP- und EuP-Richtlinien einhalten und mit den Energiesparzuständen neuester CPUs wie den C6/C7-Status bei den Haswell-Prozessoren kompatibel sind und auf der anderen Seite Bauteile auf den Markt bringt, die es mir nicht erlauben, diese energieschonenden Funktionen auch zu nutzen. Mir jedenfalls war es wichtig, dass mit dem aktuellen Mainboard und dem be quiet!-Netzteil meinen Rechner wie gewohnt in den Stand By-Modus schalten kann, mein Rechner dabei aber ab sofort nur noch <1 Watt verbraucht. Diese beiden Komponenten sind dafür konzipiert und sollen in ihrem Zusammenspiel genau dieses ermöglichen.

Kann mir jemand was zu diesem Thema sagen? Muss ich jetzt in Zukunft wirklich auf den Sytand By-Modus verzichten?

Grüße
Uwe
 
Nein, musst du nicht. ;)

Den Ruhezustand bei SSDs zu deaktivieren hat nichts mit Energiegedanken zu tun, hier gehts rein um den Speicherplatz.
Hintergrund ist, dass Windows wenn man in den Ruhezustand geht den Inhalt des RAMs auf die HDD/SSD schreibt und ihn beim reaktivieren wieder zurückholt. Damit das funktioniert wird eine entsprechende Menge an SSD-Speicher dafür reserviert die du nicht anders nutzen kannst (die "hiberfile.sys"-Datei ist das).

Gerade weil SSDs vergleichsweise klein und teuer sind und man (vor einigen Jahren noch viel mehr als jetzt) darauf achten musste möglichst wenig Speicher zu belegen gab es die Option den Ruhezustand abzuschalten und so einige GB mehr Platz auf der SSD zu haben.

Den Ruhezustand abzuschalten ist aber kein muss und bringt auch sonst keine Vorteile, wenn deine SSD also ausreichend groß ist kannst du wie gewohnt deinen PC schlafen schicken. ;)
 
Ah, ok. Gibt's ne Möglichkeit, alles, was für gerade laufende Arbeitsprozesse nicht gebraucht wird, vor dem Schlafenlegen aus dem RAM zu löschen, um die Datenmenge, die auf die SSD geschrieben wird zu verkleinern?
 
Die gäbe es schon - das hilft dir aber nicht.

Wenn du 8GB RAM im PC hast ist die hiberfile.sys auch immer 8GB groß weil der Inhalt des RAMs einfach 1:1 gespiegelt wird (einschließlich aller "Nullen"), unabhängig davon was oder wie viel drin ist. Anders gesagt: auch wenn nur 1GB belegt ist werden 8GB auf der SSD verbraucht.

Falls du auf die begrenzten Schreibzyklen einer SSD anspielst - da musste dir keine Gedanken machen. Du musst schon täglich mehrere 100GB schreiben um eine SSD in absehbarer Zeit plattzuschreiben - das wird dir mit dem Ruhezustand nicht gelingen. :D
 
Theoretisch ist das richtig, wegen der Schreibzugriffe.
Aber mal ehrlich, was soll ich mir denn noch alles verbieten lassen bei einer SSD. Dann kann ich sie ja gleich ausbauen und auf'm Schreibtisch legen um gar nicht drauf schreiben zu könne.

Übrigens nehme ich seit neusten den Hybriden Standby Modus, dass ist so ein Mischmasch aus beiden, sehr gut finde ich. Probiers mal.
 
Bei 8 GB ist die Hibernate-Datei defaultmäßig 6 GB groß unter Win7. Das lässt sich auf 4 GB reduzieren.
Ich habs trotzdem abgeschaltet und verwende den reinen RAM-Standby-Modus.
Geht einfach schneller (ich habe leider 16GB RAM) - trotz SSD.
Wer auf Hibernate (oder sowas in der Art) nicht verzichten will, kann mit einem halbwegs aktuellen Intelsystem auch mal Intel Rapid-Start austesten, ob das was bringt.
 
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