ruyven_macaran
Trockeneisprofi (m/w)
Das kommt auch auf die Wirkung der Menge und die Person an.
Ich trinke 2 Bier und merke nen leichten bis mittleren unterschied, früher dauerte das länger waren aber mehr wie 2 Bier.
Das ginge bei Gras doch auch?
Ginge schon. Aber will man das? So wenig nehmen, dass man nichts spürt? Wie schon an Mahoy geschrieben: Ein Glas Wein kann ich "wegen des Geschmacks"/TROTZ Alkohol trinken und auf aufhören, bevor dieser Wirkung zeigt. Ob das jetzt in der Praxis auch den meisten gelingt, ist ein anderes Thema (immer weiter verschärfte Grenzwerte im Straßenverkehr sagen klar "nein" ) aber es ist zumindest ein denkbares Ziel. Aber was wo liegt der Unterschied zwischen "einen Joint rauchen, der so wenig Gras enthält, dass er keine Wirkung zeigt" und "eine Zigarette rauchen"? Ein leichter Beigeruch? Wenn dir das wichtig ist, kannst du auch einfach Nutzhanf vom Seilhändler um die Ecke mit reindrehen. Bei der Legalisierung von Marihuana geht es ausschließlich darum, höhere THC-Konzentrationen zu erlauben und die haben nunmal nur einen Zweck.
(Ein passendes Ethanolbeispiel will mir nicht einfallen. Am ehesten vieleicht noch 80er Strohrum statt 40er Korn. Wer ersteren verlangt und sagt, er wolle sich nicht einen antrinken, dem glaubt zu recht keiner. Bei bislang verbotenem Hanf würde ich den Unterschied aber eher mit 95 vs. 10 Umdrehungen vergleichen. Also "kriegt man in Deutschland nur in der Apotheke" vs. "ist ab16")
Sehr guter Punkt. Schwierig
Theorie: Der Drogendeal ist doch ein Austausch von Ware gegen Bares oder?
Theoretisch: Ja. Praktisch ist aber relativ einfach, den Geld- vom Warenaustausch zu trennen und beispielsweise unsichtbar digital abzuwickeln. Dann bleibt als Erkennungsmerkmal für Beamte nur noch der Warenaustausch - solange es den nicht auch in "legal" gibt.
Wäre das ein Problem das sich jeder selber zu versorgen hat oder ne Runde ausgibt weil es ja nur der Konsum an sich ist, sprich du hast nur das bei dir in fertiger Form eines Joints und keinen 50 kg Beutel.
Die legale Menge zu reduzieren ist ein Schritt in die richtige Richtung ja. Schafft aber weitere Baustellen, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen:
- "selbst versorgen" aka Selbstanbau bedeutet unter natürlichen Bedingungen in der Regel eine Ernte im Jahr, also Mengen für 12 Monate auf einmal. 24 Monate, wenn man schlechte Ernten ausgleichen will.
- Händlern musst du die Handhabung größerer Mengen erlauben und da es eine legale Substanz ist, darf jeder Händler werden. Heißt aber halt nicht, das die Menge, mit der du ihn antriffst, auch die ist, die er in der Bilanz angibt. Wie unterscheidest du jemandem, der am 1. ein legales kg einkauft und am 30. verkauft von jemandem, der am 1. ein legales kg einkauft und am 5. verkauft, dann am 6. ein illegals kg kauft und am 10. verkauft, dann am 11. ein illegales ...? Die haben beide am Ende des Monats 1 kg in den Büchern stehen und beide zu jedem Zeitpunkt nur 1 kg im Bestand. Um den Unterschied zu bemerken würde mir nur eine Totalüberwachung einfallen, aber die ist weder praktikabel noch ohne Verdacht zulässig.
- Ich glaube, die Mengen schwanken auch deutlich je nachdem ob man inhaliert oder nascht. (Kann das jemand "von Freunden" bestätigen?)
Auch guter Punkt. Hast du eine oder mehrere Theorien wie man das verbessern könnte?
Schwerpunkt wären hier die Grenzkontrollen. Ich weiß natürlich nicht wie hoch die illegale Innerdeutsche
Produktion im Verhältnis zum "Import" steht. Aber gab ja letztens erst den Bericht mit der großen Drogenküche.
