Special KaOS: Eine Linux-Distribution geht ihren ganz eigenen Weg

PCGH_Sven

PCGH-Autor
KaOS tritt an, als Linux-Distribution die pure Essenz des jeweils neuesten KDE Plasma zu sein, und wird diesem selbst definierten Anspruch auch mit der neuesten Ausgabe, der vor wenigen Tagen erschienenen Version 2024.09, absolut gerecht.

Was sagt die PCGH-X-Community zu KaOS: Eine Linux-Distribution geht ihren ganz eigenen Weg

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Lieber Sven,

es freut mich, dass Deine Artikel in der Community so gut ankommen – das zeigen ja auch schon die ersten Abstimmungsergebnisse.

Du kennst sicherlich meine Meinung aus verschiedenen Postings. Ich wünsche mir schon lange, dass die Linux-Entwickler-Community mehr konstruktive Kritik erhält, insbesondere was die überbordende „Buntheit“ von Linux betrifft. Das Bazaar-Prinzip, bei dem es eine Fülle von Anwendungssoftware gibt, ist in gewisser Weise nützlich. Aber ich finde, was das Betriebssystem selbst angeht, wäre weniger oft mehr. Qualität erfordert Standardisierung, und auch nach all den Jahren ist Linux im Kern noch immer nur ein Kernel. Die Tatsache, dass es inzwischen fast 1000 Distributionen gibt, hat mit Qualität und Konsistenz nichts zu tun – das ist doch offensichtlich.

Nach über 35 Jahren Erfahrung mit Unix – sowohl als Internetentwickler, Berater, ehemaliges Mitglied eines Unix Entwicklerteam, als auch als Nutzer – sehe ich den Erfolg von Linux mit gemischten Gefühlen. Ich freue mich, dass das Konzept von Unix so lange überlebt hat und auch außerhalb des Serverbereichs geschätzt wird. Gleichzeitig finde ich es schade, dass viele der ursprünglichen Prinzipien, wie KISS („Keep it simple, small“), verloren gegangen sind. Diese Fragmentierung des Betriebssystems und der Umstand, dass Linux nach so vielen Jahren im Wesentlichen nur ein Kernel geblieben ist, empfinde ich als bedauerlich.

Mein Traum wäre es, dass eines Tages alle Applikationen, die ich benutze, auch unter Linux verfügbar sind. Aber der Weg dahin ist durch die unüberschaubare Anzahl an Distributionen, mit all ihren Vor- und Nachteilen, steiniger denn je. Die Qualität, die im BSD-Bereich schon seit Jahren geboten wird, sehe ich bei Linux nicht annähernd erreicht.

Vielleicht findest Du ja in Deinen Artikeln gelegentlich Raum für kritische Worte zu diesem „Distributionschaos“. Wenn die Problematik in den Online- und Printmagazinen niemand anspricht, wird die Fragmentierung weiter zunehmen, was Linux in meinen Augen nicht voranbringt.

Ich hatte gehofft, dass auch Linus Torvalds das stört und er vielleicht eines Tages anerkennt, wie vorbildlich schlanke und qualitativ hochwertige Systeme im BSD-Bereich entwickelt werden und selbst ein Linux als Komplettsystem herausbringt und mit einem Entwicklerteam als Gesamtsystem maintained.
Plus ausgefeiltem Paketmanagement, was von höherem Wert wäre, ein System nach eigenen Wünschen zu erweitern, anstatt für jedwede Kombination von Software immer mehr Distributionen herauszubringen, die dann alle Ihre Eigenarten und Fehler haben.

Doch die Vorstellung, dass Linux sich zu einem vollwertigen, hochqualitativen System entwickelt, das die klassischen Unix-Stärken vereint und ein vergleichbares Angebot kommerzieller Software böte wie Windows, scheint nach wie vor in weiter Ferne zu liegen.
Meine Vermutung ist, dass diese Diversität (fast 1000 Linux Distributionen) vielen Firmen nicht geheuer ist.
Darum mein Ruf nach Standardisierung hinsichtlich eines vollumfänglichen Linux Gesamtsystems, um einer wirklichen Windows Alternative den Weg zu ebnen. So schön Open Source ist, in bestimmten Bereich kommst Du an kommerziellen Applikationen nicht vorbei und Wine deckt nicht alles ab.
 
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Die Tatsache, dass es inzwischen fast 1000 Distributionen gibt, hat mit Qualität und Konsistenz nichts zu tun – das ist doch offensichtlich.
Vielleicht gibt es 1.000 Distros über die gesamte Zeit gerechnet. Aber spielt das überhaupt eine Rolle? Relevant sind nur eine Hand voll. Die geben sowohl den Takt als auch den Rahmen vor; und das bereits seit vielen Jahren! Es macht also wenig Sinn sich da kritisch zu äußern.

