AW: Green Spirit - Rechner für St. Anna Kinderspital (neuer Sponsor an Board: S86)
Bevor wir beginnen, möchte ich noch auf ein paar Posts eingehen die zwischenzeitlich aufgepopt sind.
@Kuppy
Du hast recht, es wäre schöner gewesen das ganze mit direktem Feedback zu durchleben. Allerdings haben mir auch nachträgliche Kommentare viel geholfen, danke nochmal dafür. Denn das schlimme an Fehlern bei Hardware ist: sie können sich summieren. Und nur weil Du einen behebst, muss das Symptom nicht anders werden. Der Vorteil dieser Art und Weise ist es, das es (für euch) trotzdem spannend bleibt, denn alle Posts, in denen auf Fehlerquellen getippt wird, sind nur immer zum Teil richtig.
@floric
Leider hatte ich die Freezes auch ohne Speedfan und ebenso beim Originalsystem von Lower. Nachdem ich aber gesehen habe, was ihr in diesem Thread sehen werdet, hättest Du evtl. auch auf die Live CD verzichtet.
@UnnerveD
Das klingt ja übel – aber wollen wir froh sein, das nichts nachhaltiges passiert ist. Meine Kiste steht hinter mir und testet vor sich hin. Die Wakü ist das einzige Teil von dem ich sagen kann das es Top läuft - hoffentlich bleibt das auch so - auf die Wakü bezogen. Wobei die hohe Gradzahl mit Sicherheit ein Fühlerfehler ist, oder? DDR3-1600 Ram wird die Tage mal getestet, sobald ich es in den Fingern hab. Auf ein Biosupdate habe ich aus offensichtlichen und Stabilitätsgründen verzichtet.
@Robin
Korrekt, deswegen musste ich ja schon in Episoden aufsplitten.
@Kaki
Ja, ein paar Posts vorher hatte ich doch den 1333er getestet mit d4 Bios Postcode.
@netheral
Die Fehler sind leider 100% nicht vom Versand sondern von unsachgemässer oder unachtsammer Handhabung. Ich habe mal gelernt: Nur weil man etwas falsch macht und es zufälligerweise trotzdem funktioniert, heisst das nicht, das man es plötzlich richtig gemacht hat. Nun, eigentlich haben wir uns abgesprochen um euch nörgelnden Schlaftabletten mal ein wenig Feuer unterm Hintern zu machen – aber was wäre ich froh wenn es wirklich so wäre.
Aber nur weiter im Text …
Akt 5
Episode 4 – Die Dämmerung (des Fehlers)
Nachdem ich also die Email an Lower mit den neuen Informationen vom Testen Dienstag Nachts abgeschickt habe, entschied ich mich, mich nicht weiter zu ärgern. Da ich im EVGA Forum etwas von Verspannung des Sockels gelesen habe, war also mein Plan für Mittwoch Abend den Prozessor vom Board zu nehmen und einer Massage durch 20 hübsche, aber teure Blondinen zuzuführen, auf das der entspannte Prozessor das gleiche mit dem Sockel macht. Auch dies drohte ich in meiner Email an.
Momentan war ich irgendwie kein Meter weiter, weitere Tests müssen her. Ich ahnte ja nicht, wie recht ich behalten sollte. Umso mehr war ich überrascht, als ich am Mittwoch morgen um ca. 10 Uhr eine Email von Lower bekam die gespickt mit sehr interessanten Informationen war.
Nach den üblichen Versicherungen mir prompt und in vollem Umfang helfen zu wollen (was er im übrigen bis zum heutigen Zeitpunkt vorbildlich macht) ging er auf meine Punkte ein, die ich angesprochen habe.
Er bat mich das Netzteil zu öffnen und die Kabel mit Hilfe von Kabelbindern aus dem Wirkungsbereich des Lüfters zu binden. Mit Sicherheit ein guter und vor allem auf Dauer nervenschonender Plan. Ich hörte mich das erste mal einer Aussage Lowers zustimmen. Die Welt wird langsam verrückt und ich bin mitten drin.
Das Thema zu Ram und CPU wechselnd versicherte er mir, das die Teile ohne Probleme funktionieren. Ich frage mich wie er so sicher sein kann und durfte sogleich lesen: Er hätte die CPU vor 2 Wochen mit 2000er Ram auf seinem Maximus III Fromula getestet mit einem 48 Stunden Prime. Moment mal. Halt, Stop! Wie heisst der Film in dem ich mich gerade befinde?
