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Volt-Modder(in)
ATIs Radeon HD5770 erfreut sich dank günstigem Preis und doch relativ hoher Verfügbarkeit gegenüber ihren größeren Schwestermodellen, großer Beliebtheit. Für relativ wenig Geld bekommt man eine günstige Grafikkarte mit exzellenten Features wie Direct X 11 und Eyefinity. Die Leistung stimmt natürlich auch. Doch wie schaut es mit speziellen Hersteller-Karten aus die zum Teil auf eigene Kühlkonzepte setzten? Heute auf dem Prüfstand: Sapphire‘s Radeon HD5770 Vapor-X.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Sapphire bedanken, die mir ein Exemplar der HD5770 Vapor-X für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
Nach dem Launch der Radeon HD5770 war es lange Zeit nur möglich, die Karte im Referenz-Design von AMD zu erstehen. Nachdem AMD in den letzten Wochen ein neues Referenz-Design vorgestellt hat, folgen nun auch die ersten Karten in speziellen Hersteller-Designs. Die verschiedenen Hersteller spendieren der Karte einen speziellen Kühler der besonders leistungsstark und leise sein soll. Den Anfang macht Sapphire mit der Radeon HD5770 Vapor-X. Dabei kreuzt Sapphire die hervorragenden Eigenschaften der Radeon HD5770 mit denen der hauseigenen Vapor-X-Kühlung. Heraus kommt eine Karte, die nicht nur leistungsstark ist, sondern dabei noch effizient gekühlt wird und angenehm leise ist. Schon in der Vergangenheit konnte Sapphire mit den Vapor-X-Karten für Furore sorgen, doch ist die Radeon HD5770 Vapor-X genauso erfolgreich? Der folgende Test soll für Klarheit sorgen.
Verpackung & Lieferumfang
Sapphire‘s HD5770 Vapor-X wird in einer handlichen Pappverpackung ausgeliefert. Das Design der Verpackung erinnert etwas an eine Eislandschaft, was für die effiziente Vapor-X-Kühlung hervorhebt. Weiterhin befinden sich einige Feature-Aufkleber auf der Front. Diese Aufkleber weisen auf spezielle Features der Karte hin wie z.B. ATIs Eyefinity, onboard HDMI- und Display-Port-Anschlüsse sowie CrossfireX. Weiterhin ist die Verpackung mit einem „Colin Mc Rae Dirt 2“ Sticker versehen. Dieser Sticker bedeutet, dass der Karte ein Key-Coupon von Colin Mc Rae Dirt 2 beiliegt. Auf der Rückseite sind weitere Features wie Microsoft Direct X11, die spezielle Vapor-X-Kühlung oder „Advanced Memory“ abgedruckt. „Advanced Memory“ steht in diesem Fall für die Nutzung von GDDR5-Speicher. Zusätzlich sind einige Awards von Fachzeitschriften und Redaktionen abgebildet, bei denen Sapphire mit der Vapor-X-Kühlung in der vergangenen Zeit Awards gewonnen hat. Damit die Grafikkarte während des Transports auch vor Schaden geschützt ist, wird sie in eine Anti-Statik-Schutzfolie eingepackt. Diese Schutzfolie ist mit einem Aufkleber versehen, der darauf hinweist, das zusätzliche Stromkabel für die Grafikkarte nicht vergessen anzustecken.
Bei der getesteten Karte handelt es sich um die „Full-Retail“-Version. Das bedeutet, dass die Karte mit dem maximalen Zubehör ausgeliefert wird. Bei abgespeckten Karten, wie z.B. der „Light-Retail“ fehlt z.B. die optionale Software. Die Karte ist dafür aber etwas günstiger. Der getesteten Full-Retail liegt ein 6-Pin PCIe-Adapter, ein DVI-zu-VGA-Adapter und eine Crossfire-Brücke bei. Weiterhin liegt eine Treiber-CD, ArcSoft’s SimHD und ein Handbuch bei. Das Handbuch enthält Informationen, Tipps und eine Anleitung zur Montage und Fehlersuche. Als besonderes Schmankerl legt Sapphire einen Key-Coupon für Colin Mc Rae Dirt 2 bei.
