E-Auto: Tesla fahren wird so teuer, wie Verbrenner fahren

Ich gebe zu, dass es momentan auch mit 5500€ schwer ist ein Einfamilienhaus bzw. Doppelhaushalt mit Garage zu finanzieren. Die meisten haben ihr Haus aber weit vor der "Krise" bezogen/gebaut oder es geerbt. Es gab 2020 gut 12 Mio Wohngebäude mit einer Wohnung = Einfamilienhäuser. Das macht also 12 Mio Haushalte von insgesamt knapp 41 Mio Haushalten. 30% Der Haushalte sind also Einfamilienhäuser und können daher vergleichsweise einfach eine Wallbox installieren.

Mit einem Haushaltseinkommen von 5500€ gehört man aber schon zu den 9% "reichsten" Deutschen.
Folglich leben auch Menschen mit geringeren Einkommen in Einfamilienhäusern.

Man hat beim Thema Ladeinfrastrukutr nur immer das Gefühl, dass 90% der PKW-Besitzer in 30 stöckigen Hochhäusern leben und ihr Auto 3 Blocks weiter an der Straße parken. Ja es ist ein Riesen Problem in der Stadt mit dem Laden, da speziell die Stadt von saubereren Autos profitieren würde und auch die gefahrenen Strecken vergleichsweise kurz sind. Die Frage ist doch eher, ob man das heutige Stadtbild, welches von PKWs dominiert wird, überhaupt noch haben möchte für die Zukunft.
... in deinen ganzen Beiträgen versuchst du die ganze Sache (eher Problematik) mit den E-Autos samt Infrastruktur schön zu reden.

Schön für dich !
 
Naja gibt's halt den Atomstrom teuer aus dem Ausland was mMn. noch gefährlicher) unsicherer ist.
Die Energiewende wurde falsch angegangen und den Preis müssen wir jetzt zahlen, das ist leider nur der Anfang.
Manche Entscheidungen sind wirklich kaum nachzuvollziehen. Alles soll auf Strom umgestellt werden aber gleichzeitig bauen wir alle großen Kraftwerke ab bevor auch nur annähernd genug regenerative Quellen aufgebaut sind.
Wir zwingen die Stahlkocher dazu, mit Elektro- statt Hochöfen Stahl zu produzieren (da die CO2-Emmissionsrechte unbezahlbar teuer sind) aber offenbar hat niemand der Entscheider vorher gerechnet wie viel Strom das benötigt (bzw. nicht gelesen was die Industrie dazu gesagt hat). Um den Standort an der Saar auf Elektro umzurüsten braucht es rund 2 Milliarden Euro Investition (die nicht da ist) und etwa den Energiebedarf des Saarlandes nochmal zusätzlich nur für den Elektroofen - das kann auch der französische Atomstrom nicht stemmen und wir hier schon gar nicht. Hersteller wie Thyssen die ein Vielfaches davon produzieren werden vermutlich den Stromverbrauch von NRW dafür alleine brauchen.

Dann sollen Millionen von E-Autos verkauft werden die geladen werden wollen. Grün sein wollen schön und gut aber ich habe ständig das Gefühl dass die Grünen während ihrer Ideologieträumerei die Realität da draußen komplett verdrängt haben. Das Blöde ist: in Deutschland wacht man grundsätzlich immer erst dann auf wenns richtig geknallt hat und zu spät ist. Erst, wenn die Wirtschaft am Boden liegt bzw. ins Ausland gewandert ist, ggf. mal der ein oder andere Blackout da war und das Sozialsystem zusammenbricht weil ein Drittel der Bevölkerung die Energiepreise nicht mehr stemmen kann wird es den ersten dämmern dass der eingeschlagene Weg so nicht funktionieren kann.
Ist auch hervorragend fürs Weltklima - nachdem wir dann eindrucksvoll gezeigt haben dass der harte grüne Weg in den wirtschaftlichen und sozialen Abgrund geführt hat werden die restlichen Länder schnell feststellen, dass man das am besten NICHT so macht (naja, beinahe der ganze Rest der Welt weiß das aktuell schon).

Ich weiß, das ist alles sehr hart/überspitzt formuliert aber da spricht auch ein bisschen der Frust wenn der aktuelle Ökowahn deutlich mehr zerstört als er rettet weil die Herangehensweise einfach völlig verblendet ist.

BEVOR man Elektroautos hypt wie bescheuert und BEVOR man das ganze Land dazu zwingt alles auf Strom umzustellen müsste man sicherstellen, dass auch ausreichend umweltfreundlicher Strom dafür da ist (oder zumindest planbar kurzfristig da sein wird). Da sind wir meilenweit entfernt.

Die Deutschen diskutieren lieber jahrelang drüber ob eine Nordstream-Pipeline genehmigt wird oder nicht während die Gastanks leer sind und die Preise von Gas und Industriestrom sich innerhalb von Wochen vervielfältigen. Sowas gibts wirklich nur hier, darüber lacht sich der Rest der Welt zurecht kaputt.
 
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Typisch! Tesla ist ein geldgieriges kapitalistisches Unternehmen geworden. Elon Musk ist arrogant und grössenwahnsinnig.
 
Ich weiß, das ist alles sehr hart/überspitzt formuliert aber da spricht auch ein bisschen der Frust wenn der aktuelle Ökowahn deutlich mehr zerstört als er rettet weil die Herangehensweise einfach völlig verblendet ist
... naja, eigentlich sagst du es ja nur so wie es ist.

Und statt sich grölend mit Pappschildern auf die Straße zu stellen und "Energiewende sofort !" zu fordern sollte man einfach mal nachdenken das das überhaupt nicht funktionieren kann.
 
In dem man den Sprit für Verbrenner künstlich teurer macht!?^^
Das wäre ja irgendwie fair, nachdem er über Jahrzehnte - auf Kosten der Allgemeinheit - künstlich billiger gemacht wurde, als er eigentlich ist. :cool:

Manche Entscheidungen sind wirklich kaum nachzuvollziehen. Alles soll auf Strom umgestellt werden aber gleichzeitig bauen wir alle großen Kraftwerke ab bevor auch nur annähernd genug regenerative Quellen aufgebaut sind.
Da darf man sich bei der Großen Koalition unter Führung der Union bedanken. Die war ja der Meinung, man müsse Kernkraftwerke ad hoc abschalten (und den Betreibern noch horrende Entschädigungssummen aus dem Steuertopf bezahlen), während sogar die Grünen (!) eigentlich vorhatten, Kernkraft Zug um Zug mit dem Ausbau Erneuerbarer zu ersetzen.

Kann man sich nicht ausdenken.