Du ziehst da den Vergleich zu BSD, wie dort alles klarer und weniger chaotischer sei. Das stimmt doch auch nur halb, gibt es doch auch dort diverse auf den speziellen Anwendungsfall zugeschnittene Distributionen, die - tada! - auf dem BSD-Kernel aufbauen. Also im Prinzip das Gleiche, auch nur ein Kernel, nur mit deutlich weniger Auswahl. :ka:

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@PCGH_Sven Kennst du Balena Etcher? Halte ich für eine deutliche bessere Anwendung, um ein Image auf einen USB-Stick zu bekommen.

Gut finde ich, dass du Ventoy genannt hast. Ich habe hier einen 128GB USB Stick, auf dem zig aktuelle Images von Windows und diversen Linux-Distros drauf sind, um diese bei Bedarf dann von dort zu starten. Ist ein tolles Tool!
 
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"KaOS: Eine Linux-Distribution geht ihren ganz eigenen Weg"
Ironie?
Diese Überschrift, beschreibt perfekt und wunderschön DAS Urproblem, warum Linux seit 30 Jahren immer noch nur im unteren einstelligen Verbreitungsbereich auf dem Desktop rumkrebst: Fehlender Wille an Zusammenarbeit um mal eine handvoll Distributionen konkurrenzfähig reifen zu lassen.
Microsoft kann garnicht mehr aufhören zu lachen... Chaos... genau! :ugly: :wall: :lol:
 
Es macht also wenig Sinn sich da kritisch zu äußern.
Windows lebt von den Nutzern, die schon Probleme haben mit Windows klar zu kommen, wenn sich an Windows nur das geringste ändert, oft nicht wissen soll man, wenn sich ein Fensterchen geöffnet auf "Ok" oder "Abbrechen" drücken; also von der breiten Masse an Nutzern, und Linux bleibt denen vorbehalten die stets den Durchblick haben und das sind wenige, zu denen ich mich leider auch nicht zählen darf.
 
Einige Kommentare sind hier echt schon zum fremdschämen.
Wird krampfhaft irgend ein Schwachfug gesucht und oder erfunden.
Sollte das nicht reichen wird massiv übertrieben.
 
@Schori
Gerade für uns Noobs hat sich bei mir Garuda als einfachster Weg gezeigt.

Ich muss mich täuschen wenn ich net behaupte das man da komplett mit der Maus durchkommt. Steam und so übliche Sachen sind alle schon Vorinstalliert und sind meiner Meinung auch Gut gepflegt. Habe bisher nie Probleme die sich net durch einen Update Klick von selber erledigen würden.

Sowas muss ma da auch nicht wissen, also wie man Updated und so, das geht alles in einem Klickmenu. Garuda Welcome heißt des glaube ich. Da kann man all die seltsamen Linux Sachen machen mit der Maus und wenn die Konsole aufgeht will die nur eine Bestätigung von deinem Passwort oder ein Ja/Nein ob Du des Installieren willst.

Da hat es andere Distros bei mit gehabt die sich von selber kaputt gemacht haben zum Beispiel. Das sind auch mit die Bekanntesten und größten gewesen, welche mir am wenigsten zugesagt haben als Umsteiger ohne Ahnung.

Des Bunte kann man schön wegmachen im Einstellungsmenü. Das ist sowieso schön Sauber gemacht finde ich. Ich benutze es fast nie. Weil halt alles Funktioniert und Fertig.

Bei Windwos hatte ich immer mehr Arbeit am Ende des Tages als jetzt unter Linux.
 
Warum gibt's keine Distribution für den gemeinen Noob wie mich? Darf ruhig was kosten wenn es anständigen Support gibt und das OS intuitiv nutzbar ist.

Es gibt kostenpflichtige Distris mit entsprechendem Service. Die Angebote richten sich zwar durchgängig an Unternehmen, weil nur da Nachfrage besteht, aber ich glaube viele kann man auch als Privatperson beziehen.
Leider ist es seitens des Distributors unmöglich, das Chaos zu lösen: Es gibt 1.000 Versionen und die 1.001 und erste Version herauszubringen sorgt nicht für Vereinheitlichung. Genaugenommen sind ja schon Distribution 2 bis 1.000 die Folge davon, dass irgend jemand der Meinung war "ich weiß, wie das besser geht". Was es aber eigentlich bräuchte, wäre ein einheitlicher Standard, der überall gegeben ist und auf den umgekehrt sämtliche Anwendungssoftware aufbaut. Stattdessen ist Linux jenseits des Sammlung von Modulen, die vorhanden sein können oder auch nicht und die Teils in 3-4 Ebenen aufeinander aufbauen: B läuft nicht ohne A, C nicht B, D nicht ohne C und ohne D läuft das Spiel nicht. Natürlich mit Verzweigungen, sodass B zusätzlich X und D zusätzlich Y braucht, welches möglicherweise ebenfalls auf X aufsetzt, dass von Z abhängt. Wobei Z beinahe, aber eben nicht exakt den Funktionsumfang von A hat.