Impressionen
Optisch ist die Radeon HD5770 Vapor-X von Sapphire ein echter Leckerbissen. Dank des schwarzen PCBs und der schwarzen Kühlerblende wirkt die Karte sehr schick und elegant. Die Blende verhindert, dass man direkt auf den Kühler und das PCB schaut. Weiterhin sorgt die Blende dafür, dass die Luft die seitlich aus dem Kühler herausgedruckt wird, unter der Abdeckung die Speicherbausteine mit Frischluft versorgt. Ohne diese Blende würde die Luft im Gehäuse verwirbeln. Auf der Rückseite der Karte finden sich vier weitere Speicherbausteine. Diese verfügen über keinerlei Kühler. Sapphire setzt bei der Radeon HD5770 auf einen speziell eigens entwickelten Kühler: den „Vapor-X“-Kühler. Auf das Besondere an diesem Kühler möchte ich im späteren Verlauf des Artikels eingehen. Weiterhin benötigt die HD5770 Vapor-X einen 6-PIN PCIe-Stromanschluss. Das Layout der Karte entspricht einer Eigenentwicklung von Sapphire. Daher ist aktuell keiner der erhältlichen Wasserkühler für die HD5770 Vapor-X geeignet. Dank ATIs Eyefinity-Technologie verfügt die Karte, wie die meisten Radeon Hd5770, über zwei DVI- und einen HDMI-Anschluss. Ein Display-Port-Anschluss ist auch mit von der Partie. Der restliche Platz auf der Blende wird für Lüftungsschlitze genutzt. Genügend Anschlussmöglichkeiten sind also vorhanden. Und wenn wir schon beim Thema „Anschlüsse“ sind, ist noch hinzuzufügen, dass die Karte über zwei Crossfire-Anschlüsse verfügt und so CrossfireX-tauglich ist. Bei einer Länge von 21cm passt die Karte so ziemlich in fast jedes Gehäuse. Und für all diejenigen die auf bunte LEDs im Rechner stehen, spendiert Sapphire der Radeon HD5770 Vapor-X eine blaue LED, die die Karte im Dunkeln in Szene setzt.
Spezifikationen
Technisch ist die Radeon HD5770 ein Mix aus einer Radeon HD4770 und HD4890. Wobei die HD5770 mehr von der HD4890 als von der 4770 geerbt hat. Damit die Radeon HD5770 leistungsmäßig ins Schema passt, wurde das Speicherinterface wie bei der Radeon HD4770 auf 128bit reduziert.
Und genau das stellt sich in der Praxis als Flaschenhals heraus. Von den Taktraten ist die HD5770 der HD4890 eindeutig überlegen. Da die HD4890 aber ihre Daseinsberechtigung verlieren würde, wenn die HD5770 schneller wäre, wurde das Speicherinterface halbiert. Nichts desto trotz liefert die Radeon HD5770 in der Praxis eine ordentliche Leistung ab und ermöglicht somit einen kostengünstigen Einstieg in die Direct X 11 Welt. Aufgrund der Gegebenheiten ist die HD5770 klar als Midrange-Karte anzusehen.
Normalerweise taktet AMD die Radeon HD5770 werksseitig mit 850MHz. Sapphire übertaktet die Vapor-X minimal und spendiert den Kunden einen 10MHz höheren GPU-Takt. Die minimale Takterhöhung macht sich in der Praxis aber kaum bemerkbar, da sie zu gering ist. Der Unterschied lässt sich nur durch genaue Messungen darstellen.
Vapor-X-Kühlung
Hauptmerkmal der Sapphire Radeon HD5770 ist der spezielle Vapor-X-Kühler. Dieser soll für geringe Temperaturen sorgen und dabei noch äußerst leise sein. In der Vergangenheit konnte Sapphire mit diesem Konzept zahlreiche Preise und Awards abräumen. Doch wie funktioniert der Kühler eigentlich? Was ist das Besondere gegenüber anderen Kühlern?
Vapor-X wird umgangssprachlich auch als „Vapor Chamber Technology“ bezeichnet. Das Besondere bei dieser Technik ist, dass die Abwärme des Chips nicht nur eindimensional abgeleitet wird. Bei normalen Kühlern wird die Abwärme an die Heatpipes weitergegeben welche das Kühlmittel beinhalten. Der Nachteil dabei ist, dass die Wärme von den Heatpipes nur an den Lötstellen an die Lamellen weitergeleitet wird. Und genau dieses Problem soll die „Vapor-X“-Technik bekämpfen.
