AW: Epyc vs. Skylake-SP: AMD reagierte schon im Vorfeld auf die "zusammengeklebten Desktop-CPUs"
Zum C2Q-Beispiel muss man aber auch sagen, dass man diesen CPUs den Vorwurf des Zusammengeklebtseins sehr viel sinnvoller machen konnte - dort kam nämlich kein relativ schneller Interconnect zum Einsatz, die zwei C2D-CPUs, die in den Packages von Q6600 und co. steckten, kommunizierten über den Systemreferenzbus, damals FSB genannt. Insofern packte Intel damals schlicht ein Zwei-Sockel-System in das gleiche Package, was wesentlich weniger Entwicklungsaufwand und Innovationskraft entspricht als AMD es mit IF zeigt, das zwar gewisse Nachteile haben mag, aus technologisch wie wirtschaftlicher Sicht aber dennoch schlicht genial und mutmaßlich zukunftsweisend ist. Intels Fabriken verschlingen jährliche etliche Millarden Dollar, es stellt sich die Frage, ob es auf Dauer sinnvoll ist, riesige Dies zu fertigen, wenn die enthaltenen Kerne dann doch über einen zunehmend komplexer werdenden (und damit langsameren) Interconnect kommunizieren müssen, der diesen vermeintlichen Vorteil sowieso wieder aufhebt. Man wird sehen, wie Big Blue seine Fertigung auf Dauer handhabt, mit immer problematischeren Shrinks könnte es jedoch absolut sinnvoll sein, sich gewisse Dinge wieder einmal von AMD abzuschauen
Übrigens war der C2Q seinerzeit dennoch eine starke CPU, das will ich gar nicht bestritten haben. Hatte damals selbst einen Q6600 im G0-Stepping. OC-Monstrum
Ein paar Jahre später und im Angesicht "echter" Quadcores konnte man die Nachteile des entstehenden Flaschenhalses aber schön sichtbar machen, PCGH hatte dazu, so meine ich, auch mal einen Artikel veröffentlicht.
"Schlecht" ist ein großes Wort - es handelt sich schlicht nicht um Gaming-CPUs, eigentlich nicht einmal um Desktop-CPUs und auch die (durchaus mehr als sinnvoll implementierte) Turbo-Technologie kann über gewisse Limits nur bedingt hinweghelfen. Für bestimmte Arbeiten dürften entsprechende Prozessoren wohl dennoch absolut sinnvoll sein, es wird aber mehr und mehr wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, was man wirklich braucht - frühere E-Prozessoren waren da definitiv noch besser allround-tauglich und deshalb ein besserer Blindkauf (wobei solche natürlich niemals und in keiner Hinsicht wirklich sinnvoll sind).
Ähnliches wird aber auch für Threadripper gelten, auch wenn diese Produkte letztlich einen höheren Takt halten sollten als die Top-X-Produkte (was allerdings so oder so nicht einer gewissen Ironie entbehren würde). Außer dem noch spekulierten TR4-Achtkerner sind die für AMDs HEDT-Plattform erscheinenden CPUs doch eher Produkte, die nur für einen kleinen Bruchteil der Anwender objektiv (Haben-Will-Faktor ausgeklammert
) interessant sind.