Sinkendes Vertrauen in Sicherheitskräfte

Also beim SERE Training hört man das doch und das hattest du als Pilot ausführlicher als ich.
Wir haben Hühner mit dem Klappmesser gekillt, Fische mit der Hand gefischt, feindliche Kampfhunde ausgeschaltet (OK, simuliert) und der Umgang mit der Dienstpistole trainiert - und da hieß es:
Leere das Magazin auf den Oberkörper, wenn es geht auf den Kopf, damit der Typ mit AK-47 garantiert nicht mehr aufsteht.
Also weit davon entfernt, wie ein Polizist reagieren muss, wenn ein jugendlicher Aufmüpfiger mit einem Butterfly auf ihn zuläuft.
 
Okay da gab es doch ein paar Unterschiede zu heute, wobei ich nur den kurzen SERE gemacht hab :D

Den Fisch gab es auch, aber Hühner haben wir nicht gemeuchelt^^
 
Pfefferspray, selbst das von der Polizei, wirkt nicht verlässlich genug in so einer Situation, jemand dem das Adrenalin zu den Poren rauskommt, bemerkt das manchmal kaum. Taser sind bei den meisten deutschen Polizeien Sondereinheiten vorbehalten. Das mit dem "Beinschuss" ist, wie schon erklärt, ein Mythos.

Ich bin ja bzgl. der Polizei auch ein recht kritischer Dude - auch aus Erfahrung. Aber wenn die Situation dann erstmal wirklich so weit ist, dass jemand mit einem Messer auf die Polizisten losgeht und man davon ausgehen muss, dass die Person es wirklich ernst meint - dann können tödliche Schüsse angemessen sein.

Die Frage ist aber, was eventuell schon im Vorfeld schiefgelaufen ist. Hätte man die Situation vermeiden können?


Erinnere mich an einen Fall hier in Bremen, wo ein polizeibekanntlich geistig labiler und betreuungsbedürftiger Typ in eine Situation kam, wo er vermutlich davon ausging, dass er zwangsgeräumt wird (war faktisch nicht so, aber wenn zwei Mitarbeiter der Wohnungsgesellschaft in Begleitung von zwei Polizisten deine Wohnung begutachten wollen und man sowieso mit Angstzuständen und wasweißich zu tun hat, sind unerwünschte Reaktionen nicht auszuschließen). Er ist dann irgendwann seltsam geworden und hat mit nem Messer rumgefuchtelt. Eine Polizistin hat - nicht sehr souverän - versucht, ihn zum Weglegen des Messers zu bewegen, dabei aber durch ihr Rumgekreische den Stresspegel aber nur erhöht. Und dann hat ein Kollege aus der zweiten Reihe Pfeffer eingesetzt. Der Messerdude ist in Richtung des pfeffernden Polizisten, wobei man nicht mehr sagen kann, ob halbblind und in Panik oder in Angriffs Absicht. Der Polizist musste natürlich von letzterem ausgehen und hat ihn erschossen.

Warum war z. B. weder gesetzliche Betreuer des Mannes informiert? Warum war kein Kriseninterventionsteam von sozialpsychiatrischen Dienst zumindest in der Hinterhand gehalten? Warum waren die Deeskalationsskills der Polizistin so schlecht (Training)? Was sollte die dumme Idee mit dem Pfeffer? Warum hat man nicht versucht, ihn länger auf dem Innenhof festzuhalten, bis ein SEK mit Tasern ankommt?

Für die Schüsse gebe ich dem betreffende jungen Polizisten gar nicht so die Schuld - aber drumherum lief wohl einiges schief. Wird natürlich nicht aufgearbeitet. War alles einfach nur "eine tragische Angelegenheit".
 
@compisucher
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lt. den kursierenden Berichten ging die MP Garbe vom Unterleib bis hin zum einem Kopftreffer.
Am Besten mal selbst die Presse durchscannen, in meinen Augen leicht diffuse Berichterstattung.
Mannstopwirkung reicht eigentlich der besagte Oberschenkelschuss, oder?

Was die reine Verletzung (=>"Kampfunfähig") angeht, ja. Aber wenn jemand mit einer Stichwaffe aus kurzer Entfernung auf jemanden zurennt, braucht man zur Garantie der eigenen Sicherheit tatsächlich die physische Stoppwirkung und da ist 9*19 schon nicht der beste Ausgangspunkt und je weiter unten man am Körper trifft, desto schlechter ist die Hebelwirkung, weil ein Teil der z.B. auf das Bein nach hinten einwirkenden Kraft in den Boden abgeleitet wird und nicht Oberkörper, Arm und Messer abbremst. Zur Verteidigung des Beamten würde ich aber mal davon ausgehen, dass er gar nicht gezielt, sondern im Reflex heraus abgedrückt hat. 1 m Höhenunterschied zwischen den Treffern (ggf. noch etwas mehr beim 6ten Schuss, der daneben ging) sind auf kurze Distanz ein ganz ordentlicher Verriss, das sollte mit Zielen und festem Halt nicht passieren.