Vapor-X-Kühler verfügen über keine gewöhnlichen Heatpipes sondern über eine Bodenplatte, welche als Heatpipe funktioniert. Diese Bodenplatte besteht aus Kupfer und verfügt über einen Hohlkörper. Damit die Abwärme der Grafikkarte nun ordentlich aufgenommen wird, verfügt der Kühler an der Unterseite über eine sogenannte „Vaporization Wick“. In dieser Kammer geht das Kühlmittel in die Gasphase über und nimmt die Abwärme auf. Weiterhin wird dort Wasser eingesetzt, was bei entstehender Wärme dank herrschendem Unterdruck verdampft. Nachdem das Kühlmittel im „Condensation Wick“ wieder abgekühlt und verflüssigt wurde, wird es über das „Transportation Wick“ zurückgeführt und der Vorgang beginnt von vorne. Wem das nun alles zu technisch und zu viel Fach-Chinesisch war, kann sich auf der Homepage von Sapphire ein Video anschauen, in dem die Funktion des Kühler erläutert wird. Das Video findet Ihr hier:
SAPPHIREs - Vapor-X-Kühlung erklärt
Overclocking
Auch wenn Sapphire der Karte von Haus aus 10MHz mehr spendiert, muss die Karte im Overclocking-Test beweisen was in ihr steckt. Dank ein paar kleinen Modifikationen am RivaTuner, ist es auch möglich die HD5770 Vapor-X ordentlich zu übertakten. Aktuell ist es nicht möglich, die Karte mit MSI‘s Afterburner oder dem integriertem Treiber-Tool „Overdrive“ ans Limit zu bringen. Hier limitiert der maximal einstellbare GPU-Takt. Dank des RivaTuner’s schafft die Karte stabile 980MHz GPU-Takt und scheitert somit nur knapp an der magischen 1.000MHz Grenze. Der Speichertakt lässt sich von 2.400MHz auf 2.850MHz anheben. Die Speicherchips (Hynix H5GQ1H24AFR T2C 939A) bieten daher ein hervorragendes Overclocking-Potenzial, vor allem da sie nur bis 2.500MHz spezifiziert sind.
Benchmarks - Einleitung
Da die gute Leistung der Radeon HD5770 hinlänglich bekannt ist, verzichte ich an dieser Stelle auf zahlreiche Vergleiche zu anderen Karten. Im Fokus der Benchmarks steht eher, wie viel Leistung die Karte durch Overclocking hinzugewinnt. Wer dennoch Benchmarks der Radeon Hd5770 sucht, den verweise ich an dieser Stelle auf den großen HD5770-Test von PCGames Hardware. Den Test findet Ihr unter folgendem Link:
Ati Radeon HD 5770 im Test: DirectX-11-Mittelklasse - Radeon HD 5770, Test, DirectX 11, Benchmark, Grafikkarte
Um die „kleine“ Radeon HD5770 ordentlich zu befeuern, kommt ein auf 4,0GHz (20x200) übertakteter Core i7-920 zum Einsatz. Als Mainboard wird ein EVGA X58 Classified genutzt. Die drei Speicherriegel haben jeweils eine Kapazität von 2GB und laufen im DDR3-1600-Modus mit Latenzzeiten von CL6-6-6-18. Die Benchmarks wurden einmal mit den Standard-Taktraten und einmal mit den übertakteten ausgeführt. Um dafür zu sorgen, dass alle Werte ihre Richtigkeit haben, wurde jeder Benchmarks dreimal ausgeführt. Wer mehr über die einzelnen Benchmarks erfahren möchte, kann dies unter dem folgenden Link nachlesen. Mehr Informationen zu den Benchmarks findet Ihr hier:
http://extreme.pcgameshardware.de/benchmarks/124-faq-so-bencht-pcgh-spiele-how-benches-inside.html
Benchmarks - 3DMark Vantage
Dank der höheren Taktraten kann die HD5770 um satte 1.156 Punkte zulegen was in etwa 13,2% entspricht. Die Gesamt-Punktzahl steigt dadurch von 10.486 auf 11.687 um 11,5% an.
Benchmarks - Far Cry 2
Auch Far Cry 2 profitiert von den höheren Taktraten und kann bei den Min. FPS um 13,4% (von 40,4 auf 45,6 FPS) zulegen. Gleiches gilt für die Average Framerate, diese steigt um 12,5% an. Far Cry 2 ist somit auch bei hoher Auflösung und starker Filterung kein Problem mit der HD5770.
Benchmarks - S.T.A.L.K.E.R - Call of Pripyat
S.T.A.L.K.E.R - Call of Pripyat repräsentiert als einziger Benchmark DX11-Features. Da der S.T.A.L.K.E.R-Benchmark mehrere Werte zurückliefert, habe ich die schlechtesten genommen, in diesem Fall die Werte von „SunShafts“. Durch die höheren Taktraten kann S.T.A.L.K.E.R bei den Min. FPS um 13,3% zulegen. Bei den Avg. FPS sind es sogar 15,4%.
