PC geht nach unbestimmter Zeit aus und wieder an

Werk501

Kabelverknoter(in)
Guten Abend,

ich habe folgendes Problem. Mein PC geht unabhänging von der Belastung in unregelmäßigen Abständen für den Bruchteil einer Sekunde aus und sofort wieder an und bootet dann quasi normal durch. Es ist, als würde die Stromzufuhr für eine extrem kurze Zeit unterbrochen. Zeitlich gesehen läuft er manchmal mit Fotobearbeitung und anschließendem Gaming (Warzone oder AssettoCorsa Competitione) 5-6 Stunden ohne Probleme durch. Manchmal spiele ich und er geht alle 30 Minuten aus und auch schon häufiger fahre ich ihn hoch, suche mir bei Youtube ein Video raus, gehe in die Küche und mache Abendbrot (10 Minuten) - komme wieder und die Kiste ist neu hochgefahren.

Setup:

Board
- Gigabyte X570 Gaming X
CPU AMD Ryzen 5 3600X
GPU Gigabyte GeForce RTX 2070 Super Gaming OC
RAM 4x G.Skill Trident Z RGB DDR4-3200 8 GB CL16
SSD Gigabyte AORUS M.2 512 GB
Gehäuse be quiet! Dark Base 700
Netzteil be quiet! Straight Power 11 650W
CPU-Kühlung AORUS AiO Liquid Cooler 240
Gehäuse-Kühlung 4x be quiet! Silent Wings 3 PWM 140er | 1x be quiet! Silent Wings 3 PWM 120er
Monitor ViewSonic XG3240C

Alle Komponenten laufen out of the box (RAM mit XMP im BIOS eingestellt).

Vorgeschichte:


PC vor fast exakt einem Jahr mit nagelneuen Komponenten aufgebaut. Vor etwa einem halben Jahr hat es meine Netzwerkkarte zerlegt. Zumindest denke ich das aktuell noch. Dort hatte der PC ein ähnliches Fehlerbild - nur blieb er maximal eine Minute an. Damals hatte ich aber nur 2x 8 GB RAM und noch die bequiet! Silent Loop 240 AiO. Ich hatte dann zur Fehlersuche nur noch das nötigste im PC und alles Stück für Stück wieder eingebaut, bis der Fehler wiederkehrte. Es war dann die Netzwerkkarte (Gigabyte GC-WB1733D-I)

Was dann geschah:

Der PC lief 2-3 Monate fehlerfrei. Aus dem Nichts trat dann für zwei Tage das aktuell beschriebene Fehlerbild auf. Genauso verschwand es aber auch wieder. Weitere 2-3 Monate gingen ins Land und wir befinden uns Ende letzter Woche. Da stieg der PC bei einer gemütlichen Runde Warzone wieder mit dem selben Fehlerbild aus. Seit dem geht das nun schon die ganze Woche so.

Was habe ich bislang unternommen?

Ich wohne im saniertem Altbau und habe als erstes mal diverse Steckdosen (auch aus unterschiedlich abgesicherten Zimmern) genutzt. Der Fehler blieb. Dann habe ich die AiO gewechselt und den RAM "durchgewürfelt". Soll heißen ich habe die beiden alten Riegel (IC-Typ SK.Hynix) und die beiden neuen (IC-Typ Samsung) zusammen (32 GB), einzeln (8GB) oder als DUAL (16GB) laufen lassen. Der Fehler trat weiterhin auf - hat aber bisher mit den neueren Riegeln als DUAL mit IC-Typ Samsung (G.Skill Trident Z RGB DDR4-3200 8 GB CL16 ) den stabilsten Eindruck gemacht. Auch habe ich die RAM-Riegel im Standard-Setting und XMP-Profil laufen gehabt. Dann habe ich alle Kabel MB-seitig, wie auch Netzteilseitig entfernt, Anschlüsse penibelst gereinigt und wieder angeschlossen. Der Fehler blieb.

