CPU-Kurzschluss

Fabschen23

Schraubenverwechsler(in)
Zunächst kurz die hauptsächlichen Komponenten:
- CPU: Intel i7-13700K
- Mainboard: ASUS Prime B760-PLUS D4
- GPU: Gigabyte RTX 4070 Ti
- RAM: Corsair Veng. Pro 32GB DDR4-3600MHz
- Netzteil: MSI MPG A850GF


Hallo zusammen,

ich benötige dringend eure Expertise.
Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich mir einen PC selber zusammengebaut.
Damals habe ich wohl beim Auftragen der Wärmeleitpaste leider schlecht gearbeitet, sodass die CPU-Temp. über die Zeit unter Belastung stark angestiegen ist.

Jetzt habe ich mich dazu durchgerungen die Wärmeleitpaste zu erneuern.
Drei Fehler habe ich begangen:
- Beim Verstreichen zu viel Wärmeleitpaste genommen, sodass diese leicht rausquoll.
- Nur 70%-iges Isopropanol verwendet. Der Restbestandteil war "gereinigtes Wasser".
- Eventuell nicht oft genug geerdet. Bei Fußbodenheizung lädt man sich gefühlt sehr schnell statisch auf.
Habe CPU auch aus dem Sockel genommen.

Das alles ist mir leider erst hinterher aufgefallen.
Beim ersten Start war alles gut. Die CPU-Temp. war gut.
Aber nach ca. 20-30 Minuten ist der PC dann mit einem Klicken ausgegangen, wie er es sonst nur beim kompletten Herunterfahren tut.
Der PC hat sich ohne mein Zutun mehrfach versucht neu zu starten, ist aber nach ca. 5 Sekunden immer mit einem Klick ausgegangen und hat nach ca. 45-60 Sekunden mit den Startversuchen aufgehört.

Ich habe versucht die CPU und den Sockel zu begutachten und konnte optisch bis auf etwas Wärmeleitpasterückstände auf der Oberseite der CPU nichts feststellen.
PC wieder in Betrieb genommen, doch nun lies dieser sich für nur maximal eine Sekunde starten, dann ist er mit einem Klicken ausgegangen.

Nach so einigen blindenTests im spannungsfreien Zustand (CMOS-Reset), habe ich den 8-pin Stecker für die CPU-Versorgung gezogen. Ab dort lief der PC ohne eigenständiges Ausschalten. (GPU, CPU-Lüfter etc.)
Ein PC ohne CPU bringt leider nicht viel.

Ich befürchte, dass ich irgendwo an der CPU einen Kurzschluss erzeugt habe.

Jetzt meine Fragen:
- Wie kann ich den Fehler weiter eingrenzen? (Defekt Mainboard/Sockel oder CPU direkt)
- Könnte man bei einem Kurzschluss noch etwas retten?
- Welches Bauteil ggf. zuerst tauschen?

Andere Bauteile zum Test habe ich nur in meinem alten PC von 2016 mit damaliger Intel CPU und dazugehörigem Mainboard.

Bitte um eure Hilfe, da dieser PC einerseits als Arbeitsrechner, aber zugleich auch als gemeinsames Hobby mit meiner Tochter in puncto Flugsimulator dient.

Vielen lieben Dank vorab. :)

Fabian
 
- Wie kann ich den Fehler weiter eingrenzen? (Defekt Mainboard/Sockel oder CPU direkt)
Eine andere CPU probieren.
Wenn er läuft --> CPU defekt, wenn er nicht läuft --> Board defekt.

- Könnte man bei einem Kurzschluss noch etwas retten?
Kommt drauf an.
Wenn der Kurzschluss noch immer existiert und der Grund für das Verhalten ist ohne Folgeschäden anzurichten (etwa ein schlechter Kontakt durch Wärmeleitpastenverschmutzung oder ein feuchter kurzgeschlossener SMD oder ähnliches) wird der PC nach Beseitigung des Problems wieder ganz normal laufen.
Wenn dagegen durch den Kurzschluss ein Bauteil dauerhaft geschädigt wurde ists hin.

- Welches Bauteil ggf. zuerst tauschen?
Die CPU geht am einfachsten (natürlich nur wenn man eine passende hat...) - jedenfalls mit weit weniger Aufwand als das Mainboard.

