Krankenversicherung: privat oder gesetzlich

Krankenversicherung: privat oder gesetzlich

  • Privat

    Stimmen: 4 8,3%
  • Gesetzlich

    Stimmen: 36 75,0%
  • Freiwillig gesetzlich

    Stimmen: 8 16,7%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    48
Ich finde diejenigen welche Privat versichert gewesen sind schon die Möglichkeit haben sollten in GKV zurückzukehren. Gerade kleinere Selbstständige welche in eine Insolvenz kommen. Sonst haben die ernsthafte Probleme.
 
Sie können ja in der PKV in einen Basis-Tarif wechseln, ist vom Umfang und dem Preis her der GKV ähnlich.

Ansonsten ein Jahr unter der Beitragsbemessungsgrenze und das Thema ist erledigt.
 
Gesetzlich versichert.

Wenns nach mir ging würde man alle PKVs dicht machen und alle gesetzlich pflichtversichern. Keine Extrawürste mehr für eh schon Privilegierte. Das gleiche mit der Rente.
 
Kriegst du aber nicht durch. Die Politiker sind praktisch durch die Bank privat versichert.
Da steckt eine Menge Lobbyarbeit drin.
 
Das Thema sollte viel intensiver und sachlicher diskutiert werden, damit junge Leute eine Chance haben, sich nach ihren Wünschen zu entscheiden. Beide Systeme sind grundlegend unterschiedlich. Wer weiss, dass er immer Angestellter bleiben wird und Partner und Kinder finanzieren will, kommt an der gesetzlichen nicht vorbei. Wer hochdotierte Jobs hat, zum Beginn der Versicherungszeit jung ist und gesund und darüber hinaus keine oder wenige Kinder möchte, kann durchaus mit den privaten liebäugeln, aber es lohnt, sich gut zu informieren.

Kosten:
Es ist völlig offen, wie sich die Kosten entwickeln werden. Als gesetzlich Versicherter oberhalb der Bemessungsgrenze verteuert sich die Versicherung dreifach:
- Durch Erhöhung der Bemessungsgrenze (von 14.400DM 1970 auf 49.500,-€ 2015, in 45 Jahren also eine stetige Erhöhung um 4,2% pro Jahr)
- Dazu kommt eine Pozentuale Erhöhung, die ist geringer, aber vorhenden, von 8,2% auf 15,5% in 45 Jahren, also 1,2% jährliche Steigerung
- Stetige Reduzierung der Leistungen
Quelle: Ubersicht der Entwicklung der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) | PKV-Wiki

=> durchschnittlich in den letzten 45 Jahren 5,4% jährliche Beitragssteigerung und damit mehr, als die Erhöhungen der privaten, egal was die reißerische "Lügenpresse" sagt.

Leistungen:
Der Unterschied der Leistungen ist eklatant, nicht beim Hausarzt, nicht im Krankenhaus an sich, aber, je nach abgeschlossenem Vertragsumfang bei Medikamenten, Reha-Massnahmen, Zahnersatz, Intensität der Betreuung z.B. in psychosomatischen Krankenhäusern, bei jeder Art Krankengymnastik etc.
Ein Beispiel: persönliche Erfahrung mit einem steifem Hals:
gesetzlich versichert : Der Arzt schreibt eine Woche krank und empfiehlt Ruhe, dazu Schmerzmittel, eine Woche Arbeitsunfähigkeit war die Folge
privat versichert: Es gibt kurzfristig Fangopackungen, Massage und Krankengymnastik, die Schmerzen waren nach zwei Tagen weg und ich konnte wieder arbeiten.

Steuern:
Auch hier sind die Unterschiede im Detail gravierend. Z.B. ist Krankentagegeld der privaten Versicherung komplett steuerbefreit, bei gesetzlich versicherten wird es zwar nicht versteuert, erhöht aber das Jahreseinkommen und damit den prozentualen Steuersatz für sontige Einnahmen.

Wie reduziert man das Risiko:
- früh eintreten
- seriösen Makler mit umfassender Beratung suchen unde nicht billigste Tarife aus Onlinevergleichen wählen
- immer die Differenz zwischen Monatsbeitrag der Privaten und jenem der gesetzlichen Krankenkassen als Altersrückstellung in die private Einzahlen. Der Arbeitgeber zahlt davon die Hälfte. Für Selbstständige lohnen hohe Selbstbeteiligungen, um die Monatsbeiträge zu senken, dazu gibt es Beitragsrückzahlungen, wenn man keine Rechnungen einreicht.