Nun sind wir am heutigen Abend:

Ich bin mit meinem Latein am Ende. Ich habe keine Ideen mehr außer weiterhin munter neue Teile zu bestellen und quer zu tauschen. So richtig Lust habe ich da aber auch aus finanzieller Sicht nicht, zumal ich den Fehler gern nachvollziehen würde. Was meine Kenntnisse angeht, würde ich diese mal als erweitertes Grundwissen beschreiben. Wenn ihr mir die Vorgehensweise aber vernünftig erklärt, kann ich euch die entsprechenden Ergebnisse eurer Lösungsvorschläge liefern (Benchmarks, Datenaufzeichnung, ScreenShots - what ever).

Ich wäre für weitere Lösungsansätze, Ideen und Vorgehensweisen, die zur Fehlerbeseitigung führen, extrem dankbar und hoffe jetzt aufs Fachwissen der Community. Vielen Dank schon mal an alle, die sich den Roman hier antun aber ich wollte mit der Vorgeschichte nichts weglassen, weil es ja eventuell was zum Eingrenzen des Fehlers beitragen kann.

Grüße
Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte des gleiche Problem und bei mir war es instabiler RAM, der zunächst stabil lief.
Erhöhe bei dir evtl. mal die VDIMM oder stelle mit den aktuellen Timings den Takt um eine Stufe runter. Alternativ die Timings mit XMP Takt höher.
 
Erstmal schon vielen Dank!

Zum Verständnis - ich soll die Spannung der RAM-Riegel etwas anheben? Ohne XMP stehen diese auf 1,2 V. Mit XMP auf 1.35 V. "Gemessen" habe ich mir HW-Info 1,38-1,39 V mit XMP-Profil.

Auf wieviel sollte ich die Spannung anheben und wie stelle ich das am besten an?

Wie gesagt - erweitertes Grundwissen. So ein PC stecke ich sorgfältig und gut zusammen aber OC-seitig bin ich ein unbeschriebenes Blatt.

Grüße
 
Ja ich meine die Spannung der RAM Riegel, 1,38 V wären ein Anfang. Das was HW Info ausspuckt muss nicht unbedingt stimmen.
Weiterhin solltest du mal die Temperaturen im Blick haben.
Ist das aktuellste Uefi/Bios auf der Hauptplatine installiert?
 
Ok.

Nein, ich habe auf dem Board die Version F4g im Auslieferungszustand letzten Jahres. Bevor ich auf deine kommende Antwort gleich wieder fragen muss - wie kann ich diese aktualisieren? Einige neuere Versionen sind bei Gigabyte auf jeden Fall verfügbar.

EDIT:

Ich habe im BIOS nun das XMP-Profil ausgeschaltet und manuell die Daten aus dem XMP-Profil übernommen (3200 - 16 - 18 -18 - 38 - 56) . Geändert habe ich die Spannung von 1.35V (entspricht in HW-Info 1.38V) auf 1.40V (entspricht in HW-Info 1.416V).

Mal sehen, wie es damit läuft. Als nächstes werde ich dann mal das BIOS einem Update unterziehen, wenn ich geschnallt hab, wie das geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beitrag entfernt auf eigenen Wunsch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn deine Grafikkarte schon mit 2 separaten Stromkabeln vom Netzteil angeschlossen wurde bleibt nur noch die Grafikkarte mal um 40% untertakten als Test.

Ja meine 2070 Super hat zwei Stromanschlüsse. 1x 8 Pins und 1x 6 Pins.

Wie kommst du jetzt genau auf die GraKa? Die hatte ich bislang in der Problematik nicht explizit betrachtet, weil ich den Fehler ja auch im BIOS oder idle im Desktop-Bildschirm habe.
 
Beitrag entfernt auf eigenen Wunsch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du bist ja schneller als.. Jamie Oliver.
Was bereitet man in 10 Minuten zu?
Außer einem Butterbrot...

Tatsächlich bin ich stereotypische deutsche Brotesser ;)

Wenn du ein Biosupdate machen möchtest dann über Dosmodus und auf Usb-Stick updaten.
Über Windows oder Livesuite-Software vermeiden. Das Netzteil kann man testweise durch untertakten der Grafikkartenlast prüfen ob irgendwelche Schutzschatungen schon angegriffen sind oder sonstige Defekte vorliegen könnten. Auch bei Ramwerten sollte man, ob mit oder ohne XMP-Profil, manuell z.B. bei der Commandrate testweise auf 2 einstellen.