Benchmarks - Anno 1404
Obwohl Anno 1404 eigentlich sehr CPU-lastig ist profitiert die Radeon HD5770 dennoch spürbar durch die Erhöhung der Taktraten. Bei den Min. FPS kann das System um 11,4%, bei den Avg. FPS um 10,6% zulegen.
Benchmarks - Race Driver Grid
Auch Race Driver Grid profitiert von den höheren Taktraten und ist lässt mit maximalen Details und hoher Auflösung spielen. Selbst eine aufwendige Filterung ist kein Problem. Dank der höheren Taktraten legt das System bei den Min. FPS um 11,7% zu. Bei den Avg. FPS sind es 9,1%.
Benchmarks - Crysis Warhead
Crysis Warhead ist dafür bekannt, dass es eine leistungsstarke Grafikkarte benötigt. Die Radeon HD5770 ist dennoch in der Lage, das Spiel einigermaßen ruckelfrei darzustellen. Der Zuwachs der Min. FPS beträgt dank Overclocking 11,5%. Die Avg. FPS legen um 10% zu. Für ein richtig flüssiges Spielvergnügen fehlt der Radeon HD5770 die Speicherbandbreite.
Kühlung
Dank der ausgefeilten Vapor-X-Kühlung bleibt die Sapphire HD5770 recht kühl. Im „Spielebetrieb“ wird die Karte bei „automatischer“ Lüftersteuerung maximal 60° Grad warm. Bei maximaler Drehzahl wird die Karte im Furmark maximal 49,0° Grad warm. In den Tests drehte der Lüfter nie über 43% auf und konnte die Karte dennoch ordentlich kühlen.
Lautstärke
Bei vielen Kühlern wird die gute Kühlleistung durch eine hohe Lautstärke erkauft. Anders bei Sapphires HD5770 Vapor-X. Die Karte bleibt trotz niedrigen Temperaturen recht leise und fällt nicht störend auf. Da die Drehzahl des Lüfters im Idle-Modus bei 40% liegt und auch bei Last nicht sonderlich stark ansteigt, wird die Karte kaum wahrgenommen. Stellt man den Lüfter manuell auf 100% wird die Karte bis zu 61,9dB(A) laut.
Leistungsaufnahme
Auch die Leistungsaufnahme der HD5770 hält sich in Grenzen. Mit 4,0GHz im Idle-Modus zieht das System 172 Watt aus der Steckdose. Im direkten Vergleich zum Spielebetrieb steigt die Leistungsaufnahme nur auf 252 Watt an. Bei voller Auslastung durch Prime95 und Furmark beträgt die maximale Leistungsaufnahme 369 Watt. Auch wenn die Werte auf den ersten Blick recht hoch erscheinen, ist die Radeon HD5770 eine sparsame Karte. Die hohe Leistungsaufnahme, ist in diesem Fall der CPU zu verdanken. Eine HD5770 alleine verbraucht im Idle-Modus nur 22 Watt und unter Volllast maximal 102 Watt (Quelle: pcgh.de).
Fazit
Kommen wir zum Schluss des Tests zum abschließenden Fazit. Sapphire macht mit der Radeon HD5770 Vapor-X alles richtig. Die Karte ist äußerst leise und bleibt unter Last relativ kühl. Auch das Overclocking-Potenzial überzeugt. Die Karte durchbricht fast die 1.000MHz beim GPU-Takt. Mit einer Steigerung von 860 auf 980MHz legt die Karte auch in Spielen messbar zu. Der Lieferumfang ist vollkommen und lässt keine Wünsche offen. Um die Vorteile der DirectX 11 Karte auch nutzen zu können, legt Sapphire einen Key-Coupon für das Spiel „Colin Mc Rae Dirt 2“ bei, was auf dem freien Markt auch noch mit ca. 40,00 Euro zu Buche schlägt. Unter‘m Strich gibt es an der Karte nichts auszusetzen. Die Karte verdient somit eine klare Kaufempfehlung und erhält mit Recht den „Gold Award“. Sapphire’s Radeon HD5770 Vapor-X sichert sich somit auch das Anrecht auf den Titel „beste Radeon HD5770“ auf dem Markt.