Wir zwingen die Stahlkocher dazu, mit Elektro- statt Hochöfen Stahl zu produzieren (da die CO2-Emmissionsrechte unbezahlbar teuer sind) aber offenbar hat niemand der Entscheider vorher gerechnet wie viel Strom das benötigt (bzw. nicht gelesen was die Industrie dazu gesagt hat).
Mit Verlaub, die Industrie hat in Sachen Energie zu Lasten der Allgemeinheit so viel Extrawürste gebraten bekommen, das dort keinerlei Anspruch besteht, gefragt zu werden, ob etwas genehm ist.

Selbst bei der EEG-Umlage fielen noch fast 40% für jedermann nur deswegen an, damit industrielle Großverbraucher davon befreit bleiben können. Schon klar, dass die lieber bei Öl und Kohle geblieben werden - schließlich wurden die jedes Jahr mit 45 bis 55 Milliarden Euro subventioniert. Gar nicht auszudenken, wenn das wegfiele! Wie soll man denn nur wirtschaftlich sein, wenn man große Teile der Betriebskosten nicht mehr vergesellschaften kann? Denkt denn hier niemand an die Arbeitsplätze!!!eins!!elf!

Dann sollen Millionen von E-Autos verkauft werden die geladen werden wollen. Grün sein wollen schön und gut aber ich habe ständig das Gefühl dass die Grünen während ihrer Ideologieträumerei die Realität da draußen komplett verdrängt haben.
Und wieder: Die Energiewende wurde so, wie sie ist, nicht von den Grünen beschlossen. Die haben - give or take - vor 50 Jahren schon vorgeschlagen, auf nachhaltige Erzeuger umzustellen, statt auf fossile Energieträger zu setzen, die zwar für den Moment noch billig sind, jedoch mit steigenden Zukunftskosten und zunehmender weltweiter Konkurrenz um diese Energieträger immer teurer werden.

Jetzt bekommt der deutsche Michel die tatsächlichen Kosten zu spüren und wirft den Grünen vor, dass Koalitionen ohne grüne Beteiligung unter dem Druck der Lage (also erst fünf vor zwölf) auf den Gedanken gekommen sind, dass die grünen Vorschläge von anno dunnemals ja doch keine so dumme Idee waren und im typischen Aktionismus meinen, man könnte das immer noch unter den selben Vorzeichen nachholen.
Tja, und was sollen die heutigen Grünen dazu sagen? Etwa "Nö, lasst mal gut sein, nun ist's eh zu spät, wir machen lieber weiter wie bisher und warten, bis sich das Problem von alleine löst?"

Selbstverständlich ist die Umstellung von Industrie, Mobilität und zig anderen Dingen teuer. Aber nicht wegen der Grünen, die sind nur die Überbringer der schlechten Nachricht. Schuld sind die, deren Schlafmützigkeit überhaupt erst dafür gesorgt haben, dass all die Investitionen, die seit spätestens einem halben Jahrhundert fällig gewesen wären, nun binnen eines Jahrzehnts auf uns zukommen.

Das Blöde ist: in Deutschland wacht man grundsätzlich immer erst dann auf wenns richtig geknallt hat und zu spät ist.
Richtig, auch wenn du es anders meinst. ;-)

Ist auch hervorragend fürs Weltklima - nachdem wir dann eindrucksvoll gezeigt haben dass der harte grüne Weg in den wirtschaftlichen und sozialen Abgrund geführt hat werden die restlichen Länder schnell feststellen, dass man das am besten NICHT so macht (naja, beinahe der ganze Rest der Welt weiß das aktuell schon).
Was - mit Verlaub - totaler Unfug ist, da erneuerbare Erzeuger der beste Weg sind, um preiswert und billig zu Energie zu kommen und Zukunftskosten zu minimieren, wenn man eine aufstrebende Wirtschaft von vornherein darauf stützt oder zumindest damit begleitet.

Sogar China, und dort sind die Entscheidungsträger bekanntlich ebenso wenig Baumkuschler wie Demokraten, baut erneuerbare Erzeuger stärker aus als alles andere. Die streben beim Primärenergieverbrauch einen Anteil von 80 Prozent Erneuerbarer bis 2030 an. Und warum wohl? Weil sich die Investition lohnt. Anlagen muss man immer bauen, aber Wind und Sonne schicken keine Rechnungen und man muss hinterher auch nicht so viel (teuer) aufräumen.

Und ja, China verheizt bis dahin Kohle, und zwar nicht zu knapp. Ebenso, wie wir das damals gemacht haben. Nur haben wir nicht parallel diversifiziert. Daran kann man jetzt nichts mehr ändern - aber wir könnten damit aufhören darüber zu jammern, dass man es jetzt nachholen muss, wie teuer das alles ist und darüber, dass das alles ja gar nicht ginge.
Denn selbstverständlich geht das. Politik, Wirtschaft und Bürger müssten nur mal den Kopf aus dem Hintern ziehen. (Das schließt übrigens verbohrte Ökos, die sich praktisch notwendigen Kompromissen verschließen, explizit mit ein.)

Wenn man mich fragt:

1.) Man sollte keine weiteren Kernkraftwerke bauen, das dauert ohnehin zu lange und ist zu teuer. ABER man sollte die noch in Betrieb befindlichen vorerst weiter betreiben und KK-Anlagen wieder in Betrieb nehmen, bei denen das logistisch und betriebssicher möglich ist.

2.) Man sollte Windkraft die selben Ausbauprivilegien einräumen, die Kohle und Kernkraft jahrzehntelang genossen haben. Bedeutet im Wesentlichen: Was der Wutbürger davon hält, dass die Energiegewinnung in seinen Wohlfühlbereich einrückt, ist erst einmal zweitrangig. Befindlichkeiten, die zumeist irrational sind und sich angesichts vollendeter Tatsachen ohnehin zumeist in Luft auflösen, kann man immer noch berücksichtigen, nachdem Versorgungssicherheit hergestellt ist.

3.) Solarenergie muss stärker ausgebaut werden. Da kommt zwar in unseren Breiten im Vergleich nicht viel rum, ab er dafür kann man damit alle möglich Flächen zur Energiegewinnung nutzen, die derzeit komplett ungenutzt sind.

4.) Um Gas führt als Brückentechnologie derzeit kein Weg herum. Aber man könnte sich daran erinnern, dass der Wladimir zwar gute Preise macht, allerdings dazu tendiert, die Preisgestaltung und Liefermengen an politische Absichten zu koppeln. Der nächstgrößere Lieferant ist das zuverlässigste EU-Mitgliedsland, welches gar kein Mitgliedsland ist: nämlich Norwegen. Die haben höhere Grundpreise, liefern aber verlässlich und das Verhältnis von 50 zu 30 Prozent zugunsten Russlands ist nicht in Stein gemeißelt. Da sollte man eine Zusammensetzung anstreben, die uns mehr Verhandlungsspielraum einräumt.