Dann wird es im Alter erträglich teuer, weil man sehr hohe Rückstellungen hat, dazu verbilligen sich im Alter die Tarife, weil man bestimmte Blöcke, wie Krankenstagegeld streichen kann. Viele vergessen, dass in Zukunft bei der gesetzlichen Krankenversicherung bei Rentnern sämtliche Einkommen, also auch Mieten, Zinsen, Aktiengewinne, mit eingerechnet werden und eben nicht nur die Rente. Da wird es für viele noch ein böses Erwachen geben, je mehr man fürs Alter z.B. mit Lebensversicherungen vorsorgt. Die haben neuerdings wegen des Krankenkassenanteils einen Negativzins.

Ob einem die, je nach Vertragsumfang, merklich höheren Leistungen der privaten die Abhängigkeit wert sind, muss jeder für sich prüfen. Dieser Artikel ist recht umfassend:
http://www.mathematik.uni-muenchen.de/~lenckner/PKV-Aktuar-2015--A-KVallg--2015-04-09.pdf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr gut geschrieben :daumen:

Und dass die Beiträge in die PKV ständig steigen würden, ist sehr einseitig berichtet von den Medien...
 
Der Unterschied der Leistungen ist eklatant, nicht beim Hausarzt, nicht im Krankenhaus an sich, aber, je nach abgeschlossenem Vertragsumfang bei Medikamenten, Reha-Massnahmen, intensität der Betreuung z.B. in psychosomatischen Krankenhäusern, bei jeder Art Krankengymnastik etc. Beispiel: Ich, gesetzlich versichert habe einen Steifen Hals, der Arzt schreibt mich eine Woche krank und empfiehlt Ruhe, privat gibt es am selben Tag eine Fangopackung, Massage und Krankebgymnastig, die Schmerzen waren nach zwei Tagen weg und ich konnte wieder arbeiten.

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Das muss nicht unbedingt positiv sein. Privat Versicherte befinden sich häufig länger im Behandlungssystem als gesetzlich Versicherte. Einfach aus dem Grund, dass die privat Versicherten oft von Arzt zu Arzt, Experten zu Experten weitergereicht werden, da man an Ihnen gut verdienen kann. Auch werden deswegen Behandlungen verschrieben, die für den Arzt lukrativ, aber für den Patienten eigentlich unsinnig sind. Gesetzlich Versicherte hingegen werden kostenoptimierter behandelt, aber deswegen nicht zwingend schlechter. Sie landen oft schneller im Krankenhaus, sind dann aber dafür auch direkt beim richtigen Arzt im entsprechenden medizinischen Umfeld mit geschultem Fachpersonal. Privatversicherte landen oft erst spät im Krankenhaus, da sie ja als Melkkühe erst mal im niederen Gesundheitwesen kostenintensiv "durchtherapiert" werden. Ggf. erfolgt die Einweisung ins Krankenhaus dann auch zu spät. Aber dafür gibt's dann wenigstens ein Einzelzimmer und Chefarztbehandlung.
 
Das muss nicht unbedingt positiv sein. Privat Versicherte befinden sich häufig länger im Behandlungssystem als gesetzlich Versicherte. Einfach aus dem Grund, dass die privat Versicherten oft von Arzt zu Arzt, Experten zu Experten weitergereicht werden,
Das liegt am Patienten. Privat versichert bedeutet auch mitzudenken, nicht jedem Mist mitzumachen und sich gute Ärzte auszusuchen. Das hat etwas von Selbstverantwortung

...Privatversicherte landen oft erst spät im Krankenhaus...
??? Wenn ich ins Krankenhaus will, gehe ich ins Krankenhaus, ich habe jederzeit die freie Arztwahl. Was Du beschreibst sind typische Internetgespenster....

Beispiel: Eine gute Freundin hat MS, darum bekommt sie hin und wieder ein MRT zur Gehirnanalyse. Es gibt gesetzlich aber nur alle 6 Monate ein MRT, völlig egal, wie es Dir geht. Mit einer zusätzlichen Zyste im Rückenmark hat sie sich 4 Monate extrem herum gequält, weil es kein MRT des schmerzhaften Bereiches gab, dafür aber allerlei kontraproduktives Herum dockern z.B. mit Krankengymnastik.

Ich hätte mit demselben Krankheitsbild 4 Monate weniger gelitten. Ich wäre zu meinem Facharzt gegangen, hätte ein paar Stunden gewartet, aber am selben Tag eine sinnvolle und umfassende Diagnostik gehabt. Was man damit weiter macht, entscheide ich, Ärzte beraten und empfehlen, mehr nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ausserdem hast Du als Patient auch eine freie Arztwahl. Beispielsweise hat man einen Tumor oder sowas, dann kannst Dich informieren und eine Koryphäe auf dem Gebiert finden (der aber dann auch entsprechende Sätze hat) oder zum x-beliebigen Arzt gehen...
 