Windows- oder MacOS-Rechner stellen dagegen, innerhalb einer Generation alle näherungsweise die gleichen Features bereit und alles, was Software darüber hinaus benötigt, bringt sie mit. Entsprechend einfach ist der Support: Apple und (gelegentlich auch^^) Microsoft kümmern sich darum, wenn im OS was fehlt, der Entwickler wenn es in der Anwendung nicht vorhanden ist. Aber abgesehen von die Regel bestätigenden Ausnahmen wie .net gibt es die bei Linux wiederkehrende oder von Paketmanagern zu lösende Situation "Middleware A-Y ist nicht installiert" nicht – und damit entfallen auch alle Folgeprobleme wie "A-Y verhält sich nach einem Update anders", "A-Y soll durch B-Z ersetzt werden aber geht das?" oder "A-Y, dass Jahrzehnte nicht weiterentwickelt aber überall verwendet wurde, enthält auf einmal eine chinesische Backdoor".
 
Leute, ist doch egal wie der Marktanteil von Linux ist. Für die die es nutzen, funktioniert es offensichtlich. Ihr mögt Linux nicht? Bitte, zwingt euch keiner. Ihr wollt etwas anderes? Bitte, nur warum soll Linux dafür anders werden?
 
Ich muss mich täuschen wenn ich net behaupte das man da komplett mit der Maus durchkommt. Steam und so übliche Sachen sind alle schon Vorinstalliert und sind meiner Meinung auch Gut gepflegt. Habe bisher nie Probleme die sich net durch einen Update Klick von selber erledigen würden.

Sowas muss ma da auch nicht wissen, also wie man Updated und so, das geht alles in einem Klickmenu. Garuda Welcome heißt des glaube ich. Da kann man all die seltsamen Linux Sachen machen mit der Maus und wenn die Konsole aufgeht will die nur eine Bestätigung von deinem Passwort oder ein Ja/Nein ob Du des Installieren willst.
Willkommen bei 99% der Desktopbasierten Distros. Ohne Witz, was du da beschreibst, ist Standard bei so gut wie jeder.
Warum gibt's keine Distribution für den gemeinen Noob wie mich? Darf ruhig was kosten wenn es anständigen Support gibt und das OS intuitiv nutzbar ist.
Bezahlst du für Windows Support?
 
Leute, ist doch egal wie der Marktanteil von Linux ist. Für die die es nutzen, funktioniert es offensichtlich. Ihr mögt Linux nicht? Bitte, zwingt euch keiner. Ihr wollt etwas anderes? Bitte, nur warum soll Linux dafür anders werden?

Windows will halt nicht anders werden, ChromeOS macht die gleichen Fehler noch viel intensiver, MacOS bleibt proprietär, BSD wird auf Software-Seite noch weniger beachtet, von BeOS ganz zu schweigen – was bleibt denn da noch als letzte Rettung?^^
 
Vielleicht gibt es 1.000 Distros über die gesamte Zeit gerechnet. Aber spielt das überhaupt eine Rolle? Relevant sind nur eine Hand voll. Die geben sowohl den Takt als auch den Rahmen vor; und das bereits seit vielen Jahren! Es macht also wenig Sinn sich da kritisch zu äußern.

Du ziehst da den Vergleich zu BSD, wie dort alles klarer und weniger chaotischer sei. Das stimmt doch auch nur halb, gibt es doch auch dort diverse auf den speziellen Anwendungsfall zugeschnittene Distributionen, die - tada! - auf dem BSD-Kernel aufbauen. Also im Prinzip das Gleiche, auch nur ein Kernel, nur mit deutlich weniger Auswahl. :ka:
Du scheinst vergessen, dass es im BSD Bereich nur wenige Teams mit Aufgabenschwerpunkten gibt, die sich nicht vereinbaren ließen.

Dafür gab es aber immer eine rege Zusammenarbeit zwischen den Teams und allen BSDs ist eines zu eigen.
Die Lieferung eines vollumfänglichen Unix im traditionellen Sinn (HPUX, SunOS, Solaris, ...).
Alles basiert auf einer vollständigen und vor allen Dingen ausgereiften Unix-Implementierung, BSD 4.4.

Als Linux noch in den Kinderschuhen steckte, es alles andere als performant war und es auch Datenverluste wegen stümperhaft geschriebener Start-up scripte gab (SLS Distribution wertete das dirty bit eines filesystems nicht aus und startete nie den fsck), konnte man mit ausgereiften BSD Systemen, die ja schon lange in der Industrie im Einsatz waren (SunOS, ...), hochperformante und stabile Server bauen.
Wer erinnert sich noch an den Walnut Creek Server der 24/7 bis zu 14.000 parallele FTP Sessions bediente?
 
Windows will halt nicht anders werden, ChromeOS macht die gleichen Fehler noch viel intensiver, MacOS bleibt proprietär, BSD wird auf Software-Seite noch weniger beachtet, von BeOS ganz zu schweigen – was bleibt denn da noch als letzte Rettung?^^
Verstehe schon. Nur, wenn einem schon Grundkonzrpte von Linux nicht gefallen scheint Linux ja nicht die Antwort. Dann kann man die komplette Veränderung genausogut von Windows fordern. Ist genauso aussichtslos.
 
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