Links
Sapphire Radeon HD5770 Vapor-X im PCGH-Preisvergleich
Sapphire Radeon Hd5770 Vapor-X Produktseite
http://extreme.pcgameshardware.de/grafikkarten/87227-review-sapphire-radeon-hd-5970-redline-oc.html by Rabensang
http://extreme.pcgameshardware.de/grafikkarten/87637-extreme-review-sapphire-radeon-hd-5870-vapor-x.html by McZonk
An dieser Stelle möchte ich mich bei Sapphire bedanken, die mir ein Exemplar der HD5770 Vapor-X für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
Inhalt
Einleitung
Verpackung & Lieferumfang
Impressionen
Spezifikationen
Vapor-X-Kühlung
Overclocking
Benchmarks
........Einleitung
........3DMark Vantage
........Far Cry 2
........S.T.A.L.K.E.R - Call of Pripyat
........Anno 1404
........Race Driver Grid
........Crysis Warhead
Kühlung
Lautstärke
Leistungsaufnahme
Fazit
Links
EinleitungEinleitung
Verpackung & Lieferumfang
Impressionen
Spezifikationen
Vapor-X-Kühlung
Overclocking
Benchmarks
........Einleitung
........3DMark Vantage
........Far Cry 2
........S.T.A.L.K.E.R - Call of Pripyat
........Anno 1404
........Race Driver Grid
........Crysis Warhead
Kühlung
Lautstärke
Leistungsaufnahme
Fazit
Links
Nach dem Launch der Radeon HD5770 war es lange Zeit nur möglich, die Karte im Referenz-Design von AMD zu erstehen. Nachdem AMD in den letzten Wochen ein neues Referenz-Design vorgestellt hat, folgen nun auch die ersten Karten in speziellen Hersteller-Designs. Die verschiedenen Hersteller spendieren der Karte einen speziellen Kühler der besonders leistungsstark und leise sein soll. Den Anfang macht Sapphire mit der Radeon HD5770 Vapor-X. Dabei kreuzt Sapphire die hervorragenden Eigenschaften der Radeon HD5770 mit denen der hauseigenen Vapor-X-Kühlung. Heraus kommt eine Karte, die nicht nur leistungsstark ist, sondern dabei noch effizient gekühlt wird und angenehm leise ist. Schon in der Vergangenheit konnte Sapphire mit den Vapor-X-Karten für Furore sorgen, doch ist die Radeon HD5770 Vapor-X genauso erfolgreich? Der folgende Test soll für Klarheit sorgen.
Verpackung & Lieferumfang
Sapphire‘s HD5770 Vapor-X wird in einer handlichen Pappverpackung ausgeliefert. Das Design der Verpackung erinnert etwas an eine Eislandschaft, was für die effiziente Vapor-X-Kühlung hervorhebt. Weiterhin befinden sich einige Feature-Aufkleber auf der Front. Diese Aufkleber weisen auf spezielle Features der Karte hin wie z.B. ATIs Eyefinity, onboard HDMI- und Display-Port-Anschlüsse sowie CrossfireX. Weiterhin ist die Verpackung mit einem „Colin Mc Rae Dirt 2“ Sticker versehen. Dieser Sticker bedeutet, dass der Karte ein Key-Coupon von Colin Mc Rae Dirt 2 beiliegt. Auf der Rückseite sind weitere Features wie Microsoft Direct X11, die spezielle Vapor-X-Kühlung oder „Advanced Memory“ abgedruckt. „Advanced Memory“ steht in diesem Fall für die Nutzung von GDDR5-Speicher. Zusätzlich sind einige Awards von Fachzeitschriften und Redaktionen abgebildet, bei denen Sapphire mit der Vapor-X-Kühlung in der vergangenen Zeit Awards gewonnen hat. Damit die Grafikkarte während des Transports auch vor Schaden geschützt ist, wird sie in eine Anti-Statik-Schutzfolie eingepackt. Diese Schutzfolie ist mit einem Aufkleber versehen, der darauf hinweist, das zusätzliche Stromkabel für die Grafikkarte nicht vergessen anzustecken.
Bei der getesteten Karte handelt es sich um die „Full-Retail“-Version. Das bedeutet, dass die Karte mit dem maximalen Zubehör ausgeliefert wird. Bei abgespeckten Karten, wie z.B. der „Light-Retail“ fehlt z.B. die optionale Software. Die Karte ist dafür aber etwas günstiger. Der getesteten Full-Retail liegt ein 6-Pin PCIe-Adapter, ein DVI-zu-VGA-Adapter und eine Crossfire-Brücke bei. Weiterhin liegt eine Treiber-CD, ArcSoft’s SimHD und ein Handbuch bei. Das Handbuch enthält Informationen, Tipps und eine Anleitung zur Montage und Fehlersuche. Als besonderes Schmankerl legt Sapphire einen Key-Coupon für Colin Mc Rae Dirt 2 bei.
