Das große Problem bei einem weiblichen 007 (der hoffentlich nicht den Namen "James" tragen würde, nur um den Titel zu retten) ist der typische Sexismus des Charakters. Den männlichen Ausgaben wird vorgeworfen, anachronistische Chauvinisten zu sein. Aber da sind sie im Action-Genre nicht die einzigen und es wird noch halbwegs geduldet, dass Bond alle fünf Minuten eine andere flach legt, von der er später nichts mehr wissen will. Wenn man das weglässt, bleibt nur ein reiner Action-Film; die Flirterei ist bei Bond ein stilprägendes Element und nicht selten auch als "Ermittlungstaktik" für die Storylines wichtig. Man könnte "Jane Bond" natürlich einfach spiegelbildlich anlegen als Männer verschlingende Femme Fatale. Das würde als Film gut funktionieren, bringt aber ein Problem mit dem Publikum:
Die bisherige Zielgruppe wird nicht ins Kino rennen, um sich eine Parade nackter "Bond Boys" anzuschauen. Das sich eine hinreichend große neue Zielgruppe findet, die genau darauf gewartet hat, darf bezweifelt werden.
Daltons hatte einfach Pech mit seinen Scripten: Hauch des Todes ist einer der Bond mit der schwächsten Gegenseite. Das Bedrohungsszenario bleibt lange diffus; der Erzschurke unklar und später klein, ein böser Side-Kick als Hauptwiderspieler für die Filmmitte fehlt komplett. Was für Bond bleibt ist Baby-Sitting und ohne klar erkennbaren Zweck im Raum stehende (aber gelungene) Action. No, Goldfinger, Oddjob, Blofeld, Stromberg, Beißer, Scaramanga, Kananga, Zorin, May Day – die Gegner sind in einem Bond fast wichtiger als Bond selbst und haben mehrere der Filme mit richtig schwacher Story erträglich gemacht. Pushkin und Gogol sind zwar gute Charaktere, aber keine guten Superschurken. Und in Lizenz zum Töten wird die Welt gleich gar nicht bedroht, stattdessen läuft 007 auf einem privaten Rachefeldzug Amok. Das Ergebnis ist ein guter Action-Film, aber Dalton hatte nie die Chance, einen klassischen Bond abzuliefern. Ich hätte gerne in In tödlicher Mission oder in Der Morgen stirbt nie gesehen (wenn man letzteren schon nicht ganz weglassen kann), da hätte er eher glänzen können. Aber die sind von den Dalton-Bonds noch durch Octopussy und Goldeneye getrennt, für die Moore respektive Brosnan genau die richtige Besetzung waren.
Die bisherige Zielgruppe wird nicht ins Kino rennen, um sich eine Parade nackter "Bond Boys" anzuschauen. Das sich eine hinreichend große neue Zielgruppe findet, die genau darauf gewartet hat, darf bezweifelt werden.
So gesehen war er seiner Zeit voraus. Ich finde seine Filme jetzt auch nicht die besten Bond Filme, auch wenn es ein paar ikonische Szenen und vor allem ganz tolle Autos gibt. Ich würde jetzt aber auch nicht sagen dass die Filme schlecht waren. Zum Teil sogar etwas unterbewertet (Dalton als Bond war es ganz sicher).
Ich mag mich sogar wage daran erinnern, dass er unter Kennern immer als der Bond gegolten hat, der bis jetzt die eigentliche Romanfigur am besten verkörpert hat. Ich fand einfach seine Art und Weise irgendwie cool. Er war nicht so der charmante Prügelknabe wie Connery (Der ja auch vom 60er Jahre Charme lebt), er war nicht der leicht tölpelhaft wirkende Moore, der aalglatte Brosnan (Brosnan verkörpert dafür für mich fast perfekt den Superagenten wie man ihn sich in der Fantasie vorstellt) oder der muskulöse, traumatisierte Schläger wie Craig. Daltons Bond hatte so etwas unnahbares, etwas bestechendes. Er wirkt nicht herausragend und doch unaufgeregt charismatisch.
Daltons hatte einfach Pech mit seinen Scripten: Hauch des Todes ist einer der Bond mit der schwächsten Gegenseite. Das Bedrohungsszenario bleibt lange diffus; der Erzschurke unklar und später klein, ein böser Side-Kick als Hauptwiderspieler für die Filmmitte fehlt komplett. Was für Bond bleibt ist Baby-Sitting und ohne klar erkennbaren Zweck im Raum stehende (aber gelungene) Action. No, Goldfinger, Oddjob, Blofeld, Stromberg, Beißer, Scaramanga, Kananga, Zorin, May Day – die Gegner sind in einem Bond fast wichtiger als Bond selbst und haben mehrere der Filme mit richtig schwacher Story erträglich gemacht. Pushkin und Gogol sind zwar gute Charaktere, aber keine guten Superschurken. Und in Lizenz zum Töten wird die Welt gleich gar nicht bedroht, stattdessen läuft 007 auf einem privaten Rachefeldzug Amok. Das Ergebnis ist ein guter Action-Film, aber Dalton hatte nie die Chance, einen klassischen Bond abzuliefern. Ich hätte gerne in In tödlicher Mission oder in Der Morgen stirbt nie gesehen (wenn man letzteren schon nicht ganz weglassen kann), da hätte er eher glänzen können. Aber die sind von den Dalton-Bonds noch durch Octopussy und Goldeneye getrennt, für die Moore respektive Brosnan genau die richtige Besetzung waren.
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