E-Auto: Umstrittene Ladesäulenverordnung kommt

Was die Diskussion hier angeht:
Ich verstehe diese furchtbare Angst vor dem E-Auto nicht. Neulich hatte ich mit einem Verwandten eine hitzige Diskussion. Er beschwert sich bitterlich, dass wir in Deutschland nicht technologieoffen seien. Warum gibt es keine Brennstoffzellen-Autos? Warum keine E-Fuels? Böses Cobalt und Lithium!
Gleichzeitig wird vor grundlegenden Fakten die Augen verschlossen:
1) Es gibt Brennstoffzellen-Fahrzeuge.

Die Verknüpfung dieser Fragen ist in der Tat bescheuert, aber Technologieoffen sind wir trotzdem nicht: Es wird verschenkten Steuermilliarden ein Ladenetz für Batterieautos aufgebaut, es wird Steuermilliarden der Verkauf von Batterieautos passend zu den Releaseterminen deutscher Hersteller gefördert, es werden Steuermilliarden in Batteriewerke gepumpt etc. etc. etc. etc.. Die ganze Technik wird sind einigen Jahren von vorne bis hinten durchsubventioniert bis zum geht nicht mehr. Und bei potentiellen Konkurrenzansätzen tut sich rein gar nichts. Auf diese Art werden Fakten gechaffen, gegen die andere Systeme später nicht mehr antreten können. Das ist so ähnlich wie mit Microsoft-Betriebssystemen: Die waren auch nie wirklich gut geschweige denn besser. Aber IBM und Nachahmer haben sie einmal zum Standard gemacht und seitdem sind wir nicht mehr davon weggekommen, weil ein Wechsel zu aufwendig erscheint, obwohl zahlreiche Wechselziele, einmal etabliert, klar besser wären.

2) E-Fuels: Auf dem Papier eine tolle Sache. Wenn man einen naturwissenschaftlichen Werdegang hat und mit Enthalpie rechnen kann, kann man schnell nachweisen, warum das keine gute Idee ist.

Du hast zwar Recht mit dem Einwand, dass uns massiv die Stromleistung für p2g/p2l fehlt. Weswegen das ganze Thema "Ersatz nicht-stationärer Verbrenner" für die nächsten 20 Jahre (bei bisheriger EE-Ausbaugeschwindigkeit) reine Wirtschaftsförderung ist, aber außerhalb von Stop-&-Go-Kurzstreckenszenarien nichts mit Klimaschutz, sondern im Gegenteil mit Klimazerstörung zu hat.
Aber, siehe oben, wenn wir irgendwann unseren gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien und dabei überwiegend aus Photovoltaik decken wollen (die Standorte für WKA sind im vergleich dazu knapp), dann kommen wir überhaupt nicht um chemische Speicherstoffe herum. E-Fuels werden in 30 da sein MÜSSEN. Die einzige Frage ist, ob wir sie dann in Kraftwerken verheizen, um Batterieautos zu laden und dafür extra Kraftwerke, Ladestationen und Batterieautos bauen oder ob den synth-Sprit einfach direkt ins Auto kippen.

wenn ich wirklich in die Verlegenheit käme, mit dem Auto in Urlaub fahren zu wollen, würde ich mir einfach bei einer Autovermietung einen Diesel-Kombi mit Dachbox für die Zeit leihen.

Bei welcher Autovermietung willst du dir denn einen nicht mehr hergestellten Diesel leihen? Und glaubst du ernsthaft, dass Sixt & Co selbst in der Phase, in der noch welche hergestellt werden, 100000 Fahrzeuge auf Halde stellen werden, damit sich einmal im Jahr im Juli/August jeder zweite Deutsche einen leihen kann?

Leider ist mir keine Quelle bekannt, welche die Eingriffe in die Natur für einen Verbrenner und für ein E-Auto gegenüber gestellt hätte. Es würde mich aber nicht wundern, wenn der Verbrenner da gar nicht so gut weg käme.

Da findet sich in nahezu jeder zweiten Studie, die Verbrenner und Batterieautoherstellung vergleicht, etwas dazu. Da die Edelmetallmengen in Katalysatoren aber winzig sind und die gleichen Substanzen auch in Akkus, Leistungselektronik und E-Motoren benötigt werden, fällt die Gleichung SEHR positiv für die Verbrenner aus. Je nachdem, was alles berücksichtig wird und was für Modelle man vergleicht, kommt die Herstellung von Batterieautos meinem Überblick nach auf 1,2- bis das 3-fache eines Verbrenners (Akkugröße macht einen riesen Unterschied). Überschätzt wird das Thema trotzdem maßlos, denn der Treibstoff, den der Verbrenner für die ersten 30000-100000 km braucht, bringt netto noch mehr Umweltschäden. Solange man von einem Überschuss grünen Stroms ausgeht, gewinnt das Batterieauto also über kurz oder lang.

Das Problem ist halt nur, dass wir diesen Überschuss gar nicht haben, sondern einen Mangel. Und mit Kohlestrom fällt das Batterieauto mit jedem weiteren gefahren km weiter hinter den Verbrenner zurück.
 
Viel mehr beziehe ich mich auf einen PCGH Thread, wo eben genau das als Lösung für das städtische Ladeproblem debattiert wurde, was mit Hilfe dieser Entscheidung definitiv vom Tisch fällt. Also, kannst wieder entspannt durchatmen.

Der Thread muss wohl wirklich Traumtänzerei gewesen sein. Straßenlaternen sind typischerweise mit wenigen 100 W angebunden, wenn überhaupt, und stehen meiner Beobachtung nach in Deutschland extrem selten direkt an Parkplätzen. Fast immer ist der Rad- oder Fußweg dazwischen. Es gibt an Laternen also weder Strom noch bekommt man ihn von da ins Auto. Umgekehrt wäre ein Zahlterminal 20 umliegenden Laternen weder praktisch noch juristisch ein Problem.


:stupid:

Fehlt da oben nicht noch der Transport und Lagerung für H2 und E-Fuels? Warum wird das unterschlagen und auch die Emissonen die dabei entstehen.

Man könnte sie noch bei beiden Pfaden reinschreiben, ja. Dann währen sie halt beide noch länger, aber es würde sich nichts daran ändern, dass Batterieautos die volle p2x-Ineffizienz haben und obendrauf weiteren Mehraufwand, der noch mehr Primärenergie erfordert.

Und warum Pufferbatterie am Schnelllader? Die meisten Nutzer sind Pendler, und ich kenne kaum jemand der Morgens kurz vor der Arbeit eben schnell zum Schnellader fährt sondern eher direkt (zu hause) lädt.

Umweltfreundliche Lösungen für Pendeln lauten "Fahrrad", "ÖPV" um "Umziehen". Aber garantiert nicht "Batterieauto".
Für die zwar weniger häufigen, in ihrer Gesamtfahrstrecke aber bedeutenden Langstrecken sind Schnelllader unverzichtbar und in größerer Zahl nicht mehr direkt aus den laufenden Kraftwerken geschweige denn dem Stromnetzt versorgbar. Bereits heute werden kleine Puffer eingesetzt, die 1-2 Ladevorgänge ausgleichen, für intensive Nutzung z.B. im Sommerreiseverkehr wird man um Halbtagsspeicher, vermutlich sogar Wochenspeicher, nicht herum kommen. Ob die dann Privathaushalte, Ladesäulenbetreiber oder Steurzahler finanzieren, ist für die Effienzbetrachtung wurscht.

(Und es ändert auch nichts daran, dass das gleiche Geld in einem schnelleren PV-Ausbau vorerst mehr fürs Klima bewirken würde, genauso wie die Mehrkosten für Batterieautos dort sinnvoller angelegt wären.)

Ein Smartphone hat doch heute jeder und immer dabei, Zahlung über PayPal und Co.

14% der Gesamtbevölkerung haben gar keins, unter Autofahrern dürfte wegen dem höheren Altersschnitt die Smobie-Quote noch einmal ein Stück tiefer liegen. Zusätzlich abzuziehen sind viele Altgeräte, die einfach als Telefon genutzt, aber nicht mehr supportet werden, Geräte mit exotischen Betriebssystemen, Besitzer die Apple- oder Google-Accounts aus Datenschutzgründen ablehnen, all diejenigen die kein PayPal, AmazonPay,... haben (wollen), Personen die das Ding schlichtweg nicht bedienen können etc.. Man mag über jeden einzelnen dieser Punkte spotten, aber in der Summe kommt man schnell auf 30-50% der Autofahrer, die mit einer bestimmten App über einen bestimmten Dienst nicht bezahlen können. Und selbst wenn die unmöglichsten Kombinationen bis hin zu Symbian-Nutzer-will-via-Freifunk-Anbindung-mit-GoG-Account-und-GRC-bezahlen unterstützt, hätte man immer noch nicht die Reichweite von Giropay und Visa erreicht.

Aber es verbietet niemand, solche Lösungen zusätzlich anzubieten.

Idealfall wäre ja die Tesla Lösung: Ich fahre zum Supercharger, stöpsle mein Fahrzeug an und die Abrechnung beginnt automatisch... Ohne einloggen, scannen, zahlen, etc... stelle fest, dass ich da mit einem Honda-E nicht weiterkomme und fluche

Fixed it for you.
Wobei ich Tesla ihre selbst aufgestellte Infrastruktur kein Bisschen übel nehme. Im Gegenteil. Aber man kann ein geschossenes System nicht mit einem offenen oder gar einem allgemeinen Gesetz vergleichen. Geschlossene System auf privatem Grund sind übrigens auch weiterhin erlaubt. Nur wer Geschenke von der Gesellschaft will, muss sich jetzt auch an die gesamte Gesellschaft richten und darauf verzichten, deren Daten zu verhökern.


Das ist doch aber gerade der Punkt: Das verbietet dir doch jetzt, heute in 2021 niemand. Wann sollen keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden? 2035, wenn ich es richtig im Kopf haben.

2030 und 2025 stehen ebenfalls im Raum. 2035 wäre den meisten Petrolheads dagegen heute noch so egal, wie die Erdtemperatur 2100. Aber selbst wer erst später mit einem Verbot rechnet, sollte schon über die Konsequenzen nachdenken. Hersteller bereiten also schon heute den Ausstieg als Reaktion vor, und es gibt eine Reihe von Nischen, für die Verbrenner wichtig sind. Wenn das THW 2040 ein doppelt so hohes Fahrzeugbudget braucht, um US-Pick-Ups nebst Wartung zu importieren und 2050 Lebensmittelhilfen für Vorderasien erst nach zwei Quartalen ankommen, weil Ochsenkarren halt nicht schneller sind, kann man nicht mehr zurückrudern.
Im Kleingedruckten steht dass die Box "mindestens ein Jahr lang zweckentsprechend zu nutzen " ist. Im gleichen Satz geht es aber sonst um Wiederverkauf.
Fakt ist dass gerade tausende Leute sich so ein Ding verbauen lassen weil sie vielleicht in dem nächsten 5 Jahren ein E-Auto kaufen werden und die KFW DAMIT bis jetzt kein Problem gehabt zu haben scheint.