Nochwas am Rande: Übliche Wärmeleitpaste ist nicht elektrisch leitend, sprich damit kannste gar keine Kurzschlüsse verursachen. Dein Problem ist also entweder irgendwo WLP die einen Kontakt verhindert oder bei den Umbauten ist irgendwas ganz anderes schiefgelaufen (an RAM-Riegel gestoßen? Sockel richtig geschlossen? usw.) - oder du hast mit dem Wasseranteil deines Reinigers wirklich Kurze verursacht - bei der Idee Wasser (wenn auch nur anteilig) in den PC zu kippen und ihn dann anzuschalten bevor er gründlich (=mehrere Tage) getrocknet ist ist kaputte Hardware nicht besonders überraschend.

Denn von deinen genannten Fehlern:
- Beim Verstreichen zu viel Wärmeleitpaste genommen, sodass diese leicht rausquoll.
- Nur 70%-iges Isopropanol verwendet. Der Restbestandteil war "gereinigtes Wasser".
- Eventuell nicht oft genug geerdet. Bei Fußbodenheizung lädt man sich gefühlt sehr schnell statisch auf.
Habe CPU auch aus dem Sockel genommen.
ist nur Nummer 2 (sehr) tödlich.
Rausguellende WLP ist gar kein technisches Problem (so lange nichts IN den Sockel kommt kannste ne ganze Tube draufdrücken...) und durch statische Aufladung einen PC hart zu killen ist zwar möglich aber da muss man wirklich sehr viel Pech haben. Aber effektiv Wasser in den PC kippen (der Isopropanolanteil verdunstet schnell und das Wasser bleibt übrig...) ist halt ne GANZ schlechte Idee.
 
Herzlichsten Dank für die ausführliche Antwort!

Wo besorgt man sich denn am besten eine solche CPU zum testen. Die günstigste CPU kaufen, die auf den Sockel passt oder eher die kaufen, welche man dann ohnehin nutzen würde?

Läufe man theoretisch Gefahr eine neue CPU zu zerschießen, wenn das Board einen Schaden hat und nicht die CPU?

Gibt es denn eine CPU für den Sockel, die vom Preis-Leistungs-Verhältnis besser ist, sodass ich das dann gleich für ein Upgrade nutzen kann oder ist in den zwei Jahren nicht viel passiert? Habe seitdem ehrlicher Weise wenig Neuerungen nachverfolgt.

Lieben Dank.
 
Die günstigste CPU kaufen, die auf den Sockel passt oder eher die kaufen, welche man dann ohnehin nutzen würde?
Als Test-CPU normalerweise die billigste die passt - noch billiger ist jemanden zu kennen der eine solche hat ums nen Tag auszuleihen. Wenn du sowieso bei der Plattform bleiben willst (sprich im Falle des Falle auch wieder ein Sockel1700-Board einsetzen willst) kannste natürlich auch gleich die Wunsch-CPU kaufen, beispielsweise nen 14700K.
Dann aber vorher nachsehen ob die BIOS-Version die grade drauf ist diese (neuere) CPUs bereits kennt - denn wenn nicht würde sie auch nicht laufen wenn nichts defekt wäre!

Läufe man theoretisch Gefahr eine neue CPU zu zerschießen, wenn das Board einen Schaden hat und nicht die CPU?
Das Risiko ist klein aber theoretisch ja - es ist ja unklar was kaputt ist daher kann man den worst case so unwahrscheinlich das auch ist nicht ausschließen.

Gibt es denn eine CPU für den Sockel, die vom Preis-Leistungs-Verhältnis besser ist, sodass ich das dann gleich für ein Upgrade nutzen kann oder ist in den zwei Jahren nicht viel passiert?
Für den Sockel ist nichts nennenswertes passiert und wird auch nichts mehr passieren. Die 14000er Serie ist ein reiner Refresh der 13000er (gleiche Chips mit minimal mehr Takt). Wichtig am Rande: Wenn du ein größeres M;odell verwenden willst (xx700K oder xx900K) nicht vergessen das BIOS des Boards auf den neuesten Stand zu bringen um die CPU nicht zu degradieren (https://www.pcgameshardware.de/CPU-...das-Problem-fuer-instabile-Core-CPUs-1456468/).
 
Mach morgen (heute) mal in Ruhe Fotos von der Geschichte, vielleicht entdecken wir was.

Um den Kurzschluss einzugrenzen wäre der richtige Weg:
- Alles abstecken was nicht benötigt wird.
Also nur 1 Ram Riegel, 24 Pin ATX, 8 Pin CPU Strom sowie den Ein/Aus Schalter.
 
