@ Tempo 120 kommt auch ein E Auto auf sehr gute Reichweiten, im Sommer habe ich umgerechnet mal knapp 520km geschafft, Tempo 100 würde es nochmal mehr werden.
Ich hab das nicht "mal geschafft", sondern das war der Durchschnitt, mit dem man planen konnte. Trotzdem klingen 520 km bei konstant Tempo 120 nach sehr viel mehr als alles, was ich jemals in Batterieautotests gelesen habe. Was für ein Modell ist das?
Selbst für S100, EQS 450, Taycan werden eher so niedrige 400er Werte angegeben bzw. um über 500 km zu kommen, darf man halt nur 100 fahren. Mein Benziner macht unter realen Bedingungen Schnitt 130 über 630 km.
In meinen Augen müsste man bereits bei Zulassung der Fahrzeuge entsprechende Aufschläge (europaweit; eigentlich weltweit, aber das geht politisch leider nicht) erheben für ziemlich unsinnige Fahrzeuge, die eben weit über das hinaus gehen, was ein Auto eigentlich leisten soll.
Wie angedeutet: Ich bin absolut dagegen, bei der Anmeldung oder gar beim Kauf zuzulangen. Es gibt genug Anwendungsbereiche, für die einfach ein Auto mit bestimmten Eigenschaften nötig ist und die nur minimale Auswirkungen aufs Klima haben, einfach weil dabei nur relativ geringe Strecken zustande kommen. Umgekehrt können auch sehr effiziente Fahrzeuge enorme Klimawirkung entfalten, wenn man sie oft genug benutzt. Zudem kann der Ausstoß pro Kilometer in und dem selben Autotyp um Faktor 2 bis 3 schwanken, je nachdem wer damit wie fährt.
Aufschläge sollten also auf den realen Verbrauch erhoben werden, z.B. auf Sprit, und nicht auf die Autos selbst. Das verstärkt nur den Mitnahmeeffekt, unter dem der ÖPV bereits heute stark leidet: Wenn man die Karre erstmal hat, ist es spottbillig, sie auch zu benutzen. Also macht man das auch in Situationen, für die man sie nie gekauft hätte.
(Da schließe ich mich nicht aus: Einen erheblichen Teil meiner Kilometer in Deutschland fahre ich praktisch parallel zu ICE-Trassen. Aber auch der Öko in mir kennt grenzen und wenn die Bahnfahrt neben all dem Stress, den man insbesondere mit Sparpreisnutzung hat, trotz derselben immer noch mindestens dreimal so teuer ist wie der Sprit...)
20kwH kosten bei mir keine 8 EUR
Auch hier wäre die Frage, wo/woher das bitte sein soll? Welche Ladesäulenabieter nimmt denn noch unter 60 Cent/kWh? Erst recht ohne dass man zusätzlich mit seinen Daten, einer Grundgebühr, etc. bezahlt?
Stimmt leider nur so halb!
Rechne mal die enormen Wartungskosten eines Verbrenners nach! Ich weiß, seltsamerweise fahren in Foren alle 6L V12 Motoren, zur Wartung fahren sie alle an die Tanke und machen selber, aber in der Realität kostet ein Verbrenner zwischen 300 (Billig Eimer) und 1000 EUR (noch nichtmal oberes Premiumregal) jährlich an Inspektionskosten, dazu Wartung etc. von Motor und Co. Ich habe bei meinem bspw. in 4 Jahren nichts außer einmal zum TÜV und Reifenwechsel im Winter / Sommer. Alleine hier spart man sich schnell mittlere vierstellige Beträge! Zugegeben, auf 4 Jahre wird es sich ohne BAFA Förderung selten rechnen. Allerdings je länger so ein Auto läuft (auch eine politische Vorgabe, dass Autos mit längerer Laufzeit (egal ob Verbrenner oder E) begünstigt werden) läuft je größer wird dieses Delta. Nach 4 Jahren kostet so eine Steuerkette mal knapp 1.000 EUR. Da haben wir noch keinen einzigen Schaden abgebildet.
Ich fahre ziemlich genau ein Viertel des genannten Motors. Letzter Service ist jetzt fast zwei Jahre her, aber wenn die Preise nicht explodiert sind, sollte es bei rund 500 Euro Motor-bezogenen Kosten je vier Jahre bleiben. (Mehr dazu im Herbst
. ) Über 20 Jahre Nutzung also 2500 Euro reguläre Wartungskosten für den Verbrenner - das ist vierstellig, aber immer noch ein Witz gegenüber den Mehrkosten für den Kauf eines reichweitenstarken Batterieautos.
Dazu kommen natürlich noch TÜV, Bremsflüssigkeit, Innenraum-Luftfilter, Inspektion an sich,... , sodass die Bereitstellungskosten für "Fahrzeug" schon etwas höher ausfallen. Aber ein Batteriefahrzeug von der gleichen Marke, dass den an meinen Verbrenner gestellten Ansprüchen am nächsten kommt -aber bei weitem nicht alle erfüllt, es wäre unterm Strich ein für mich spürbar schlechteres Auto- hätte einen rund 40000 € höheren Listenpreis. Da habe ich noch viel Luft für einmal Turbo und ggf. Kette wechseln. Wenn ich Pech habe, wäre der Service für das Batterie-"Premium"-Produkt vermutlich wegen der anderen Preisklasse sogar teurer, obwohl etwas weniger zu machen ist.