"regionale Produkte" dürften bislang eher unbedeutend sein, da es bei uns relativ gute Methoden zum aufspüren gibt. Also eher Importware. Aber ne, ich habe keine wirklich gute Idee - und ich vermute, dass die auch niemand anders hat. Denn sonst hätte man sie schon längst umgesetzt, oder?
Viele andere Sachen, jetzt kein Rausch, sind doch verpönt und jetzt mal ehrlich, wen kümmert es hinter wem diese Gesellschaft hinter einem bei vorgehaltener Hand redet, es sei denn das man nicht Erwachsen genug ist und man sich bei denen im direktem Umfeld, ich sag mal entblößt? Positiv oder Negativ natürlich.
Wir leben in einer Demokratie und haben einen Status Quo. Wer den geändert haben will, muss als die Gesellschaft davon überzeugen, dass sein Änderungswunsch ein Fortschritt ist. Und wenn die primäre Wirkung der Änderung lautet "Personen mit Interesse an psychisch aktiven Substanzen können diese ohne staatliche Konsequenzen erhalten", dann sehe ich ziemlich schwarz für aktive Unterstützung aus der Gesellschaft. Dann wird alles so bleiben, wie es ist. Deswegen hört man aus der Legalize-It-Bewegung auch eher sowas wie "Medizin" (mit der geltenden medizinischen Freigabe weitestgehend abgehakt), "Verringerung Drogenkriminalität" (aus den genannten Gründen zweifelhaft) oder "staatliche Einnahmen" (dito).
Kenne den Aufbau deines genannten Systems nicht da kein Beispiel, aber ja, wenn die Rechnung mit dem Gewinn des Staates nicht passt ist hier natürlich Handlungsbedarf!
Da kannst du praktisch alle Kontrollen nehmen. Egal ob Polizei, Ordnungsamt, Bauaufsichten, Lebensmittelinsepektion,... . Deren Durchführung kostet durch die Bank mehr, als durch Strafgebühren eingenommen wird. Einzige Ausnahme sind afaik automatisierte Tempokontrollen und die Steuerfahndung. Aber schon bei der Parkraumüberwachung zahlen einige Gemeinden mehr, als sie an Bußgeldern einnehmen. (Erst zusammen mit den Einnahmen durch gekaufte Parktickets lohnt es sich) Arbeitsstunden sind in Deutschland einfach wahnsinnig teuer und jemand rechtssicher zu überführen ist sehr arbeitsaufwendig. Vermutlich kann man es nicht auf einzelne Fälle umlegen, aber eine sechstellige Summe an Ausrüstungs- und Personalkosten bis zur Verurteilung eines kleinen Straßendealers würde ich locker annehmen. Selbst wenn man die gesamte Strafe als Geldbuße umsetzen würde (anstatt ihn für noch mehr Ausgaben in den Knast zu stecken), könnte der das schlichtweg nicht bezahlen. Mehr Kontrollbedarf heißt eigentlich zwangsläufig mehr Ausgaben für den Staat.
Polizisten im Dienst zwar im Schnitt nicht deutlich über 3000 €/Monat liegen, aber das ist halt nur, was sie bekommen. Für den Arbeitgeber kann man in der Regel das 1,5-fache bis 2-fache rechnen wenn man (Büro-)Arbeitsplatz (samt Admin), Versicherungen, Gebäude, Altervorsorge etc. mit einrechnet. Und nur weil bei Beamten vieles davon nicht direkt als Lohnnebenkosten läuft, sondern direkt vom Staat gezahlt wird, ändern sich die Gesamtkosten nicht. Polizisten brauchen oben drauf aber noch recht spezielle Ausrüstung für ihre Einsätze (und auch an die Dokumentation werden erhöhte Ansprüche gestellt) und einen Drogendealer fängst du nicht mit einer Person. Erstmal banale Streifengänge (mit zwei Personen oder in kritischen Gefilden auch vier), dann möglicherweise Observation, Durchsuchungen, Spurensicherung, möglicherweise Hundeführer mit ausgebildetem Tier - wenn du am Ende jemanden rechtskräftig verurteilen willst, muss sehr vieles sehr sorgfältig erfolgen. Und nach der Polizeiarbeit legen dann erstmal Staatsanwaltschaft und Gerichte los, die allesamt nicht unbedingt mit Mindestlöhnern besetzt sind. Und gegebenenfalls hat derjenige am Ende dann doch ein bessere Alibi und alles war umsonst. Ich würde mich nicht wundern, wenn selbst beim durchschnittlichen Straßendealer eine sechstellige Summe in amtliche Maßnahmen je Verurteilung fließen. Und danach wird ein Teil der Strafe aus Knast bestehen, was nochmal kostet. Bei jemandem in zweiter Reihe ist man schnell eine Zehnerpotenz höher. Aber wieviel Geldstrafe können die wohl Zahlen? Der kleine vielleicht eine höhere vierstellige Summe, sein Boss vielleicht ein paar 100000. Aber auch nur wenn du im günstigen Moment zugreifst - hat er gerade eingekauft, sitzt er vielleicht mit Drogen im Wert von einer halben Million dar, aber die haben für den Staat ungefahr den Wert von zwei Kohlebriketts und refinanzieren keine Polizeiarbeit.
