@Fadi:
Weil die Physik auch Grenzen kennt
Zitat von Fadi:
Wäre ja nicht das erste mal, dass jemand etwas bauen will, wofür es die nötigen Materialen noch nicht gibt (Bsp.: Winterolympiade in Dubai).
Übrigens, die Eiskunsthalle in Dubai gibt es schon. Sie befindet sich in der Mall of Emirates - einem der größeren Einkaufszentren dort. Allerdings ist die Skipiste recht klein gehalten. Man kann mit einem Lift einem kleinen Hang hochfahren und dann runter saußen. Nur, auch wenn Dubai die Olympiade machen möchte (bzw. sich ins Gespräch brachte), so ist die Skihalle selbst viel zu klein dafür und würde nicht für alle Olympia-Wintersportarten ausreichen.
Über den Sinn oder Unsinn einer solchen Anlage kann man lange diskutieren, letztlich benötigt sie aber eine Menge Energie, zumal die Halle auf gute -3°C herabgekühlt wird, während die Außentemperatur rund 35°C entspricht.
Zitat von ruyven_macaran:
Hmm - die Frage ist, ob man die gleichen Legierungen nicht entwickeln könnte, wenn man sparsame Flugzeuge entwickelt, ob die Medizin nicht viel bedeutendere Fortschritte machen könnte, wenn man das Geld z.B. in die Krebsforschung steckt und ob die direkten Forschungsergebnisse soviel mehr wert sind, als z.B. ein Verständniss unseres Klimasystems, wie sie kosten.
Tja, dadurch keimt die allgemeine Grundsatzfrage der Wissenschaft auf. Letztlich stellt man sich immer wieder die Frage des Kosten-Nutzen-Verhältnisses und des jeweiligen Ressourceneinsatzes.
Die Frage ist aber nur, wer und vor allem auch wie bewertet man den jeweiligen Nutzen auf qualitativer Art?
Gehen wir z.B. in das Gebiet der Medizin. Generell gilt die gesundheitsökonmische Auffassung, dass man mit höheren med. Kosten auch ein besseres Ergebnis (also eine bessere Lebensqualität) erreichen kann. Nur, wenn ich durch die Anwendung bestimmter med. Maßnahmen einem 60 Jährigen eine weitere Restlebenserwartung von 5 Jahren bieten kann, die aber deutlich teurer ist, als eine Maßnahme bei einem 80Jährigen, welche eine Restlebenserwartung von 3 Jahren bietet, was sollte man dann tun? Ethisch und moralisch gesehen sollte man beiden helfen, Krankenkassen und Gesundheitsökonomen sehen das aber u.U. nicht gleichbedeutend, da sie gewisse Relationen treffen. Dazu gibt es auch bestimmte Ansätze, wie man diese Relationen rein ökonomisch berechnen kann. Insb. in Skandinavien, GB und den USA gibt es da sehr spezielle Ansätze und Verfahrensmodalitäten.
Wenn wir in andere Wissenschaften gehen, wird man ähnliche Fragestellungen finden können. Wann ist eine Investition bzw. eine Aufwendung effizient und welches Ergebnis führt zu einem besseren Nutzen.
Ist es z.B. besser 1Mrd. in die Klimaforschung zu investieren, um Möglichkeiten zu entwickeln, wie man den Weltklimawandel positiv beeinflussen kann, auch wenn das Ergebnis erst in 50 Jahren zu spüren ist? Oder ist es besser 1Mrd. in die Entwicklung von umweltfreundlicheren Autos zu investieren (z.B. bessere Rußpartikelfilter, bessere Elektronantriebe, etc.), bei welchen die Auswirkungen bereits in ca. 10 Jahren zu spüren sind? - also quasi eine Auswirkung, welche wir selbst noch in naher Zukunft erleben können und deswegen das Ziel näher und greifbarer ist.
Insgesamt wirst du für jede Fragestellung unterschiedliche Antworten finden können, aber niemals mit einem eindeutigen Ergebnis, den wirklich alle Leute zugestimmt haben. Insofern wirst du immer gewisse Abweichungen messen. D.h. wenn du eine Umfrage machst, wirst du sehen können, dass viele Menschen unterschiedlich antworten werden. Jeder Mensch setzt die Schwerpunkte und sicherlich auch die Interessensgebiete auf andere Themengebiete.