Kauf dir halt, wie es derzeit wohl ettliche machen, ein Modell 3 oder ähnliches dazu. Dank der Geschenke vom lieben Steuerzahler, die Scholz, Altmaier und Scheuer vermitteln, ist der Neupreis in Deutschland wohl niedriger als der Gebrauchtpreis nach einjähriger Haltepflicht in Dänemark. => Wallbox genutzt, ein Jahr Tesla gefahren und auch noch Gewinn gemacht.
 
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Der Thread muss wohl wirklich Traumtänzerei gewesen sein. Straßenlaternen sind typischerweise mit wenigen 100 W angebunden, wenn überhaupt, und stehen meiner Beobachtung nach in Deutschland extrem selten direkt an Parkplätzen. Fast immer ist der Rad- oder Fußweg dazwischen. Es gibt an Laternen also weder Strom noch bekommt man ihn von da ins Auto. Umgekehrt wäre ein Zahlterminal 20 umliegenden Laternen weder praktisch noch juristisch ein Problem.
Sag das nicht mir sondern diesen Herrn aus dem anderen Elektroauto Thread.

"Als Elektroingenieur kann ich da keine grundsätzliche Hürde erkennen. Eine Ladestation an jeder Laterne, eine versenkte Buchse auf halber Strecke dazwischen reicht, um alle dort möglicherweise parkenden Fahrzeuge anzuschließen. Im Durchschnitt, versteht sich."MH

MfG
 
Fixed it for you.
Fixed it for you. ;)
Idealfall wäre ja die Tesla Lösung: Ich fahre zum Supercharger, stöpsle mein Fahrzeug an und die Abrechnung beginnt automatisch... Ohne einloggen, scannen, zahlen, etc... stelle fest, dass ich da mit einem Honda-E nicht weiterkomme und fluche
Tesla öffnet sein Schnelladenetz in der Zukunft auch für andere Hersteller. Stand jetzt wird die Bezhalung über die Tesla-App laufen.

Umweltfreundliche Lösungen für Pendeln lauten "Fahrrad", "ÖPV" um "Umziehen". Aber garantiert nicht "Batterieauto".
Grundsätzlich hast du Recht, dennoch sehe ich das anders als du. Ich geh jetzt einfach mal von mir als Beispiel aus:

Fahrrad = Keine Option. Fahrzeit einseitig zur Arbeitsstelle: 2 Stunden
ÖPNV = Keine Option. Fahrzeit einseitig zur Arbeitsstelle: 2 Stunden
Umziehen = Ich bau mir gerade ein Haus, als kommt das nicht in Frage.
Batterieauto = Fahrzeit einseitig zur Arbeitsstelle: 25 Minuten

Die Fahrzeit in allen drei Fällen wurde mit Google Maps ermittelt. Sie deckt sich aber mit meinen persönlichen Erfahrungen.

Lösung für mich: Batterieauto

Im Moment schepper ich aber auch noch mit meinem Diesel durch die Gegend.

Und so wie mir geht es vielen. Selbst wenn du kein Haus hast, bringst du die wenigsten dazu wegen dem Wegfall von Benzin und Diesel umzuziehen. Ich kann jetzt nur für die Münchner Region sprechen, aber wenn du mal in einer Wohnung bist, dann gehst du da nur in den seltensten Fällen wieder raus. Denn eine freie und passende Wohnung zu finden, auf die sich nicht 100 Leute beworben haben ist ein absoluter Glücksfall. Ich seh das im Freundes- und Bekanntenkreis regelmäßig. Das ist ein Problem um welches sich die Regierung dringend kümmern muss. Heute war erst wieder ein Bericht in der Zeitung (Münchner Merkur) darüber.


(Und es ändert auch nichts daran, dass das gleiche Geld in einem schnelleren PV-Ausbau vorerst mehr fürs Klima bewirken würde, genauso wie die Mehrkosten für Batterieautos dort sinnvoller angelegt wären.)
Hätte man die deutsche PV-Industrie nicht vor die Hunde gehen lassen, dann wäre die Ausgangslage heute eine völlig andere. Aber nein, man muss weiterhin den Kohlabbau subventionieren. :daumen2:

Damit es mit dem PV-Ausbau in Deutschland schneller voran geht, braucht es eine einheitliche länderübergreifende Förderung. Viele können sich eine PV-Anlage schlicht nicht leisten. Ich hab das bei meiner Anlage gesehen, wie düster das mit der Förderung ist. Auf die Anlage selbst gibt es in Bayern keinerlei Zuschussförderung. Auf das Batteriepack hab ich 2.400 € bekommen (über den Energieatlas Bayern. Das musst du aber erstmal wissen und finden!) und auf die beiden Ladestationen 1.800 € (über die KfW). Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein im Vergleich mit den Gesamtkosten der Anlage. Wenn du dein Haus/Gebäude nicht grundlegend sanierst, dann bekommst du über die KfW gerade mal einen Förderkredit (ab 0,55% effektivem Jahreszins). Wenn das für ein Land welches die Energiewende schaffen will, nicht traurig ist, dann weiß ich auch nicht.... :(

Und genau das gleiche Drama spielt sich bei Heizungen auch ab. In Bayern gab es hierfür den "Programmteil Energiesystemhaus" mit folgenden Förderungen:
1632294852011.png


Und was macht die bayrische Staatsregierung? Ich zitiere:
Die Förderung im Programmteil EnergieSystemHaus wurde zum 27.01.2020 beendet und wird nicht fortgeführt. Die Abwicklung bereits gestellter Anträge läuft selbstverständlich weiter.
Großartig! *Slowclap²* Bravo! Genau so begeistert man seine Bürger für Erneuerbare Energien und Klimaschutz!


Sag das nicht mir sondern diesen Herrn aus dem anderen Elektroauto Thread.

"Als Elektroingenieur kann ich da keine grundsätzliche Hürde erkennen. Eine Ladestation an jeder Laterne, eine versenkte Buchse auf halber Strecke dazwischen reicht, um alle dort möglicherweise parkenden Fahrzeuge anzuschließen. Im Durchschnitt, versteht sich."MH
Also die Aussage von @Mahoy hättest du ruhig ganz zitieren können. Denn der wichtigeste Teil fehlt in deinem Zitat. ;)

Hier mal die komplette Aussage:
Als Elektroingenieur kann ich da keine grundsätzliche Hürde erkennen. Eine Ladestation an jeder Laterne, eine versenkte Buchse auf halber Strecke dazwischen reicht, um alle dort möglicherweise parkenden Fahrzeuge anzuschließen. Im Durchschnitt, versteht sich.
Das größere Problem ist der Hauptstrang, der auf die Buchsen verzweigt, aber auch das ist machbar.
Das größte Problem steckt in den Köpfen, weil viele Leute merkwürdigerweise erwarten, dass der Strom unsichtbar zu ihnen kommen muss, egal wie viel sie brauchen, und den Netzausbau behindern.
 
Also die Aussage von @Mahoy hättest du ruhig ganz zitieren können. Denn der wichtigeste Teil fehlt in deinem Zitat. ;)
Das ist unrelevant gewesen, es ging nur darum, dass das a) so gefordert wurde, mit den Laternen und den Bodendosen und b) als praktikabel dargestellt wurde. Was ich anders sehe, wie erläutert und darüber hinaus nun, dank des neuen Beschlusses, auch gar nicht mehr möglich oder wollen wir jetzt an allen Laternen und den "Bodendosen" EC-Terminals installieren? :ugly:

MfG
 
Zum Thema E-Fuels und effiziente Gewinnung:
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Gesehen und wer rechnen kann, wird schnell bemerken, dass die Effizienz schlechter als miserabel ist. Sie ist so schlecht, dass es keine Alternatvie, nicht einmal übergangsweise sein kann.

Man rechnet beim Wasserstoffantrieb mit einem Gesamtwirkungsgrad (also von der Erzeugung bis zum Fahren) von geradezu lächerlichen 29%, der Benziner liegt bei 22% und der Diesel bei 25%. Die berühmten E-Fuels werden sich deutlich unterhalb der Werte eines Wasserstoffautos befinden, da hier Wasserstoff unter Verlusten in E-Fuels gewandelt werden und der Verbrennungsmotor noch einmal deutliche Verluste hinnehmen muss. Moderne Motoren können mit 40% des zugeführten Kraftstoffes als Wirkungsgrad rechnen, wobei hier keinerlei Kaltstartverluste, Drehzahlorgien oder sonstwas eingerechnet sind. Beim Wasserstoffauto liegen wir eher in Richtung 50% des zugeführten Kraftstoffes. Würde mich daher nicht wundern, wenn das E-Fuel in der Energiebilanz noch schlechter abschneidet, als der Benzinantrieb.

Das Elektroauto ist weit abseits dessen, was irgendwer der Konkurenten in dieser Phase erreichen kann, hier reden wir von einer Effizienz von mind. 85% mit weiteren Optimierungsmöglichkeiten, so ist absolut belegbar, dass "ideale" Ladebedingungen die Verluste beim Laden minimieren können, dazu kommen aktuelle SynRM Motoren die die Effizienz des Elektroantriebs noch einmal um 5% steigern können, da diese weniger "Reibungsverluste" haben. Alles in allem, wird man ier mittelfristig bereits die 90% knacken. Unter Berücksichtigung der Effizienzwerte bei der Energiegewinnung (Primärfaktor) liegen wir damit aktuell bei einem Faktor von rund 50%., wobei ich mir nicht sicher bin, ob dieser überhaupt in der obigen Betrachtungsweise berücksichtigt ist, die Quellenlage ist hier leider mehr als uneindeutig, beim Benziner (so fair muss man sein) ist der Faktor der Energiegewinnung eingerechnet, beim H²O vermute ich daher, dass dies auch eingerechnet ist. Dann haben wir aber beim E_Auto in der Folge durchaus enorme Steigerungspotenziale, der Primärenergiefaktor wird weiter sinken (aktuell 1,8), da immer mehr und mehr Energie ökologisch gewonnen wird und dem Faktor 1 sehr nahe kommt, während bspw. Braunkohle oder Steinkohle nur 60% ihrer enthaltenen Energie in Strom umwandeln können.
 
Tja, das war es dann aber auch, alle neuen Lader/Laderprojekte brauchen dann ein Kartenterminal... :lol:

MfG
Ja und das ist richtig so.
Natürlich ist es sehr schlimm, daß die ganzen alten Säcke so frech sind und einfach nicht verrecken wollen, damit endlich das App/E-Paradies eingeläutet werden kann. :schief:
Leider sind halt die meisten Ü60/70 froh, wenn sie gerade mal so das Smartphone bedienen können.
Aber die sollten eh am besten alle den Führerschein abgeben und aufs E-Bike umsteigen - am besten im Winter, damit sie vieleicht doch schneller das Zeitliche segnen...:what:
 
"aut der neuen Richtlinie müssen die Kartenterminals mindestens kontaktlose Systeme via NFC anbieten, bei denen man seine Giro- oder Kreditkarte vor das Lesegerät hinhalten muss"

Is doch dämlich wenn schon muss die karte auch ohne diesen schnick schnack nutzbar sein sonst kann ma sich das gleich sparen..... NFC is bei meinen karten bewusst deaktiviert die funktion is schwachsinn und zu leicht angreifbar.
 