Der PC hat sich ohne mein Zutun mehrfach versucht neu zu starten, ist aber nach ca. 5 Sekunden immer mit einem Klick ausgegangen und hat nach ca. 45-60 Sekunden mit den Startversuchen aufgehört.
Könnte darauf hindeuten, dass der Speicherkontroller in der CPU den Geist aufgegeben hat. Wenn beim Systemstart kein RAM initialisiert werden kann, werden eine vordefinitierte Anzahl an "Retries" unternommen(die kann man im UEFI einstellen). Gelingt die Initialisierung weiterhin nicht werden die automatischen "Retries" "eingestellt"

Intel hatte ja auf Grund der "Spannungs Probleme" die Garantiedauer verlängert. Ich würde mal bei Intel eine RMA für die CPU beantragen. Und sie kostenfrei austauschen lassen.
 
Shinna hat wahrscheinlich recht, er dürfte nach nem Kurzschluss nicht von alleine wieder anspringen.
Wenn SCP auslöst muss man eig das NT hinten ab und anschalten.
 
Jetzt habe ich mich dazu durchgerungen die Wärmeleitpaste zu erneuern.
Drei Fehler habe ich begangen:
- Beim Verstreichen zu viel Wärmeleitpaste genommen, sodass diese leicht rausquoll.
- Nur 70%-iges Isopropanol verwendet. Der Restbestandteil war "gereinigtes Wasser".
- Eventuell nicht oft genug geerdet. Bei Fußbodenheizung lädt man sich gefühlt sehr schnell statisch auf
Deine Fehler sind teils keine Fehler. Weil oft noch Leute später nach Threads suchen daher:
-Wärmeleitpaste leitet oft nicht (wie oben gesagt) und wenn man davon übrig hat kann man es mit einem Multimeter oder Kontaktprüfer leicht testen.
-Wenn du mit "gereinigtes" Wasser destilliertes Wasser meinst: auch das leitet keinen Strom, damit Wasser Strom leitet müssen darin Salze gelöst sein, wie bei Leitungswasser oder Mineralwasser.
-Eine Fußbodenheizung hat keinen Einfluss darauf, wie schnell man eine statische Ladung aufbaut, dafür ist nur der Bodenbelag verantwortlich. Am ehesten passiert das bei (Kunststoff)Teppich. Bei Fliesen oder Holzparkett fast nicht.
 
-Wenn du mit "gereinigtes" Wasser destilliertes Wasser meinst: auch das leitet keinen Strom, damit Wasser Strom leitet müssen darin Salze gelöst sein, wie bei Leitungswasser oder Mineralwasser.
Das stimmt in der Theorie, die Praxis ist aber leider anders.
Du kannst hochreines Wasser (das praktisch nicht leitet) in den PC kippen und es wird trotzdem einen Kurzen auslösen weil der Dreck/Staub/Fremdkörper/... die sich im PC befinden sich sofort im Wasser lösen und die Leitfähigkeit stark erhöhen (in Anwesenheit eines Lösungsmittels geht das natürlich umso besser...). Dass die Theorie funktioniert und der PC unter Wasser läuft muss nicht nur das Wasser entionisiert sein sondern auch alles andere im PC perfekt sauber was in der Realität nicht vorkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne Frage zu meinem Verständnis:
Wenn es einen "Kurzen" gibt, ist mir noch nie untergekommen, das danach sich auch noch iwa rührt? Wieso sollte dann ein System versuchen neu zu starten? Dafür sind ja massig Sicherheitseinrichtung, sowohl auf dem MB als auch im NT, verbaut.
Gruß T.
 
vielleicht hat er neben bei was anders mit kaputt gemacht und ja Werteleitpaste sei nicht leitend stimmt nicht ganz ,
ich hatte früher Kupferleitpaste verwendet diese ist leitend.
Dieses gibt es auch heute noch und da muss man höllisch aufpassen das diese
kein Kontakt mit Pins und Leiterbahnen und anderen Bauteilen bekomme .
Ist halt die Frage welche Paste hat er verwendet ?

Ich habe mal vor kurzen bei YouTube ein Video gesehen da wurde gesagt,
man sollte auf keinem Fall die Pins der CPU mit den Fingern berühren .
 
Nachdem der PC jetzt einen guten halben Tag stand, habe ich versucht diesen nochmal zu starten.
Er schaltet sich weiterhin innerhalb einer Sekunde mit bekanntem Klicken ab, jedoch ohne eigenständige Neuversuche.


Wenn du mit "gereinigtes" Wasser destilliertes Wasser meinst: auch das leitet keinen Strom, damit Wasser Strom leitet müssen darin Salze gelöst sein, wie bei Leitungswasser oder MiMineralwasser.
Auf der Verpackung stand leider nur "gereinigtes Wasser". Ob damit destilliertes Wasser gemeint ist, kann ich leider nur raten.