Achso - also verstehe ich richtig diese Maßnahmen durchzuführen, um ein Fehler auf das Netzteil zurück zu führen?
 
Beitrag entfernt auf eigenen Wunsch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist nur eine Vermutung in Richtung Netzteil.
Ich kann auch nicht ausschließen wegen der onboard- oder externen defekten Netzwerkkarte ob es da einen Zusammenhang gibt. Ist die Netzwerkkarte durchgebrandt oder einfach nur defekt ohne sichtbare Schäden und vor allen Dingen ob es Überspannungen im Routerbetrieb, im Netzstrom oder es ein zusätzlicher PC wo angeschlossen gab. Es gibt Haushalte mit betagtem Stromnetz ohne Absicherungen, Netzfilter oder Überspannungsschutz. Aber im Extremfall gehen regelmäßig Küchengeräte (Kochherd, Kühlschrank, etc.) oder sonstige Geräte vorzeitig in Rente.
Bei den Ramwerten meinte ich es in den Bioseinstellungen des Ram zu vermuten. Ich hatte bei meinem älteren DDR3-Rammodulen zuvor 2x4GB verbaut da lief alles noch z.B. 9-9-9-24 1T(Commandrate). Dann holte ich nochmal dasselbe Rampärchen dazu und es kam zu sporadischen Abstürzen oder Neustarts, selten mit Bluescreens. Erst eine kleine Änderung auf 9-9-9-24 2T brachte Erfolg. Es ist auch so das Ramwerte meist verkaufsspezifisch angebriesen werden was die Rameinstellungen könnten, nicht was sie garantiert könnten. Garantiert kann mein DDR3-Ram 11-11-11-28 2T, verkauft werden sie für mögliche 9-9-9-24 1T bei getesteten 2 Modulen allerdings was auch stimmte.

Es ist zwar Altbau aber zumindest saniert und der Sicherrungskasten entspricht gängiger/moderner Technik. Bei dem Vorschaden war es eine WLAN-Karte über PCI. Optische Schäden oder auch verschmorte Gerüche waren nicht festzustellen. Argument mit dem RAM verstehe ich aber ich habe ja nun von den 4 Riegeln alles mögliche probiert und bislang hatten alle die Probleme im XMP und von Hand eingestellt. Ich werde kommende Woche (wenn es zeitlich drin ist) erstmal das BIOS-Update machen und dann mal sehen.

https://www.gigabyte.com/de/Motherboard/X570-GAMING-X-rev-10/support#support-dl-bios .

P.S.: Nachfragen verlängern den Thread unnötig.
Mach einfach.
Wir wissen, was wir vorschlagen und warum,

Schön, wenn ihr es wisst und noch besser wenn du es weißt - schade aber wenn ich die Infos zum Teil nicht vollständig verwerten kann, weil ich eben nicht so in dem Thema drin bin. Dann frage ich nach und lerne gern was...

P.s. wenn du nen Krampf im Finger vom Scrollen hast - hilft Magnesium und nen Kühlpad oder alternativ die Vorlesefunktion von Windows.
 
Beitrag entfernt auf eigenen Wunsch.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da ich diese Woche auf Lehrgang war, bin ich erst die letzten beiden Tage dazu gekommen wieder am PC zu werkeln.

Ich habe, wie empfohlen, das Update auf die neuste Version des BIOS durchgeführt (F31j). Die Settings im BIOS sind unangetastet. Leider ohne Nutzen...

Gestern ist der PC ca. nach einer halben Stunde nach Einschalten mit dem selben Problem abgeschmiert (BIOS: F4g - Standard-Settings). Danach habe ich 3,5h CoD Warzone ohne Probleme gespielt. Heute ist er nach 2,5h beim Streamen der Tagesschau weggetreten (im Hintergrund lief meine Datensicherung). Nach der Datensicherung habe ich das Update durchgeführt und nach schon ca. 10 Minuten das gleiche Problem...

