AW: Kingdom Come: Deliverance - Kontroverse um Rassismus- und Sexismus-Vorwürfe
Diese eurozentrische Weißfärbung der Geschichte sieht man auch deutlich an Jesus-Bildern in Europa: immer schön weiß mit dunkel-blondem Haar und blauen Augen. Was wirklich sehr zu bezweifeln ist wenn der Ursprung Naher Osten ist (Debatte um Fiktion oder nicht sei hier abzusehen, da es mir nur um die eigene Logik geht).
Ja und bei Afro-Amerikanischen und afrikanischen Kirchengemeinden wird Jesus und andere Bibelfiguren gerne auch mal als richtig dunkel-schwarzer Hauttyp dargestellt, dürfte vermutlich mit dem wirklichen Aussehen auch nicht wirklich viel gemein haben.
Zeigt aber vor allem eines, Menschen neigen dazu Dinge der eigenen Vorstellung anzupassen, weil sie sie so auch leichter annehmen und mit identifizieren können. Entsprechend sind die Figuren aus der Bibel für Mittel-Europäer halt weiß, für Farbige halt ehr schwarz und für Asiaten vieleicht ehr von gelber Hautfarbe.
Allerdings wundert mich, dass die heilige Maria ihr Kopftuch auf den Bildern beibehalten durfte, obwohl warte; das war wohl auch Brauch in Europa bis vor kurzem...
Frauen trugen schon zu Zeiten Jesu (und lange davor) Kopftücher ja, aber nicht weil irgend ein geistig seniler Religionsgelehrter das vorschrieb, da es Gottgefällig sei, oder Frau ihre Schönheit dadurch zu verbergen habe, sondern schlicht weil Kopftücher nunmal sehr gut dafür geeignet sind um die Haare vor Wetter und Schmutz zu schützen und zu verhindern das sie bei der Arbeit, besonders in der Landwirtschaft, störend ins Gesicht hängen / fallen.
Darum trugen auch in Europa Frauen meist Kopftücher.
Hat aber absolut nichts mit den völlig rückständigen Ansichten zu tun die teilweise in der islamischen Welt mit dem Kopftuch in Verbindung gebracht werden.
In einer Debatte wird nicht angeklagt, es wird debattiert. Das etwas strafrechtlich nicht mehr belangbar ist, ist für dich also ein Grund zu schweigen? Interessant. Davon abgesehen. betreibt die ,,breite Masse'' eben keine Strafverfolgung, was du einen Satz vorher ja auch sagst, es ist strafrechtlich verjährt.
Ich persönlich verfolge die MeToo-Debatte eher nüchtern, keines dieser Interviews hat nennenswerten Informationscharakter (egal welcher ,,Seite''), da alles von PR-Profis vorbereitet und inszeniert wird. Eine Meinung über Schuld oder Unschuld kann man sich so natürlich nicht bilden, wer das glaubt versteht nichts von Objektivität.
Aber wenn das Thema dazu führt, dass Missbrauchsopfer sich eher trauen den Mund auf zu machen, kommt doch was gutes dabei rum.
Wenn ein paar Leute dafür ein paar Wochen ins Kreuzfeuer der Medien geraten, naja, Publicity ist Publicity. Und diese Leute kommen drüber hinweg, ist ja nicht so dass Woody Allen auf der Straße angespuckt wird, sein Geld hält das Thema von ihm persönlich doch sehr fern.
Schön das du dich scheinbar dazu berufen fühlst meiner Aussage deine Interpretation als Fakt anzudichten, obwohl sie das garnicht hergibt...
Wen man wie Du scheinbar glaubt das für die Diskusion über eine Sache die Notwendigkeit besteht nur dann konkret diskutieren / debatieren zu können, wenn man an Hand von Fällen die 20 Jahre und mehr zurückliegen und somit zumeist nicht mehr objektiv aufarbeitbar sind, diskutiert und dabei konkrete Namen in den Ring wirft, die "Debatte" macht dabei ja sogar vor bereits Verstorbenen, die sich erst recht nicht mehr gegen die Anschuldigungen wehren können, halt, ist dir auch vieleicht nicht mehr zu helfen.
In jedem Fall hat es aber nichts damit zu tun das man so ein Thema totschweigen sollte, wie du es hier unterstellst / reindichtest, denn nein, in einem Rechtsstaat heiligt nunmal nicht der Zweck und das Ergebnis jedes Mittel.
Vor allem dann nicht sobald der Zweck so tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben von Beschuldigten Personen hat wie es der Vorwurf von sexueller Belästigung, oder gar Vergewaltigung hat. Selbst dann nicht wenn sich hinterher rausstellen sollte das sie eigentlich doch unschuldig sind hat es meist deutlich negative Auswirkungen auf das Leben der betroffnen Personen.
Ansonsten könnte man ja auch sagen, naja, die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki waren auch gerechtfertigt, haben denn Krieg verkürzt und das Leben von ein paar zehntausend, vieleicht auch hunderttausend Soldaten "gerettet" und die die dafür halt bezahlen mussten, weil sie durch die Abwürfe getötet wurden, später durch die Strahlenkrankheit umkamen, oder mit den Langzeitfolgen zur Welt kamen, nun ja, die sind halt die Kolateralschäden, der Preis dafür.