Wir reden hier über eine Komponente aus einem PC, der Technisch gesehen schon gut seit letztem Jahr im August komplett ist. Alle Probleme, auf die sich Lower ca. ab da bezog, waren Sleeve und Lackprobleme – berichtigt mich bitte falls ich einen Wurm im Denken habe. Bei dieser Information im Kopf (bitte für später merken) stellt sich mir eine Frage: WOZU ZUR HÖLLE durfte der Prozessor woanders Probesitzen? Wie lange war er da und was macht er dort? Lief er denn nicht in seiner eigentlichen Heimat dem EVGA P55 LE und seinen Ramfreunden? Sofort stellte sich wieder ein Unbehagen ein, denn ich wollte mit Sicherheit nichts totgebenchtes haben.
Kurz erwähnte er zu den Rams, das er diese auf einem anderen Board getestet hatte – allerdings ohne Last. Ja ja, ich glaube es gleich - Sekunde noch – Moment – gleich - nee wird leider nix mit glauben! Mit der Bitte die in einem anderen Board zu testen schweifte er auch schon zum Board. Hier räumte er zwar sofort einen Defekt ein, jedoch mit der Anmerkung das vorher nicht gewesen sei. Auch bot er mir an, sollte ich da einen Defekt finden, für mich die RMA abzuwickeln. Bei einer Auktion auf einen 100% funktionstüchtigen PC – na wie finde ich das denn? Er hätte gute Beziehungen zu dem Shop und hofft allerdings auch, das nichts defekt sei.
Hier dämmerte es mir das erste mal. Die sich immer mehr bestätigende Gewissheit einen Spielwiesen-PC ersteigert zu haben, bei dem scheinbar, je nachdem was benötigt wurde, auch mal Komponenten gewandert sind. Nur darüber, ob die Komponenten gewandert sind weil nichts mehr ging oder sie gewandert sind bis nichts mehr ging, war ich mir noch unschlüssig.
Abschliessend tippte er den Defekt (ich komme mir schon vor wie eine Lotto Annahmestelle) zu 90% auf das Board, wieder mit dem Hinweis ihm das im Hinblick auf das St. Anna und dem überraschenden Defekt nachzusehen und einer RMA zuzustimmen. Weitere 100€ wollte er von dem Geld nicht abzwacken, war eh schon so wenig.
Nach genau diesen Zeilen war es für mich eigentlich gelaufen. Ich wechselte gedanklich zwischen dem Wunsch, Paypal wegen einem der Beschreibung erheblich abweichenden Artikel um Rückbuchung zu bitten als auch nach Wien zu fahren und mich strafbar zu machen. Hier gehört wohl jemandem gehörig der Hintern versohlt. Nun, ich fing mich doch noch und zur Mittagspause hin bekam Lower eine Antwort von mir.
Ich teilte ihm mit das ich definitiv keinen RMA-Zyklus mitmachen werde. Sollte nur das Ram defekt sein oder die Grafikkarte, die HDD, die SDD oder das DVD-Laufwerk, wäre ich mit Sicherheit bereit gewesen darauf zu warten. Alles Komponenten die ich hier habe und zum Teil ersetzten könnte. Aber nicht so etwas essentielles wie Prozessor oder Board. 2-3 Monate weiter warten wollte ich nicht, da würde ich eher Rückabwickeln. Und wer den Thread kennt, weiss, das aus 2 Monaten auch gerne mal 4 werden können. Nein, ohne mich.
Ich rief einen Freund an und plante für Donnerstag eine Hardware-Test-Session bei ihm zu hause, ebenso plante ich den Worst Case des Boards. Mein Vorschlag war folgender, unter dem Aspekt das mir bewusst war, das ich gebrauchte (aber funktionsfähige) Hardware gekauft habe.
Ich schlug ihm vor, mir die fehlenden Dinge per versichertem Versand nach zu schicken. Bei meinem Kontakt am Dienstag bat ich ihn mit dem Versand noch zu warten, falls ein Test ergeben hätte, mir noch weitere Dinge schicken zu müssen. Den Alternativplan, ihm den Rechner zur Reparatur zu schicken, habe ich gleich ob der Risiken und Kosten verworfen.
Dann schlug ich vor, er solle in einem deutschen Onlineshop ein Ersatzboard bestellen. Da mir bewusst war, das dieses dann ja neuwertig ist, bot ich ihm einen Ausgleich von 30€ und den Rückversand an ihn auf meine Kosten an. Da er ja das ganze Zubehör zum Board noch hat, könnte er das anschliessend der RMA direkt verticken und würde noch ein Stück weit Geld herausholen können. Es sollte bedacht werden, das mein Kostenteil ja eigentlich mit dem bereits bezahlten Geld abgegolten ist. Ich wollte aber zumindest in kleinen Schritten auf ihn zugehen.
