Mit Tatsachen meinte ich territoriale Grenzen.
Da ist es eine Tatsache, dass darüber bis dato keine Übereinstimmung zwischen den Beteiligten erzielt worden ist.
Desweiteren sind die Kämpfer auf beiden Seiten wohl deutlich unter 70, d.h. die kennen gar keinen anderen Zustand, was das ganze noch absurder macht,
Nun, beide Seiten kennen einen Zustand, der eigentlich untragbar ist. Die Vorstellungen, wie man diesen Zustand ändert, weichen jedoch entweder stark voneinander ab. Oder schlimmer noch, es gibt nicht einmal auf irgend einer Seite eine klar definierte Vorstellung, wo man konkret hin will.
aber eben auch auf den Zivilisationsgrad dieser Menschen deutet, wobei natürlich ein wehrpflichtiger Soldat da eher nur seinen "Job" macht. Wobei es auf anderer Seite meines Wissens keine "Wehrpflicht" gibt, sondern die Leute dort freiwillig dran "teilnehmen".
In Israel gilt die Wehrpflicht, ohne Wenn und Aber.
Damit sind wir aber schon beim nächsten Problem: Diejenigen, die auf Seiten Israels in vorderster Front den Kopf hinhalten, haben nur eine geringe Schnittmenge mit denen, die von israelischer Seite für weite Teile der Eskalation verantwortlich sind. Die illegalen Siedler sind in aller Regel Ultra-Orthodoxe, die vom Wehrdienst befreit sind, aber trotzdem von den IDF gegen Übergriffe von Palästinensern beschützt werden müssen, von denen wiederum ein Teil selbst religiös-fundamentalistisch, ein anderer aber auch nur ganz weltlich angepisst sind.
Und das ist nur ein winziger Ausschnitt der hochkomplexen Gemengelage vor Ort, die sich mit naiven Vorstellungen, wie die Welt funktionieren sollte, naturgemäß nur sehr unzureichend beschreiben lässt.
Naja Flüchtlingslager sind das jetzt nicht gerade. Die Gebiete sind schon ein nicht unbedeutender Anteil an der Gesamtfläche.
Und die schlechtesten: Überwiegend unfruchtbares Land, kaum Wasser. Die Sahnestücke sind in israelischer Hand.
Wohlgemerkt, nicht zwingend aus Gehässigkeit, weil Israel die Palästinenser verhungern lassen will, wie manchmal von einschlägiger Seite behauptet wird, sondern weil auf jeden Fall irgend jemand die Kontrolle über die Ressourcen haben wird. Wenn Israel nicht die Kontrolle hätte, dann hätte sie die Gegenseite.
Irgend jemanden wird also auf jeden Fall im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben. Und ohne eine wie auch immer geartete Einigung, wie Land und Ressourcen aufzuteilen seien - also das, was einer Zweistaatenlösung schon seit Jahrzehnten im Wege steht -, bleibt das auch so.
Zudem: was hält diese Leute davon ab in die Nachbarstaaten auszuwandern? Du tust so als wären die dort gefangen.
Streng rhetorische Frage: Was hindert die Israelis daran, wieder in die Länder zurückzukehren, aus denen sie bzw. ihre Eltern und Großeltern fliehen mussten? Ach, stimmt ja, der Staat Israel ist jetzt mit Hirn und Herz die Heimat der dort lebenden Israelis.
Das Problem ist nur, dass es nicht nur die Heimat der Israelis ist, sondern auch der Palästinenser, die in der Region bereits gesiedelt haben, lange bevor der Staat Israel gegründet wurde.
Preisfrage: Wer sollte aus welchen Gründen die Heimat verlassen müssen? Und falls sich sich keine validen Gründe finden, wovon auszugehen ist, wie richtet man die Heimat ein bzw. wie teilt man sie so auf, dass dort alle leben können?