Genau wie aber die Atombombe nicht verhindert hat das auf der Welt weiter Kriege geführt werden, in denen Millionen umgekommen sind, wird auch eine "Diskusion / Debatte" über sexuelle Belästigung, um jeden Preis, nicht verhindern das nicht trotzdem zukünftig weiter Menschen ihre Macht ausnutzen werden um andere sexuell zu belästigen.
Da stellt sich dann doch die Frage sind evt. namentliche genannte Opfer, durch die in der Öffentlichkeit ausgetragene "Debatte" zu Taten es Wert, die schon Jahrzehnte zurück liegen und somit nicht mehr zweifelsfrei evaluiert werden können?
Ich bin der Meinung nein.
Ein Diskusion zu Taten die zweifelsfrei nachgewiesen werden können / konnten, gerne, zur blanken Theorie gerne, auf Basis von Behauptungen und Anschuldigungen von einzelnen Personen in / aus der ferneren Vergangenheit, nein.
Und doch, jemanden für sexuelle Belästigung in einem sozialen Netzwerk unter #metoo an den Pranger zu stellen, wo es eine breite Öffentlichkeit mitbekommt und dann die Person aburteilt und durch Posts verurteilt, weil genau das ist es was gemacht wird, ist eine Form von öffentlicher Justizausübung und Strafe und hat absolut nichts, aber auch garnichts, mit Rechtsstaatlichkeit und fairer Justiz eines rechtsstaatlichen Prozesses mehr gemein.
Oder wie würdest du es bezeichnen wenn ich jetzt (theoretisch) bei Twitter verbreiten würde das der Schinken mich vor 20 Jahren auf einer Party sexuell belästigt hat und du plötzlich dafür von tausenden fremden Personen abgeurteilt werden würdest, beleidigt würdest, negative Kommentare bekommst?
Es ist und bleibt also, solange diese "Debatte" mit Fällen und auf Basis von konkreten Personen geführt wird, die wegen ihres extremen Alters von teilweise mehreren Jahrzehnten nicht nachprüfbar sind, für mich klar eine Form von mittelalterlicher Prangerjustiz in der das soziale Netzwerk der öffentliche Platz ist auf dem der Angeprangerte denn Massen vorgeführt wird, aber sicher nicht die Basis für eine sachliche und angebrachte Diskusion zu dem Thema, die dem 21 Jahrhundert angemessen wäre!
Für interessierte Spieler eines Spiels mit dem Anspruch historisch korrekt zu sein, habt ihr recht oberflächliche Vorstellungen vom Mittelalter.
Hexenverfolgungen beispielsweise haben einfach mal nichts mit dem Mittelalter zu tun, deren Hochzeit war in der frühen Neuzeit , im 17. und erst recht 18 Jahrhundert.
...
Du scheinst jetzt aber auch nicht unbedingt tiefgreifender Ahnung von der Materie zu haben als die Kommentare denen du bescheinigst nur oberflächlich Ahnung von zu haben, ansonsten würdest du auch nicht so deutliche Fehler in deinen Ausführungen machen.
Die Hochzeit der Hexenverfolgung in Europa lag zum Beispiel zwischen 1550 und 1650.
Und das Mittelalter war keine homogene Epoche die überall gleich aussah, sondern der Stand gesellschaftlicher, technologischer und kultureller Entwicklung unterschied sich von Region zu Region teils frapierend, genauso wie es in der afrikanischen Sahelzone, oder tiefsten chinesischen Provinz auch heute, im 21. Jahrhundert immer noch völlig anders aussieht und technisch / kulturell einen massiven Unterschied zu z.B New York, oder Kapstadt , bzw. besser entwickelten Regionen in Industrieländern gibt.
Während ehr dunkelhäutige Menschen, wie z.B. die Mauren in Spanien zu der Zeit ehr ein verhältnismäßig geläufiger / normaler Anblick für die Menschen dort waren, war es in Böhmen, nördlichen Polen, Baltikum ehr eine absolute Ausnahme, ganz besonders außerhalb von einigen wenigen Herrschaftssitzen und vieleicht einiger Händler auf der Durchreise.
Die meisten Menschen dort haben von richtig dunkelhäutigen Menschen vieleicht mal vom Hörensagen gehört, einige vieleicht sogar auch mal durch einen Kreuzzug welche selbst gesehen, die allermeisten Menschen dürften in ihrem ganzen Leben aber nie einen zu Gesicht bekommen haben.
Sorry, aber das geht völlig an dem vorbei, was im Blogbeitrag "getadelt" wurde. Da ging es nämlich explizit um Vavras Reaktion auf die Kritik an Witcher 3, dass im ganzen Spiel keine einziger(!) farbiger Charakter auftaucht.
Es stimmt zwar das es im Hauptspiel keinen dunkeleren Hauttyp gab, aber spätestens mit dem Hearts of Stone DLC hatte sich das ja geändert, davon abgesehen gab es in The Witcher 1 von Release an mit dem Serikanier Azar Javed ja durchaus bereits einen Charakter welcher eine dunklere Hautfarbe hatte, so das der Vorwurf des Rassismus auf Basis der Hautfarbe in The Witcher 3 im Grunde von Anfang an irgendwo völlig absurd / nicht haltbar war.