5.) Ich bezahle ebenso ungern mehr für Kraftstoff wie der nächstbeste andere Autofahrer. Allerdings sollte man sich daran erinnern, dass Kraftstoff verbrauchersubventioniert war und ist, und das nicht zu knapp. Die Energiesteuereinnahmen decken knapp drei Fünftel der Energiesubventionen und die Energiesteuer wurde zuletzt 2004 (!) erhöht. Die jährliche Erhöhung durch die CO2-Einpreisung ist vergleichsweise gering und liegt nach den initial ~ 7,5 Cent Anfang dieses Jahres pro Jahr deutlich geringer.
Das hat auch nichts mit den Preissteigerungen in der zweiten Jahreshälfte zu tun. Das sind vielmehr die üblichen Preisspielereien der erdölfördernden Länder sowie die Produktion-Nachfrage-Ratio. Und somit im Grunde Argumente *dafür*, sich davon schnellstmöglich unabhängig(er) zu machen.

6.) Das Wichtigste: Die Kosten für die Energiewende müssen gerecht verteilt werden. Das bedeutet nicht nur, sie gleichmäßig zu verteilen und Privilegien und Ausnahmen herunterzufahren, sondern auch vorrangig diejenigen stärker zur Kasse zu bitten, die in der Vergangenheit überproportional profitiert haben.
Entlastungen gibt es hingegen nur noch (oder überhaupt erst) für diejenigen, die nachweislich keine Option haben, ihr Verbrauchsverhalten zu ändern und/oder höhere Ausgaben zu stemmen.
 
Mit Verlaub, die Industrie hat in Sachen Energie zu Lasten der Allgemeinheit so viel Extrawürste gebraten bekommen, das dort keinerlei Anspruch besteht, gefragt zu werden, ob etwas genehm ist.
Die Industrie fragt nicht ob etwas genehm ist. Sie sagt nur, dass wenn die Umgebungsparameter in Deutschland so gestaltet werden dass wirtschaftliches Handeln im globalen Wettbewerb unmöglich wird sie eben woanders hingeht (Thyssen beispielsweise nach Brasilien). Niemand fragt nach Extrawürsten - dass ein (noch) Industriestandort wie die BRD zurück in die Steinzeit fällt wenn die ganze Industrie alles nach Südamerika und in den Osten verschiebt muss die Politik schon selbst erkennen.
da erneuerbare Erzeuger der beste Weg sind, um preiswert und billig zu Energie zu kommen und Zukunftskosten zu minimieren, wenn man eine aufstrebende Wirtschaft von vornherein darauf stützt oder zumindest damit begleitet.
Das funktioniert nur in der Realität nicht. Von vorneherein drauf stützen? Super! Gründe ein Startup und produziere mal ein paar Millionen Tonnen Stahl die Deutschland so braucht pro Jahr. Gerne von vorneherein total CO2 neutral, preiswert und billig! Die 50 Milliarden Startkapital dafür pro Standort haste sicher schnell bei Gofundme zusammen.
Dass ernbeuerbare toll preiswert sind mag in der Theorie einer perfekten Welt stimmen, dass die Realität eine andere ist kannste sprichwörtlich sehen wenn du nur aus dem Fenster schaust.

Sogar China, und dort sind die Entscheidungsträger bekanntlich ebenso wenig Baumkuschler wie Demokraten, baut erneuerbare Erzeuger stärker aus als alles andere.
China baut aktuell über 200 neue Kohlekraftwerke weil sie (vor uns) bemerkt haben, dass die mittelfristig erreichbaren erneuerbaren Kapazitäten nicht annähernd ausreichen um ein Industrieland zu versorgen.


Wenn man mich fragt: [...]
Ich bin mit all deinen Vorschlägen fast komplett einverstanden. Nur ein Punkt zu deinem 2.:
Aktuell liegt es weniger an Privilegien sondern an Kapazitäten. Steelwind Nordenham als einer der größten Windparkbauer des Landes beispielsweise ist bis 2024 ausgebucht - die bauen Windräder wie die bekloppten (also die Pfosten davon). Die würde es übrigens auch nicht mehr geben wenn die Stahlindustrie nach Brasilien geht.

Der Weg zu erneuerbarer Energie (und damit auch Elektroautos um mal wieder zum Threadthema zu kommen) ist ja durchaus der richtige - nur die Herangehensweise ist, da wir wie du schon sagst jahrzehntelang gepennt haben, nicht umsetzbar in der jetzt geplanten Form. Man kann leider im großindustriellen Maßstab nicht überall Dinge in 10 Jahren erreichen die man 50 Jahre zu spät begonnen hat. Es mag für viele Bevölkerungsgruppen schwer zu glauben sein aber die Klimarettung wird sehr, SEHR teuer werden, sehr viel länger als in den Werbeblättchen der Regierung angepriesen dauern und auch sehr wahrscheinlich zu großen Teilen scheitern. Nicht, weil wir nocht genug wollen sondern weil wir es nicht mehr besser können. Es ist nunmal schwer, noch etwas "ausreichendes" in der Prüfung montags abzuliefern, wenn man 2 Tage statt 2 Monate vorher anfängt zu lernen.
 
Wir zwingen die Stahlkocher dazu, mit Elektro- statt Hochöfen Stahl zu produzieren (da die CO2-Emmissionsrechte unbezahlbar teuer sind) aber offenbar hat niemand der Entscheider vorher gerechnet wie viel Strom das benötigt (bzw. nicht gelesen was die Industrie dazu gesagt hat). Um den Standort an der Saar auf Elektro umzurüsten braucht es rund 2 Milliarden Euro Investition (die nicht da ist) und etwa den Energiebedarf des Saarlandes nochmal zusätzlich nur für den Elektroofen - das kann auch der französische Atomstrom nicht stemmen und wir hier schon gar nicht. Hersteller wie Thyssen die ein Vielfaches davon produzieren werden vermutlich den Stromverbrauch von NRW dafür alleine brauchen.
Du solltest mal recherchieren, was die energieintensiven Industrien für CO2-Zertifikate zahlen, inkl. der Stahlkocher...

Aktuell bekommen die die Zertifikate nämlich von der EU geschenkt und das mehr als sie eigentlich brauchen. Die werden dann gewinnbringend weiterverkauft. Aber die vermeintlichen Ausgaben für die CO2-Zertifikate werden trotzdem gegengerechnet und steuerlich geltend gemacht.

Derzeit verdient die arme Industrie Milliarden an den CO2-Zertifikaten, statt für ihren exorbitanten Ausstoß zu zahlen, wie es eigentlich gedacht war.

Lobbyisten machens möglich.
 