Ebenso bat ich ihn auch, das Geld von mir erstmal zurückzuhalten für den Fall das weitere Kosten auftreten würden. Nicht um dann dem St. Anna später weniger Geld zu geben, sondern damit er handlungsfähig bleibt. Meine Deadline für einen funktionsfähigen PC betitelte ich auf 2 Wochen ab diesem Mittwoch danach würde ich rückabwickeln. Dies schien mir eine faire Vorgehensweise.
Mit diesem Gedanken und ohne Antwort seinerseits fuhr ich nach Hause um weitere Tests zu machen. Wieder die SSD mit dem neuen Betriebssystem angeschlossen und noch ein wenig Ram-Mikado gespielt um doch eventuell ein Muster zu erkennen bekam ich dann wieder eine reiche Facette an Fehler …
… und interessanterweise wurde scheinbar nur das Hintergrundbild im Ram gewürfelt denn …
… das Menü sah ok aus.
Es war der Zeitpunkt gekommen das mir wieder etwas dämmerte. Nämlich die Gewissheit das ich so nicht weiter voran kommen werde. Also griff ich beherzt zum Werkzeug um dem Prozessor und dem Sockel ein wenig Luft zukommen zu lassen.
Gesagt getan, nach Demontage des Heatkillers (mensch waren die Federschrauben fest angezogen, das muss leicht andrücken, nicht per Sandwitchverfahren 2 Tonnen Pressdruck ausüben – das wird aber viel später noch interessant) kam mir folgendes Bild entgegen:
Wow, ich war begeistert. Umsonst etliche Tonnen an Mörtelmaterial erhalten. So erwies sich der Green Spirit doch langsam zu dem Schnäppchen, das ihm jeder zusprach. Falls also jemand noch sein Haus abdichten muss, meldet Euch, ich habe genügend günstig abzugeben. Ich war begeistert, denn so hatte Luft überhaupt keine Chance irgendwelche Blasen mit schlechtem Kontakt zu erzeugen – ebenso auch Metall nicht. Schnell noch mal die andere Seite, die des Heatkillers, angesehen …
und mir wurde klar warum scheinbar nur noch der Einsatz von Nagellackentferner half. Kleiner Tip am Rande, Lower, weniger ist mehr, hauchdünn reicht, mehr machts dann oft nur noch schlechter!
Ok, ein wenig Propanol (verdunstet Rückstandsfrei) auf ein Zewa und gewischt, neue Zewa-Seite, Propanol, gewischt. 4 Küchentücher später war dann der Heatkiller einigermassen sauber. Jetzt kommt der Prozessor auf dem Board dran. Nachdem der Prozessor nun einigermassen sauber und das Board ohne neue Zusatzflüssigkeit war öffnete ich den Verschluss des Sockels.
Hier durfte ich dann noch Reste von scheinbar früheren Putzaktionen begutachten:
und habe vorsichtig den Prozessor aus dem Sockel genommen, ein wenig noch vom grauen Mörtel, der noch hier und da verschmiert war, befreit und in eine antistatische Tray-Transportbox gepackt. Noch fix ein Foto vom Sockel gemacht …
…, Ram eingepackt und es für diesen Tag gut sein lassen. Der Plan war ja, am nächsten Tag zu meinem Freund zur Test-Session zu fahren. Mir ist initial nichts aufgefallen, da ich erstmal nicht davon ausging, das Lower sowas passiert ist. Vermutlich war ich aber auch einfach zu Spirit-Müde um auf Details zu achten. Die Tests hätten wir aber trotzdem gefahren, somit nichts wildes passiert.
Nun, tags darauf, also Donnerstag schrieb mir Lower nochmal das er für das defekte Teil, respektive die defekten Teile, gerade stehen wird und bedankte sich das ich das überhaupt teste. Ebenso bat er mich einerseits nach dem Test noch ein Biosprofil von ihm zu laden und ggf. ein Biosupdate zu machen.
Auch, für den Fall das das Board einen defekt aufweist, wollte er mir von einem Ersatz-EVGA P55 LE abraten – es wäre zu teuer und zu zickig – und schlug mir stattdessen ein Sabertooth 55i vor. Im Gegenzug erwähnte er eine Erhöhung des Spendenbetrages und beruhigte auch meine Sorge, er wäre momentan nicht flüssig genug.