Sag das nicht mir sondern diesen Herrn aus dem anderen Elektroauto Thread.

"Als Elektroingenieur kann ich da keine grundsätzliche Hürde erkennen. Eine Ladestation an jeder Laterne, eine versenkte Buchse auf halber Strecke dazwischen reicht, um alle dort möglicherweise parkenden Fahrzeuge anzuschließen. Im Durchschnitt, versteht sich."MH

MfG

In der verkürzten, zitierten Form, ist es tatsächlich kompletter Bullshit.
In der originalen Langfassung sagt Mahoy mehr oder minder, dass man entlang der Straßenränder eine komplett neue Infrastruktur (neue Stromleitungen, neue Laternen, neue Ladesäulen, neue, versenkte Ladebuchsen) errichten könnte. Das hat er technisch auch recht, es wäre nur so unbezahlbar teuer, dass man sogar zusätzlich noch eine Bezahloption mit Bargeld hätte vorschreiben können, ohne dass die in den Gesamtkosten auffallen würde :ugly:.


Fixed it for you. ;)

Tesla öffnet sein Schnelladenetz in der Zukunft auch für andere Hersteller. Stand jetzt wird die Bezhalung über die Tesla-App laufen.

Interessant.

Grundsätzlich hast du Recht, dennoch sehe ich das anders als du. Ich geh jetzt einfach mal von mir als Beispiel aus:

Fahrrad = Keine Option. Fahrzeit einseitig zur Arbeitsstelle: 2 Stunden
ÖPNV = Keine Option. Fahrzeit einseitig zur Arbeitsstelle: 2 Stunden
Umziehen = Ich bau mir gerade ein Haus, als kommt das nicht in Frage.

An der Stelle muss ich jetzt ganz klar sagen:
Oberschichtproblem. Wer die Kohle hat, sich ein Haus zu bauen, hat definitiv auch die Kohle, in die Nähe (Fahrrad = 10 km Umkreis) seines Arbeitsplatzes in eine durchschnittlich große Mietswohnung zu ziehen. Wer stattdessen in Flächenversiegelung und mehr PKW-Verkehr investiert, handelt definitiv nicht umweltschonend und muss dann halt bei allen Kosten sehen, wo er bleibt. Es können nicht 83 Millionen Deutschen "im Grünen" wohnen und "in die Stadt pendeln". Wer diesen Luxus trotzdem für sich beansprucht, muss ihn sich halt leisten können und es ist die Ausgabe des Staates, über Abgaben auf Strom, E-Fuels, Straßennutzung, Flächenverbrauch, etc. dafür zu sorgen, dass derjenige auch tatsächlich die gesamten Kosten dafür trägt und nicht, wie bisher, den Löwenanteil auf Ärmere ablädt.

Und so wie mir geht es vielen. Selbst wenn du kein Haus hast, bringst du die wenigsten dazu wegen dem Wegfall von Benzin und Diesel umzuziehen. Ich kann jetzt nur für die Münchner Region sprechen, aber wenn du mal in einer Wohnung bist, dann gehst du da nur in den seltensten Fällen wieder raus. Denn eine freie und passende Wohnung zu finden, auf die sich nicht 100 Leute beworben haben ist ein absoluter Glücksfall. Ich seh das im Freundes- und Bekanntenkreis regelmäßig. Das ist ein Problem um welches sich die Regierung dringend kümmern muss.

Das ist definitiv ein Problem, das gelöst werden muss. Aber eben durch vernünftigen Städtebau, vernünftige Arbeitsmarktpolitik (was zum Teufel soll Wirtschaftsförderung an einem Standort, an dem es bereits einen Arbeitsplatzüberschuss und einen Wohnungsmangel gibt???), angemessene Mieterrechte und Spekulantenkontrolle, ÖPV, etc.. Es kann nicht Sinn einer zukunftsfähigen Politik sein, die Symptome dieses Problem durch Pendlerförderung zu übertünchen.

Was bislang in Deutschland läuft ist so, als würde ein Arzt bei einem operierbaren Hirntumor zunehmend höhere Dosen Morphium gegen die resultierenden Kopfschmerzen verschreiben: Schädlich, teuer und einem tödlichen Problem freie Bahn lassend.

Hätte man die deutsche PV-Industrie nicht vor die Hunde gehen lassen, dann wäre die Ausgangslage heute eine völlig andere. Aber nein, man muss weiterhin den Kohlabbau subventionieren. :daumen2:

Und die Großkraftwerksbetreiber/Stromkonzerne allgemein...
Ich glaube, hier gibt es einem Nachbarthread zum Thema "Was man in 5 Tagen dagegen tun kann", oder?

Damit es mit dem PV-Ausbau in Deutschland schneller voran geht, braucht es eine einheitliche länderübergreifende Förderung.

Sehe ich nicht. Es kann nicht Aufgabe der Allgemeinheit sein, den ohnehin schon überdurchschnittlich vermögenden weitere Geschenke zu machen. Im Gegenteil. Aber kann für Bedingungen sorgen, unter denen sich PV-Anlagen von selbst rechnen. Unter denen genau die gleichen gehobene Schichten, die typischerweise einen ebenso gehobenen Primärenergieverbrauch haben, liebend gerne selbst eine PV-Anlage statt ein neues Auto, eine Flugreise oder ähnliches kaufen. Unter denen Investoren und Stromkonzerne händringend nach Dachflächen suchen, auf denen sie Solarpanele montieren dürfen.

Alles nur eine frage der richtigen Rahmenbedingungen: Aktuell ist Energieverbrauch in Deutschland spottbillig (im Vergleich zu den resultierenden Schäden), ein Techniker, der Solarpanele zusammenbaut oder montiert aber unbezahlbar und wenn doch ist es billiger, damit Naturflächen zu verschatten :wall:.
Da hätte man schon vor 30 Jahren mit entsprechender Abgaben- und Steuerverteilung entgegenwirken müssen, aber lieber heute mit angefangen als nie.

(Die Geschwindigkeit wäre ein extra zu diskutierendes, sehr komplexes Thema. Nachdem man ein Vierteljahrhundert gepennt respektive nur an den eigenen Wohlstand gedacht hat, wird es jetzt schmerzhaft. Man kann nur noch entscheiden, wem man wieviel wehtut.)



Ähhhh ... war das so gemeint, wie es rüberkommt :huh: ?
 
Das ist unrelevant gewesen, es ging nur darum, dass das a) so gefordert wurde, mit den Laternen und den Bodendosen und b) als praktikabel dargestellt wurde. Was ich anders sehe, wie erläutert und darüber hinaus nun, dank des neuen Beschlusses, auch gar nicht mehr möglich oder wollen wir jetzt an allen Laternen und den "Bodendosen" EC-Terminals installieren?
Ich fand es relevant. Vorallem sein Hinweis auf den Hauptstrang und die Infrastruktur finde ich wichtig.
Das mit den EC-Terminals lässt sich schon lösen. Entweder du machst sie ausklappbar, oder aber du bringst ähnlich wie beim Parkplatz einen EC-Automaten an. Mal sehen wann der erste Autobauer ein EC-Terminal ins Amaturenbrett klatscht. :ugly:

An der Stelle muss ich jetzt ganz klar sagen:
Oberschichtproblem. Wer die Kohle hat, sich ein Haus zu bauen, hat definitiv auch die Kohle, in die Nähe (Fahrrad = 10 km Umkreis) seines Arbeitsplatzes in eine durchschnittlich große Mietswohnung zu ziehen.
Du hast absolut Recht, es ist ein Oberschichtproblem. Zumindest für diejenigen, die einen Hausbau alleine stemmen können. Ich für meinen Teil kann es nicht. Ohne Hilfe wäre es für mich auf gar keinen Fall machbar.

Ich hab gerade mal geschaut, wie hoch die Mieten im 10 km Radius rund um meinen Arbeitsplatz im Moment sind: 1.295 € Warm für 62 m², 2 Zimmer und 8,7 km entfernt vom Arbeitsplatz sind defintiv eine Ansage. Im Ort wo sich mein Arbeitsplatz befindet, kostet eine vergleichbare Wohnung 1.250 € Warm, 69 m², 2 Zimmer. Das ist einfach nur noch krank. Ich kann mich noch an die Vorhersagen erinnern, das es durch Corona einen Knick bei den Mieten geben wird.... Naja, leisten könnte ich mir eh keine von beiden mit meinem Gehalt.

Es geht aber auch günstiger:
900 € Warm, 65 m², 3 Zimmer, 10 km entfernt, kein ÖPNV und überragende Internetgeschwindigkeit! :fresse:
1632476362966.png

Wie war das mit Chefsache und schnellen Internet für alle? Mit der Leitung kann ich nicht mal von Zuhause aus arbeiten, wenn wider ein Lockdown kommt. *Slowclap*


Wer stattdessen in Flächenversiegelung und mehr PKW-Verkehr investiert, handelt definitiv nicht umweltschonend und muss dann halt bei allen Kosten sehen, wo er bleibt.
Auch hier stimme ich dir zu. In den Städten wird uns das in Zukunft ziemlich hart treffen. Sieht man sehr schön an München. Wenn du hier nicht beginnst in die Höhe zu bauen, dann hast du langfristig verloren.

Aber es kommt immer auf den Einzelfall an. PKW-Verkehr ist nicht gleich PKW-Verkehr, und Haus ist nicht gleich Haus. Wenn du zum Beispiel ein altes Haus abreist und neu und CO2 neutral drauf baust (wie bei mir), dann wird nichts neu versiegelt. Ähnlich beim PKW. Wenn du ein E-Auto hast, und das über deine PV-Anlage laden kannst und gleichzeitig noch den Überschussstrom einspeist, dann ist das doch eine gute Sache.

Es können nicht 83 Millionen Deutschen "im Grünen" wohnen und "in die Stadt pendeln". Wer diesen Luxus trotzdem für sich beansprucht, muss ihn sich halt leisten können und es ist die Ausgabe des Staates, über Abgaben auf Strom, E-Fuels, Straßennutzung, Flächenverbrauch, etc. dafür zu sorgen, dass derjenige auch tatsächlich die gesamten Kosten dafür trägt und nicht, wie bisher, den Löwenanteil auf Ärmere ablädt.
Da hast du schon Recht, aber du hast doch auch gesehen was passiert wenn unsere Regierung solche Dinge anpackt. Maut, Erneuerbare Energie, E-Mobilität, Straßeninfrastruktur etc. lässst sich unter einem Satz zusammenfassen: "Das ist ja nicht so gut gelaufen." Und das ist noch höflich ausgedrückt. So ein Fuckup ist für ein Land wie Deutschland einfach nur noch peinlich.
Das ist definitiv ein Problem, das gelöst werden muss. Aber eben durch vernünftigen Städtebau, vernünftige Arbeitsmarktpolitik (was zum Teufel soll Wirtschaftsförderung an einem Standort, an dem es bereits einen Arbeitsplatzüberschuss und einen Wohnungsmangel gibt???), angemessene Mieterrechte und Spekulantenkontrolle, ÖPV, etc.. Es kann nicht Sinn einer zukunftsfähigen Politik sein, die Symptome dieses Problem durch Pendlerförderung zu übertünchen.

