AW: Pimp my PC 2019: PCGH rüstet sechs PCs nach Wunsch auf - jetzt bewerben
Liebes PC Games Hardware Team,
nachdem ich im letzten Jahr das erste Mal an diesem Gewinnspiel teilgenommen habe, leider aber nicht zu den glücklichen Gewinnern zählte, möchte ich mich hiermit auch in diesem Jahr wieder bei Pimp my PC bewerben.
Vorwort und aktueller Rechner
Seit „Pimp my PC 2018“ hat es an meinem PC zwei wesentliche Veränderungen gegeben. Zum einen habe ich das Netzteil ausgewechselt, da das Alte bereits ca. 11 Jahre alt war. Zum anderen stand ich im vergangenen Jahr während des Gewinnspielzeitraums noch ohne dedizierte Grafikkarte dar, da die bisherige kurz davor kaputt gegangen ist. Daher habe ich eine AMD Radeon RX 570 angeschafft.
Somit besteht mein Rechner aktuell aus den folgenden Komponenten:
CPU: Intel Core i7-2600K
CPU Kühler: Swiftech Apogee HD
Mainboard: Gigabyte GA-Z68X-UD3H-B3
RAM: 2x 4GB G.Skill Sniper DDR3-1866
Grafikkarte: Sapphire Nitro+ RX570 4G
Netzteil: bequiet! Pure Power 10 CM 600W
Gehäuse: LianLi PC-G70B
SSD 1: ADATA S510 60GB
SSD 2: Samsung 840 Series 250GB
HDD 1: Western Digital Green 1TB
HDD 2: Western Digital 320GB
HDD 3: Samsung 500GB
Monitor 1: LG 27MP68HM-P
Monitor 2: HP w2207
Das Ganze sieht wie folgt aus:
Wie man unschwer erkennen kann, sind die meisten Komponenten meines Systems schon ziemlich alt.
Wie aber schlägt sich der betagte Rechner noch in heutigen Spielen? Das möchte ich im Folgenden gerne aufzeigen.
Benchmarks
Testmethode
Alle Benchmarks wurden auf dem Betriebssystem Windows 10 Professional (1903) mit 64-Bit durchgeführt.
Die Benchmarks wurden mit dem Programm „MSI Afterburner“ erstellt.
AMD Treiber Version: AMD Adrenalin 19.9.1
Die Auflösung bei allen Benchmarks beträgt 1920*1080 – Full HD
Zur Vermeidung von Messfehlern habe ich jeden Benchmark in jedem Preset fünf Mal durchgeführt.
Info zum Update vom 12.10.2019 (genaueres dazu am Ende dieser Bewerbung):
Ursprüngliches Setup: i7-2600K @ stock (tatsächlich nur 3500Mhz im Boost), RAM @ 1600 Mhz, RX 570 @ 1340 Mhz
Setup mit OC: i7-2600K @ 4,5 Ghz, RAM @ 1866 Mhz mit deutlich strafferen Timings, RX 570 @ 1340 Mhz
Spieleauswahl für den Benchmarkparcours
Bei der Spieleauswahl für den Benchmarkparcours habe ich mich etwas schwer getan. Zum einen macht es Sinn, die Spiele zu testen, die ich zuletzt am liebsten gespielt habe. Dazu gehören unter Anderem „Assetto Corsa Competizione“, was durchaus für einen Benchmark geeignet ist, allerdings auch „Warcraft 3 – The Frozen Throne“, was durch sein Alter und die demnach moderaten Hardwareanforderungen nicht besonders aussagekräftig ist.
Ich habe daher vier Spiele ausgewählt, die die Schwachstellen meines aktuellen Rechners aufzeigen sollen:
ARK: Survival Evolved
Assetto Corsa Competizione
Resident Evil 2 (Remake)
Watch Dogs 2
ARK Survival Evolved (v298.41)
Benchmarkszene: DirectX11, Lokales Spiel, Neuer Ark, Map: The Island, keine Mods, alle Spieleinstellungen auf Standard, Spawnpunkt “Süd Zone 1”, Abgehen einer von mir vordefinierten Strecke (siehe Spoiler):
Im Preset “Medium” und “High” ist flüssiges Spielen i.d.R. möglich. Wie die 0,1% low Framerates zeigen, gibt es aber selbst bei dem Preset “Medium” gelegentliche Ruckler.
Im späteren Spiel kann die Framerate zudem bei einer großen Basis mit vielen gezähmten Dinosauriern stark einbrechen.
