Mich würde da mal interessieren, was die größeren Speichermodule gekostet haben? Bzw. wie hoch ist der Aufpreis zu den kleineren Modulen?
Da könnte man schon in etwa ableiten, ob es für Nvidia nicht recht günstig zu bewerkstelligen gewesen wäre, direkt die doppelte Menge Speicher zu verbauen. (Vor allem wird Nvidia ja einen deutlich geringeren Preis zahlen als ein Normalo)
Mir ist natürlich auch bewusst, dass die Verfügbarkeit auch eine große Rolle spielt, aber interessant fände ich das schon.
Kosten recht genau das doppelte. 8Gb-BGAs mit typischer Standardgeschwindigkeit kosten vor Steuer etwa um die 10 €, 16 Gb-BGAs rd. 20 €, dazu noch in 2000er Chargen. Und ein Mengenrabatt wird zweifellos nicht ins bodenlose wachsen können, denn hier dürfte von den Chipherstellern grundsätzlich schon knapp kalkuliert werden.
Ist halt schlicht eine kalkulatorische Sache. Ob ich eine Karte mit 499 US$ und 8 GiB für den Massenparkt positioniere oder diese mit min. 584 US$ ansetzen müsste mit 16 GiB ist nun einmal ein beträchtlicher Unterschied. Zumal die 16 GiB in dem Segment nur einen geringeren Mehrwert schaffen, die Kundschaft aber dennoch weiterhin kritisch auf den Preis schauen wird und darüber hinaus verpeilen die meisten, die sich lautstark in Foren echauffieren, dass sie mit ihren Ansprüchen eher zu einer kleineren Gruppe gehören (die zudem auch vielfach etwas weniger kritisch auf den Preis schaut), denn offensichtlich finden nVidia's Karten trotz der so
unglaublich schlechten Konfigurationen ihre Käufer und das gar in hoher Stückzahl. *)
Und wie du schon selbst skizziertest, spielt die Verfügbarkeit auch eine Rolle. Diverse Materialknappheiten schränken die Fertigung eh schon grundlegend ein und auch zu Standard-GDDR6-Bausteinen war hier und da schon im letzten Jahr was zulesen, d. h. man würde sich im worst case einen weiteren Faktor ins Haus holen, der die Verfügbarkeitsituation noch einmal verschärfen könnte.
Aktuell geht es schlicht darum den Massenmarkt (so gut wie möglich) zu bedienen und den erreicht man eher mit einer sinnvollen Speicherkapazität und dafür einem niedrigeren Preis. Größere Modelle kann man später immer noch nachreichen, wenn sich die Industrie erholt hat.
*) Man kann sich da natürlich immer versuchen aus der Affäre zu ziehen, indem man einfach erklärt, das die breite Masse halt dumm und minderbemittelt ist, weil die so etwas kauft. Die weitaus plausiblere Erklärung dürfte dagegen deutlich anders gelagert sein ... am Ende ist das aber auch wieder mehr ein psychologisches Thema.
**) AMD bietet den großen Speicher hauptsächlich als reines Vertriebsargument an. Mit der Architektur kann man sich nicht nennenswert absetzen (bzw. unterliegt gar teilweise), also müsste man entweder beim Verkauf deutlich mit dem Preis runter, was die Marge beträchtlich senkt und fatal für AMD wäre (da bereits die Konsolen-SoCs einen signifikanten Einzelposten mit vergleichsweise niedriger Marge darstellen). Man brauchte also einen weiteren, handfesten und leicht zu bewerbenden Pluspunkt und das ist in diesem Falle der große Speicher. Und da dieser zwangsweise die Fertigungskosten erhöht, musste man zusätzlich einen Weg finden wie man diese Erhöhung in Grenzen hält, sodass die Bilanz am Ende dennoch Positiv mit Blick auf die Marge und Absatzzahlen ausfallen würde und daher kam hier der Infinity Cache ins Spiel. Schlichte, geschäftstechnische, harte Kalkulation mit dem Ziel der Gewinnmaximierung, halt wie bei jedem Unternehmen.