Ist halt die Frage welche Paste hat er verwendet ?
Habe die Arctic MX-4 benutzt.


Anbei noch einige Fotos vom IST-Zustand.

Danke schon einmal für eure Hilfe!
 

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Optisch deutet da IMO nichts auf einen Short hin. Ich habe sowas immer nur in Verbindung mit "Verfärbungen" gesehen. Die durch den kurzfristig hohen Currentflow eintreten. Hattest Du eigentlich mal das UEFI vor kurzem aktualisiert? Könnte einfach ein dummer Zufall sein, dass jetzt nach dem Umbau die CPU an zu viel Spannung gestorben ist.
 
Habe es hinbekommen beim staubsicheren Abdecken des Sockels ca. 5 Pins zu verbiegen.
Werde morgen früh neben der CPU auch das Mainboard tauschen um sicherzugehen, dass es dann auf jeden Fall wieder läuft.

Sollte man an dieser Stelle auf die 14. Generation inkl. Mainboard upgraden?
Abgesehen der beiden Komponenten soll das restliche Setup komplett bleiben.

Welches Mainboard sollte ich dann zum i7-14700k holen oder gar eine andere CPU?
Die Leistung sollte gleich oder besser als die i7-13700k sein.

Muss ich auf etwas besonderes bei der Inbetriebnahme eines neuen Mainboards mit neuer CPU bei bestehendem Setup achten?

Lieben Dank.
 
ich frage mich grade wie man so was schafft Pins von der CPU zu verbiegen ,
da passt doch dann auf ein mal die CPU nicht mehr Richtig in den Sockel ,
das merkt man doch das die auf ein mal nicht mehr Richtig rein passt ,
die CPU muss quasi von selber in den Sockel fallen ohne das man mit Gewalt rein drückt .
Nicht gesagt dass das Bord hier gleich Schaden genommen hat ?
 
ich frage mich grade wie man so was schafft Pins von der CPU zu verbiegen ,
da passt doch dann auf ein mal die CPU nicht mehr Richtig in den Sockel ,
das merkt man doch das die auf ein mal nicht mehr Richtig rein passt ,
die CPU muss quasi von selber in den Sockel fallen ohne das man mit Gewalt rein drückt .
Nicht gesagt dass das Bord hier gleich Schaden genommen hat ?
Die CPU hatte ich bereits herausgenommen und separat weggepackt. Der Sockel lag also frei. Beim provisorischen Auflegen der Abdeckung, die damals mit dem Mainboard mitgeliefert wurde, habe ich mich so dämlich angestellt, dass eben leider auf dem Sockel vereinzelt Pins verbogen sind...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist dir das jetzt erst aufgefallen?

Weil dann ist das Rätselraten davor unsinnig gewesen.
Pins im LGA verbogen --> Board defekt. :ka:

Dann brauchste auch keine neue CPU sondern kannst deinen vorhandenen 13700K ins neue Board stecken.
 
Die CPU hatte ich bereits herausgenommen und separat weggepackt. Der Sockel lag also frei. Beim provisorischen Auflegen der Abdeckung, die damals mit dem Mainboard mitgeliefert wurde, habe ich mich so dämlich angestellt, dass eben leider auf dem Sockel vereinzelt Pins verbogen sind...
So wie du dabei gehst rate ich dir ,
las das lieber vom Fachmann machen , z.b freie PC Werkstatt ,
das was dir jetzt eine Neue CPU oder Bord kostet für das Geld kannste dir locker den Fachmann leisten und hast noch Geld über nur mal so als Tipp.
Kühlpaste erneuern baut man auch nicht gleich die ganze CPU aus .

Man muss sich nicht schämen wenn man nicht schrauben kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist dir das jetzt erst aufgefallen?
Kühlpaste erneuern baut man auch nicht gleich die ganze CPU aus .
Ist ja leider vorhin erst passiert, als ich die vermutlich defekte CPU zur Seite packen und den Sockel mit der dafür vorgesehenen Abdeckung sichern wollte, bis ich eine Ersatz CPU habe.
Als das erste Problem aufgetreten ist, waren die Pins noch gerade.

So wie du dabei gehst rate ich dir ,
las das lieber vom Fachmann machen , z.b freie PC Werkstatt
Das werde ich auch tun.
Bin leider wohl eher der Grobmotoriker.

Wäre trotzdessen noch über einen Tipp dankbar, welche CPU und Mainboard ich im Erneuerungsfall nehmen sollte, wenn das restliche Setup bestehen bleiben soll.

Besten Dank.
 
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