Was bislang in Deutschland läuft ist so, als würde ein Arzt bei einem operierbaren Hirntumor zunehmend höhere Dosen Morphium gegen die resultierenden Kopfschmerzen verschreiben: Schädlich, teuer und einem tödlichen Problem freie Bahn lassend.
+1 :daumen:

Sehe ich nicht. Es kann nicht Aufgabe der Allgemeinheit sein, den ohnehin schon überdurchschnittlich vermögenden weitere Geschenke zu machen. Im Gegenteil. Aber kann für Bedingungen sorgen, unter denen sich PV-Anlagen von selbst rechnen. Unter denen genau die gleichen gehobene Schichten, die typischerweise einen ebenso gehobenen Primärenergieverbrauch haben, liebend gerne selbst eine PV-Anlage statt ein neues Auto, eine Flugreise oder ähnliches kaufen. Unter denen Investoren und Stromkonzerne händringend nach Dachflächen suchen, auf denen sie Solarpanele montieren dürfen.
Ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Mir ging es nicht rein um die Förderung für Vermögende, sondern eben um eine grunsätzliche Förderung von PV-Anlagen. Meine Förderung war als exemplarisches Rechenbeispiel gedacht. Denn hier haben wir starken Nachholbedarf, wenn du Anreize und Chancengleichheit für alle schaffen willst.

Die PV-Technik wird beständig weiterentwickelt. Es gibt bereits Module mit 800 Watt. In meinen Augen macht es absolut Sinn, das man diese Art der Energieerzeugung flächendeckend fördert. Gerade für Städte ist das eine riesen Chance. Aber wenn ich alleine hier in München sehe, wie sehr die eigene Regierung/Stadt gegen solche und andere Projekte ist, dann wird mir schlecht. Andere Länder sind uns hier weit voraus. Der Green City gehört in meinen Augen die Zukunft.

Die Möglichkeiten heute eine PV-Anlage zu monitieren sind sehr vielfälltig: Fassade, Fenster, Flachdächer, Zäune, Lärmschutzwälle, Carports etc. Das ist nicht nur für Vermögende interessant. Sondern eben für alle. Solange es aber dafür keine vernünftige Förderstrategie gibt interessiert es nur die wenigsten.

Alles nur eine frage der richtigen Rahmenbedingungen: Aktuell ist Energieverbrauch in Deutschland spottbillig (im Vergleich zu den resultierenden Schäden), ein Techniker, der Solarpanele zusammenbaut oder montiert aber unbezahlbar und wenn doch ist es billiger, damit Naturflächen zu verschatten :wall:.
Da hätte man schon vor 30 Jahren mit entsprechender Abgaben- und Steuerverteilung entgegenwirken müssen, aber lieber heute mit angefangen als nie.
Die Stromkosten kennen nur einen Weg. Und zwar nach oben. Ich hab das sehr schön bei der Wirtschaftlichkeitsanalyse meiner PV-Anlage gesehen.

Man muss sich nur mal ansehen wie sich der Strompreis im Jahr 2021 zusammensetzt. Über 50% sind Steuern, Abgaben und Umlagen. Da läuft doch was falsch... Hat schon seinen Grund warum Deutschland Spitzenreiter bei den Strompreisen ist.
1632469786582.png


Und 2022 wird es sicher auch heiter, da die Strompreise an der Börse sowie die Kosten für Emissionsrechte stark steigen werden. Das hier Handlungsbedarft besteht, sollte klar sein. Stromsubventionen für Firmen müssen erneut auf den Prüfstand. Genau so wie EGG-Umlage. Ebenfalls müssen die Genehmigungsverfahren für Green-Energy Projekte schneller vonstatten gehen. Die Förderung von erneuerbaren Energien muss ausgebaut werden. Wenn der Staat zudem die Stromsteuer für Privathaushalte abschafft, dann könnte er den Preis so auch künstlich senken.

(Die Geschwindigkeit wäre ein extra zu diskutierendes, sehr komplexes Thema. Nachdem man ein Vierteljahrhundert gepennt respektive nur an den eigenen Wohlstand gedacht hat, wird es jetzt schmerzhaft. Man kann nur noch entscheiden, wem man wieviel wehtut.)
Mit einer Digitalsteuer von 10% könnte man zumindest die Kassen wieder etwas füllen. Dann wäre es nicht ganz so schmerzhaft.
 
An der Stelle muss ich jetzt ganz klar sagen:
Oberschichtproblem. Wer die Kohle hat, sich ein Haus zu bauen, hat definitiv auch die Kohle, in die Nähe (Fahrrad = 10 km Umkreis) seines Arbeitsplatzes in eine durchschnittlich große Mietswohnung zu ziehen. Wer stattdessen in Flächenversiegelung und mehr PKW-Verkehr investiert, handelt definitiv nicht umweltschonend und muss dann halt bei allen Kosten sehen, wo er bleibt. Es können nicht 83 Millionen Deutschen "im Grünen" wohnen und "in die Stadt pendeln". Wer diesen Luxus trotzdem für sich beansprucht, muss ihn sich halt leisten können und es ist die Ausgabe des Staates, über Abgaben auf Strom, E-Fuels, Straßennutzung, Flächenverbrauch, etc. dafür zu sorgen, dass derjenige auch tatsächlich die gesamten Kosten dafür trägt und nicht, wie bisher, den Löwenanteil auf Ärmere ablädt.
Du gehst also davon aus, dass man mal eben, egal ob neu oder Bestand, mal so eine Wohnung bekommt, in so einem Ballungsraum wie in Berlin beispielsweise? Lustig... :-] Hier gibt es einen massiven Mangel an Wohnungen und Neubauwohnungen liegen von den Kosten über den Kosten von Hausbau auf dem Land und darüber hinaus, ein gern genutztes Mittel um die Kosten möglichst "niedrig" erscheinen zu lassen, sind diese klein und im Schnitt mit wenig Zimmern ausgestattet. Eine Familie mit zwei Kindern, typische Hausbau-Zielgruppe, hat es auch sehr schwer Wohnungen zu finden, da es in dem Bereich so gut wie keine gibt, wegen der Wfl. Verdichtung, zu Gunsten des Umsatzes oder aber sie sind nicht leistbar, weil Neubau-Wohnungen über 100 m² und mit 4 Zimmer+ auf Grund der "überdurchschnittlichen Wohnfläche", diese dürfte bei ca. 65 m²(Stand 2018) liegen, überproportional teurer sind.

Also nein, das ist kein Oberschichtenproblem sondern eher eine reelle Mittelschichtenmiserie.

MfG
 
Wie geschrieben: Ich gehe nicht davon aus, dass man so etwas heute problemlos bekommt. Aber ich bin dagegen, dass man die Symptome dieses Problems übertüncht, in dem man ein anderes (Umwelt-)Problem mit Steuergeldern schafft. Es ist holistisch betrachtet eben nicht günstiger, ein Haus weit draußen zu bauen und zu pendeln. Jedes Bisschen Logik spricht dagegen. Aber es wird in hohem Maße subventioniert. Und dann wird Geld ausgegeben, um die resultierenden Probleme für Menschen zu lindern. Und dann wird sich beschwert, dass kein Geld mehr da ist, um die resultierenden Probleme für die Umwelt anzugehen.

Alles, weil man nicht das eigentliche Problem zu lösen versucht, sondern stattdessen neue schafft.

Ich hab gerade mal geschaut, wie hoch die Mieten im 10 km Radius rund um meinen Arbeitsplatz im Moment sind: 1.295 € Warm für 62 m², 2 Zimmer und 8,7 km entfernt vom Arbeitsplatz sind defintiv eine Ansage. Im Ort wo sich mein Arbeitsplatz befindet, kostet eine vergleichbare Wohnung 1.250 € Warm, 69 m², 2 Zimmer. Das ist einfach nur noch krank.

Jo, das ist happig und wenn es gar keine günstigeren Angebote gibt (als ich das letzte mal gesucht habe, hatte man auch locker 20-40% Spanne) definitiv auch ein Problem. Aber ehe der Kauf von Grundstück und Haus billiger kommt, als so etwas zu mieten, vergehen locker 3-5 Jahrzehnte, deswegen sage ich: Wenn du dir das Haus leisten kannst, kannst du dir erst recht diese Wohnung leisten. Du musst also nicht PKW-Pendeln, sondern du willst PKW-Pendeln, weil dir dieser Nachteil andere daraus resultierende Vorteile (deutlich schöneres, größeres Zuhause in besserer Lage) wert ist.

Und dazu sage ich halt: Das ist deine private Entscheidung. Aber es gibt keinen Grund, warum die Gesellschaft sie dir finanzieren sollte. Im Gegenteil, ein einzelnes Haus hat typischerweise einen deutlich höheren Energieverbrauch pro Einwohner im Vergleich zu einer Mietwohnung, der Grundflächenverbrauch ist viel höher, es müssen Straßen für deine Pendelei bereitgestellt werden und dazu kommt der Energieverbrauch der Pendelei selbst. All diese Folgekosten/-Umweltschäden sollten eingepreist werden und wenn dir das Haus es dann immer noch wert ist - Gratulation & Neid, dass du es dir leisten kannst :) .

Ich kann mich noch an die Vorhersagen erinnern, das es durch Corona einen Knick bei den Mieten geben wird.... Naja, leisten könnte ich mir eh keine von beiden mit meinem Gehalt.

Keine Ahnung, wer das vorhergesagt hat, aber damit habe ich nicht einmal gerechnet, bevor die Regierung angefangen hat, Geld noch und nöcher zu verschenken. (Natürlich nur an Leute, die schon welches haben.) Im Gegenteil: Da es unter Pandemiebedingungen noch schwerer ist, sich eine neue Wohnung zu suchen, werden Leute, die umziehen müssen, noch eher schlechte Angebote annehmen und es gibt noch weniger Gründe für Vermieter, gute Angebote zu machen. Einzig in den absoluten Boom-Städten müsste der Mietenanstieg gebremst worden sein, weil es keine Innenstadtjobs gab, zu denen man ziehen konnte. Aber die Leute, die schon da waren, sind ja da geblieben.

Aber es kommt immer auf den Einzelfall an. PKW-Verkehr ist nicht gleich PKW-Verkehr, und Haus ist nicht gleich Haus. Wenn du zum Beispiel ein altes Haus abreist und neu und CO2 neutral drauf baust (wie bei mir), dann wird nichts neu versiegelt. Ähnlich beim PKW. Wenn du ein E-Auto hast, und das über deine PV-Anlage laden kannst und gleichzeitig noch den Überschussstrom einspeist, dann ist das doch eine gute Sache.