Impressionen
Optisch ist die Radeon HD5770 Vapor-X von Sapphire ein echter Leckerbissen. Dank des schwarzen PCBs und der schwarzen Kühlerblende wirkt die Karte sehr schick und elegant. Die Blende verhindert, dass man direkt auf den Kühler und das PCB schaut. Weiterhin sorgt die Blende dafür, dass die Luft die seitlich aus dem Kühler herausgedruckt wird, unter der Abdeckung die Speicherbausteine mit Frischluft versorgt. Ohne diese Blende würde die Luft im Gehäuse verwirbeln. Auf der Rückseite der Karte finden sich vier weitere Speicherbausteine. Diese verfügen über keinerlei Kühler. Sapphire setzt bei der Radeon HD5770 auf einen speziell eigens entwickelten Kühler: den „Vapor-X“-Kühler. Auf das Besondere an diesem Kühler möchte ich im späteren Verlauf des Artikels eingehen. Weiterhin benötigt die HD5770 Vapor-X einen 6-PIN PCIe-Stromanschluss. Das Layout der Karte entspricht einer Eigenentwicklung von Sapphire. Daher ist aktuell keiner der erhältlichen Wasserkühler für die HD5770 Vapor-X geeignet. Dank ATIs Eyefinity-Technologie verfügt die Karte, wie die meisten Radeon Hd5770, über zwei DVI- und einen HDMI-Anschluss. Ein Display-Port-Anschluss ist auch mit von der Partie. Der restliche Platz auf der Blende wird für Lüftungsschlitze genutzt. Genügend Anschlussmöglichkeiten sind also vorhanden. Und wenn wir schon beim Thema „Anschlüsse“ sind, ist noch hinzuzufügen, dass die Karte über zwei Crossfire-Anschlüsse verfügt und so CrossfireX-tauglich ist. Bei einer Länge von 21cm passt die Karte so ziemlich in fast jedes Gehäuse. Und für all diejenigen die auf bunte LEDs im Rechner stehen, spendiert Sapphire der Radeon HD5770 Vapor-X eine blaue LED, die die Karte im Dunkeln in Szene setzt.
Spezifikationen
Technisch ist die Radeon HD5770 ein Mix aus einer Radeon HD4770 und HD4890. Wobei die HD5770 mehr von der HD4890 als von der 4770 geerbt hat. Damit die Radeon HD5770 leistungsmäßig ins Schema passt, wurde das Speicherinterface wie bei der Radeon HD4770 auf 128bit reduziert.
Und genau das stellt sich in der Praxis als Flaschenhals heraus. Von den Taktraten ist die HD5770 der HD4890 eindeutig überlegen. Da die HD4890 aber ihre Daseinsberechtigung verlieren würde, wenn die HD5770 schneller wäre, wurde das Speicherinterface halbiert. Nichts desto trotz liefert die Radeon HD5770 in der Praxis eine ordentliche Leistung ab und ermöglicht somit einen kostengünstigen Einstieg in die Direct X 11 Welt. Aufgrund der Gegebenheiten ist die HD5770 klar als Midrange-Karte anzusehen.
Normalerweise taktet AMD die Radeon HD5770 werksseitig mit 850MHz. Sapphire übertaktet die Vapor-X minimal und spendiert den Kunden einen 10MHz höheren GPU-Takt. Die minimale Takterhöhung macht sich in der Praxis aber kaum bemerkbar, da sie zu gering ist. Der Unterschied lässt sich nur durch genaue Messungen darstellen.
Vapor-X-Kühlung
Hauptmerkmal der Sapphire Radeon HD5770 ist der spezielle Vapor-X-Kühler. Dieser soll für geringe Temperaturen sorgen und dabei noch äußerst leise sein. In der Vergangenheit konnte Sapphire mit diesem Konzept zahlreiche Preise und Awards abräumen. Doch wie funktioniert der Kühler eigentlich? Was ist das Besondere gegenüber anderen Kühlern?
Vapor-X wird umgangssprachlich auch als „Vapor Chamber Technology“ bezeichnet. Das Besondere bei dieser Technik ist, dass die Abwärme des Chips nicht nur eindimensional abgeleitet wird. Bei normalen Kühlern wird die Abwärme an die Heatpipes weitergegeben welche das Kühlmittel beinhalten. Der Nachteil dabei ist, dass die Wärme von den Heatpipes nur an den Lötstellen an die Lamellen weitergeleitet wird. Und genau dieses Problem soll die „Vapor-X“-Technik bekämpfen.