ARK: Survival Evolved stellt das einzige Spiel in meinem Benchmarkparcours dar, bei dem man in keinem der von mir getesteten Grafikpresets einen Einfluss der CPU Übertaktung ausmachen kann.
Assetto Corsa Competizione (v1.0.10)
Benchmarkszene: Einzelspieler - Schnelles Rennen - Spa-Franchorchamps - Lexus RC F GT3 - Wetter: Klar - Tageszeit: 15:00 Uhr - Renndauer: 5 Minuten - Startposition: 15 - Gegneranzahl: 26
Ohne die Übertaktung der CPU gibt es bei dem Preset "Mitte" während des Starts kurze Ruckler. Diese sind mit der Übertaktung der CPU komplett verschwunden.
Auffällig ist der enorme Leistungsgewinn durch die CPU Übertaktung vor allem im Preset "Mitte", der prozentual deutlich höher ist, als die Übertaktung der CPU. Hier scheint auch der höhere Takt des Arbeitsspeichers und die besseren Timings einen Einfluss zu haben.
Am meisten limitiert in hohen Einstellungen der Grafikspeicher, unter anderem zu sehen am Nachladen von Texturen (hier bei der Auswahl des Autos):
Im Preset "Episch" wird das Spielen durch die 4 GB VRAM der RX 570 unmöglich. Zwar startet das Spiel noch und läuft eine Zeit lang, stürzt aber immer mit folgender Fehlermeldung ab:
Resident Evil 2
Benchmarkszene: Für die Benchmarks habe ich mich an die PCGH Benchmarkszene gehalten (siehe auch:
YouTube)
Ruckler treten in den Presets “Leistung Priorisieren” und “Empfohlen” nicht auf. Ein Einfluss der CPU Übertaktung ist kaum vorhanden.
Leider ließen sich die 0,1% low Framerates in diesem Spiel sehr schlecht nachstellen. So liegen diese z.B. im Preset "Empfohlen" zwischen 39 und 94 FPS und sind daher wenig aussagekräftig.
Im Preset “Maximum” lief die Benchmarkszene zwar auch, allerdings bekam ich gelegentlich folgende Fehlermeldung:
Watch Dogs 2 (v 1.017.189.2.1088394)
Benchmarkszene: Zum Benchmark wurde eine von mir festgelegte Strecke abgefahren (siehe Spoiler):
Auch hier ist das Spiel grundsätzlich flüssig spielbar. Dennoch kommt es gelegentlich zu Rucklern in allen Grafik Presets.
Der Einfluss der CPU Übertaktung ist deutlich zu sehen. Die hohe Auslastung aller CPU Kerne auch mit 4,5 Ghz lässt vermuten, dass ein schnellerer Prozessor noch weiteren positiven Einfluss auf die Framerate hat.
Im Preset “Ultra” ist das Spiel während des Ladens abgestürzt und auf den Desktop zurück gewechselt. Der geringe VRAM der RX 570 ist dafür nicht ausreichend.
Anmerkung zu den Benchmarks
Ich denke, dass man gerechtfertigt sagen kann, dass mein aktuelles System auch anspruchsvollere Spiele noch „spielbar“ darstellen kann.
Doch genau hier kommt es zur entscheidenden Frage: Wie definiert man den Begriff „spielbar“? Hier scheiden sich sicher die Geister, denn die einen ertragen auch Frameraten um ca. 30 FPS, die anderen empfinden bereits alles unterhalb von 60 FPS als störend.
Für mich persönlich kann ich die Aussage treffen, dass ich auch Frameraten ertrage, die bei stabilen 30 FPS liegen. Dazu zähle ich allerdings auch die 1% low und 0,1% low Framerates, um Ruckeln während des Spielens möglichst komplett auszuschließen.
Dass dies mit meinem aktuellen System nicht mehr für alle Spiele gewährleistet werden kann, haben meine Benchmarks eindeutig untermauert.
