In dem man den Sprit für Verbrenner künstlich teurer macht!?^^
Das wäre ja irgendwie fair, nachdem er über Jahrzehnte - auf Kosten der Allgemeinheit - künstlich billiger gemacht wurde, als er eigentlich ist.
Manche Entscheidungen sind wirklich kaum nachzuvollziehen. Alles soll auf Strom umgestellt werden aber gleichzeitig bauen wir alle großen Kraftwerke ab bevor auch nur annähernd genug regenerative Quellen aufgebaut sind.
Da darf man sich bei der Großen Koalition unter Führung der Union bedanken. Die war ja der Meinung, man müsse Kernkraftwerke ad hoc abschalten (und den Betreibern noch horrende Entschädigungssummen aus dem Steuertopf bezahlen), während sogar die Grünen (!) eigentlich vorhatten, Kernkraft Zug um Zug mit dem Ausbau Erneuerbarer zu ersetzen.
Kann man sich nicht ausdenken.
Wir zwingen die Stahlkocher dazu, mit Elektro- statt Hochöfen Stahl zu produzieren (da die CO2-Emmissionsrechte unbezahlbar teuer sind) aber offenbar hat niemand der Entscheider vorher gerechnet wie viel Strom das benötigt (bzw. nicht gelesen was die Industrie dazu gesagt hat).
Mit Verlaub, die Industrie hat in Sachen Energie zu Lasten der Allgemeinheit so viel Extrawürste gebraten bekommen, das dort keinerlei Anspruch besteht, gefragt zu werden, ob etwas genehm ist.
Selbst bei der EEG-Umlage fielen noch fast 40%
für jedermann nur deswegen an, damit industrielle Großverbraucher davon befreit bleiben können. Schon klar, dass die lieber bei Öl und Kohle geblieben werden - schließlich wurden die jedes Jahr mit 45 bis 55 Milliarden Euro subventioniert. Gar nicht auszudenken, wenn das wegfiele! Wie soll man denn nur wirtschaftlich sein, wenn man große Teile der Betriebskosten nicht mehr vergesellschaften kann? Denkt denn hier niemand an die Arbeitsplätze!!!eins!!elf!
Dann sollen Millionen von E-Autos verkauft werden die geladen werden wollen. Grün sein wollen schön und gut aber ich habe ständig das Gefühl dass die Grünen während ihrer Ideologieträumerei die Realität da draußen komplett verdrängt haben.
Und wieder: Die Energiewende wurde so, wie sie ist, nicht von den Grünen beschlossen. Die haben - give or take - vor 50 Jahren schon vorgeschlagen, auf nachhaltige Erzeuger umzustellen, statt auf fossile Energieträger zu setzen, die zwar für den Moment noch billig sind, jedoch mit steigenden Zukunftskosten und zunehmender weltweiter Konkurrenz um diese Energieträger immer teurer werden.
Jetzt bekommt der deutsche Michel die tatsächlichen Kosten zu spüren und wirft den Grünen vor, dass Koalitionen ohne grüne Beteiligung unter dem Druck der Lage (also erst fünf vor zwölf) auf den Gedanken gekommen sind, dass die grünen Vorschläge von anno dunnemals ja doch keine so dumme Idee waren und im typischen Aktionismus meinen, man könnte das immer noch unter den selben Vorzeichen nachholen.
Tja, und was sollen die heutigen Grünen dazu sagen? Etwa "Nö, lasst mal gut sein, nun ist's eh zu spät, wir machen lieber weiter wie bisher und warten, bis sich das Problem von alleine löst?"
Selbstverständlich ist die Umstellung von Industrie, Mobilität und zig anderen Dingen teuer. Aber nicht wegen der Grünen, die sind nur die Überbringer der schlechten Nachricht. Schuld sind die, deren Schlafmützigkeit überhaupt erst dafür gesorgt haben, dass all die Investitionen, die seit spätestens einem halben Jahrhundert fällig gewesen wären, nun binnen eines Jahrzehnts auf uns zukommen.
Das Blöde ist: in Deutschland wacht man grundsätzlich immer erst dann auf wenns richtig geknallt hat und zu spät ist.
Richtig, auch wenn du es anders meinst.
Ist auch hervorragend fürs Weltklima - nachdem wir dann eindrucksvoll gezeigt haben dass der harte grüne Weg in den wirtschaftlichen und sozialen Abgrund geführt hat werden die restlichen Länder schnell feststellen, dass man das am besten NICHT so macht (naja, beinahe der ganze Rest der Welt weiß das aktuell schon).
Was - mit Verlaub - totaler Unfug ist, da erneuerbare Erzeuger der beste Weg sind, um preiswert und billig zu Energie zu kommen und Zukunftskosten zu minimieren, wenn man eine aufstrebende Wirtschaft von vornherein darauf stützt oder zumindest damit begleitet.