Besser wäre es aber, wenn du den gesamten Strom der PV-Anlage einspeisen kannst, weil das Haus da gebaut hast, wo du auch arbeitest. Oder zumindest an einem Ort, von dem aus du mit ÖPV zum Arbeitsplatz kommst ;) .
(Ob Haus bauen oder Haus sanieren die ökologischere Lösung ist, muss man im Einzelfall gucken. Aber spätestens wenn der Neubau mit Beton hochgezogen wird, ist es eigentlich fast immer "sanieren". Nur ökonomisch ist das halt Wahnsinn, weil CO2-emittieren spottbillig ist, Arbeitskraft dagegen schweine teuer und eine Sanierung bedeutet Handarbeit ohne Ende.)

Ungeachtet dessen gilt für Städte aber übrigens sehr wohl: PKW-Verkehr ist gleich PKW-Verkehr. Gänzlich unabhängig von der Energie haben wir einfach viel zu viele Pendler aus den Vororten, die das Leben in den Randgebieten unattraktiv machen und viel Platz für Parkplätze und Einfallstraßen brauchen.

Da hast du schon Recht,

Den Satz habe ich noch nie so oft in einem Post gelesen :) :) .

aber du hast doch auch gesehen was passiert wenn unsere Regierung solche Dinge anpackt. Maut, Erneuerbare Energie, E-Mobilität, Straßeninfrastruktur etc. lässst sich unter einem Satz zusammenfassen: "Das ist ja nicht so gut gelaufen." Und das ist noch höflich ausgedrückt. So ein Fuckup ist für ein Land wie Deutschland einfach nur noch peinlich.

Was ich von der aktuellen Regierung halte, sollte bekannt sein :ugly: . Aber man muss Erfolge an den Zielen messen...
EE unter den Grünen: Ziel = aus dem nichts alternative Energieformen zu Marktrelevanz verhelfen, Kurs für eine umweltfreundliche Zukunft legen. Ergebnis = rasche Zunahme der EE, global führende Position in der Zukunftsbranche Photovoltaik, mit an der globalen Spitze in der Boombranche Windkraft. Voller Erfolg.
Energiewende unter Schwarz/Gelb/Rot: Ziel = Möglichst billig dem Wähler vorgaukeln, man würde sich mehr als nur einen Dreck ums Klima kümmern, während man den Stromkonzernen in den Arsch kriecht. Ergebnis = RWE, EnBW & Co fahren Milliardengewinne ein, PV-Industrie kollabiert komplett, WKA-Bauer wandern größtenteils ab, Kohlelaufwerke werden nicht nur auf Staatskosten sogar über den ökonomisch sinnvollen Zeitraum am laufen gehalten, sondern sogar neu in Betrieb genommen, CO2-Reduktion findet praktisch nicht statt und trotzdem assoziieren Wähler "Merkel" mit "Energiewende" und denken, die SPD hätte sich für Wandel eingesetzt. Voller Erfolg.

E-Mobilität: Ziel = der deutschen Autoindustrie Milliarden zuschieben und gleichzeitig dem Wähler suggerieren, man würde was für die Umwelt tun. Ergebnis = Autoindustrie kassiert Milliardenbeihilfen, aber erst seit der ID3 und genug never-Plug-In-Hybride von deutschen Herstellern lieferbar sind, Ladesäulenaufsteller kriegen 50-75% der Infrastruktur geschenkt, die sie dann teuer verkaufen, aber erst seitdem ein Konsortium deutscher Autohersteller Ladesäulen bauen will und der Wähler kauft Scholz und Merkel ein Engagement für Klimaschutz ab. Obwohl heutige Batterieautos mit dem für ihre Lebensdauer zu erwartenden Grenzstrom mehr CO2 pro km verursachen als Benziner. Voller Erfolg. (Nebeneffekt: Häuslebesitzer = CDU-Wähler kriegen große Teile von Investitionen geschenkt, die sie langfristig eh irgendwann getätigt hätten)

Maut: Ziel = ein paar 100 Millionen Euro Steuergeld an Kumpels in der Industrie verschenken, Wählerstimmen mit einer vollkommen sinnlosen, aber nationalpopulistischen Idee gewinnen. Ergebnis = Millionen zugesichert, Stimmen bekommen. Zugegebenermaßen wurde es dann etwas holprig, die ggf. noch geplante dauerhafte ABM- und Industriefördermaßnahme, bei der nahezu die gesamten Mauteinnahmen für die Mauteintreibung wieder ausgegeben worden wären, kommen wohl nicht mehr und die Überwachungsinfrastruktur muss man auch anders realisieren. Aber gewählt wird man fleißig wie und eh je, sein Amt musste auch niemand abgegen - also zumindest Teilerfolg.

Straßeninfrastruktur: Müsstest du näher definieren. Aber auf dem Weg in den Urlaub konnte ich in CSUistan gut Gas geben auf bundesfinanzierten, überdimensionierten Straßen und allgemein fließt in die immer noch viel mehr Geld als z.B. in die Schiene. Welche tatsächlich gehabten Ziele wurden denn deiner Meinung nach nicht erreicht?

+1 :daumen:

Ich glaube du hast mich da falsch verstanden. Mir ging es nicht rein um die Förderung für Vermögende, sondern eben um eine grunsätzliche Förderung von PV-Anlagen. Meine Förderung war als exemplarisches Rechenbeispiel gedacht. Denn hier haben wir starken Nachholbedarf, wenn du Anreize und Chancengleichheit für alle schaffen willst.

Ne, ich habe dich schon verstanden, aber ich lege andere Maßstäbe an:
Die Mehrheit der Deutschen kann sich kein Haus leisten => die ärmere Hälfte der Bevölkerung kann nie von einer Photovoltaik-Förderung profitieren. Es wird zwar immer von Mieteranlagen gefaselt aber Fakt ist doch ganz einfach, dass niemand beim heutigen Mieterschutz in irgendwas investiert, dass er nicht mitnehmen kann. Somit ist PV-Förderung also per se etwas, wovon nur Leute profitieren können, die schon einen vergleichsweise guten Lebensstandard haben. Finanziert wird sie aber von allen.

Daher bin ich prinzipiell dafür, dass man den Lebensstandard allgemein und vor allem am unteren Ende der Gesellschaft fördert (weniger Sozialabgaben, höhere HartzIV-Sätze) und fossile Energien teurer macht. Dann rechnen sich Photovolatikanlagen von ganz alleine, aber z.B. auch in dem sie ein Mittelständisches Unternehmen auf zu diesem Zweck angemietete Fassaden baut und anschließend günstigeren Strom (im Vergleich zu solchem aus Kohle) auch an ärmere verkauft. Nicht indem man jemandem, der schon ein Haus besitzt, noch einen Teil seiner eigenen Energieversorgung dazu schenkt.
 
Wie geschrieben: Ich gehe nicht davon aus, dass man so etwas heute problemlos bekommt. Aber ich bin dagegen, dass man die Symptome dieses Problems übertüncht, in dem man ein anderes (Umwelt-)Problem mit Steuergeldern schafft. Es ist holistisch betrachtet eben nicht günstiger, ein Haus weit draußen zu bauen und zu pendeln. Jedes Bisschen Logik spricht dagegen.
So funktioniert die Welt aber nicht und es ist keine Alternative Megacitys zu schaffen, nur um alles geballt an einem Ort zu haben. Der Grund für den extremen Zuzug ist die Arbeit und wir kriegen das jetzt schon nicht gestemmt, in Berlin und das was neu gebaut wird, kann sich kaum einer leisten, außer Zweitwohnungsbesitzer etc.. Es macht daher absolut Sinn, wieder in die Fläche zu gehen, Eigenheime zu subventionieren und so auch indirekt zur Alterssicherung beizutragen. Dann sollte man lieber an dem Hebel ansetzen, Homeoffice zu fördern, die Kommunikationsinfrastruktur auszubauen, sowie die Wirtschaft im ländlichen Raum zu stärken, dann bräuchte man auch weniger pendeln aber die Leute haben eben keine Wahl. In der Stadt gibt es Arbeit aber keine Wohnungen also muss man zwangsläufig in die Randgebiete und selbst, wenn man innerhalb der Stadt wohnt, so schützt es einem auch nicht vor dem Pendeln. Ich habe eine ganze Zeit lang in Friedrichshain gewohnt und braucht bis zum Kudamm, wohlgemerkt- alles innerhalb des S-Bahn Ringes, eine Stunde und 15 Minuten, mit den Öffis. Mit Auto 50 Minuten und mit Roller 23 Minuten. Oder zuletzt von Treptow nach Karow, alles innerhalb Berlin mit über eine Stunde Fahrzeit. Das ist Pendeln und mit Öffis hat man da keine Chance, so dass man stets mit dem Auto schneller ist. Und ich bevorzuge Lebenszeit, ganz einfach, denn die zeit mit meiner Familie ist mir am wichtigsten und diese kann durch nichts ausgeglichen werden. Daher fällt die Wahl nicht schwer, so dass ich mich stets für den schnellsten Weg entscheide.
Jetzt arbeite ich dauerhaft im HO, perfekt für Familie und Umwelt und dahin muss die Reise gehen, da wo es geht. Damit könnte man schon sehr viel Entlastung erreichen, denn gerade in den Städten gibt es zahlreiche Bürojobs, wo man am PC sitzt und dazu muss man nicht auf Arbeit fahren oder da in der Nähe wohnen. Und das hätte auch noch einen weiteren Vorteil, nämlich das dann der Bedarf an Alltäglichem vor Ort steigt, so dass dadurch die lokale Wirtschaft in den Randgebieten angekurbelt wird und diese Lagen so noch interessanter werden, da mehr Jobs entstehen etc..

Lange Rede kurzer Sinn, ich halte die innerstädtische Flächenverdichtung für den absolut falschesten Weg, denn dieser löst das Problem nicht, sondern "ist" das Problem. ;-)

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
So funktioniert die Welt aber nicht

Nein, so wie sie ist, funktioniert sie nicht. Und deswegen sollte man auch nicht so weitermachen.

und es ist keine Alternative Megacitys zu schaffen, nur um alles geballt an einem Ort zu haben. Der Grund für den extremen Zuzug ist die Arbeit

Und wieso fördern wir dann weiterhin Arbeit an Orten, an die jetzt schon zu viele ziehen und nicht an Orten, an denen es überschüssige Wohnungen gibt?

und wir kriegen das jetzt schon nicht gestemmt, in Berlin und das was neu gebaut wird, kann sich kaum einer leisten, außer Zweitwohnungsbesitzer etc.. Es macht daher absolut Sinn, wieder in die Fläche zu gehen, Eigenheime zu subventionieren

Wie bitte schön sollen Eigenheime und "in die Fläche gehen" mehr zur Behebung des Wohnungsmangels in Berlin beitragen als neue Mehrfamilienhäuser, die auf gleicher Grundfläche/in gleichem Umkreis wesentlich mehr Wohnungssuchenden eine Unterkunft bieten?
Über "Woanders hin gehen" lässt sich streiten, aber das ändert nichts daran, dass ein ökologisches Wohnkonzept für ein Land mit der Bevölkerungsdichte Deutschlands ettliche Parteien übereinander stapelen muss. Und im übrigen kann "woanders" auch da sein, wo die Wohnungen schon stehen. Wir sprechen hier nicht von Schwerindustrie und Bergbau, die auf bestimmte Voraussetzungen angewiesen sind. Alles, was in Berlin, München oder Hamburg arbeiten kann, kann auch in 80-90% des restlichen Deutschlands arbeiten (10-20% haben, je nach genauer Art der Arbeit, zu lahme Internetanbindung. Aber man sollte ja eh ein paar naturnahe Flecken erhalten und die aktuellen Probleme resultieren aus einer Konzentration auf <5% der Fläche. Und dafür konnte mir noch keiner einen rationalen Grund nennen.)

und so auch indirekt zur Alterssicherung beizutragen.