Vapor-X-Kühler verfügen über keine gewöhnlichen Heatpipes sondern über eine Bodenplatte, welche als Heatpipe funktioniert. Diese Bodenplatte besteht aus Kupfer und verfügt über einen Hohlkörper. Damit die Abwärme der Grafikkarte nun ordentlich aufgenommen wird, verfügt der Kühler an der Unterseite über eine sogenannte „Vaporization Wick“. In dieser Kammer geht das Kühlmittel in die Gasphase über und nimmt die Abwärme auf. Weiterhin wird dort Wasser eingesetzt, was bei entstehender Wärme dank herrschendem Unterdruck verdampft. Nachdem das Kühlmittel im „Condensation Wick“ wieder abgekühlt und verflüssigt wurde, wird es über das „Transportation Wick“ zurückgeführt und der Vorgang beginnt von vorne. Wem das nun alles zu technisch und zu viel Fach-Chinesisch war, kann sich auf der Homepage von Sapphire ein Video anschauen, in dem die Funktion des Kühler erläutert wird. Das Video findet Ihr hier:
SAPPHIREs - Vapor-X-Kühlung erklärt
Overclocking
Auch wenn Sapphire der Karte von Haus aus 10MHz mehr spendiert, muss die Karte im Overclocking-Test beweisen was in ihr steckt. Dank ein paar kleinen Modifikationen am RivaTuner, ist es auch möglich die HD5770 Vapor-X ordentlich zu übertakten. Aktuell ist es nicht möglich, die Karte mit MSI‘s Afterburner oder dem integriertem Treiber-Tool „Overdrive“ ans Limit zu bringen. Hier limitiert der maximal einstellbare GPU-Takt. Dank des RivaTuner’s schafft die Karte stabile 980MHz GPU-Takt und scheitert somit nur knapp an der magischen 1.000MHz Grenze. Der Speichertakt lässt sich von 2.400MHz auf 2.850MHz anheben. Die Speicherchips (Hynix H5GQ1H24AFR T2C 939A) bieten daher ein hervorragendes Overclocking-Potenzial, vor allem da sie nur bis 2.500MHz spezifiziert sind.
Benchmarks - Einleitung
Da die gute Leistung der Radeon HD5770 hinlänglich bekannt ist, verzichte ich an dieser Stelle auf zahlreiche Vergleiche zu anderen Karten. Im Fokus der Benchmarks steht eher, wie viel Leistung die Karte durch Overclocking hinzugewinnt. Wer dennoch Benchmarks der Radeon Hd5770 sucht, den verweise ich an dieser Stelle auf den großen HD5770-Test von PCGames Hardware. Den Test findet Ihr unter folgendem Link:
Ati Radeon HD 5770 im Test: DirectX-11-Mittelklasse - Radeon HD 5770, Test, DirectX 11, Benchmark, Grafikkarte
Um die „kleine“ Radeon HD5770 ordentlich zu befeuern, kommt ein auf 4,0GHz (20x200) übertakteter Core i7-920 zum Einsatz. Als Mainboard wird ein EVGA X58 Classified genutzt. Die drei Speicherriegel haben jeweils eine Kapazität von 2GB und laufen im DDR3-1600-Modus mit Latenzzeiten von CL6-6-6-18. Die Benchmarks wurden einmal mit den Standard-Taktraten und einmal mit den übertakteten ausgeführt. Um dafür zu sorgen, dass alle Werte ihre Richtigkeit haben, wurde jeder Benchmarks dreimal ausgeführt. Wer mehr über die einzelnen Benchmarks erfahren möchte, kann dies unter dem folgenden Link nachlesen. Mehr Informationen zu den Benchmarks findet Ihr hier:
http://extreme.pcgameshardware.de/benchmarks/124-faq-so-bencht-pcgh-spiele-how-benches-inside.html
Benchmarks - 3DMark Vantage
Dank der höheren Taktraten kann die HD5770 um satte 1.156 Punkte zulegen was in etwa 13,2% entspricht. Die Gesamt-Punktzahl steigt dadurch von 10.486 auf 11.687 um 11,5% an.
Benchmarks - Far Cry 2
Auch Far Cry 2 profitiert von den höheren Taktraten und kann bei den Min. FPS um 13,4% (von 40,4 auf 45,6 FPS) zulegen. Gleiches gilt für die Average Framerate, diese steigt um 12,5% an. Far Cry 2 ist somit auch bei hoher Auflösung und starker Filterung kein Problem mit der HD5770.
Benchmarks - S.T.A.L.K.E.R - Call of Pripyat
S.T.A.L.K.E.R - Call of Pripyat repräsentiert als einziger Benchmark DX11-Features. Da der S.T.A.L.K.E.R-Benchmark mehrere Werte zurückliefert, habe ich die schlechtesten genommen, in diesem Fall die Werte von „SunShafts“. Durch die höheren Taktraten kann S.T.A.L.K.E.R bei den Min. FPS um 13,3% zulegen. Bei den Avg. FPS sind es sogar 15,4%.