Du solltest mal recherchieren, was die energieintensiven Industrien für CO2-Zertifikate zahlen, inkl. der Stahlkocher...
Ich brauche das nicht zu recherchieren, das ist (ein Teil von meinem) Beruf. Ich weiß sehr genau wer wie viele Zertifikate umsonst bekommt und wie viele zugekauft werden müssen. ;-)
Aktuell bekommen die die Zertifikate nämlich von der EU geschenkt und das mehr als sie eigentlich brauchen.
Das ist schlichtweg falsch. Die freie Zuteilung von CO2-Zertifikaten ist geringer als die benötigte (was ja Absicht ist). Aktuell ist der Anteil freier Zertifikate tatsächlich noch ziemlich hoch gesehen am Gesamtverbrauch so dass "nur" ein zweistelliger Millionenbetrag dafür pro Jahr aufgewendet werden muss bei uns, das wird aber ab der kommenden Handelsperiode (spätestens ab 2026) ganz anders aussehen.

Müsste die Industrie bereits heute alles selbst zahlen und hätte keine teilweise freie Zuteilung wären die deutschen Standorte schon lange geschlossen da unter diesen Bedingungen kein Wettbewerb möglich ist. Niemand kauft eine deutsche Tonne Stahl für 1000€ (von denen 300€ rein auf CO2-Zertis gehen) wenn man die gleiche in China oder Russland für 600 bekommt die ein mehrfaches an CO2 in der Produktion dafür rausballern. Ist unter dem Namen Carbon Leakage bekannt geworden das Prinzip.

Da die Zertipreise die letzte Zeit durch die Decke schießen (von 25 auf über 70€ in rund nem Jahr) wird das Problem auch sehr viel größer bzw. immanent existenzbedrohend.


Aber wie schon gesagt, das hat nur noch am Rande mit dem Thema Elektroautos zu tun - auch wenn man erwähnen sollte dass die deutschen Autobauer auch ein Problem hätten wenn weitere Komponenten nicht lieferbar würden - denn Dinge wie die Wellen in Motoren - egal ob Kurbelwelle/Nockenwelle beim Verbrenner oder die Welle im e-Motor - stammen ebenfalls aus der Stahlkocherei hierzulande (und das ist teilweise so spezialisiert dass man nicht mal eben in China einkaufen gehen kann ums zu ersetzen).
 
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Du solltest mal recherchieren, was die energieintensiven Industrien für CO2-Zertifikate zahlen, inkl. der Stahlkocher...

Aktuell bekommen die die Zertifikate nämlich von der EU geschenkt und das mehr als sie eigentlich brauchen. Die werden dann gewinnbringend weiterverkauft. Aber die vermeintlichen Ausgaben für die CO2-Zertifikate werden trotzdem gegengerechnet und steuerlich geltend gemacht.

Derzeit verdient die arme Industrie Milliarden an den CO2-Zertifikaten, statt für ihren exorbitanten Ausstoß zu zahlen, wie es eigentlich gedacht war.

Lobbyisten machens möglich.
... ja und bla bla .... ?
Du siehst nur die ökonomische Seite .
DIE Frage aller Fragen ist doch:
WO soll der ganze (grüne) Strom herkommen der benötigt wird für die stromintensiven Industrien ...
 
WO soll der ganze (grüne) Strom herkommen der benötigt wird für die stromintensiven Industrien ...
Nur ums zu erwähnen: Sehr viele (auch europäische) Länder kaufen aktuell Spezialstähle für nukleare Reaktoren bei uns. Die halbe Welt rüstet Kernkraftwerke auf die komemnden 5-10 Jahre - nur Deutschland schaltet sie ab. Das soll keine Wertung sein, ich bin auch kein großer Freund der Kernenergie. Nur muss man schon sehen, dass aufgrund der Energieknappheit durch den fossilen Ausstieg bei gleichzeitung zu späten/langsamen Ausbau der erneuerbaren Energien sehr viele Staaten eben wieder Atomenergie ausbauen (es dauert zwar Jahre ein AKW zu bauen - aber offenbar rechnet man damit dass das noch immer viel schneller ist als genug Erneuerbare zu haben) - und würden sie das nicht tun hätte Deutschland das dann eben keinen Atomstrom vom Nachbarn einkaufen könnte im Notfall auch ein Problem. Dann bleibt nicht nur der Tesla stehen.
 
Das sag ich auch schon seit mittlerweile vielen Jahren:
Alle schauen nur noch auf das böse abartig schädliche CO2. Uran, Plutonium oder sonstwas, alles gut :D
 
Ich gebe zu, dass es momentan auch mit 5500€ schwer ist ein Einfamilienhaus bzw. Doppelhaushalt mit Garage zu finanzieren. Die meisten haben ihr Haus aber weit vor der "Krise" bezogen/gebaut oder es geerbt. Es gab 2020 gut 12 Mio Wohngebäude mit einer Wohnung = Einfamilienhäuser. Das macht also 12 Mio Haushalte von insgesamt knapp 41 Mio Haushalten. 30% Der Haushalte sind also Einfamilienhäuser und können daher vergleichsweise einfach eine Wallbox installieren.

"Geerbt" trifft es besser, denn der Median ist in der Krise praktisch nicht gesunken, nur der Mittelwert (kein Wunder, die Prekärbeschäftigten auf HartzIV zu setzen ändert halt nichts in der Mitte). Es ist schon lange der Oberschicht vorbehalten, neu zu bauen. Viele Privilegierte vergessen nur ganz schnell, wo diese eigentlich beginnt und wie vielen es schlechter es geht.

Das trotzdem eine ansehnliche Zahl an Haushalten eine Wallbox installieren könnte, stimmt, ich hatte nur auf deine Oberschichts-Aussage Bezug genommen.
Allerdings darf man, wenn man über "DIE ZUKUNFT" redet eben die anderen 2/3 nicht vergessen, denn das ist immer noch die Mehrheit. Und im Gegensatz zu Häuslebesitzern eben auch die ärmere Mehrheit, die in ihren Möglichkeiten beschränkter ist und eher Unterstützung für Umstellungen braucht, sie bislang aber als letztes bekommt.

Mit einem Haushaltseinkommen von 5500€ gehört man aber schon zu den 9% "reichsten" Deutschen.
Folglich leben auch Menschen mit geringeren Einkommen in Einfamilienhäusern.

Vorsicht: Der Schieber gibt ein Einkommen pro Kopf vor und von den Personen her und zumindest bei mir wird ein DINK-Haushalt voreingtragen, keine Familie. Gibt man oben korrekt 2+2 Personen und die genannte Grenze von 5500 € ein, wird korrekt angezeigt, dass 76% der Bevölkerung einen niedrigeren Lebensstandard haben und sich somit noch viel weniger eine Immobilie leisten können.

Man hat beim Thema Ladeinfrastrukutr nur immer das Gefühl, dass 90% der PKW-Besitzer in 30 stöckigen Hochhäusern leben und ihr Auto 3 Blocks weiter an der Straße parken.

