Wahrscheinlich wird das so sein!
Aber wenn wir uns nach 2017 zurückversetzen und an das Erscheinen von ZEN 1 Ryzen 1000 denken, schrieb hier und bei CB gefühlt jeder Zweite in den diversen Threads, das Intel nur die Schublade aufmachen muss und AMD wird wieder vernichtet. Das ist jetzt ziemlich genau 4 Jahre her, ich warte immer noch auf die legendäre Schublade. (Inhalt)
Und faktisch die das Dilemma von Intel in jedem der 4 Jahre größer geworden und RKL ist nicht ganz Bulldozer, aber auch nicht weit davon entfernt.
Ja so können sich Zeiten ändern, aber ich denke auch das Intel wieder aufholen wird.
Ich halte vom "Schubladendenken" generell wenig - zumindest Menschen gegenüber.
Was Intels Schublade betrifft ist das halt so: Die Schublade ist halt blöderweise mit Holzkleber zugeklebt worden
Intel hat den größten Vorteil in den größten Nachteil verwandelt: dadurch, dass ihre Prozessorplanung so stark/direkt mit der gesamten Wirtschafts und vor allem Prozess (gemeint ist der Herstellungsprozess)-Planung verwoben ist, hatte man bislang auch mal massive Vorteile. Hier ists aber ein Nachteil geworden: der Prozess verzögerte sich um inzwischen 5 Jahre (zumindest im Desktop). Und damit auch alle Prozessoren.
Die Schublade wär also wohl aufgegangen, wenns umgekehrt gewesen wäre: die Herstellungsprozesse liegen im Plan, nicht aber die Architekturen. Das war ja schon mal so, dann kommt sie halt nicht auf den Markt oder nur kurz (Broadwell, wobei das auch schon am Prozess lag).
Wie gesagt: wir können von Glück reden, dass Intel hier so gestolpert ist. Wäre Intel nicht aus dem Tritt gekommen... puh:
2016 Cannon Lake (10nm)
2017 Ice Lake (10nm)
2018 Tiger Lake (7nm)
2019 ???
2020 schon 5nm
Und dabei muss man noch jeweils bedenken, dass der Shrinkage-Faktor bei Intel größer angesetzt ist als etwa bei TSMC. Intels 10nm also in etwa mit TSMCs 7nm vergleichbar wäre, Intels 7nm aber schon eher zwischen 5 und 3nm lag, die Transistordichte sogar besser als der 3nm Prozess.
In der "Schublade" lagen also schon die fast fertigen oder gar fertigen Architekturen, aber die Produktion war nicht so weit.
Wenn Intel hier also geliefert hätte, hätte AMD wohl nicht so auftrumpfen können. Für den Wettbewerb war das also sehr gut, dass Intels 10nm Pläne (und die darauf folgenden) ein Desaster waren.
Was ich nicht verstanden habe ist, warum man bei Intel das nicht selbst schon eher vorhersagen konnte. Man war ja wirklcih Jahrelang sicher "jetzt ists bald soweit, jetzt läuft 10nm endlich" - aber dann, wieder nix.
Hätte man das schon früher gewusst, wäre die Planung wohl auch anders gewesen und wir hätten nicht 6 Jahre lang "Skylake" gehabt.
So oder so hat Gelsinger da wohl jetzt einiges geändert (vielleicht war es sogar gut, dass er das Jahrelang extern beobachten konnte und eine etwas neutralere Sicht hatte). Aber BIS die Änderungen durch Gelsinger eine Wirkung erzeugen, vergehen locker 4-5 Jahre. Was in den kommenden Jahren kommt, war eh schon längst geplant und ist sozusagen der "Plan B" zu dem was weiter oben steht (also, dass die Fertigung länger braucht bis sie funktioniert). Was aber jetzt kommt ist sowas wie ein neuer Plan A.
Wenn Intel nun seit 2017 Verluste schreiben würde, dann hätte ich so meine Zweifel, ob sie es schaffen, in 5 Jahren das Ruder rumzureißen. Aber so viel wie die verdienen können die schnell mal einige Milliarden auf das Problem werfen bis es sich lösen lässt. Notfalls lässt man eben zusätzlich fremdfertigen. Intel fertigt ja eh seit Jahren bei TSMC.