Benchmarks - Anno 1404
Obwohl Anno 1404 eigentlich sehr CPU-lastig ist profitiert die Radeon HD5770 dennoch spürbar durch die Erhöhung der Taktraten. Bei den Min. FPS kann das System um 11,4%, bei den Avg. FPS um 10,6% zulegen.
Benchmarks - Race Driver Grid
Auch Race Driver Grid profitiert von den höheren Taktraten und ist lässt mit maximalen Details und hoher Auflösung spielen. Selbst eine aufwendige Filterung ist kein Problem. Dank der höheren Taktraten legt das System bei den Min. FPS um 11,7% zu. Bei den Avg. FPS sind es 9,1%.
Benchmarks - Crysis Warhead
Crysis Warhead ist dafür bekannt, dass es eine leistungsstarke Grafikkarte benötigt. Die Radeon HD5770 ist dennoch in der Lage, das Spiel einigermaßen ruckelfrei darzustellen. Der Zuwachs der Min. FPS beträgt dank Overclocking 11,5%. Die Avg. FPS legen um 10% zu. Für ein richtig flüssiges Spielvergnügen fehlt der Radeon HD5770 die Speicherbandbreite.
Kühlung
Dank der ausgefeilten Vapor-X-Kühlung bleibt die Sapphire HD5770 recht kühl. Im „Spielebetrieb“ wird die Karte bei „automatischer“ Lüftersteuerung maximal 60° Grad warm. Bei maximaler Drehzahl wird die Karte im Furmark maximal 49,0° Grad warm. In den Tests drehte der Lüfter nie über 43% auf und konnte die Karte dennoch ordentlich kühlen.
Lautstärke
Bei vielen Kühlern wird die gute Kühlleistung durch eine hohe Lautstärke erkauft. Anders bei Sapphires HD5770 Vapor-X. Die Karte bleibt trotz niedrigen Temperaturen recht leise und fällt nicht störend auf. Da die Drehzahl des Lüfters im Idle-Modus bei 40% liegt und auch bei Last nicht sonderlich stark ansteigt, wird die Karte kaum wahrgenommen. Stellt man den Lüfter manuell auf 100% wird die Karte bis zu 61,9dB(A) laut.
Leistungsaufnahme
Auch die Leistungsaufnahme der HD5770 hält sich in Grenzen. Mit 4,0GHz im Idle-Modus zieht das System 172 Watt aus der Steckdose. Im direkten Vergleich zum Spielebetrieb steigt die Leistungsaufnahme nur auf 252 Watt an. Bei voller Auslastung durch Prime95 und Furmark beträgt die maximale Leistungsaufnahme 369 Watt. Auch wenn die Werte auf den ersten Blick recht hoch erscheinen, ist die Radeon HD5770 eine sparsame Karte. Die hohe Leistungsaufnahme, ist in diesem Fall der CPU zu verdanken. Eine HD5770 alleine verbraucht im Idle-Modus nur 22 Watt und unter Volllast maximal 102 Watt (Quelle: pcgh.de).
Fazit
Kommen wir zum Schluss des Tests zum abschließenden Fazit. Sapphire macht mit der Radeon HD5770 Vapor-X alles richtig. Die Karte ist äußerst leise und bleibt unter Last relativ kühl. Auch das Overclocking-Potenzial überzeugt. Die Karte durchbricht fast die 1.000MHz beim GPU-Takt. Mit einer Steigerung von 860 auf 980MHz legt die Karte auch in Spielen messbar zu. Der Lieferumfang ist vollkommen und lässt keine Wünsche offen. Um die Vorteile der DirectX 11 Karte auch nutzen zu können, legt Sapphire einen Key-Coupon für das Spiel „Colin Mc Rae Dirt 2“ bei, was auf dem freien Markt auch noch mit ca. 40,00 Euro zu Buche schlägt. Unter‘m Strich gibt es an der Karte nichts auszusetzen. Die Karte verdient somit eine klare Kaufempfehlung und erhält mit Recht den „Gold Award“. Sapphire’s Radeon HD5770 Vapor-X sichert sich somit auch das Anrecht auf den Titel „beste Radeon HD5770“ auf dem Markt.
Links
Sapphire Radeon HD5770 Vapor-X im PCGH-Preisvergleich
Sapphire Radeon Hd5770 Vapor-X Produktseite
http://extreme.pcgameshardware.de/grafikkarten/87227-review-sapphire-radeon-hd-5970-redline-oc.html by Rabensang
http://extreme.pcgameshardware.de/grafikkarten/87637-extreme-review-sapphire-radeon-hd-5870-vapor-x.html by McZonk
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