Leider nicht, schau dir mal alles von VW an, was Kette hat!
EA211 (1,5 l und kleiner) ist ziemlich unaufällig, seitdem die richtigen Öle verwendet werden. Die Probleme, die es gab hatten BMW und Mercedes aber auch in geringerem Maße (hätte, hätte, hätte VW mal auch mehr als eine dürre Fahrradkette verbaut...) nach der Umstellung auf Long Life. Aber nur der EA888, also die 1,8 und 2,0 l, hat(te) einen Fehler nach dem anderen. (Aber der ist ja auch von Audi
)
Schau dir mal die BiTurbos aus dem T5/T6 an, da gibt es leider viele Beispiele.
Extra Dreckschleudern schaue ich mir normalerweise nicht näher an. Aber von jemandem, der sowas in einen VW-Bus pflanzt, würde ich auch einen Fahrstil erwarten, bei dem Turbos nicht lange halten. Kenne selbst so jemandem, der schon mit dem T3 rasen-und-dann-schnell-auf-den-Parkplatz-um-den-glühenden-Turbo-anzugucken praktiziert hat.
Für Idioten sind Batterieautos dann möglicherweise tatsächlich eine gute Wahl, Elektromotoren haben eine größere Tolleranz gegenüber Misshandlungen. Allerdings wäre es nicht im Interesse anderer Verkehrsteilnehmer oder auch von Bäumen am Straßenrand, dass solche Leute Autos fahren, die mehr als 100 kW in weniger als einer Sekunde abrufen können.
Konstruktionsziel wird es nicht sein, aber 100k km wird eher Realität denn Mythos. Liegt auch nicht nur an den Herstellern, gerade auch die Emmisionsziele (AGR) tut einiges dafür, dass so ein Motor nach 100k km eher einem Kohlebergwerk gleicht, denn einem Motor. Aber einigen wir uns darauf, dass nach 100-120k km eine durchaus sehr preisintensive Überholung des Motors notwendig wird (Kette, Strahlen, Turbo, etc.)
Nö, da einigen wir uns nicht drauf. Um ehrlich zu sein wüsste ich in meinem Bekanntenkreis mit Ausnahme von einem EA888 (der auf Garantie gewechselt wurde) von keinem einzigen Verbrenner, der weniger als 160000 km bis zum Verkauf gefahren wurde und mehrere, die über 200000 km gemacht haben. Einige wurden überhaupt erst mit mehr als 100000 km angeschafft. Und alle wurden mit funktionierendem Motor und ohne Anzeichen für nahende Probleme wieder verkauft.
Strommix mag sein, aber CO² (Treibhausgas) sollte doch auch ein Argument sein. Im Jahr 2020 lag der durchschnittliche CO² Ausstop je kwh Strom in er EU bei 226 Gramm, Deutschland liegt bei 384Gr und stieg in 2022 auf 418 Gramm! Soll heißen, wir brauchen die doppelte CO² Menge um Strom zu produzieren!
Und für jede kWh, die wir zusätzlich benötigen, verursachen wir sogar die vierfache bis sechsfache Menge CO2! (800 g in Steinkohlekraftwerken, zzgl. dem Transportaufwand für die Importkohle; 1200 g in den leicht überwiegenden Braunkohlekraftwerken mit heimischen Abbau. Der Abbau kommt übrigens jeweils noch on top, dass von der mit 1200 g Emissionen produzierten 1,0 kWh kommt <<1,0 kWh netto in die Leitung. Aber belastbare Zahlen zu diesem Eigenverbrauch zu bekommen ist genauso schwer, wie für die Ölaufbereitung oder die Solarzellenfertigung.)
Und solange sich das nicht ändert, sind alle Diskussionen über neue Antriebskonzepte Zukunftsmusik.
Die Reichweite ist für 95% aller Autofahrer irrelevant, da sie zwischen 30-40km täglich fahren.
Und für 75% aller Deutschen ist jede form von Auto irrelevant, weil die ja täglich weniger als 10 km weit fahren! Und ÖPNV wird im Schnitt sogar nur 2 km am Tag genutzt!! Den können wir also abschaffen, denn so weit kann man nun wirklich auch laufen!!!
In der Ökobilanz trotzdem blöd, wenn ich ein ganzes Auto wegwerfe weil der Akku platt ist und ich diesen noch nicht mal vernünftig recyceln kann, weil es keine Standards gibt.
Ums Recycling und vor allem um Zweitnutzung bemühen sich jetzt schon recht viele Unternehmen, obwohl es kaum Material und noch weniger fertig entwickelte Techniken gibt. Ehe wir so viele alte Batterieautos haben, dass die Mengen relevant werden, stehen die Aussichten auf Lösungen gut. Nur deren Energiebedarf muss man sich dann im Detail angucken und natürlich auf die Lebenszyklus-Emissionen oben drauf schlagen.