AW: Ex-Blue-Byte-Entwickler: "Ich leide wie ein Hund, wenn ich mir den Zustand der Games-Industrie anschaue"
Im großen und ganzen kann ich da auch zustimmen. Die Zahl der gekauften Spiele nimmt auch bei mir jedes Jahr mehr ab... es liegt zu einem daran, dass ich auch schon 29 bin und auch nicht mehr die Zeit habe wie vor 10 Jahren, aber es gibt auch nur noch wenige Spiele, die mich reizen würden, gekauft zu werden.
Mir kommt es auch so vor, dass Spiele nur noch ein schnelllebiges Massenprodukt sind. Spiele sind schnell und leicht durchspielbar, dann man seine Zeit mir dem nächsten Spiel verbringen darf.
Das ist leider die Zeit und der heutige Trend, denn in anderen Sparten, wie Elektronik oder Autos ist es ja auch nicht anders.
Ich spiele z.B. sehr gern F1-Rennspiele und hatte mich euphorisch gefreut, wo die Nachricht kam, dass Codemasters ein F1-Spiel auch für den PC bringen würde. Das Spiel hatte ich naiverweise zum Release gekauft und habe es bis heute bereut.
Gemäß der üblichen Marketingaussagen sollte das Spiel Simulationsfans und Arcade-Racer gleichermaßen fordern (durch zu/abschaltbare Fahrhilfen). Man hätte es aber jedoch besser wissen sollen. Heraus kam ein Spiel, was schlecht Programmiert und sich in keinster Weise "realistisch" anfühlte. Der Support mit Patches war auch eher schlecht als recht, da das Spiel sehr unfertig auf dem Markt geworfen wurde. Naja, der Serie geht es ja nun wie FIFA, wo jedes Jahr zum Vollpreis ein Update auf dem Markt geworden wird.
Ich spiele also heute lieber alte Spiele, wie Grand Prix Legends (kam glaube 1998 auf dem Markt und läuft auch noch auf einem 64-bit-System) oder Grand Prix 4. Die Grafik ist zwar altbacken, aber das waren noch Rennspiele, die sich auf das Wesentliche, einen Grand Prix zu erleben, konzentriert haben. Errungenschaften, künstliche Aufgabenstellungen oder eine Rückspulfunktion im Rennen interessieren mich nicht. Wenn ich Mist baue, einen Unfall baue und damit zurückfalle, dann ist es eben so. Es war ja auch mein Fehler. In der Realität kann der Fahrer seinen Fehler auch nicht korrigieren.
Es ist für mich keine Motivation, wenn ich mich auf den ersten Platz "mogeln" kann.
Klar, Simulationen waren vielleicht auch früher Nischenprodukte, aber ich denke, dass es heute für große Entwickler nicht in Frage kommen würde, anspruchsvolle Simulationen entwickeln. Das sind keine Massenprodukte, die jeden ansprechen. Dafür ist der Markt viel zu groß geworden.
Aber auch die Ansichten (der jüngeren Generation?) hat sich geändert. Ich glaube, heute darf am besten nichts kosten. Gerade Spiele im mobilen Bereich. Früher kam beim GameBoy auch keiner auf die Idee, die Spiele kostenlos ins Regal zu stellen.
Klar, Free2Play-Titel haben andere Möglichkeiten sich zu refinanzieren, aber wo habe ich den Anreiz, wenn ich mir z.B. Zeitersparnisse mit Realwährung kaufen kann? Dann ist doch schon klar, dass das Spiel so konzipiert ist, das möglichst viele ihre Kreditkarte im Spiel zücken.
Nein danke.
Es gibt natürlich auch heute gute Titel, aber alles unterliegt einem Wandel. Vielleicht bin ich auch nur zu alt