Zur Alterssicherung von Leuten, die ohnehin nie von Altersarmut bedroht waren. Teilweise zu Lasten von Leuten, die es sind.

Dann sollte man lieber an dem Hebel ansetzen, Homeoffice zu fördern, die Kommunikationsinfrastruktur auszubauen, sowie die Wirtschaft im ländlichen Raum zu stärken,

Meine Rede. Dazu gehören aber durchaus auch die Rahmenbedingungen auf Arbeitnehmerseite. Wenn man mit 1500-€-Netto in Erkner am Ende des Monats mehr Geld auf dem Konto hat, als mit 2000-€-Netto-in-Mitte-und-Pendeln, dann erledigt sich das mit dem Prestige-Gedränge der Firmen in die Innenstadt von ganz alleine, weil sie da keine Arbeitskräfte mehr finden. Aber noch reißen sich die Leute um Jobs, für die sie weit fahren müssen, weil das Fahren so billig ist.
(Allgemein ist Berlin als ganzes aber ein unübersichtliches Beispiel für solche Rechnungen, da der Verkehrsinfarkt in weiten Teilen der Metropole seit langem zur Norm gehört und KFZ-Pendeln deswegen nur in den einzelnen Randsegmenten zunehmen kann. Aber München, Hamburg & Co sind gerade dabei, sich in genau die gleiche Richtung zu entwickeln und dass mit deutlich schlechterem ÖPNV. Der ist in Berlin nämlich, aller Unzuverlässigkeit und einiger verbleibender Lücken im Autozentriertern Westteil zum Trotz, deutschlandweit führend.)
 
Jo, das ist happig und wenn es gar keine günstigeren Angebote gibt (als ich das letzte mal gesucht habe, hatte man auch locker 20-40% Spanne) definitiv auch ein Problem.
Bezahlbarer Wohnraum in und um München wird immer rarer. Auch dort wo ich mein Häuschen baue, gehen die Preise steil nach oben. Sowohl für Bauland als auch für die Wohnfläche.

Auch die Infrastruktur leidet hart darunter. München selbst ist sowieso immer am Rand des Verkehrskollaps. Mittlerer Ring und Co. pfeifen aus dem letzten Loch. Dazu noch Dauerbaustellen und das war´s.

Apple will in München 1 Milliarde Euro investieren. Es entsteht eine 30.000 m² große Zentrale. Auch Google will 41.000 m² Bürofläche bauen. Es ist krass wie sehr es die Tech-Unternehmen in die Stadt zieht. Aber okay, da verdienen die Mitarbeiter auch etwas mehr. Dennoch: All diese Mitarbeiter brauchen Wohnraum.


Aber ehe der Kauf von Grundstück und Haus billiger kommt, als so etwas zu mieten, vergehen locker 3-5 Jahrzehnte, deswegen sage ich: Wenn du dir das Haus leisten kannst, kannst du dir erst recht diese Wohnung leisten. Du musst also nicht PKW-Pendeln, sondern du willst PKW-Pendeln, weil dir dieser Nachteil andere daraus resultierende Vorteile (deutlich schöneres, größeres Zuhause in besserer Lage) wert ist.
Wenn ich einen Kredit aufnehme, dann kann ich mir die beiden 1.200 € Wohungen monatlich erst leisten. :ugly: Anders nicht. Das ist mit meinem Quereinsteigergehalt einfach nicht drin.

Bin froh das ich für das Grundstück nichts zahlen musste, weil es seit Jahrzehnten in Familienbesitz ist und immer bebaut war. Wie schon erwähnt, würde ich es ohne Hilfe von alleine nicht schaffen.

Und dazu sage ich halt: Das ist deine private Entscheidung. Aber es gibt keinen Grund, warum die Gesellschaft sie dir finanzieren sollte. Im Gegenteil, ein einzelnes Haus hat typischerweise einen deutlich höheren Energieverbrauch pro Einwohner im Vergleich zu einer Mietwohnung, der Grundflächenverbrauch ist viel höher, es müssen Straßen für deine Pendelei bereitgestellt werden und dazu kommt der Energieverbrauch der Pendelei selbst. All diese Folgekosten/-Umweltschäden sollten eingepreist werden und wenn dir das Haus es dann immer noch wert ist - Gratulation & Neid, dass du es dir leisten kannst :) .
Stimmt, es ist meine Entscheidung. Und die habe ich ganz bewusst getroffen. Ein Eigenheim hat einfach langfristig viel mehr Vorteile. Alleine nicht dem Mietdruck durch niedrige Renten (Altersarmut) ausgesetzt zu sein, ist für mich der wohl wichtigste Faktor. Auch sind die Wohnkosten geringer als in einer Wohnung.

Btw. bei uns auf dem Land werden erstaunlich viele Mehrfamilienhäuser gebaut. Finde ich persönlich echt gut. Gleiche Grundfläche, aber mehr Wohnraum ist vernünftig. Nur leider spuckt dir auch oftmals die Gemeinde hier in die Suppe. Zitat: "Das Gebäude passt aber nicht ins Ortsbild." Und schon hast du keine Baugenehmigung. Was dann folgt ist ein Gang zum Landratsamt und ein wunderbarer bürokratischer Spiesrutenlauf bis man seine Genehmigung in der Tasche hat. Da kann ich dir aus erster Hand berichten. Wir hatten den Ärger nämlich wegen den Garagen. -.-

Ich bin einfach der Meinung, das die Lösung für das Wohnungsproblem nicht zu 100% in den Städten liegt. Zumindest nicht in den Städten, so wie sie jetzt sind. Wenn man nicht will das die Stadt kolabiert muss ein Green City-Konzept her mit ordentlicher Wohnraumplanung. Sonst haben wir hier irgendwann mal solche Hive-Citys wie in Warhammer 40K. Oder Metropolregionen wie zum Beispiel Tokyo. Solange hier in München nicht in die Höhe gebaut werden darf, nimmt der Flächenfraß aber immer mehr zu. Man muss nur mal rund um München schauen, wie es sich entwickelt. Im Norden: Garching, Ismaning und Oberschleißheim sind wenn es so weitergeht, bald in München integriert. Im Osten erwischt es Aschheim, Feldkirchen und Vaterstetten als nächstes.Keine Ahnung wie du das siehst, aber der Flächenfraß ist so nicht zu bremsen. Die Städte sind im Moment eben nicht die Lösung sondern ein Großteil des Problems. Das Wohnen muss entzerrt möglich sein, damit Wohnraum bezahlbar bleibt. Und sieht man sich mal den Mietpreis an, dann weiß man was es geschlagen hat. Die Wohnungen werden immer teurer. Das gleiche Problem lässt sich bei Einfamilienhäusern oder Eigentumswohnungen beobachten.

Corona hat vielen Firmen die Augen geöffnet, was Home-Office angeht. Alleine das hat die Verkehrssituation in und um München stark entlastet. Das war auf dem Weg in die Arbeit deutlich spürbar. Das ist schon mal der richtige Ansatz aber es müssen dauerhafte Lösungen her.

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Keine Ahnung, wer das vorhergesagt hat, aber damit habe ich nicht einmal gerechnet, bevor die Regierung angefangen hat, Geld noch und nöcher zu verschenken. (Natürlich nur an Leute, die schon welches haben.) Im Gegenteil: Da es unter Pandemiebedingungen noch schwerer ist, sich eine neue Wohnung zu suchen, werden Leute, die umziehen müssen, noch eher schlechte Angebote annehmen und es gibt noch weniger Gründe für Vermieter, gute Angebote zu machen. Einzig in den absoluten Boom-Städten müsste der Mietenanstieg gebremst worden sein, weil es keine Innenstadtjobs gab, zu denen man ziehen konnte. Aber die Leute, die schon da waren, sind ja da geblieben.
Siehe Statistik oben. Da ist der Knick. Aber wirklich groß war er nicht.


Besser wäre es aber, wenn du den gesamten Strom der PV-Anlage einspeisen kannst, weil das Haus da gebaut hast, wo du auch arbeitest. Oder zumindest an einem Ort, von dem aus du mit ÖPV zum Arbeitsplatz kommst ;) .
(Ob Haus bauen oder Haus sanieren die ökologischere Lösung ist, muss man im Einzelfall gucken. Aber spätestens wenn der Neubau mit Beton hochgezogen wird, ist es eigentlich fast immer "sanieren". Nur ökonomisch ist das halt Wahnsinn, weil CO2-emittieren spottbillig ist, Arbeitskraft dagegen schweine teuer und eine Sanierung bedeutet Handarbeit ohne Ende.)
Das wäre das Optimum, aber bei den Grundstückspreisen absolut nicht machbar. Zumindest nicht für mich.
Was den PV-Strom angeht: Das Haus steht tagsüber sowieso leer und kann in der Zeit den Akku laden, und ab dann einspeisen. Der Standby-Stromverbrauch ist sehr niedrig. Das ist mir sehr wichtig bei dem Projekt. :)

Stimmt, die Arbeitskraft wird immer teurer. Gerade Firmen die mit Bau und/oder Sanierung beschäftigt sind, haben volle Auftragsbücher. Es ist sehr schwer, überhaupt Firmen zu bekommen. Wenn du dann mal eine gute Firma hast, dann weigern sich viele mittlereweile aufgrund der Versorgungslage überhaupt Verträge zu unterschreiben. Niemand will bei den Schwankungen draufzahlen. Was ich echt verstehen kann.... Für Bau und Sanierung ist es gerade eine sehr schlechte Zeit.

