1. Die Produktion des Akkus kostet auch die Umwelt eine Menge, alleine die Gewinnung des Lithiums für die Akkus...
Tesla hat eine Methode gefunden, Lithium mit einfachem Speisesalz zu gewinnen. Nach der Extraktion des Rohstoffs aus dem Boden werde dieser zurücktransportiert und sehe dann im Grunde aus wie vorher. Mal sehen wie das in der Praxis funktionieren wird.
Beim Silizium setzt Tesla auch auf etwas eigenens. Sie nehmen Zell-Matrerial direkt aus dem Roh-Silizium welches dann mit einer elastischen Polymer-Beschichtung stabilisiert sowie mit einem stark elastischen Bindemittel zu einem robusten Netz verbunden wird.
Das wurde alles auf dem Battery-Day 2020 vorgestellt:
Die Pläne für massenhaft Akkus für die Welt reichen bis hinunter zu Rohstoffen: Tesla will selbst Lithium gewinnen und Silizium verarbeiten.
teslamag.de
2. Wenn dann jeder seinen Stromer abends ans Netz zum Laden anschließt, dann könnte es auf einmal schnell dunkel werden - für diese zusätzliche Last wird das Netz garantiert nicht ausgelegt sein
Unser Stromnetz hat abgesehen davon noch ein viel größeres Problem.
Früher hattest du als Land wenig große Kraftwerke welche National und überwiegend zentralisiert über große Stromtrassen den Strom an die Verbraucher geliefert haben. Das hat auch eine zeitlang hervorragend funktioniert. Nur haben sich die Zeiten geändert.
Heute haben wir viele kleine Stromerzeuger. Wind, Wasser, PV, Kohle, BHKW, Brennstoffzellen, Biogas etc. welche dezentral und grenzüberschreitend verteilt sind. Die Netze sind kleinräumiger und Speicheranlagen gibt es ebenfalls. Dazu kommt, das jeder Verbraucher nun auch direkt Strom in das Netz einspeisen kann, sofern er erneuerbare Energien fördert. Je größer also die Anteile an erneuerbaren Energien sind, umso höher sind die Anforderungen an die Stromnetze.
Produzierst du die Energie vor Ort, also in kleineren Netzen, kannst du damit die großen und teuren Stromtrassen einsparen. Allerdings muss das Stromnetz dazu intelligent sein. Das bedeutet, du brauchst eine Echtzeitvernetzung um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können. Das funktioniert nur mit Smart Grids. Ohne diese kannst du Über- oder Unterproduktion von Strom nicht schnell genug erkennen und steuern.
Diese sind allerdings ziemlich umstritten. Je mehr automatisiert ein Netz ist, umso anfälliger ist es für Cyberangriffe. Schön zu sehen in der
Ukraine im Jahr 2015. Auch das Buch
Blackout kann ich dazu empfehlen. Auch wenn das Buch schon etwas älter ist, so hat es dennoch nicht an Brisanz verloren.
Eine weitere Hürde bei erneuerbaren Energien ist das Speichern des Stroms. Denn laut Gesetz dürfen das die deutschen Netzbetreiber nicht. Und das ist wirklich Banane in meinen Augen:
Aber am wichtigsten ist es, das der Gesetzgeber hier Standards schafft. Sowohl was Messdaten als auch die Art der Übermittlung angeht, gibt es keine Standards. Smarte Stromzähler (Pflicht seit 2015) nutzen zum Beispiel LTE. Diese Stromzähler brauchen eine spezielle "Panzerung". Dazu gehört eine Verschlüsselung, Firewall, In-Out Only Kommunikation etc etc. Die Auflagen welche die Hersteller hier einhalten müssen stammen vom BSI. Dieses prüft auch die Umsetzung durch die Hersteller.
Sagen wir jetzt einfach mal, man einigt sich auf LTE, dann gibt es unabhängig der Cybergefahr dennoch weitere Risiken. Fällt nun das LTE-Netz aus welchen Gründen auch immer aus, so kann es sehr schnell zu einem Zusammenbruch der Stromnetze kommen. Abfedern kannst du sowas, in dem du Redundanzen schaffst. Aber davon ist Deutschland noch meilenweit entfernt, wenn man sich die weißen LTE-Flecken auf der Landkarte mal anschaut.
Zum guter letzt bekommt auch Stand heute nicht jeder Haushalt/Haus einen intelligenten Stromzähler.
Bist du mit deinem Verbrauch unter 6.000 kWh brauchst du keinen. Bist du aber über 6000 kWh und/oder speist über 7 KWh Strom pro Jahr ein, dann brauchst du einen Zähler.
Hier hat Deutschland also noch viel zu tun.
3. Die Akkus verbrauchen sich relativ schnell, damit entsteht auch wieder Sondermüll
Wie es bei den anderen aussieht, weiß ich leider nicht. Aber die Tesla-Akkus halten ganz schön was aus:
Despite being one of the main concerns with potential new electric vehicle buyers, battery degradation is starting to look less...
electrek.co
Ich hab auch gestaunt, als ich das gelesen hab.