Worte sind ein Transportmittel. Man redet immer über etwas, das gemeint ist. Sich pedantisch an Begriffen aufzuhängen, und den Tenor eine Aussage überhaupt nicht wahrzunehmen, nenne ich geistig unbeweglich. Wahrscheinlich ist es aber eher ne Masche, um einer inhaltlichen Diskussion aus dem Weg zu gehen. Ist ja eh nur "postfaktischer Quatsch".
Versuch dich nun nicht rauszureden.
Ich hänge mich nicht an einem Begriff auf, allerdings wurde dieser Begriff, der an sich ganz klare Merkmale hat und klar definiert ist, einfach falsch verwendet. Aber nun macht man die Täter-Opfer-Umkehr, und nicht der, der den Begriff falsch verwendet ist schuld, sondern der, der darauf hinweist.
Ich kann keine inhaltliche Diskussion über Faschismus/Antifaschismus beginnen wenn derjenige keine Ahnung von Faschismus hat. Wieder mal die schöne Täter-Opfer-Umkehr. Wenn man selbst nicht weiter weiß, ist eben der andere schuld.
Es geht um faschistische Züge, die eine Ideologie annehmen kann. Einer davon ist z.B. Fanatismus, der eben doch sehr schnell in Gewalt mündet. Und das z.B. die Antifa faschistoid ist ... um das zu erkennen, braucht man keinen Duden. Das ist tatsächlich eine Gefühlssache.
Fanatismus ist also ein Merkmal von Faschismus?
Zähle mir bitte die Merkmale des Faschismus auf, die auch auf den Antifaschismus zutreffen. Denn um Antifaschismus zu definieren, muss man zuerst den Faschismus definieren. Und nein, Fanatismus ist kein Merkmal, bzw extrem allgemein gehalten und kann auf sehr viele Ideologien angewandt werden.
Wie gesagt, die Dinge, die alle Faschismen gemeinsam haben sind Antimarxismus und Antiparlamentarismus. Dann gibt es noch eine charismatische Führerpersönlichkeit.
Dafür steht also auch der Antifaschismus? Und du willst mir hier erklären ich hänge mich an einem Begriff auf oder dass man keinen Duden für die Definition braucht? Wenn es so einfach wäre, hätten wir nicht so viele Schafe die "Antifaschismus ist der neue Faschismus" nachplappern würden, aber für all jene scheint selbst der Duden nicht zugänglich zu sein.
Den Putinismus würde ich auch als faschistoid einordnen. Und in dem, was Erdogan in seinem Land treibt, kann ich ebenfalls faschistische Züge sehen. Propaganda, Ausschaltung der freien Presse, One-Man-Show, ausgeprägter Nationalismus. All das sind doch die Stereotypen vom Faschismus 1933 in Deutschland. Aber selbst, wenn man diesen Begriff damit nicht in Verbindung bringen will, so kann man doch auf die Sache an sich eingehen. Nämlich dass solche Entwicklungen negativ sind. Schädlich für Demokratie und eine freie Gesellschaft. Darauf nicht einzugehen und stattdessen über Begriffe zu streiten, das sehe ich als ein Ausweichen einer inhaltlichen Diskussion.
Propaganda, Ausschaltung der Presse, das sind nicht unbedingt Alleinstellungsmerkmale des Faschismus.
Faschismus in Deutschland war nie so wie der Faschismus in Italien. Antisemitismus ist kein Merkmal des Faschismus.
Ein inhaltliche Diskussion ist nicht möglich wenn der Inhalt der verwendeten Begriffe nicht klar ist. Ist das so schwer zu verstehen?