90% und 30 Stockwerke sicherlich nicht, aber das Problem bereits bei 3 Stockwerken in vollem Umfange besteht und die große Mehrheit der Deutschen in städtischen Umfeld lebt, ist das natürlich ein riesen Problem und jedes Konzept, dass das ignoriert, ist somit keine Lösung, sondern sieht nach elitärer Selbstbereicherung aus.

Ja es ist ein Riesen Problem in der Stadt mit dem Laden, da speziell die Stadt von saubereren Autos profitieren würde und auch die gefahrenen Strecken vergleichsweise kurz sind. Die Frage ist doch eher, ob man das heutige Stadtbild, welches von PKWs dominiert wird, überhaupt noch haben möchte für die Zukunft.

Den Satz hört man oft und zu Recht. Aber verdammt oft mit der komplett falschen Agenda und dem Ziel, Städtern die Individualmobilität komplett zu verbieten. Dabei sind es auch in Städten die Straßen, die die größte für PKW reservierte Fläche ausmachen und auf denen fahren nicht selten die Städter, sondern Pendler von außerhalb. Dabei sollte eigentlich der gesamte tägliche Verkehr ohne PKW absolviert werden, wie du richtig feststellst - was umgekehrt diesen Fokus auf Kurzstrecken-Batterieautos komplett in Frage stellt. Ich persönlich brauche mein Auto vielleicht für in der Summe 200-300 km Transportfahrten im Jahr (in der Pandemie etwas mehr), der Rest sind Mittel- bis Langstrecke, wenn ich aus der Stadt raus will.


Ab ca. 11.000€ für ein E-Auto ist mMn weit weg von "unbezahlbar". Außerdem bestehen die "Unterhaltskosten" eines Autos nicht nur aus den Treibstoffkosten. Stichwort "Total cost of ownership". Und wer keine Kilometer abspulen muß, der muß auch keinen (teureren) Strom an Schnellladern beziehen. Mal davon abgesehen welche E-Autos überhaupt das Potential von "Superschnellladern" ausschöpfen können.

Fazit: Selbst Tesla fahren bleibt mit den gestiegenen Strompreisen an "Superschnellladern" günstiger als vergleichbare Verbrenner zu fahren.

11000 € ist für sehr viele Menschen schon sehr, sehr viel Geld. Nur etwas über 1/3 der Neuzulassungen in Deutschland sind Privatwagen und die meisten Fahrzeuge werden 4-5 mal weiterverkauft, ehe sie verschrottet werden. Das heißt 9 von 10 fahren einen Gebrauchtwagen und du kannst ja mal gucken, wo sich da Batterieautos in der Preishierarschie einfügen.


Wir zwingen die Stahlkocher dazu, mit Elektro- statt Hochöfen Stahl zu produzieren (da die CO2-Emmissionsrechte unbezahlbar teuer sind) aber offenbar hat niemand der Entscheider vorher gerechnet wie viel Strom das benötigt (bzw. nicht gelesen was die Industrie dazu gesagt hat)

Willkommen in der freien Marktwirtschaft.

Dann sollen Millionen von E-Autos verkauft werden die geladen werden wollen. Grün sein wollen schön und gut aber ich habe ständig das Gefühl dass die Grünen während ihrer Ideologieträumerei die Realität da draußen komplett verdrängt haben.

Mittlerweile stimmt die Aussage zwar, aber trotzdem sollte man nicht ständig "grün" davor schreiben: Batterieautos sind nicht umweltfreundlich und bis die Energieversorgung umgestellt ist tun sie auch nichts fürs Klima. Bis vor 5-6 Jahren haben deswegen auch noch die Grünen ganz klar gesagt, dass EE-Ausbau vorrang hat und alles andere optional ist. Das Märchen vom ""grünen"" Batterieauto stammt nicht von den Grünen (auch wenn sie es mittlerweile nachplappern), dass Autoherstellerlobyismus von CDU und SPD.

Das Blöde ist: in Deutschland wacht man grundsätzlich immer erst dann auf wenns richtig geknallt hat und zu spät ist. Erst, wenn ...

... die ersten Staaten abgesoffen sind, halb Afrika verhungert und 2 Milliaden Klimaflüchtlinge vor dem Grenzzaun stehen.

BEVOR man Elektroautos hypt wie bescheuert und BEVOR man das ganze Land dazu zwingt alles auf Strom umzustellen müsste man sicherstellen, dass auch ausreichend umweltfreundlicher Strom dafür da ist (oder zumindest planbar kurzfristig da sein wird).

Wichtige Frage in diesem wahren Satz: Wer ist "man"?


Die Industrie fragt nicht ob etwas genehm ist. Sie sagt nur, dass wenn die Umgebungsparameter in Deutschland so gestaltet werden dass wirtschaftliches Handeln im globalen Wettbewerb unmöglich wird sie eben woanders hingeht (Thyssen beispielsweise nach Brasilien).

Zeit, Importzölle gemäß CO2-Emissionen des Produktionslandes einzuführen. Ich bin gespannt, wieviele Firmen noch "unlösbare" Probleme bei einer nicht-umweltzerstörischen Wirtschaftsweise sehen, wenn statt Rosinenpickerei die einzige Alternative ein Verzicht auf den viertwertvollsten Markt der Welt ist. Oder, wenn man es gleich auf EU-Ebene durchsetzt (anstatt z.B. für wirkungslose PKW-Normen, Pestizidfreigaben, Pleitebankenschutz und Chemie-Nicht-Reglementierung zu lobbyieren), den wertvollsten Markt insgesamt.

China baut aktuell über 200 neue Kohlekraftwerke weil sie (vor uns) bemerkt haben, dass die mittelfristig erreichbaren erneuerbaren Kapazitäten nicht annähernd ausreichen um ein Industrieland zu versorgen.

China hat seinen Kohleverbrauch die letzten 10 Jahre praktisch nicht gesteigert, der Anteil erneuerbarer Energien wurde im gleichen Zeitraum von um die 20% auf 28% gesteigert. Das ist sicherlich keine Rettung des Klimas, aber man muss die vermeintlich großen Zahlen von Bauprojekten halt immer in Relation zur Landesgröße und auch zum Wirtschaftswachstum sehen - China bleibt nicht dritte Welt, damit wir den Planeten verpessten können, sondern investiert sowohl Effizienzsteigerungen beim Ersatz alter Kraftwerke gegen neue als auch Neubau von EE in mehr Energie insgesamt. Trotzdem ist unser Ressourcenverbrauch pro Kopf immer noch ein Viertel höher. Man sollte langsam aufhören, den Chinesen Wirtschaftsförderung als Schwellenland zukommen zu lassen und sie in die Pflicht nehmen, aber in Sachen Klimaschutz mit dem Finger auf sie zu zeigen erfordert, dass man nach oben guckt.