Aber die viel wichtigere Frage ist eigentlich, wie es zu dieser Situation kam. Die Polizei wurde gerufen, weil eine psychisch labile Person in einem von der weiteren Öffentlichkeit abgeschotten Bereich rumlief, ohne erkennbare Handlungsabsichten. Soweit ich gehört habe, ist man auch mit 11 Polizisten angerückt und der Anwesenheit vollautomatischer Waffen nach waren zumindest ein paar davon keine normalen Streifenpolizisten. Was bitte schön muss da alles schief laufen, damit die bewaffente Person sich einem Beamten auf wenige Meter nähern kann, ohne dass längt ein nicht-lethales Mittel eingesetzt wurde? Hier liegt mindestens ein Skandal bei der Einsatzleitung vor.


In Bezug auf die Einzelperson brisanter sind dagegen die Ereignisse in Frankurt, über die mangels spektakulärer MP5 weniger berichtet wird:

Gezielter Kopfschuss aber in einer ersten Meldung spricht man erstmal von "Verletzung"? Und das alles bei einer Person, die a) ebenfalls mit einem Messer bewaffnet war und von der b) ebenfalls bekannt war, dass sie sich selbst nicht unter Kontrolle hatte und die c) sich wohl ebenfalls in geschlossenen Räumlichkeiten aufhielt, aus denen die anfangs gefährdeten Zivilisten bis zum Eintreffen der Polizei wohl schon selbst hatten fliehen können.

Faustregel: Waffeneinsatz kann nicht akut nötig sein, wenn außer Beamten und Tätern niemand anwesend ist und die Beamten ihren Job sauber gemacht haben. Wenn von Seiten der Beamten dann auch noch fehlerhafte Angaben zum Ablauf kommen und die Verletzungen eindeutig eine gezielte Tötung belegen, wirds bedenklich.
 
und da ist 9*19 schon nicht der beste Ausgangspunkt und je weiter unten man am Körper trifft,
Nein 9x19 hat eine gute Mannstoppwirkung.
und der Anwesenheit vollautomatischer Waffen nach waren zumindest ein paar davon keine normalen Streifenpolizisten.
Eine MP liegt in jedem Streifenwagen verschlossen im Kofferraum.
damit die bewaffente Person sich einem Beamten auf wenige Meter nähern kann, ohne dass längt ein nicht-lethales Mittel eingesetzt wurde?
Es wurden bereits erfolglos nicht lethale Waffen eingesetzt.

Warum schreibst du immer ellenlange Texte ohne richtig informiert zu sein?
 
Als Pilot kam bisher keiner mit einem Messer bedrohlich nahe und auf meinem "zweiten Bildungsweg" bei der BW bin ich mit einer Sniper durch Gelände gelatscht, war auch keiner mit einem Messer da.
Also, nein, ich bin mit diesem Szenario nicht vertraut, darum frage ich vermutlich etwas doof.

Also beim SERE Training hört man das doch und das hattest du als Pilot ausführlicher als ich.
Die Abwehr von Messerangriffen ist übrigens auch beim Heer eine eher exotisches Kapitel; sogar bei den KSK gibt es kein spezifisches Training. Da lernt man zwar, wie man selbst bei Bedarf jemanden die Klinge rückseitig reinschiebt und dabei auf dem Weg zum Herzen möglichst viele andere Organe mitnimmt, aber Angriffen mit Messer soll man auf die bereits beschriebene Weise begegnen.

Ich habe jahrelang Messerfechten privat praktiziert, fühle mich aber - ganz aufrichtig - nicht ansatzweise bereit, Messerangriffen sicher mit einem Messer oder gar waffenlos zu begegnen. Es ist durchaus möglich, aber man muss mit hoher Wahrscheinlichkeit eigene Verletzungen hinnehmen. Und das kommt nun einmal für Ordnungskräfte nicht in Frage - im Sinne von: es kann nicht verlangt werden.
 