Ungeachtet dessen gilt für Städte aber übrigens sehr wohl: PKW-Verkehr ist gleich PKW-Verkehr. Gänzlich unabhängig von der Energie haben wir einfach viel zu viele Pendler aus den Vororten, die das Leben in den Randgebieten unattraktiv machen und viel Platz für Parkplätze und Einfallstraßen brauchen.
Naja, nicht jeder PKW-Verkehr ist sinnvoll und rein beruflich eingesetzt. Hier würde ich diffenzieren zwischen beruflichen Verkehr und Freizeitverkehr. Aus dem Winkel betrachtet ist PKW-Verkehr zwar gleich PKW-Verkehr, aber irgendwie auch nicht. :ugly:

Auch hier sehe ich bei ersteren als einen der Lösungsansätze die Digitalisierung. Es ist traurig, das es erst eine Pandemie gebraucht hat, damit in Deutschland das Thema einen Boost bekam, aber jetzt sollte man nicht aufhören.
Klar, es wird immer Leute geben die auf Autos angewiesen sind, aber wie du schon gesagt hast, einen Großteil der Pendler kannst du so vermeiden.

Nebeneffekt: Häuslebesitzer = CDU-Wähler
Egal ob als Hausbesitzer oder zur Miete: Bevor ich die wähle, friert die Hölle zu. :ugly:

Straßeninfrastruktur: Müsstest du näher definieren. Aber auf dem Weg in den Urlaub konnte ich in CSUistan gut Gas geben auf bundesfinanzierten, überdimensionierten Straßen und allgemein fließt in die immer noch viel mehr Geld als z.B. in die Schiene. Welche tatsächlich gehabten Ziele wurden denn deiner Meinung nach nicht erreicht?
Der Schienenausbau ist auch so ein Thema für sich. Da hat man auch zu lange gepennt. Nicht umsonst haben wir dermaßen veraltete Stellwerke und Gleise...

Zu den Straßen:
Viele der Kommunen sind finanziell am Limit. Gerade nach den Wintermonaten. Die Straßen sind gerade nach diesen Monaten teilweise echt in einem üblen Zustand. Das gleiche Problem haben wir bei den Brücken und Tunneln. Bei den Autobahnen sieht es zwar deutschlandweit besser aus, aber trotzdem sollten die LKW-Mauteinnahmen in das Straßen- und Autobahnnetz fließen. (Mit Straßen sind alle Straßen inkl. Bundesstraßen gemeint) Alleine schon um bei der Straßensanierung die Kommunen zu entlasten. Stellenweise kann man nämlich in den Schlaglöchern hier in der Umgebung ohne Witz Blumen anpflanzen oder dein Auto ruinieren. Je nach Straße kommt es dir teilweise eher so vor, als ob die über einen gefrorenen Rübenacker fährst. :ugly:

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Ne, ich habe dich schon verstanden, aber ich lege andere Maßstäbe an:
Die Mehrheit der Deutschen kann sich kein Haus leisten => die ärmere Hälfte der Bevölkerung kann nie von einer Photovoltaik-Förderung profitieren. Es wird zwar immer von Mieteranlagen gefaselt aber Fakt ist doch ganz einfach, dass niemand beim heutigen Mieterschutz in irgendwas investiert, dass er nicht mitnehmen kann. Somit ist PV-Förderung also per se etwas, wovon nur Leute profitieren können, die schon einen vergleichsweise guten Lebensstandard haben. Finanziert wird sie aber von allen.
Exakt, und eben auch das ist ein weiteres Problem. Auf der einen Seite ist es schwieriger geworden sich von unten nach oben zu arbeiten. Und auf der anderen Seite muss in die Köpfe der Leute gehämmert werden, das dies ein Teil des Problems ist, welches uns alle angeht. Chancengleichheit und Aufstiegschancen müssen gewahrt bleiben.

Nun stellt sich mir die Frage:
Wie definierst du einen guten Lebenstandard? Ist eine Person welche in einem älteren EFH wohnt, und 800 € Rente bekommt, eine Person mit einem guten Lebensstandard? Wie soll sich eine solche Person eine PV-Anlage im fünfstelligen Bereich leisten können, sollte das mal zur Pflicht werden? Man sagt zwar immer das Personen mit EFH zur Mittelschicht gehören, aber das stimmt heute stellenweise einfach nicht mehr. Was macht nun eine solche Person wenn die Regierung plötzlich Ölheizungen verbietet? Mit 800 € im Monat hast du kaum finanziellen Spielraum. Alles verkaufen und in eine Wohnung ziehen, nur weil die Regierung ihr System nicht fair überarbeiten kann? Das kann wohl nicht die Lösung sein. Egal ob du mit einem guten Lebensstandard in einer Wohnung oder einem Haus wohnst. Die Probleme holen dich über kurz oder lang ein:
Ist eine Wall of Text, aber sehr interessant finde ich! :)

Die Süddeutsche hat das ganze auch mal komprimiert in zwei Artikel gepackt. Aber dabei ist viel interessantes auch verloren gegangen:


Daher bin ich prinzipiell dafür, dass man den Lebensstandard allgemein und vor allem am unteren Ende der Gesellschaft fördert (weniger Sozialabgaben, höhere HartzIV-Sätze) und fossile Energien teurer macht. Dann rechnen sich Photovolatikanlagen von ganz alleine, aber z.B. auch in dem sie ein Mittelständisches Unternehmen auf zu diesem Zweck angemietete Fassaden baut und anschließend günstigeren Strom (im Vergleich zu solchem aus Kohle) auch an ärmere verkauft. Nicht indem man jemandem, der schon ein Haus besitzt, noch einen Teil seiner eigenen Energieversorgung dazu schenkt.
Geh ich absolut mit! :daumen:
Zum letzten Satz: Siehe oben. ;)
 
Habe ich gern gelesen, danke für die Beiträge :daumen:


Worauf beziehst du dich? Die Schwedenstudie ist überholt. Das BMU zum Beispiel geht von einem deutlichen Vorteil aus (und das bei einer angenommenen Lebensdauer von nur 150k km).

Ich spreche nicht ohne Grund ausdrücklich von Grenzstrom. Das BMU beteiligt sich dagegen an der typischen Strommixschönfärberei. Es geht also davon aus, dass man seine Batterieauto an eine Ladesäule anschließt und dann erscheint aus dem Nichts unter anderem eine Solarzelle, die es ohne Batterieauto nie gegeben hätte und die 50% des Ladestroms liefert. Auch um Mitternacht. (Zahlenangabe geschätzt, da das BMU zumindest auf der Seite/in dem Paper nicht klarstellt, wie es den Strommix für die Zukunft projeziert. Da ändern sich die Versprechen ja alle paar Monate, nur gehalten werden sie nie.)

In der Realität sieht es natürlich anders: Für zusätzliche Verbraucher, also auch für Batterieautos, muss zusätzlicher Strom produziert werden. Geladen wird also nicht mit durchschnittlichem Mixstrom, sondern mit Grenzstrom. Dem Strom, den man jenseits der Grenze des bereits bestehenden Verbrauchs leicht zusätzlich produzieren kann - und der ist dreckig.

Gute Studien zu dem Thema sind leider schwer, da der Fokus immer auf dem eigentlichen Fahrzeug liegt und gerade auch die Politik gar kein Interesse daran hat, dass mal jemand über die Versäumnisse beim EE-Ausbau der letzten 16 Jahre redet - und weil auf der anderen Seite der Verbrennerlobby natürlich misstraut wird. Zu Recht. Aber leider führt das auch dazu, dass zuletzt auf Wortmeldungen von Fachleuten mit einem Shitstorm über deren Persönlichkeit reagiert wurde, mit dem unabsichtlich oder absichtlich die berechtigten Argumente erträngt wurden. Als Beispiel verweise ich mal hierauf:

Grundsätzlich ist es so, dass wir in Deutschland eigentlich jede saubere Energiequelle "nach Möglichkeit" ausnutzen. Es lässt sich zwar gut darüber streiten, warum mehr EE eigentlich nicht möglich sein sollen bzw. warum der Ausbau so lahm läuft, aber "mehr Batterieautos" ändert an den dort bestehenden Problemen nichts. Egal was man fährt, der Ertrag aus Wind und Photovoltaik bleibt gleich. Auch der Leistungszuwachs bei Gas ist aus ökonomischen Gründen endlich - Gaskraftwerke produzieren noch immer teurer als andere fossile und werden nur für Spitzenlasten genutzt. Wenn aber nicht nur für einen plötzlichen Moment sondern dank zunehmendem Bedarfs an Ladestrom regelmäßig mehr Leistung benötigt wird, dann ist es die billigste und somit die gewählte Lösung, bestehende Kraftwerke mehr produzieren zu lassen, die sonst (auf Steuerzahlerkosten) still stehen würden. Und das sind in Deutschland Kohlekraftwerke.

Vereinfacht gesagt fahren Batterieautos also überwiegend mit Kohlestrom. Das schließt auch diejenigen ein, die zu Hause "an" der eigenen Photovoltaikanlage geladen werden, solange die Leitungskapazitäten nicht ausgeschöpft sind. Wenn man den Strom vom Dach nämlich alternativ einspeisen würde, könnte er andernorts Output eines Kohlekraftwerkes ersetzen. Laut Politik kommt der große Umschwung erst 2038, hoffentlich aber etwas früher, aber bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 13 Jahren rettet das die Bilanz von heute gekauften Batterieautos auch nicht mehr.

Ich würde schätzen, dass vielleicht die ab 2030 gekauften Autos im Schnitt über ihre Lebensdauer einen so sauberen Strom erhalten werden, wie er aktuellen Berechnungen zu Grunde liegt. Die könnten sich dann also für das Klima lohnen.
WENN man, wie in der von dir verlinkten BMU-Studie mit einem "ID.3 in der Basisauslegung", also einer Praxisreichweite von um die 200 km, im Laufe des Fahrzeugsleben die 150000 km weit fährt, die heute ein typischer Verbrenner mit 600-900 km Reichweite abspult, bevor er verschrottet wird. Das ist meiner Meinung nach eine weitere fehlerhafte Annahme sehr viele Batterieautostudien: Sie betrachten Modelle, die in Deutschland nur als Zweitauto für kurze Wege in die Stadt gekauft werden, rechnen aber mit einer Durchschnittsfahrleistung, die von Vertreterkombis und Urlaubskutschen geprägt ist. Ein Ersatz für diese bräuchte aber einen doppelt bis dreimal größeren Akkus und wäre entsprechend Energieaufwendiger in der Herstellung.

(Irgendwann lohnt sich dann auch der, aber halt noch etwas später.)
 
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Apple will in München 1 Milliarde Euro investieren. Es entsteht eine 30.000 m² große Zentrale. Auch Google will 41.000 m² Bürofläche bauen. Es ist krass wie sehr es die Tech-Unternehmen in die Stadt zieht.

Nö, es ist nicht einfach "krass". Es die Folgen von Subventionen für Chipfertigung (z.T. schon zu Siemenszeiten) und für zahlreiche staatliche Forschungszentrum an einem Standort, der gar keine weitere High-Tech-Industrie, sondern sozialen Wohnungsbau nötig hatte und hat. Im Gegensatz zu anderen Teilen Deutschlands, wo die Vorzeichen genau umgekehrt sind.

