Das Fangirl/Fanboy-Gehabe ist unhaltbar und ich denke, dass es am Aussterben ist. Man bekommt das in solchen Foren noch zu spüren, weil aufgrund der Natur des Mediums der Foren hier ein Ohr am Puls der Quintessenz der Community liegt und ich denke, wenn hier kein Fan-Verhalten mehr stattfinden würde, wäre die Fan-Community tatsächlich komplett ausgestorben, abgesehen von den Foren der Hersteller selbst. Dennoch ist das ganze Verhalten auf einem absteigenden Ast, weil es sich schlicht immer weniger leisten können, womit sich immer weniger Leute mit solchen Vereinen identifizieren können. Das merke ich sogar beim Fußball, wo ich früher durch Osmose ständig was aufschnappte, ebenso Formel 1. Heute ist das bei weitem nicht mehr so prävalent wie noch vor 20 Jahren, als sowas sogar im Free TV
übertragen wurde. Ähnliche Auswirkungen hat der Preisanstieg gezwungenermaßen bei der elektronischen Unterhaltung.
Ich tendiere eher zu Nvidia wegen neuen Technologien, aber wenn AMD für die Performance aufschließen kann, bin ich schon ein paar Male zu denen gewechselt. Wenn beispielsweise lokale KI-Modelle auf AMD-Karten
annehmbar laufen, war's das wieder mit Nvidia. Wenn AMD jemals mit DLSS mithalten kann, war's das mit Nvidia.
Da AMD aber anscheinend keine Anstalten diesbezüglich macht, dazu auch noch frech beinahe gleich viel für ihre Chips verlangt, behält Nvidia die Hegemonie.
Was Konsolen angeht, müsste man auch bedenken, dass zwar XS und PS5 für AMD aufs Konto gehen, die Switch und wahrscheinlich deren Nachfolger auf Nvidias. Wenn AMD nicht langsam mit der Interpolationstechnologie gewaltig aufschließt, könnte auch da Nvidia mit den Herstellern flirten.
Und was Intel anbelangt, wäre zwar ein Konkurrent auf dem GPU-Markt mehr als wünschenswert, aber deren Prozessorpreise für den marginalen Leistungsunterschied (oder häufig noch nicht ein mal diesen) sind so frech wie AMDs Preispolitik in ihrer GPU-Sparte. Das lässt nichts Gutes erwarten, was ein Szenario angeht, in der Intel endlich im GPU-Markt aufschließen würde.
Und rein kommunistisch-finanzierte Produkte würden bei mir niemals freiwillig in die Wohnung kommen, selbst wenn ich Geld dafür
bekäme. Also wird sich diese unheilige Dreifaltigkeit in der Hardware auf absehbare Zeit nicht ändern und wahrscheinlich geht das alles noch weiter den Bach herunter, was Verbraucherfreundlichkeit angeht. Wie könnte es da noch ein Überleben des Fans geben?
Das alles setzt natürlich voraus, dass die finanzielle Situation sich zunehmend verschlechtert. Mit den ständigen Erhöhungen der Preise und der (noch schwachen) Rezession müsste sich das zwangsläufig auf die Absatzzahlen auswirken. Momentan ist davon aber noch absolut gar nichts zu sehen, sondern nach wie vor das Gegenteil: Ein ständiges Wachsen bei den Absatzzahlen von Hard- und Software in allen Bereichen außer für Xbox. Ein Kulturkampf wie damals in den 90ern ist aber nicht zu spüren, jedenfalls bei den Konsolen nicht. Da fragt man sich, ob es nicht eher Fifa, CoD vs. Nintendo ist. Hier und da natürlich Blockbuster außerhalb der Switch, aber in Sachen Software ist Nintendo nach wie vor unschlagbar in Sachen Konsistenz. Also stirbt hier ebenfalls der Fan aus. Es ist eher "No Gamez" vs. "$70 Remastered Remaster". Lediglich Sony arbeitet noch ein wenig an der Marke und verkauft überteuerte Controller mit einem Alibi-Akku.
Hardware-Fans waren zwar schon immer eher selten im Vergleich zu Konsolen-Fans und entstanden wohl in der heutigen Form zum Ende der 90er, als der Konsolenkrieg schon zu Ende ging, aber es sieht düster für eine ernsthafte Rechtfertigung für's Fanverhalten gegenüber eines Hardwareherstellers aus. Zumal auch die Hardware-"Hersteller" immer weniger Hersteller werden und mit ihrem Outsourcing eher reine Designer werden.