Ich bin mit all deinen Vorschlägen fast komplett einverstanden. Nur ein Punkt zu deinem 2.:
Aktuell liegt es weniger an Privilegien sondern an Kapazitäten. Steelwind Nordenham als einer der größten Windparkbauer des Landes beispielsweise ist bis 2024 ausgebucht - die bauen Windräder wie die bekloppten (also die Pfosten davon).

Und warum ist das so? Weil Merkel, nach der Ruinierung der deutschen Solarindustrie in Kooperation mit der FDP, in dern 10ern die Offschore-Bauer in Deutschland in Kooperation mit der SPD beinahe genauso vor die Wand gefahren hat. Auf ausdrückliche Anregung zahlreicher etablierter Industrielobbies, weil man erneuerbarer Strom ja nicht sein durfte.

Man kann leider im großindustriellen Maßstab nicht überall Dinge in 10 Jahren erreichen die man 50 Jahre zu spät begonnen hat.

Stimmt. Da hat die Industrie, nachdem sie 30 Jahre der ihr zur Verfügung stehenden 50 Jahre lang blockiert hat, jetzt ein echtes Problem in den verbleibenden 20 Jahren. Aber soll man ihr diese Fehler auch noch versilbern?


Die halbe Welt rüstet Kernkraftwerke auf die komemnden 5-10 Jahre - nur Deutschland schaltet sie ab.

Für die provozierende Polemik hätte ich gerne mal die Quelle gesehen.
Mir wäre jedenfalls entgangen, dass wir es waren, die Taiwan erobern wollten und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Deutschland die letzten Jahre nicht in Belgien oder der Schweiz einmarschiert ist, sodass nur noch "wir" am Aussteigen wären.

Von 194 Staaten habe 161 überhaupt keine Atomkraftwerke. Von den 33, die welche haben, läuft in fünf der Ausstieg und nur drei beziehen mehr als 50% ihres Stroms aus AKWs. Selbst von den 11, die zu einem Drittel darauf setzen, steigen zwei aus. Es gibt gerade einmal 7 Staaten, die ohne offizielles militärisches Atomprogramm rein zivil Kernkraft ausbauen wollen und da zählen Kandidaten wie Slowakei, Türkei und Ungarn ebenso mit wie Finland, dass in den letzten 20 Jahren "Ausbau" zwar mehr Geld in Atomkraftwerke gesteckt haben müsste, als der deutsche Staat in erneuerbare, de facto aber keinen einzigen Reaktor ans Netz nehmen konnte. Die Zahl der insgesamt in Betrieb befindlichen Reaktoren ist ebenso rückläufig wie die Zahl der neuen, an denen tatsächlich gebaut wird.
 
Hmm, mein Kleinstwagen benötigt bei meiner Fahrweise knappe 5 Liter E5/E10 auf 100 Kilometern, volltanken kostete im Anschaffungsjahr 2013 etwa 40-45 Euro, heute etwa 55. Damit fahre ich etwa 700 km. Da Sprit- und Strompreise sowieso immer weiter steigen, neige ich derzeit dazu, die kleine Kiste weiter zu fahren bis sie ein H-Kennzeichen bekommen kann..... Elektro-Autos halte ich für umwelttechnischen- und menschlichen Unfug durch den Verbrauch der seltenen Erden und der Umstände unter denen diese gefördert werden. Und solange das Laden länger dauert wie ein durchschnittlicher Tankstellenbesuch mit einem Verbrenner - nee, danke, das braucht keiner.
 
Für die provozierende Polemik hätte ich gerne mal die Quelle gesehen.
Dass der Rest der Welt zunehmend doch wieder Kernkraftwerke baut (damit sind natürlich nicht ausnahmslos alle gemeint, sorry wenn das falsch rüberkam)? Die Quelle kann ich dir nicht veröffentlichen da es firmenintern ist - du kannst mir aber glauben wenn ich dir sage, dass es nicht so schrecklich viele Grobblechhersteller gibt die nuclear-Normen für Reaktorkessel erfüllen und der Auftragsbestand (bzw. Auditanfragen - im nuclear-Bereich muste erstmal jahrelang Papier stempeln bis das erste teil produziert wird) für diese Bleche von praktisch Null vor einigen Jahren die letzte Zeit stark zugenommen hat, von Kunden rund um den Globus. Hier in der Nähe kaufen übrigens hauptsächlich die Herren von der Insel nach dem Brexit ein (für manche Projekte gibts dazu sogar offiziellere Quellen: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/grossbritannien-atomkraftwerk-klima-101.html).

Dass insgesamt die Zahl sinkt ist möglich (dazu kenne ich keine Zahlen), ich kann dazu nur sagen dass die Nachfrage an Hauptbestandteilen von AKWs ziemlich angestiegen ist die letzten ein, zwei Jahre. Das ist weder provozierend noch polemisch gemeint, das sind einfach Projektnamen im Customer Relationship System des Konzerns, die man vorher lange Zeit nicht gesehen hatte.

Da hat die Industrie, nachdem sie 30 Jahre der ihr zur Verfügung stehenden 50 Jahre lang blockiert hat, jetzt ein echtes Problem in den verbleibenden 20 Jahren. Aber soll man ihr diese Fehler auch noch versilbern?
Da haste durchaus Recht. Nur ists wahrscheinlich die noch schlimmere Lösung, die Industrie zu verdrängen. Ohne "Fehler versilbern" oder anders gesagt subventionieren wird der Umbau auf grün auch nicht gehen. Aus den eigenen erwirtschafteten Gewinnen kann ein Konzern die Investitionen praktisch nicht stemmen (erst Recht nicht wenn die Gewinne für den Kauf von CO2 Rechten draufgehen).
Man könnte da vielleicht was bauen wie "ihr müsst CO2 Rechte kaufen aber xy% von dem Geld bekommt ihr wieder wenn ihr es komplett für den Umbau zu grüner Technik nutzt". :ka:

Zeit, Importzölle gemäß CO2-Emissionen des Produktionslandes einzuführen.
Absolut. Ich habe vergessen wie lange die Industrie und "Expertengremien" der EU Kommision das als Lösung schon raten. Könnte schon richtung zweistellig gehen die Jahreszahl.
 
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Dass der Rest der Welt zunehmend doch wieder Kernkraftwerke baut (damit sind natürlich nicht ausnahmslos alle gemeint, sorry wenn das falsch rüberkam)? Die Quelle kann ich dir nicht veröffentlichen da es firmenintern ist - du kannst mir aber glauben wenn ich dir sage, dass es nicht so schrecklich viele Grobblechhersteller gibt die nuclear-Normen für Reaktorkessel erfüllen und der Auftragsbestand (bzw. Auditanfragen - im nuclear-Bereich muste erstmal jahrelang Papier stempeln bis das erste teil produziert wird) für diese Bleche von praktisch Null vor einigen Jahren die letzte Zeit stark zugenommen hat, von Kunden rund um den Globus. Hier in der Nähe kaufen übrigens hauptsächlich die Herren von der Insel nach dem Brexit ein (für manche Projekte gibts dazu sogar offiziellere Quellen: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/grossbritannien-atomkraftwerk-klima-101.html).