Zudem möchte ich zum Thema „Detailgrad“ noch einen interessanten (gleichzeitig auch lustigen) Dialog zwischen meiner Frau und mir zitieren, der beim Anfertigen des oben zu sehenden Benchmarks von ARK: Survival Evolved entstanden ist:
Meine Frau: „Ist das Dein Dinospiel?“
Ich: „Ja, wieso?“
Meine Frau: „Das sieht ja ganz anders aus.“
Dazu muss man wissen, dass ich das Spiel immer im DX10 Modus gespielt habe, da es so eine deutlich bessere Performance bietet. Für alle, die nicht wissen, wie sich DX10 und DX11 bei ARK: Survival Evolved grafisch unterscheiden, hier eine direkte Gegenüberstellung (links DX 10, rechts DX 11):
Wie man sieht, bietet die DX11 API einen deutlich höheren Detailgrad, gut sichtbar bei den Bodentexturen und Objekten.
Und genau das ist der springende Punkt, weswegen ich mich hier bei Pimp My PC 2019 bewerbe. Mein System kann grundsätzlich zwar noch alle aktuellen Spiele darstellen, aber es gibt immer mehr Einschränkungen, die ich in Kauf nehmen muss. Auch wenn es aktuell „nur“ Bodentexturen, die eingeschränkte Sichtweite oder gelegentliche Ruckler sind – es wird immer etwas mehr, was teilweise auch spürbar die Atmosphäre der Spiele beeinflusst.
Vor allem unter Berücksichtigung des angekündigten Microsoft Flight Simulator 2020, auf den ich mich sehr freue, muss ich mich wahrlich fragen, wie lange mein System noch durchhält.
Auswahl der Komponenten
Aus diesen Gründen läuft meine Komponentenauswahl bei „Pimp my PC 2019“ unter dem Aspekt ein möglichst starkes und zukunftssicheres Grundgerüst zu schaffen und alle großen Schwachstellen meines aktuellen Systems zu beseitigen.
Meine Auswahl an neuen Komponenten ist daher wie folgt ausgefallen:
RAM: Ballistix Sport LT 4× 8 GiB DDR4-3200 (8 Punkte)
SSD: Crucial BX500 960 GB (5 Punkte)
CPU-Kühler: Be Quiet Shadow Rock 2 (2 Punkte)
Gehäuse: Be Quiet Silent Base 801 Window Orange (6 Punkte)
AMD-Mainboard: MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi (10 Punkte)
AMD-Grafikkarte: MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X (24 Punkte)
Gesamt: 55 Punkte von 55 (0 Punkte übrig)
Erläuterung für die Auswahl
AMD-Mainboard: MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi (10 Punkte)
Da auf Basis von Sandy (oder Ivy) Bridge meines aktuellen Rechners kein zukunftssicheres System mehr aufzustellen ist, stellt das Mainboard „MSI MPG X570 Gaming Edge Wifi“ eine der wichtigsten Komponenten in meinem Aufrüstpfad dar.
Neben der Unterstützung der Zen 2 CPUs ist für mich vor allem der Sprung auf DDR4 interessant. Zudem erhoffe ich mir längerfristig meine alten HDDs durch die M.2 Steckplätze ablösen zu können.
Abgesehen von dem PCIe 4.0 x16 Slot für die Grafikkarte benötige ich die beiden übrigen PCIe 4.0 Slots (PCIe 4.0 x16 (elektr. x4) und M.2 PCIe 4.0 x4) aktuell zwar noch nicht, für die Zukunft bin ich damit allerdings bestens gerüstet.
CPU-Kühler: Be Quiet Shadow Rock 2 (2 Punkte)
Da mein aktueller CPU Kühlkörper „Swiftech Apogee HD“ nicht ohne Weiteres mit dem AM4 Sockel kompatibel ist, würde ich hier noch einen neuen CPU Wasserkühler benötigen. Allerdings sind auch die übrigen Komponenten meiner Wasserkühlung schon recht alt. Vor allem die Pumpe hat ihre Lebenszeit eigentlich schon lange überschritten.
Da ich allerdings unschlüssig bin, ob ich auch in Zukunft auf eine Wasserkühlung setzen möchte, bietet es sich hier an, mit dem Be Quiet Shadow Rock 2 auszutesten, ob auch eine Luftkühlung für mich infrage kommt.
RAM: Ballistix Sport LT 4× 8 GiB DDR4-3200 (8 Punkte)
Wie bereits bei der Begründung für das Mainboard erwähnt, ist hier endlich der Sprung von DDR3 auf DDR4 möglich. Die Wahl für die insgesamt 32GB sind daher gefallen, da ich häufig mit virtuellen Maschinen (Hyper-V Server Infrastrukturen) arbeite, um verschiedenste Funktionen zu testen. Die Vervierfachung des Arbeitsspeichers im Gegensatz zu meinem aktuellen Rechner wird mir mehr gleichzeitig laufende VMs ermöglichen und zudem viel Zeit durch die höhere Performance ersparen.