Da ich schon Boards von Gigabyte, DFI, MSI, ASROCK, ASUS und andere, deren Namen ich nicht mal mehr wiederholen könnte, besessen habe, und momentan eher bei Asus gelandet bin, hatte ich natürlich nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden.
Es wurde also Abend und bei Pizza und einem Bier testeten wird also die Ramriegel auf dem Board von meinem Freund. Nun, was soll ich sagen. Wir sind es zwar gewöhnt in unserem Beruf analytisch vorzugehen, aber was uns da anlachte, war schon nicht mehr normal. Letztendlich konnten wir es eingrenzen und Ramriegel #1 von Lowers Ram funktionierte nie – weder einzeln, noch als Pärchen auf Dimm1 noch als Zusatzriegel auf Dimm2 oder Dimm3. 1X DDR3-1600 Corsair + 1x DDR3-1866 OCZ #2 + 1x DDR3-1866 OCZ #1 (alle 2 GB gross) spuckten wieder nur 4 GB aus. 2X OCZ gab nur 2 GB und 2x Corsair + 1x OCZ #1 ergab nur 4 GB wogegen aber mit 1x OCZ #2 6 GB angezeigt wurden.
Man erkennt schon, ausser der möglichen Erkenntnis das Riegel #1 nicht mehr so will wie es sein soll, gab es keine weitere Info bezüglich des Ram. Da wir nun viel zu lange umstecken gespielt hatten, die Pizza und das Bier schon alle war und die Zeit auch schon fortgeschritten, testeten wir den Prozessor nur mal fix auf einem Board. Der Rechner fuhr hoch und der Prozessor wurde als funktionsfähig markiert. Ich weiss es aber inzwischen besser.
Wieder zuhause angekommen wollte ich den Spirit wieder zusammenbauen als mir das offensichtliche vom Vortag nun doch zugewunken hat:
Mir dämmerte wieder einiges, vor allem dachte ich das mir der letzte Fehler und dessen Zusammenhang nun endlich klar wurde. Vor 2 Wochen war der Prozessor noch woanders. Die Pins sind schnell mal verbogen wenn man nicht aufpasst oder zwischen Tür und Angel schludert. Im übrigen schauen auch andere Pins nicht sonderlich gut aus, ebenso scheint irgendeine Art von Dreck zwischen den Pins zu sein. Unten links ist auch ein Pin etwas anders, das man aber von diesem Winkel aus nicht sieht.
Egal was elektrisch mit diesem Board passiert ist, egal was für Flüssigkeiten, wo und aus welchem Grund auch immer geflossen sind, das Board war physisch ein Totalschaden. Das war wieder der Moment wo ich eigentlich alles hinwerfen wollte, denn vielleicht war die Anzeige von CPU-Z mit den 1,54 V doch nicht falsch? Vielleicht hat das Board noch das Ram gegrillt – auch meine nagelneuen 1333er, die ich so beherzt zum Testen bereitgestellt hatte. Ich werde aber mit Sicherheit nicht anfangen und versuchen Pins zurückzubiegen.
Manch einer mag mich jetzt vielleicht als verantwortungslos bezeichnen, aber hey, so kam das Ding bei mir an. Ich baute also kurzum wieder alles zusammen, schaltete ein und er lief mit exakt den gleichen Symptomen wie vorher in sein Verderben. Er erkannte das Ram nicht sauber, er stürzte ab, sobald man den Prozessor belastete und er lief eine Zeit lang einwandfrei im Idle und im Furmark.
Meine neuen Erkenntnisse eröffnete ich Lower in einer Mail, Board defekt, Ram scheinbar ein Riegel. Auch bat ich ihn, den von ihm vorher erwähnten OCZ Ram (4x1 GB) mitzuschicken, um weitere Kosten klein zu halten. Das Paket hat er gestern zur Post gebracht und seinen Teil des Geldes für das neue Board Samstag überwiesen. So sitze ich also hier und warte (eigentlich nicht, ich bin schon wieder weiter
![sm_B-D :-D :-D](/styles/ctec/images/smilies/03 sm_B-D.gif)
) auf den Zeitpunkt wo beides ankommt und ich das Board vom lokalen Händler hole. Um dann hoffentlich letztendlich vor einem funktionierenden Green Spirit zu sitzen, so wie es mir verkauft wurde.
Nächsten Montag geht es von meiner Seite aus weiter. Neue Bilder, neue Fehler und vor allem neuer Wahnsinn wird den Wert und vor allem den Schmerz dieses Schnäppchen ins unermessliche steigern.
Ich freue mich trotzdem ...