Sogar China, und dort sind die Entscheidungsträger bekanntlich ebenso wenig Baumkuschler wie Demokraten, baut erneuerbare Erzeuger stärker aus als alles andere. Die streben beim Primärenergieverbrauch einen Anteil von 80 Prozent Erneuerbarer bis 2030 an. Und warum wohl? Weil sich die Investition lohnt. Anlagen muss man immer bauen, aber Wind und Sonne schicken keine Rechnungen und man muss hinterher auch nicht so viel (teuer) aufräumen.
Und ja, China verheizt bis dahin Kohle, und zwar nicht zu knapp. Ebenso, wie wir das damals gemacht haben. Nur haben wir nicht parallel diversifiziert. Daran kann man jetzt nichts mehr ändern - aber wir könnten damit aufhören darüber zu jammern, dass man es jetzt nachholen muss, wie teuer das alles ist und darüber, dass das alles ja gar nicht ginge.
Denn selbstverständlich geht das. Politik, Wirtschaft und Bürger müssten nur mal den Kopf aus dem Hintern ziehen. (Das schließt übrigens verbohrte Ökos, die sich praktisch notwendigen Kompromissen verschließen, explizit mit ein.)
Wenn man mich fragt:
1.) Man sollte keine weiteren Kernkraftwerke bauen, das dauert ohnehin zu lange und ist zu teuer. ABER man sollte die noch in Betrieb befindlichen vorerst weiter betreiben und KK-Anlagen wieder in Betrieb nehmen, bei denen das logistisch und betriebssicher möglich ist.
2.) Man sollte Windkraft die selben Ausbauprivilegien einräumen, die Kohle und Kernkraft jahrzehntelang genossen haben. Bedeutet im Wesentlichen: Was der Wutbürger davon hält, dass die Energiegewinnung in seinen Wohlfühlbereich einrückt, ist erst einmal zweitrangig. Befindlichkeiten, die zumeist irrational sind und sich angesichts vollendeter Tatsachen ohnehin zumeist in Luft auflösen, kann man immer noch berücksichtigen, nachdem Versorgungssicherheit hergestellt ist.
3.) Solarenergie muss stärker ausgebaut werden. Da kommt zwar in unseren Breiten im Vergleich nicht viel rum, ab er dafür kann man damit alle möglich Flächen zur Energiegewinnung nutzen, die derzeit komplett ungenutzt sind.
4.) Um Gas führt als Brückentechnologie derzeit kein Weg herum. Aber man könnte sich daran erinnern, dass der Wladimir zwar gute Preise macht, allerdings dazu tendiert, die Preisgestaltung und Liefermengen an politische Absichten zu koppeln. Der nächstgrößere Lieferant ist das zuverlässigste EU-Mitgliedsland, welches gar kein Mitgliedsland ist: nämlich Norwegen. Die haben höhere Grundpreise, liefern aber verlässlich und das Verhältnis von 50 zu 30 Prozent zugunsten Russlands ist nicht in Stein gemeißelt. Da sollte man eine Zusammensetzung anstreben, die uns mehr Verhandlungsspielraum einräumt.
5.) Ich bezahle ebenso ungern mehr für Kraftstoff wie der nächstbeste andere Autofahrer. Allerdings sollte man sich daran erinnern, dass Kraftstoff verbrauchersubventioniert war und ist, und das nicht zu knapp. Die Energiesteuereinnahmen decken knapp drei Fünftel der Energiesubventionen und die Energiesteuer wurde zuletzt 2004 (!) erhöht. Die jährliche Erhöhung durch die CO2-Einpreisung ist vergleichsweise gering und liegt nach den initial ~ 7,5 Cent Anfang dieses Jahres pro Jahr deutlich geringer.
Das hat auch nichts mit den Preissteigerungen in der zweiten Jahreshälfte zu tun. Das sind vielmehr die üblichen Preisspielereien der erdölfördernden Länder sowie die Produktion-Nachfrage-Ratio. Und somit im Grunde Argumente *dafür*, sich davon schnellstmöglich unabhängig(er) zu machen.
6.) Das Wichtigste: Die Kosten für die Energiewende müssen gerecht verteilt werden. Das bedeutet nicht nur, sie gleichmäßig zu verteilen und Privilegien und Ausnahmen herunterzufahren, sondern auch vorrangig diejenigen stärker zur Kasse zu bitten, die in der Vergangenheit überproportional profitiert haben.
Entlastungen gibt es hingegen nur noch (oder überhaupt erst) für diejenigen, die nachweislich keine Option haben, ihr Verbrauchsverhalten zu ändern und/oder höhere Ausgaben zu stemmen.