AMD-Grafikkarte: MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X (24 Punkte)
Neben dem Mainboard stellt die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X die für mich wichtigste Teilkomponente meines Aufrüstpfads dar.
Vor allem durch die oben zu sehenden Benchmarks musste letztlich auch ich einsehen, dass es wohl doch nicht so schlau war, eine Grafikkarte mit 4GB VRAM zu kaufen.
Durch den doppelt so großen VRAM und die wesentlich höhere Rohleistung (ca. 10,13 vs. 5,49 TFLOPs FP32) erwarte ich deutlich weniger Limitierungen in Spielen. Auf meinem FHD Monitor erhoffe ich mir einen Leistungszuwachs von ca. 80-100% je nach Spiel.
SSD: Crucial BX500 960 GB (5 Punkte)
Aktuell nutze ich die Samsung 840 Series 250GB SSD für die Spiele, die ich jeweils aktuell am meisten spiele. Somit kommt es häufig vor, dass ich Spiele deinstallieren oder verschieben muss. Eine deutlich größere SSD in Form der Crucial BX 500 mit 960 GB kommt mir daher mehr als recht. Zudem werde ich dadurch auf zwei meiner alten HDDs verzichten können.
Gehäuse: Be Quiet Silent Base 801 Window Orange (6 Punkte)
Als größten Nachteil meines aktuellen Gehäuses empfinde ich das nicht vorhandene Kabelmanagement. Zudem benötige ich tatsächlich gar nicht so viel Platz, wie es als Big Tower bietet.
Das Be Quiet Silent Base 801 stellt für mich daher die perfekte Alternative dar. Die kompakteren Maße und das sehr gut durchdachte Kabelmanagement decken direkt die Kritikpunkte meines zurzeit genutzten Gehäuses ab. Dazu kommen als weitere Vorteile noch die USB 3.0 Ports im Deckel des Gehäuses und die Lüftersteuerung. Zudem ist das Gehäuse auch für den Fall der Weiterbetreibung meiner Wasserkühlung bestens gerüstet.
Zusätzliche Anschaffungen
Da ich die Festplatten und das Netzteil meines jetzigen Rechners weiter nutzen kann, ist die vorerst einzige zusätzliche Neuanschaffung bei dieser Konstellation eine geeignete CPU. Hier plane ich den AMD Ryzen 7 3700X, um für die kommenden Jahre gewappnet zu sein.
Schlusswort
Abschließend möchte ich mich für die diesjährige Pimp my PC Aktion bedanken. Ich hatte viel Spaß beim Anfertigen meiner Bewerbung, habe allerdings auch erkannt, in welchen Bereichen die größten Schwachstellen meines aktuellen Rechners liegen.
Im Fall eines Gewinns, werde ich die Komponenten selbst zusammen bauen. Eine bebilderte Dokumentation werde ich gerne hier im Forum teilen. Zudem plane ich einen direkten Vergleich zwischen meinem aktuellen und dem neuen Rechner anhand der oben zu sehenden Benchmarks. Um die Spieleleistung der beiden CPUs (alt vs. neu) aufzuzeigen, plane ich dazu auch die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X in mein aktuelles System einzubauen und die Benchmarks in der Konstellation durchzuführen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich mit meiner Bewerbung überzeugen kann und als Teilnehmer bei Pimp my PC 2019 ausgewählt werde.
Update 12.10.2019: Bislang war es mir nie möglich, meinen Prozessor zu übertakten. Ebenso lief mein Arbeitsspeicher ausschließlich mit 1600Mhz. Ich bin immer davon ausgegangen, dass dies am Mainboard liegt. Allerdings funktioniert das Übertakten nun anstandslos, weswegen anscheinend mein altes Netzteil für die ursprünglichen Probleme beim Übertakten verantwortlich war.
Der i7-2600K läuft nun mit 4,5 Ghz und der Arbeitsspeicher mit seinen spezifizierten 1866 Mhz. Dazu konnte ich deutlich straffere Timings einstellen.
Da die Übertaktung der CPU knapp 18% entspricht, finde ich es nur fair, alle Benchmarks erneut durchzuführen. Diese habe ich nun entsprechend hinterlegt. Zudem habe ich dadurch mehrere Stellen meiner Bewerbung entsprechend angepasst.