Ausserdem hast Du als Patient auch eine freie Arztwahl. Beispielsweise hat man einen Tumor oder sowas, dann kannst Dich informieren und eine Koryphäe auf dem Gebiert finden (der aber dann auch entsprechende Sätze hat) oder zum x-beliebigen Arzt gehen...
Der Chefarzt muss nicht immer der beste Operateur sein. Dann wählt man nach ausgiebiger Recherche und Beratur durch 2-3 Ärzte einen guten Oberarzt. Von Assistenzärzten möchte ich nicht mehr operiert werden, das hatte ich früher bei aktuten Notfällen hin und wieder. Grobmotorischer Schlächter, denke ich an meinen offenen Bruch von Fingern nach einem Down Hill Malheur....

Wie gesagt, es hat viel mit Eigeninitiative und verstehen der Behandlung zu tun. Ein Arzt, der mir nicht erklären kann, was er wie und warum macht, ist raus, ganz schnell....
 
Kostenoptimiert.... Du sagst es. Kostenoptimiert ist nicht immer auch "gesundheitsoptimiert".

Die Unterschiede zwischen Privat und Gesetzlich wirst du vor allem im Haus- und Fachärztlichen Bereich finden. Und gerade da ist es fraglich, ob viele privat angebotenen Zusatzbehandlungen sinnvoll für den Patienten, oder eben für das Portemonnaie des Arzt sind. Im klinischen Segment hingegen, wenn es hart auf hart kommt, sind die einzigen Unterschiede, dass du vielleicht ein Einzelzimmer und besseres Essen hast. Das mag angenehm sein, mehr aber auch nicht.

Das liegt am Patienten. Privat versichert bedeutet auch mitzudenken, nicht jedem Mist mitzumachen und sich gute Ärzte auszusuchen. Das hat etwas von Selbstverantwortung

Natürlich kann man sich informieren ob ein Arzt in einem Ranking als gut oder schlecht bewertet wird. Ohne medizinische Ausbildung dürften aber die Wenigsten den Sinn oder Unsinn einer verordneten medizinischen Behandlung bewerten können.
 
Die Unterschiede zwischen Privat und Gesetzlich wirst du vor allem im Haus- und Fachärztlichen Bereich finden. Und gerade da ist es fraglich, ob viele privat angebotenen Zusatzbehandlungen sinnvoll für den Patienten, oder eben für das Portemonnaie des Arzt sind. Im klinischen Segment hingegen, wenn es hart auf hart kommt, sind die einzigen Unterschiede, dass du vielleicht ein Einzelzimmer und besseres Essen hast. Das mag angenehm sein, mehr aber auch nicht.
Esoterischen Humbug zahlen Private Versicherungen nicht, da sollte man sich vorher informieren, sonst kann das teuer werden.
Natürlich kann man sich informieren ob ein Arzt in einem Ranking als gut oder schlecht bewertet wird. Ohne medizinische Ausbildung dürften aber die Wenigsten den Sinn oder Unsinn einer verordneten medizinischen Behandlung bewerten können.
Du lässt Dinge mit Dir machen, die Du selber nicht verstehst? Du informierst Dich nicht über Sinn und Risiken von Behandlungen und über mögliche Alternativen? Wie willst Du dann entscheiden, ob sie für Dich richtig sind?
 
Gerade Post von meiner Versicherung bekommen, eine Beitraganpassung. Ich zahle zum 01.01.2017 ganze 15€ weniger...
 
Gesetzlich over here!

Zum Thema Chefarzt:
Wurde letztes Jahr am Daumen operiert. Ein Ganglion im rechten Daumen Gelenk um genau zu sein.
Nun, hatte schon genug schmerzen vor der OP, aber egal. OP durchgeführt, vom Chefarzt. (Das ist so ne Mikrochirugie Bude)
Und statt besser wurde es schlimmer, anhaltend bis jetzt :ugly:
Da ich nach der OP nur bisschen Ibuprofen gekriegt habe, weigere ich mich bis jetzt da wieder hin zu gehen. Die schmerzen wünsche ich keinem! 2 Wochen lang Täglich 2G Ibu + 600mg Paracetamol und ich hab gedacht ich lauf die Decke entlang.
Am zweiten Tag an dem ich da war wurde ich nur mit:"So schlimm wird es nicht sein, es wird die nächsten Tage schon besser" vertröstet. Heulend im Bett liegen ist also "nicht so schlimm" :ugly:
Egal, leb ich halt vorerst wieder damit. Mal sehen wann ich wieder hingehe.

Chefarzt =/= Bester Arzt
 
Ich wurde im Dezember am Ohr operiert, war eine Tympanoplastik Typ 1 OP, mit Vollnaskose, die Schnitt-Naht Zeit war etwas über eine Stunde. Danach aufwachen, etwas labern, meine Freundin hat mich nach Hause mitgenommen. Keine Schmerzmittel mitbekommen und auch keine gebraucht. Eine Woche später bin ich arbeiten gegangen, seitdem keinerlei Beschwerden.

Es war im KH, das sich auf diese Art der OPs spezialisiert hat und der Arzt wusste, was er da tut.
 
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