Das die Briten mehr als in den letzten 20 Jahren bauen, ist klar. Aber die 1-2 Reaktoren, die sie bauen, sind verglichen mit dem Durchsatz von USA, Russland und China nun wirklich kein Maßstab. Also wenn ihr nicht wenigstens 30% auch von deren Stahlbedarf seit Jahrzehnten deckt, muss ich die Quelle mal als ganz klar ungeeignet ablehnen.

Dass insgesamt die Zahl sinkt ist möglich (dazu kenne ich keine Zahlen)

Gesamtenergieproduktion: Seit der Jahrtausenwende konstant https://www.iea.org/data-and-statistics/data-browser?country=WORLD&fuel=Nuclear&indicator=NuclearGen
Zu-/Abbau Bilanz 2020: 5,4 GW abgeschaltet, 6,0 GW angeschaltet, 4,8 GW Bau begonnen. Gesamtinvestitionen 5% unter 2019
Und zu guter letzt eine Übersicht über Baubeginne:
Selbst vor-Corona war man weltweit auf ähnlichem Niveau wie in den 90ern nach Tschernobyl. Wenn es sowas wie eine Renaissance gab, dann in den 0ern und sie ist längst wieder vorbei.

Da haste durchaus Recht. Nur ists wahrscheinlich die noch schlimmere Lösung, die Industrie zu verdrängen. Ohne "Fehler versilbern" oder anders gesagt subventionieren wird der Umbau auf grün auch nicht gehen. Aus den eigenen erwirtschafteten Gewinnen kann ein Konzern die Investitionen praktisch nicht stemmen (erst Recht nicht wenn die Gewinne für den Kauf von CO2 Rechten draufgehen).
Man könnte da vielleicht was bauen wie "ihr müsst CO2 Rechte kaufen aber xy% von dem Geld bekommt ihr wieder wenn ihr es komplett für den Umbau zu grüner Technik nutzt". :ka:

Ich bin absolut dagegen, Investitionen zu verstaatlichen, solange die Gewinne privat bleiben. Wenn man der Meinung ist, diese Wirtschaftsform in Zukunft in diesem Umfange unbedingt zu brauchen und wenn die Milliardenschweren heutigen Eigentümer sich weigern, etwas von den Gewinnen zu investieren, die sie in den letzten Jahrzehnten auf Kosten aller gemacht haben, dann ist es Zeit für staatliche Neugründen (müssen ja nicht mit Beamtenmentalität geführt werden), finanziert aus einer ordentlichen Vermögenssteuer. Diese "achaberdiearbeitsplätze"-Subventionen hängen mir langsam zum Hals raus. Vattenfalle, RWE & Co kassieren pro Beschäftigten in der Kohleindustrie, die sie die nächsten 1-2 Jahrzehnte noch durchfüttern mehr, als deren Löhne ingesamt überhaupt kosten und können die Verkaufserlöse in die eigene Taschen stecken. VW droht seit den 90ern alle 1-2-3 Jahre mit dem Abbau von 5000-10000 überflüssigen Arbeitsplätzen (also immer mit exakt der gleichen Verhandlungsmasse, die nebenbei noch als praktischer Puffer dient) und handelt damit ein Sonderrecht nach dem anderen raus. Die deutsche Stahlindustrie arbeitet mittlerweile seit über einem halben Jahrhundert in einem Land, dass kein Einsenerz mehr hat, keine beliebten Legierungskomponenten, keine nenneswerten Steinkohlevorkommen, keine größere Wasserkraft und auch sonst nichts, was man für die Stahlproduktion bräuchte. Derweil geht eine deutlich größere Anzahl an Arbeitsplätzen in der Solardindustrie verloren, global führendes Know-How wird nach China verschenkt. Eine der führenden Onshore- und die führende Offshore-WKA-Produktion schrumpft zu fast nichts zusammen. Know-How bei Wärmepumpen, Wärmedämmung und Kraftwärmekopplung vergammelt. Umweltschonende Autos werden jedes Jahrzehnt entwickelt und entweder nur in zweistelligen Stückzahlen gebaut oder direkt verschrottet.
Was soll der Scheiß? Warum gibt sich Deutschland so viel Mühe darin, jede auch nur erdenkliche Zukunftstechnologie kaputt zu sparen, während gleichzeitig Milliarden in Branchen gepumpt werden, die nach sämtlichen Regeln des Marktes schon seit den 80ern nicht mehr tragbar sind?

Absolut. Ich habe vergessen wie lange die Industrie und "Expertengremien" der EU Kommision das als Lösung schon raten. Könnte schon richtung zweistellig gehen die Jahreszahl.

Wenn es weniger als zweistellig ist, hatten sie mindestens ein Jahrzehnt Rückstand auf die Umweltbewegung. (Typisch ;) )
Aber solange deutsche Anlagen- und Autobauer die Gesetze schreiben...
 
ebenso mit wie Finland, dass in den letzten 20 Jahren "Ausbau" zwar mehr Geld in Atomkraftwerke gesteckt haben müsste, als der deutsche Staat in erneuerbare, de facto aber keinen einzigen Reaktor ans Netz nehmen konnte. Die Zahl der insgesamt in Betrieb befindlichen Reaktoren ist ebenso rückläufig wie die Zahl der neuen, an denen tatsächlich gebaut wird.
Nur eine kurze Randbemerkung: Auch in Finnland ist der Atomausstieg bereits beschlossene Sache, allerdings ohne konkretes Enddatum. Dort wird es im Wesentlichen richtig gemacht: Die Kraftwerke bleiben am Netz und werden in Schuss gehalten, bis die Alternativen tatsächlich stehen.
Außerdem hat man das, was bisher kaum jemand hat, nämlich ein existierendes Endlager für die eigenen (und nur für diese) stark- und niedrig strahlenden Abfälle. Und aus deren Betriebsgenehmigung ergibt sich indirekt die Lebensdauer der finnischen Kernkraftnutzung. 100 Jahre klingt zwar erst einmal großzügig, umfasst aber die Betriebszeit und die Abklingzeit der letztgenutzten Brennelemente. Danach wird da alles versiegelt und es darf nichts mehr dazukommen.