Keine Ahnung wie du das siehst, aber der Flächenfraß ist so nicht zu bremsen. Die Städte sind im Moment eben nicht die Lösung sondern ein Großteil des Problems. Das Wohnen muss entzerrt möglich sein, damit Wohnraum bezahlbar bleibt.

Ich sehe Flächenfraß als eins der größten Probleme unserer Zeit. Aber man löst ihn nicht, in dem man die Individualmobilität steigert und Individualbehausungen fördert, damit zwischen den Abschnitten mit Flächenfraß ein paar kurze Lücken bleiben. Ich habe meine Jugend nahe am "Stadtrand" verbracht - an einem "Stadtrand", von dem aus ich 1,5 Stunden Fahrrad fahren musste, ehe ich keine größere Straße und keine Haus mehr sehen konnte. und dann stand ich auf einem geteerten Weg im Wald und war in unmittelbarer Hörweite von einer dicht befahrenen Straße. Deutschland muss sich endlich von dieser möchtegern Dorfromantik mit Häuschen im Grünen verabschieden. Die wäre vielleicht mit einer Bevölkerung von 10-20 Millionen realistisch.

Was den PV-Strom angeht: Das Haus steht tagsüber sowieso leer und kann in der Zeit den Akku laden, und ab dann einspeisen. Der Standby-Stromverbrauch ist sehr niedrig. Das ist mir sehr wichtig bei dem Projekt. :)

Aber nicht den Akku im Batterieauto, mit dem du zur Arbeit gefahren bist. Denn das ist tagsüber nicht zu Hause. Stattdessen brauchst du noch einen zusätzlichen Akku, vermutlich in größerem Umfange, der nur dazu dient, tagsüber Strom aufzunehmen, den jemand anders an Stelle von Kohlestrom direkt verwerten könnte, und das in Teilen damit du Abend ein Verkehrsmittel laden kannst, dass unnötig wäre, wenn man Arbeitsplatz und Wohnort als zusammenhängedes Konzept planen würde.

Versteh mich nicht falsch: Ich kann deine Entscheidung im Einzelfall nachvollziehen und sie ist weit entfernt davon, dass schlimmste zu sein, was man machen kann. Aber das Konzept als solches ist gesamtgesellschaftlich ein kapitaler Irrweg, den die Politik eigentlich zu bekämpfen statt zu fördern versuchen müsste. (Wäre sie nicht damit beschäftigt, noch viel beknacktere Entwicklungen zu fördern.)

Naja, nicht jeder PKW-Verkehr ist sinnvoll und rein beruflich eingesetzt. Hier würde ich diffenzieren zwischen beruflichen Verkehr und Freizeitverkehr. Aus dem Winkel betrachtet ist PKW-Verkehr zwar gleich PKW-Verkehr, aber irgendwie auch nicht. :ugly:

Verlängern wir den Satz: Jeder PKW-Verkehr ist ein Ärgerniss. Es gibt Fälle, in denen der Nutzen das Ärgerniss wert ist (z.B. Notarzt) und es gibt Fälle in denen er das nicht ist (z.B. Pendler).

Der Schienenausbau ist auch so ein Thema für sich. Da hat man auch zu lange gepennt. Nicht umsonst haben wir dermaßen veraltete Stellwerke und Gleise...

Das rumgejammere wegen "alter" Stellwerken halte ich ehrlich gesagt für eine absolute Nebelkerze. Selbst mechanische Stellwerke erfordern nur mehr Personal und sind teurer in der Unterhaltung (jedenfalls wenn man flächendeckende Ausfälle nicht einpreist...) und die elektrisch-elektronischen Stellwerke aus den 60er/70er/80er, die die fläche Abdecken, bieten eigentlich alle benötigte Funktionalität. Für z.B. eine engere Zugtaktung bräuchte erst einmal neue Signalsysteme sowohl an der Strecke als auch an den Zügen, die Stellwerke sind reine Kostenreduktionsmaßnahmen. Was nicht verkehrt ist, einem im Gegensatz zu ab- statt aufgebauten Gleisen aber auch nicht von einer Ausweitung des Bahnverkehrs abhalten würde, wenn man es ernstmeinte.

Zu den Straßen:
Viele der Kommunen sind finanziell am Limit. ...

Stimmt. Das weiß ich als Radfahrer besonders gut ;) . Aber deren Verkehrswege sind nicht Teil der Bundesverkehrspolitik, die die Maut wollte.

Exakt, und eben auch das ist ein weiteres Problem. Auf der einen Seite ist es schwieriger geworden sich von unten nach oben zu arbeiten. Und auf der anderen Seite muss in die Köpfe der Leute gehämmert werden, das dies ein Teil des Problems ist, welches uns alle angeht. Chancengleichheit und Aufstiegschancen müssen gewahrt bleiben.

Nein. Bullshit. Es müssen nicht nur Chancen gewahrt bleiben, auch wenn wir da Defizite haben. Es müssen Lebensstandards gewahrt und die soziale Spaltung begrenzt werden. Auch mit noch so viel Chancen werden wir in Deutschland nie eine Bevölkerung aus 90% Managern, 9% Facharbeitern und 1% Verkäuferinnen, Müllmännern, etc. haben. "Aufsteigen" heißt immer "jemand anderen unter sich schieben". Es gehört zu einer fairen Gesellschaft, dass jeder die gleiche Chance darauf hat und dafür sind wir weit entfernt. Aber das ändert nichts daran, dass die Mehrheit der Deutschen nie ein Einfamilienhaus mit Oberklasseauto besitzen wird. Und das ein Gesellschaftsmodell, dass so etwas als Ziel ins Auge nimmt, nie mehr als ein für die meisten unerreichbares Lockmittel bleiben wird.

Ein Lockmittel das, umso häufiger es versprochen und dann aus unausweichlichen (so wie weitere ausweichlichen) Gründen nicht geliefert wird, für umso mehr soziale Spannungen sorgt. Der durchschnittliche Deutsche geht mit 1800 Netto nach Hause, alles darüber ist schon die priviligierte Hälfte der Gesellschaft. Also Leute die häufiger davon profitieren, dass es jemandem anders schlechter geht als ihnen denn dass sie selbst jemand anderem ein besseres Leben ermöglichen. (Nicht berücksichtigt dass deutscher Wohlstand insgesamt auf Leid im Ausland aufgebaut ist.) Die Grenze zum unteren Quartil, also immer noch 25% der Gesellschaft respektive über 20 Millionen Menschen sollte bei 2/3 des genannten Wertes, also bei 1200 € im Monat liegen.
Es muss endlich mal rein in die Köpfe, dass wir meilenweit von einer Häuslebau-und-Tesla-Fahrergesellschaft entfernt sind und alles, wirklich alles was sich auf deren Belange ausrichtet, Luxuspolitik ist.

Nun stellt sich mir die Frage:
Wie definierst du einen guten Lebenstandard? Ist eine Person welche in einem älteren EFH wohnt, und 800 € Rente bekommt, eine Person mit einem guten Lebensstandard?

Sie ist eine Person mit einem weit überdurchschnittlichem Vermögen. Ob der Lebensstand über oder unter dem Durchschnitt ist, hängt etwas vom Zustand des Hauses und den Unterhaltskosten ab, aber es ist sehr wahrscheinlich dass im genannten Beispiel am Ende des Monats mindestens so viel Geld, vermutlich sogar etwas mehr übrig bleibt, als einem Medianverdienerhaushalt, der eine vergleichbare Bleibe in durchschnittlicher (=städtischer Wohnlage) mietet. Wenn der Rentner sein überdurchschnittliches Vermögen veräußert (da gibt es mittlerweile auch Modelle, bei denen das Haus quasi vorab verkauft, aber bis ans Lebensende weiterbewohnt wird. Quasi eine Hypothek bei der von vorneherein feststeht, dass sie nicht zurückgezahlt wird, sondern der Sachwert eingezogen), dann sollte er über die verbleibenden Jahre seines Lebens einen im Vergleich zum Median sehr guten Lebensstand pflegen können.

Wie soll sich eine solche Person eine PV-Anlage im fünfstelligen Bereich leisten können, sollte das mal zur Pflicht werden?

Frag das die, die PV-Anlagen im fünfstelligen Bereich vorschreiben wollen. Ich kenne nicht einmal jemanden, der eine Nachrüstpflicht überhaupt in Erwägung zieht und ich befürworte meinerseits Modelle, unter denen sich so eine Anlagen von selbst lohnt. (Wenn auch nicht unbedingt für Rentner, die nur noch einen absehbaren Investitionshorizont von maximal 10-15 Jahren haben)

Man sagt zwar immer das Personen mit EFH zur Mittelschicht gehören, aber das stimmt heute stellenweise einfach nicht mehr.

Doch, in aller Regel schon. Auf dem sächsischen Land gibt es natürlich auch EFH, bei denen man nicht mehr wirklich von Vermögen sprechen kann, aber in großem und ganzen haben EFH-Besitzer einen überdurchschnittlichen Lebensstandard. Das heißt nicht, dass es der Mittelschicht in Deutschland durchgängig "gut" nach ihrem eigenen empfinden geht. Menschen haben die, für objektive politische Urteile sehr störende, Eigenschaft, sich immer am nächstbesseren zu messen und hocherhobenen Hauptes über die unter stehenden zu schreiten. Da kommt man sich dann mit dem alten 100-m²-Haus, dessen Putz schon vor 5 Jahren ungewollt zu grau war und dem alle 3-4 Jahre als Jahreswagen gekauftem 3er deutlich schlechter vor als der Nachbar mit dem Neubau und der E-Klasse und dem Zoe für die Tochter. Aber "Mittelschicht" besagt eben nicht "gut" oder "schlecht", es besagt "vielen geht es noch schlechter".

Was macht nun eine solche Person wenn die Regierung plötzlich Ölheizungen verbietet?

Hat ebenfalls keiner vor. Angemeldet sind Pläne, NEUE Ölheizungen zu verbieten. In dem Fall nutzt man einfach die alte weiter. Und das mit zu deren Lebensende das Geld für Ersatz angespart sein muss, hat man sich hoffentlich vor der Hausanschaffung überlegt - ansonsten zählt man möglicherweise tatsächlich zur "kann sich kein EFH-Haus leisten"-Mehrheit und lebt über seinen Verhältnissen, mit den typischen Folgen.

Die Süddeutsche hat das ganze auch mal komprimiert in zwei Artikel gepackt.

Sorry, ich hab bei der Arroganz nach wenigen Zeilen wegen aktuem Kotzen das Lesen einstellen müssen:
"Das Allgemeinwohl ist in akuter Gefahr"
"Die deutsche Mittelschicht gerät unter Druck"
"Ein ganz normaler Job, der einem eine ordentliche Wohnung oder sogar ein Reihenhaus ermöglicht, ein normales Auto, dazu ein, zwei Urlaube pro Jahr."

Und jede Wette, dass mit "normales Auto" auch kein Golf V mit 100000 km auf dem Tacho gemeint ist, sondern etwas >4,60 m, >1,5 t, <5 Jahre <40000 km @Kauf. Wie egozentrisch kann man eigentlich sein?
 
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