Ich erkenne immer noch keinen Unterschied zu Spirituosen ...
Mehr als einen 100%igen Widerspruch darlegen kann ich nicht. Wenn das die Augen nicht öffnet
Ebenso kenne ich aber auch nur sehr Wenige, die trotz identischem Geschmacks alkoholfreie Varianten vorziehen.
Kennst du Leute, die von identischem Geschmack ausgehen und alkoholfreie Varianten trotzdem nachrangig behandeln? Ich nicht. Man kann über subjektiven Geschmack schlecht streiten, aber alle, die ich kenne, bevorzugen den des Originals. Alkohol hat nun einmal eine Wirkung auf die Geschmackszellen und Verfahren zur Alkoholextraktion betreffen auch flüchtige Substanzen. THC dagegen hat meines Wissens nach keinen Eigengeschmack und das es im Ausgangsmaterial durch reine Zucht auf nahezu null reduziert wurde, gibt es keine Auswirkungen auf andere Aromen.
Man sollte hier die kausale Abfolge nicht aus dem Auge verlieren: Alkoholfreie Varianten kamen auf, *weil* Alkohol gesellschaftlich anerkannt ist und man eine Alternative vermarkten kann, die zur Teilhabe an der Geselligkeit unter Umgehung der stofflichen Wirkung ermöglichst. Deiner Argumentation folgend hätte es das gar nicht geben dürfen, weil maßvoller Konsum ja den selben Zweck vollauf erfüllen würde.
Alkoholfreie Getränke kamen lange vor der Regelungen auf den Markt, die eine Teilhabe an der Geselligkeit mit alkoholischen Getränken unmöglich machten. Alkoholfreies Bier gab es schon, als du mit zwei Glas normalem Bier intus noch problemlos autofahren durftest und je nach Marke, zeitlichem Abstand und Köpermasse auch ein drittes unkritisch war. Genauso wird es heute auch durchaus von Leuten getrunken, die im weiteren Tagesverlauf keine volle geistige Leistungsfähigkeit mehr bräuchten. Gleiches gilt für alkoholfreie Cocktails und selbst Weinschorle, als Beispiel für reduzierten Alkoholgehalt, ist wieder im kommen. Deiner Schilderung nach trinkt ja jeder Alkohol nur, um sich die Kante zu geben und lässt nur die Finger davon, wenn er sonst den Führerschein verliert - das passt hinten und vorne nicht zu meinen Beobachtungen. Gibt genug Leute, die selbst den Gratisschnapps beim Italiener/Griechen/... nach dem Essen ablehnen.
Meine These: Sollte Cannabis jemals eine zum Alkohol äquivalente Alltags-/Volksdroge werden, wird es darauf basierende Genussmittel geben, welche die Aromen wiedergeben, jedoch (nahezu) komplett frei von "wirksamen" Bestandteilen sind.
Die gibt es heute schon. Hanfbrot und -Kekse kannst du oft genug sogar im normalen Supermarkt kaufen, in Ökoketten oder sonstwie alternativ angehauchten Läden immer. Und diese langen Hanfblättchen für die Freunde extra langer, extra dünner Zigaretten kennt doch jeder. Für Produkte aus Hanf ohne psychoaktive Wirkung braucht es keine Gesetzesänderung, die sind schon lange legal. Aber ich kenne halt niemanden, der sie genauso toll findet wie die, die THC enthalten.