Es bleibt mir ein Rätsel und noch viel mehr diese absolute Willkürlichkeit . Teilweise schmiert das Ding nach wie vor alle halbe Stunde fast ohne Belastung ab, dann kann ich wieder 6-7 Stunden zocken, Fotobearbeitung, Videoschnitt etc. und er läuft wie ein Uhrwerk. Den nächsten Tag geht beim Zocken der PC 5-6 mal aus und dann läuft der Trümmer wieder 3 Wochen ohne Probleme. Stecke ich nicht mehr drin.

Hört sich jetzt doof an.
Teste mal bei Bekannten oder Freunden am anderen Stromnetz.

Auf Grund der aktuellen Einschränkungen schwierig und auch dann müsste er da ja am besten mehrere Tage durchlaufen, damit ich eine Aussage treffen kann. Denn nur ein Tag nützt ja nichts, denn die fehlerfreien Tage habe ich ja teilweise auch hier.

Ich werde es dennoch mal versuchen.

Grüße
 

PC geht nach unbestimmter Zeit aus und wieder an​

Mikrostromausfälle und oder Spannungsabfall.

Und hier noch einmal eine Erklärung für zeitweise merkliche Verändeurngen im Stromnetz
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der RAM läuft jetzt mit dem Standardtakt von 2133 Mhz. CPU-Z zeigt 2129 an.

1.2 V und Timings siehe Screenshot.

ScreenShot_PCGH_RAM.jpg

ScreenShot_PCGH_MB.jpg
 
Mikrostromausfälle und oder Spannungsabfall.

Und hier noch einmal eine Erklärung für zeitweise merkliche Verändeurngen im Stromnetz

Habe ich gerade beides gelesen aber halte ich für recht unrealistisch. Nehmen wir mal an, das Problem bestünde hier recht Lokal im Raum Lübeck, müssten doch einige mehr Probleme haben. Zumal dicht bei eine große Firma mit sehr empfindlicher Technik arbeitet. Zudem habe ich die Ausfälle auch schon nachts beim Daddeln gehabt, wenn es mal bis 2-3 Uhr morgens ging. Da ist ja kaum Last auf dem Stromnetz.

Wenn, dann ist es glaub eher ein Problem mit dem Hausanschluss selbst, wie @OldGambler auch schon anmerkte. Dies werde ich aber kommende Woche testen. Ich darf den PC bei einem Kumpel aufstellen und dieser schmeißt ihn dann jeden Abend für mehrere Stunden an.

Grüße
Kannst Du mal die Command Rate vom RAM auf 2 stellen, wie schon vorgeschlagen?

Wie sehen die Temperaturen des PCs aus:
https://www.hwinfo.com/ ?

Welche Abkürzung hat die Command Rate vom RAM im BIOS? Sollte bei den Timings zu finden sein oder? Dann stelle ich das nachher mal um.

Temperaturen sind eigentlich immer sehr unkritisch.

Foto/- Videobearbeitung
CPU fährt auf einen PEAK von 67°C. Wenn die Kühlung dann voll hoch fährt (durch PWM halt etwas verzögert) geht er auf 52-57 Runter. Habe gerade mal 50 Bilder meiner Spiegelreflex von RAW und JPEG gewandelt. Da waren es 56,1°C im avg.

RAM hat beim gleichen Spiel kaum eine Änderung. Da hat ein Riegel die ganze Zeit 33-35°C und der andere 31-33°C.

GPU chillt hart bei 36°C.

Bei Warzone hatte ich es mal vor längerem gelockt. Da habe ich dem RAM noch im XMP-Profil mit 4 Riegeln laufen gehabt. Weil die so dich beieinander liegen, wollte ich schauen, ob das kritisch wird. Aber auch hier waren es immer nur um die 40°C.

CPU liegt im avg. beim Daddeln bei 52°C und die GPU dann bei so 65-75°C aber im avg. meist doch deutlich unter 70°C.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück