Wir können jetzt natürlich Korinthen kacken in Bezug auf die Formulierungen des jeweils anderen. Ich persönlich gehe halt im Moment davon, aus dass Zen 4 im Mittel 20-25% drauflegt. Das peakt vermutlich wegen des 3D Caches auf bis zu was weiß ich vielleicht 40-50% je nach Workload. Im Moment sieht es so aus, dass Alder Lake in einem sehr ähnlichen Bereich liegt. Ich bin davon ausgegangen, dass meine Wortwahl eine grobe Abschätzung meinerseits verdeutlicht. Selbst wenn Zen 4 am Ende 5-10% vorne liegt im Mittel, das ist nicht die Welt. Das sollte Raptor Lake locker rausholen können.
Ich möchte nochmal betonen, dass ich von ST IPC spreche, ansonsten muss man wirklich den Nodesprung mit einkalkulieren.
Wie ich schon in #39 explizit darlegte, betrachtete ich die ganze Zeit über das insgesamt resultierende Endergebnis aus Architketur und Fertigungsprozess (möglicherweiswe N5P?) und komme dementsprechend zu der Vermutung, dass Zen4 hier schon grundlegend ADL leicht überlegen sein wird. Vielleicht hilft das in Anlehnung an deinen untenstehenden Satz, der möglicherweise ein Missverständis aufdeckte?
Darüber hinaus, da wir in den nächsten Jahren sicherlich keine Szenarien erleben werden, in denen der eine Hersteller dem anderen architektonisch/IPC-technisch um 80 oder gar 100 Prozent voraus sein wird, würde ich den von dir beispielsweise exemplarisch angeführten Unterschied von 10 % durchaus schon als relevant bezeichnen.
Gerät ein derartiger Wert gar in die falschen Hände, würden entsprechende Personen gleich schon wieder den Untergang von Intel heraufbeschwören.
Ich denke nicht, dass stärkere Kerne den Durchsatz erhöhen in Verbindung mit dem 3D Cache. Das hieße ja, dass die Kerne limitieren. Wenn man sich L1 und L3 Performancewerte anschaut, sollte klar sein, dass der L3 limitiert. Oder anders ausgedrückt, bereits Zen 3 Kerne lachen über die Datenmenge, die der L3 Cache bereitstellen kann. Und ja, ich denke, dass das Pulver in Bezug auf die Gamingleistung mit dem 3D Cache größtenteils verschossen sein wird, weil der L3 Cache der limitierende Faktor ist, eher nicht die Kerne. Das ist eine Aussage, die eine Tendenz ausdrücken soll. Es gibt sicherlich Workloads, die sich leicht anders verhalten.
Wie ich schon zuvor erklärte, kann ich dir hier beim besten Willen nicht folgen.
Du sagst der L3$ limitert, d. h. in einem typischen Zen4 werden vielleicht weiterhin die 32 MiB (?) L3$ limitieren und ein nennenswerter Teil der Speicheranfrage wird bis auf das DRAM durchgereicht werden müssen, was mit beträchtlichen Verzögerungen in Form von Wartezyklen einher geht.
Wird dieser Zen4 nun erneut zusätzlich mit V-Cache kombiniert, d. h. der L3$ vergrößert sich noch einmal signifikant, wird diese Limitierung erneut hinausgezögert, d. h. ein doppelt, dreifach oder gar vierfach so großer L3$ wird das deutlich langsamere DRAM seltener ansteuern müssen. An dem Prinzip i. V. z. den für den Jahreswechsel angekündigten V-Cache-Ryzen's ändert sich nichts. Die Skalierungseffekte können etwas anders ausfallen aufgrund der unterschiedlichen IPC, des Taktes und ggf. der möglicherweise angepassten L1D$ und L2$ Größen, jedoch gibt es keinen Grund anzunehmen, dass ein V-Cache auf einem Zen4 plötzlich quasi wirkungslos wäre. - Oder missverstehen wir uns hier ebenfalls?
Entsprechend in meiner Welt
da ein deutlich vergrößerter L3$ in Form eines stacked Chiplets eben eine gewisse Wirkung entfalten können wird, wird er die grundlegend von Zen4 bereitgestellte Leistung noch einmal zusätzlich erhöhen können.
*) Beim Vergleich mit ADL liegt Zen3 diesbezüglich möglicherweise zu weit zurück, sodass der V-Cache zum Jahreswechsel (oder in 1Q22) vielleicht nur wieder grob einen Gleichstand bspw. im Gaming herstellen können wird. (
Das weiß ich nicht genau zu beurteilen, da es von ADL noch keine verwertbaren Gaming-Benchmarks gibt.) Jedoch ein Zen4 + V-Cache dürfte einen ADL bspw. kategorisch hinter sich lassen. (Entsprechend ja auch schon rund 12 Monate später direkt die nächste Iteration mit Raptor Lake auf LGA1700 um sich nicht von Zen4 "überrollen" zu lassen.
)