Insgesamt ist das weltweite Ende der Kernkraft recht eindeutig: Zwar werden durchaus neue Reaktoren gebaut, jedoch kommen mehr Reaktoren ans Ende ihrer Betriebszeit, als sich auch nur in Planung, geschweige denn im Bau befinden.
Die Inbetriebnahme ist einfach zu teuer und langwierig und der Betrieb selbst auch nicht gerade günstig. Faustregel: Falls alles gut läuft und fristgerecht klappt, was in der Praxis eher die Ausnahme ist, werden für eine Erweiterung bestehender Anlagen um eine Nettoausgangsleistung von 1500 MW ungefähr 3 Milliarden reine Baukosten und vier bis sechs Jahre Bauzeit fällig, um danach für mittlere Kosten von ca. 11 Cent pro kWH Strom zu erzeugen. Wenn es um den reinen Kapazitätsausbau geht, und selbst wenn einem Klima- und Umweltschutz egal wären, landet man bei Erneuerbaren - außer, man braucht sehr schnell sehr viel mehr Erzeugerkapazität; dann nutzt man logischerweise alle zur Verfügung stehenden Optionen und nicht nur die günstigsten und saubersten.

Ich habe jedoch nicht die geringste Ahnung, woher der Irrglaube kommt, dass - falls die Energiewende scheitert - einfach die Hände in den Schoß gelegt werden, während die Lichter ausgehen. Wenn es hart auf hart käme, hätten wir in rund einem Jahr wieder konventionelle Erzeuger in Betrieb. Das würde dann zwar auch wieder verstärkt Kohle im Spiel sein und die Klimaziele wären in weiter Ferne, aber die Lichter gehen garantiert nicht aus.
 
verglichen mit dem Durchsatz von USA, Russland und China nun wirklich kein Maßstab. Also wenn ihr nicht wenigstens 30% auch von deren Stahlbedarf seit Jahrzehnten deckt
Die USA sind dabei (zumindest bevor Trump uns auf die Embargoliste gesetzt hat weil wir "die nationale Sicherheit der USA gefährden" weil wir was herstellen können was die Amis nicht in der Form können :ugly: ), China nicht. Russland kauft diese speziellen Druckbehälterstahlqualitäten gelegentlich auch, aber nicht zum Bau von Reaktoren sondern zum Bau von U-Booten. Die laufen zwar auch mit Kernenergie aber der Zweck ist wohl ein anderer.
Warum gibt sich Deutschland so viel Mühe darin, jede auch nur erdenkliche Zukunftstechnologie kaputt zu sparen, während gleichzeitig Milliarden in Branchen gepumpt werden, die nach sämtlichen Regeln des Marktes schon seit den 80ern nicht mehr tragbar sind?
Weil der dadurch kurz- bis mittelfristig generierte Wohlstand und Arbeit der wählenden Schicht die Stimmen der Politiker bei der nächsten Wahl generiert. Dass diese nicht Jahrzehnte im Voraus denken sondern bestenfalls 4 Jahre im Voraus verhindert zuverlässig große strukturelle Zukunftsentscheidungen die sich erst in >4 Jahren auszahlen aber kurzfristig womöglich einen Haufen Geld kosten. Infrastruktur bauen (egal ob Verkehr oder Datenverkehr), Bildung sanieren, Energiewende herbeiführen usw. sind alles Dinge die mindestens 10 Jahre brauchen bis sie echte positive Effekte zeigen und vorher tun sie halt nur weh. Das tut sich doch kaum ein Politiker an.

wenn die Milliardenschweren heutigen Eigentümer sich weigern, etwas von den Gewinnen zu investieren
Dafür müsste man erstmal Gewinne machen. Die letzten 5 Jahre haben die Saarländer aufsummiert 327 Millionen Euro Nettoverlust gemacht - und im gleichen Zeitraum 339 Millionen Euro in Anlagenmodernisierung investiert. Das ist so gesehen weit über ne halbe Milliarde negativer Cashflow - und weg sind die Rücklagen von den guten Jahren. Bei Thyssen sieht die Bilanz noch weitaus verheerender aus mit Eigenkapitalquoten teilweise im einstelligen Prozentbereich, die sind ums böse zu sagen seit Jahren praktisch pleite.
Es ist schwierig den Konzernen den Vorwurf zu machen, sie hätten in den 90ern schon Hunderte Millionen in grüne Technik investieren sollen wo sich sonst kein Mensch drum geschert hat - das wäre für den der das tut einfach nur ein wirtschaftlicher Nachteil gewesen in einer Größe dass selbst wenn er sich 30 Jahre später auszahlen würde das nichts mehr bringt weil die Firma bis dahin längst verschwunden gewesen wäre.

Es ist ja nicht so dass die deutschen Standorte das nicht könnten. Das KnowHow ist da (erstaunlicherweise liegt da verdammt viel in den Schubladen...) - nur waren die Rahmenbedingungen nie so, dass es einen wirtschaftlichen Vorteil gehabt hätte so zu handeln deswegen hats niemand gemacht. Und jetzt setzt man die Rahmenbedingungen in kürzester Zeit derart hart, dass es selbst wenn man wollte man keine Chance hat es wirtschaftlich umzusetzen. Ich will damit keinesfalls die Stahlkonzerne verteidigen, da ist weiß Gott viel viel schiefgelaufen die letzten Jahre, aber wenn 2030 der Hauptgrundwerkstoff der Industrie in einem (von sich selbst behauptenden) führenden Industrieland nicht mehr hergestellt werden kann haben wir glaube ich was grundsätzliches falsch gemacht.
Ich meine klar, man kann alles importieren (von dem Geld das wir uns gegenseitig verdienstleisten oder irgendne Bank halt aus dem nichts druckt), dass das immer hervborragend funktioniert sehen wir ja in aktuellen Zeiten bei Aluminium oder Mikrochips beispielsweise.
 
Was der Wutbürger davon hält, dass die Energiegewinnung in seinen Wohlfühlbereich einrückt, ist erst einmal zweitrangig.
Lustig, dass du alle die keine Windkrafträder in ihrer Nähe wollen und es gibt genug gute Gründe dafür die wie bei Elektroautos ignoriert und totgewschwiegen werden, als Wutbürger bezeichnest.

Ich sags mal so, ich hätte lieber das AKW in Gundremmingen (~15km von mir zu Hause entfernt) länger als mehr Windräder in den umliegenden Wäldern.
Hier gehts außerdem nicht darum, ob Atomstrom geil ist oder nicht, es ist das geringer Übel um die Energiewende zu schaffen ohne weiter CO2 in die Luft zu blasen.
Das Problem mit dem Atommüll bleibt, aber lieber Atommüll (den man möglicherweise in der Zukunft beseitigen kann) als ein noch kaputteres Klima zu riskieren.

ps. PV Anlage wird Anfang nächsten Jahres auf dem Dach installiert, nicht dass hier noch das Argument kommt...
Fun Fact, die Panels werden jetzt schon deutlich teurer weil sie nicht genug produzieren können, wird noch lustig die Energiewende schnell über die Bühen zu bringen.
 
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