Also wenn du das Musik hören als sinnlos empfindest, oder "nebenbei" beim Autofahren machst, genauso wie anscheinend lesen, dann reden wir nicht vom selben. Getudel nebenbei hören ist nicht dasselbe wie echte Musik hören. Und wäjrend ich also die 20-30 min die ich im Auto sitzend nichts anderes machen kann als "nebenbei" was machen, ist für mich eher das Autofahren das was mir Zeit wegnimmt. Von der Familie sicher nicht die hab ich 18h am Tag.
Das ist ja schön für Dich. Normale Menschen, mit 40h Jobs, haben ihre Familien aber nicht 18h am Tag, sondern vielleicht 2 Stunden, denn dann ist für ein Gros der Familienmitglieder Schlafenszeit. Und wenn du da für Dich die Priorität auf Musik hören legst bitte aber dann rechne das nicht auf andere hoch. Ich habe die Wahl zwischen 2 Stunden mehr oder weniger Familie am Tag und da muss ich wirklich nicht lange überlegen und das obwohl ich leidenschaftlich Musik höre.
Es liegt halt, wie alles im Leben - sehr daran, wie sehr man flexibel ist und mit den "Umständen" zurecht kommt.
Ich hab mal mehr in der Stadt gewohnt und bin halt jetzt rausgezogen. Damals hab ich es auch geliebt in 15 min öffentlich in der Arbeit zu sein und spätestens 30 min im Rest der Stadt.
Aber in der Stadt wohnen hat außer dem Öffi-Vorteil nur Nachteile (keine Natur, gestresste Menschen, unfreundlichkeit/kaltherzigkeit usw usf). Am Land wohnen hat da viele Vorteile und da habe ich halt die Entscheidung: nehme ich die längeren Anfahrtswege (öffentlich) in Kauf oder nicht. Manchmal, vorallem jetzt wo es -20 Grad hat in der Früh, fahr ich halt dann doch mitm Auto, aber ansonsten gerne auch öffentlich. Denn ich mache dann dort Sachen zu denen ich zu Hause nicht komme.
Das ist schön für Dich, wenn man die Zeit hat kann man das ja auch machen, wenn aber nicht, wenn die Wahl zwischen Familie ja oder nein besteht, entscheidet man sich als sozial geprägter Mensch i. d. R. nicht für private Belange wie man liest mal wieder gerne ein Buch oder hört intensiv Musik. Ich glaube auch nicht das solch ein Verhalten eine Familien lange mitmacht.
Das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber in99% der Fälle kann man sich das öffentlich-Fahren so einrichten, dass man daraus durchaus auch "Freizeitfeeling" macht. Ich komme mehr denn je zum Lesen oder höre Intensiver denn je Musik. Ich höre aus der Musik Teile raus die ich vorher nie gehört habe usw usf.
Wenn du deine Freizeit gerne in einer S-Bahn/ Bus verbringst, dann schließe doch nicht von Dir auf andere.
Ich verbringe meine Freizeit, in dem Fall 2 Stunden mehr am Tag, dann lieber mit meiner Familie, zusammen.
Aber als ich von 15 auf 1h 10 Min "umgestiegen" bin, habe ich mir auch alle möglichen Gründe zurecht gelegt, warum ich mit dem Auto fahren "muss". Ist natürlich nonsense.
Wenn du deine Prioritäten für Dich so legst mag das sein, dass lässt aber mit Nichten allgemeine Schlüsse zu wie "ist nonsense".^^
Meine Prio hat die Familie und ich investiere da meine Zeit.
Die Menschen haben das doch schon verlernt. Lesen um wirklich zu lesen, ohne was anderes nebenbei - kennt man nicht. Sich mit einem Buch und einem Getränk (meinetwegen Whiskey und Zigarre) hinzusetzen und einfach mal 2-3h zu lesen, während das Smartphone, Telefon und Hausklingel aus sind.. Kennt man net.
Musik hören und zwar nur Musik hören? Kennt man auch nicht, man lässt sich nur berieseln, die meisten können nicht mal sagen was da gerade lief - es ist einfach Hintergrundrauschen für sie.
Ist ein modernes Problem in der zu schnellen Welt.
Als ob ich beim Auto fahren nebenbei lesen würde.^^
Nein, dafür gibt es bessere Gelegenheiten, besser auch als in einer S-Bahn wo man man zwischen husten, Ansagen, lautem Gerede und Handygesprächen und zu lauten Köpfhörern ständig aus seiner Immersion gerissen wird. Diese Pauschalisierungen die du da anbringst sind wirklich im dem Kontext absolut unpassend und tragen so ziemlich nichts zum eigentlich Thema bei.^^
Ich muss zugeben, das habe ich mir erst vor 2-3 Jahren wieder selbst gelernt. Alles musste immer "nebenbei" gehen. Ja am 2. Bildschirm läuft immer irgendein Stream, irgendeine Sendung. Am Hauptbildschirm sind auch immer min 2 Programme "geteilt". Schön nebenbei lief immer irgendwo das Handy mit.
Inzwischen ist das anders. Bei Tisch kein Handy, schon gar nicht beim Ausgehen. Musik hören kaum noch nebenbei. Sondern manchmal sogar mit geschlossenen Augen und guter Anlage. Buch lesen in meiner speziellen Lese-Ecke mit einem Gläschen Ardbeg
Und was hat das jetzt mit dem Thema zu tun, wo bitte kannst du denn bei den Öffis diesem ungestörtem Genuss nachgehen? Im Auto in jedem Fall viel mehr, mit einer audio fidelen Anlage, als in einer S-Bahn wo man durch die beschriebenen Umstände laufend aus dem Kontext gerissen wird.
Mir gings ums Prinzip.
Wenn das Amt der Meinung ist deinem Fahrzeug die Betriebserlaubnis zu entziehen oder ein Fahrverbot für die Innenstadt zu verhängen dann ist das so.
Dein "ich lass mich nicht zwangsenteignen" hilft dir da nichts.
Ich habe von der Sache nichts dagegen, wenn man dann im gleichen Maße auch frei dem hier praktizierten Verursacherprinzip, den entstandenen Schaden dem "Verursacher" auferlegt.^^ Aber genau das wird nicht getan, die Verbraucher bleiben auf dem unverschuldeten Schaden sitzen, genau so wie die Gesellschaft und das ist doch der eigentliche Skandal, nicht die notwädigen Mitell für eine schnelle Schadstoffreduktion.^^
MfG