Ich hab hier übrigens noch etwas zum Thema und Achtung Blutig

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Zum Thema Messerangriffe:
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Da ist man mal wieder übers Ziel hinausgeschossen:

Die Videoüberwachung in Bahnhöfen und Flughäfen ist ja üblich und angemessen, aber beim Rest kommen schon große Fragezeichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ungewöhnlicher Vorgang bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen: Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich wegen eines missglückten Spruchs bei allen Streifenbeamten entschuldigt. Im Intranet der Polizei wurde am Dienstag ein Beitrag Reuls veröffentlicht, in dem er eine "unglückliche Formulierung" bedauerte.

Der Minister hatte vor zwei Wochen vor Berufsschülern gesagt, er suche zurzeit vor allem Kripo-Beamte. Denn: "Es müssen doch nicht alle auf'm Auto sitzen und Verbrecher in der Stadt jagen. Da haben wir genug von."

Reul hatte vor den angehenden Polizisten mit Bezug auf die Kripo weiter gesagt: "Wir brauchen dringend Leute, die den Kopf anstrengen und die sich hinsetzen und die im wahrsten Sinne tüfteln, ermitteln."

Die Sätze - von einem TV-Team aufgezeichnet und in einer Lokalsendung ausgestrahlt - sorgten nach dpa-Informationen für Unmut bei vielen Streifenpolizisten, die sich durch Reuls Spruch herabgesetzt fühlten.

"Leider sind dabei die Pferde mit mir durchgegangen", schrieb Reul in dem Intranet-Beitrag über seinen Auftritt in Wuppertal. Er habe sich "sehr unglücklich ausgedrückt" - und dann sei das "auch noch gesendet" worden. Reul betonte, er wisse, dass der Job von Wachpolizisten "höchste körperliche und geistige Anforderungen" mit sich bringe.

Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte der dpa, Reuls Spruch vor den Schülern habe "alle Kolleginnen und Kollegen in Uniform gelinde gesagt irritiert". Es spreche für den Minister, dass er sich entschuldigt habe. Nun solle er aber auch attraktive Rahmenbedingungen schaffen, um den Nachwuchs für die Polizei zu begeistern.
Quelle: Wegen missglückten Spruchs: NRW-Innenminister entschuldigt sich bei Polizei

So etwas darf nicht passieren. Wir können froh sein das überhaupt noch welche diesen Job machen wollen.
 
Wobei mich das wundert. Normalerweise gibt es da genug Nachfrage bei Leuten, die in die K-Laufbahn wollen.
Allerdings ist in machen Bundesländern die Ausbildung noch nicht getrennt, so dass keine Spezialisierung möglich ist.

Und da sind viele kluge Leute dabei.
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Warum wurde der wieder laufen gelassen? Da wäre U-Haft angebracht gewesen.
Der Angriff mit dem Stein, könnte auch als versuchter Mord aus Verdeckungsabsicht gewertet werden.
Dazu kommt der dringende Tatverdacht und die Wiederholungsgefahr.

Wird Zeit, dass da endlich die Politik tätig wird und hart gegen Queerfeindlichkeit vorgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Es sind wieder massive Übergriffe auf Polizisten verübt worden. Dieses mal in Trier.
Insgesamt hat man schon das Gefühl, dass in den letzten Jahren, der Respekt gegenüber der Polizei stark abgenommen hat. Dann gab es auch noch den brutalen Polizisten-Doppelmord.
Eine sehr beängstigende Entwicklung.
 
Dazu mal vom Parabelritter ein Video
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Es sind wieder massive Übergriffe auf Polizisten verübt worden. Dieses mal in Trier.
[...]

2 der verletzten Polizisten waren übrigens mal wieder "friendly fire" durch eigenes Pfefferspray.

/edit:
Und das mit den Eisenstangen ist wohl auch nicht mehr so ganz klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
2 der verletzten Polizisten waren übrigens mal wieder "friendly fire" durch eigenes Pfefferspray.

/edit:
Und das mit den Eisenstangen ist wohl auch nicht mehr so ganz klar.
Ändert aber trotzdem nicht viel an der Sachlage. Die Polizei wurde dort von einer großen Menschengruppe angegriffen.
 
Es geht darum, dass man der Kommunikation der Polizei ganz offensichtlich nicht ohne weiteres trauen kann. S. Threadtitel.
Was auch eine pauschale Aussage ist.
Mir ging vor allem darum, aufzuzeigen, wie respektlos sich manche Menschen, heutzutage, gegenüber der Polizei verhalten.
Solche Fälle haben ja scheinbar zugenommen. Auch wenn es bei der Polizei einige schwarze Schafe gibt, ist so ein Verhalten nicht zu rechtfertigen. Und sollte schnell und hart bestraft werden.
 
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