AW: Donald Trump fordert die Schließung des Internets im Kampf gegen den Terror
Dir ist bewusst, dass du provozierst, aber suchst keinen sinnlosen Streit….
Das ist ja eine interessante Ansicht.
Anfängliche Provokation ist ein probates Mittel, um eine Diskussion ins Rollen zu bringen, gerade im Netz. Denn anders lassen dich meisten Leute heute nicht mehr motivieren, überhaupt irgendwas zu diskutieren, das über eine simple Meinungsbekundung (meist in Form eines Oneliners) hinausgeht. Und ich stehe eben auch gute Diskussionen bzw. den Austausch von Argumenten. Mea maxima culpa.
In dem Fall hier allerdings bin ich einfach verstimmt über die mangelnde Qualität des Artikels in Bezug auf politische Themen. Da stehen imo ein paar Sachen drin, die durchaus hinterfragt werden sollten und nichts anderes habe ich vermerkt, wenn auch überspitzt formuliert. Schlechte Angewohnheit wahrscheinlich.
Na gut, provokant lass ich gelten. Wo Du aber die politische Meinungsmache sehen willst, das erschließt sich mir noch nicht.
Geht auch nicht direkt um Meinungsmache, sondern um zu plakative (und kaum erklärte bzw. reflektierte) Aussagen ala:
"Bei den Demokraten hingegen herrschen klarere Verhältnisse. Der einzige ernstzunehmende Mitstreiter neben Hillary Clinton ist Bernie Sanders. Das Kräfteverhältnis steht aber derzeit deutlich zugunsten der Außenministerin. Stand jetzt würde die Präsidentschaft also zwischen Clinton und Trump ausgefochten werden. Und dabei hat Trump, für Europäer möglicherweise überraschend, nicht die schlechtesten Karten."
Dass Trump z.B. real nicht die schlechtesten Karten hätte, Präsident zu werden, ist zumindest zweifelhaft. Ebenso zweifelhaft ist der Kommentar zum Kräfteverhältnis zwischen Clinton und Sanders. Das ist nur dann wahr, wenn man sich praktisch ausschließlich auf diverse Umfrageergebnisse beruft, die oft dazu noch zweifelhafter Herkunft sind und statistische/wissenschaftliche Schwächen haben. Dass diese Umfragen nicht immer den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen, hat man erst kürzlich wieder in Frankreich gesehen. Abgesehen davon ist es ein großer Unterschied, ob es um generelle Sympathiebekundungen geht oder später um tatsächliche Wahlentscheidungen. Daher ist auch eine Aussage wie "Stand jetzt würde die Präsidentschaft zwischen Clinton und Trump ausgefochten werden" ziemlich an den Haaren herbeigezogen, zumal das amerikanische Wahlsystem auch noch deutlich komplexer ist, als das viele Umfragewert suggerieren. Letztendlich geht es mir darum, dass solche politischen Text imo mehr "Vorsicht" bzw. Reflexion erfordern, wenn sie nicht klar als Kommentar oder Meinugnsartikel oder so gekennzeichnet sind. Zu eurer Verteidigung möchte ich aber sagen, dass das leider auch viele großen Zeitungen nicht immer auf die Reihe bekommen. Es ist also vielleicht Kritik auf höherem Niveau.